• Nicknacker2
    Fuchs
    • 10.06.2011
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    [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 39.782426552
    Längengrad 2.8207378387
    Reisezeit: 30.04. - 10.05.2012
    Reiseort: Mallorca, nördliche Serra Tramuntana
    Reiseart: Mehrtagestour mit Hütten- und Zeltübernachtung

    Vorwort
    Reiseberichte über Mallorca gibt es hier schon einige, und wir wissen alle, dass Mallorca eine schöne Insel ist. Deshalb habe ich mir auch überlegt, ob ich überhaupt einen weiteren Bericht über das "17. Bundesland" (das bleibt das einzige Mallorca-Stigma im Text, versprochen ) verfassen soll? Mallorca ist schließlich nicht besonders exotisch, wild oder extrem. Ich hatte dort aber eine super Zeit, und außerdem kann ich hier nicht nur ständig irgendeinen Blödsinn im "Lagerfeuer" posten. Das mache ich jetzt lieber bei den Reiseberichten

    Wieso überhaupt Mallorca? Die Frage ist ganz leicht zu beantworten. Nachdem ich letztes Jahr auf dem südlichen Kungsleden im August 2 Wochen lang fast ausschließlich Regenwetter hatte, wollte ich dieses Jahr mal in die Sonne.

    Manche werden sich vielleicht beim Lesen des Berichts fragen, wieso ich so eine komische Route gewählt habe. Das hat zwei Gründe: Ursprünglich wollte ich ganz klassisch den GR221 laufen. Beim Planen mit dem Wanderführer "Wandern auf Mallorca" aus dem Reise Know-How Verlag (das Buch kann ich übrigens nur empfehlen) ist mir aufgefallen, dass einige Highlights links und rechts neben dem GR 221 liegen. Außerdem habe ich auf der Tour teilweise erst morgens beim Aufbrechen entschieden, wohin ich am Tourtag überhaupt laufen will. Diese Flexibilität war wirklich entspannend.

    30.04. Planlos durchs Bunyola-Tal
    Bisher hat wirklich alles bestens geklappt. Sogar mein Waggon hat direkt vor der Bahnhofstoilette auf dem Bahnsteig in Bunyola gehalten. Und das WC ist blitzbank! Muchas gracias! Die Sonne scheint, ich bin im Urlaub angekommen. Nach dem obligatorischen Toilettengang und Auffüllen der Wasservorräte mache ich mich auf Richtung Finca Alqueria. Ich will heute noch zum Aussichtspunkt auf dem Berg Alqueria laufen und dort die Nacht verbringen. Morgen soll es dann durch den Torrent Commelar del Bon Jesus wieder nach Bunyola gehen. Auf einer unspektakulären, asphaltierten Dorfstraße laufe ich nun zur besagten Finca und stehe dort angekommen vor ziemlich vielen Verbotsschildern. Prohibido el Paso (Durchgang verboten). Mist, ich muss hier doch eigentlich über das Gelände der Finca laufen, und vor dem Hautgebäude stehen auch noch Leute rum. Ich könnte aber auch einen anderen Weg wählen, kleiner Umweg, kein Problem, es ist noch genügend Zeit heute. Ich bin ja nicht zum Spaß hier. Also entscheide ich mich, ein braver Tourist zu sein. Man könnte mich auch "Chicken" nennen.


    Hier will ich heute noch hochlaufen.

    Auf meiner "Alternativroute" komme ich auf einer kleinen Teerstraße an vielen Schafen, Ziegen und Olivenbäumen vorbei. Die Straße schlängelt sich in Serpentinen für einige Zeit den Berg hinauf, während ich stets schöne Ausblicke aufs Bunyola-Tal genießen kann. Plötzlich stehe ich vor einem verschlossenen Tor. Laut Karte sollte das doch geöffnet sein!? Hmm, wie würde Frau Merkel in so einer Situation sagen? "Dieser Weg ist alternativlos!" Gut, also rüber übers Tor. Auf der anderen Seite laufe ich ein paar Meter weiter und sehe auf einmal, wie mir aus gar nicht so weiter Entfernung eine Frau mit zwei großen Hunden entgegenkommt. Ich sage mal so: Die Hunde scheinen nicht sehr erfreut über meine Gegenwart zu sein. "Chicken 2.0" oder "Cicken Run"? Ihr dürft es Euch aussuchen. Also, 180° Drehung und hiphop wieder rüber über den Zaun (der politisch gebildete ODS-Leser kann sich die Verbindung zu Angie an dieser Stelle selbst herleiten, Satire darf übrigens alles). Irgendwie habe ich nun erstmal keine Lust mehr auf Privatgrundstücke und entscheide mich, wieder nach Bunyola zu laufen, um dort am anderen Ortsende im öffentlichen Steineichenwald zu zelten. Es ist ja noch ein wenig hell heute Abend, außerdem bin ich ja nicht zum Spaß hier. In der Abenddämmerung finde ich einen schönen Köhlerplatz am Wegesrand des Cami des Grau, optimal zum Zelten. Mein Zelt steht nach relativ kurzer Aufbauzeit recht passabel; für das erste Mal ganz ordentlich. Das Gepäck ist verstaut und draußen ist es nun dunkel. Das Abendessen wird also umgeplant: Eine Tüte Gummibärchen tut es heute auch. Noch schnell die Zähne im Schlafsack geputzt und danach "Gute Nacht Marie!". Ich ärgere mich noch ein wenig, dass ich heute Nachmittag nicht einfach über die Finca gelaufen bin. Gegen 21:00 Uhr schlummer ich ein. Als ich aufwache, höre ich lieblichen Vogelgesang. Draußen wird es hell. Ich gucke auf die Uhr und stelle fest: 23:15 Uhr. Herrlich, wenn ich nur im Alltag so viel Schlummerzeit hätte...


    01.05. Wandertag zum Castell d´ Alaro
    Als ich morgens nach dem Aufstehen mein Zelt zusammenpacke, laufen um kurz nach acht schon zwei Trailrunner an meinem Lagerplatz vorbei. Und das an einem Feiertag. Das würde mir nie einfallen. Da ich noch nicht hungrig bin, entscheide ich mich, heute Morgen erst einmal zum Es Pico zu laufen, um dort zu brunchen. Durch Steineichenwald geht es nun bergauf, immer den Steinmännchen und den Beschreibungen meines Wanderführers folgend. Gegen Vormittag komme ich am Es Pico an. Super, ich habe den Gipfel ganz für mich alleine, und das Wetter ist traumhaft. Nach einem ausgiebigen "Brunch" mit Müsli und Müsliriegeln (lecker ) lasse ich mir noch ein wenig die Sonne auf den Bauch scheinen und genieße die Aussicht. Inzwischen sind auch drei junge mallorquinische Mountainbiker auf dem Gipfel angekommen. Nachdem ich für Sie ein Gruppenfoto mit Ihrem Smartphone gemacht habe, packe ich meine Sachen und ziehe weiter.


    Blick vom Es Pico ins Bunyola-Tal



    Mein nächstes Ziel sind die Wasserfälle von Salt des Freu. Auf geht's! Bei der Wärme kann ich eine Abkühlung gut gebrauchen. Ich folge nun schmalen Pfaden talwärts Richtung Orient, begleitet mit tollen Ausblicken auf Orient.


    Orient

    Ich merke erst gar nicht, dass ich die Font des Freu schon erreicht habe. Schließlich soll es hier Wasser auch an wärmeren Tagen geben. Jetzt stehe ich aber in einem trockenen Bachbett. Damit ist Planschen für heute Nachmittag wohl leider gestrichen. Macht nix, dann laufe ich eben heute noch bis zum Castell d´ Alaro, denn mein Trinkwasser wird nämlich für eine weitere Nacht im Zelt nicht mehr ausreichen. Das ist wirklich schade, denn am Pas de s´Estalo laufe ich an zwei traumhaften Köhlerplätzen vorbei. Aber ohne ausreichend Wasser bringen die mir nicht viel.

    Das restliche Wegstück, insbesondere der Aufstieg zum Castell, kostet mich zum Ende des Tages ganz schön Kraft. Aber: Ich bin ja nicht zum Spaß hier. Erst auf einem schmalen Pfad, später auf einem Karrenweg geht es steil bergauf zum Refugi. Auf dem Weg entscheide ich mich, eine Nacht im Refugi zu verbringen, sofern noch ein Platz frei ist. Als ich den Hüttenwirt frage, ob noch ein Bett für die Nacht frei ist, bekomme ich als Anwort: "Vielleicht." Es komme heute Abend noch eine Wandergruppe an, und er wisse nicht, wie viele genau kommen. Kein Problem, ich kann warten, ich habe ja schließlich Urlaub. Ich gönne mir erst einmal eine eiskalte Cola und genieße den herrlichen Ausblick bis nach Palma. Bei der zweiten Getränkerunde (1-Mann-Runde ) vertröstet mich der Hüttenwirt gleich, er könne mir noch nicht sagen, ob ich ein Bett für die Nacht bekomme (oder bekäme?). Kein Problem, ich will doch nur eine Limo bestellen. Wir kommen ins Gespräch und ich frage, ob ich denn auch neben dem Parkplatz auf der Wiese zelten darf, an der ich beim Aufstieg vorbeigelaufen bin. Sicher, ihn störe das nicht. Ich solle halt spät auf- und früh wieder abbauen. Aber ich warte erst einmal auf die Wandergruppe.

    Super, die Wandergruppe ist nur zu zwölft, d. h., ich bekomme ein Bett für die Nacht. Der Heiland muss also nicht beim Esel in der Grippe schlafen. An dem Abend lerne ich noch ein Ehepaar aus dem Elsass kennen. Wir teilen uns das Zimmer sowie den Esstisch und pflegen die deutsch-französische Freundschaft. Der Abend klingt mit leckerem Essen, Rotwein und guten Gesprächen aus. Was will man mehr? Ich bin ja hier im Urlaub...


    Der Esel vom Castell d´Allaro, bei dem ich nicht die Nacht verbringen musste. Der arme Kerl muss übrigens sämtliche Lasten den Karrenweg hoch zum Refugi befördern.


    Die Ruinen der nördlichen Festungsanlage des Castell d´Alaro.





    Zuletzt geändert von Nicknacker2; 03.06.2012, 19:28.
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  • Nicknacker2
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    #2
    AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

    02.05. Auf nach Tossals Verds!
    Heute Morgen will ich die Tropfsteinhöhle auf der Südseite des Festungsbergs Alaro besichtigen. Meine elsässischen Freunde (wer mich auf ein Glas Wein einlädt, ist mein Freund) haben mir gestern von der Cova de Sant Antoni berichtet und waren total begeistert. Sie meinten noch, der Eingang sei nicht leicht zu finden. Naja, den werde ich schon finden. Das kann ja nicht so schwierig sein. Nach dem Frühstück schnappe ich mir meine Kamera und folge den Steinmännchen zur Südflanke des Alaro. Dabei komme ich durch ein kleines Wäldchen, welches geniale Zeltplätze mit grandioser Sicht bietet. Hätte ich das gestern schon gewusst... Egal, ich will zur Tropfsteinhöhle. Ich folge weiter den Steinmännchen und entdecke den Wachturm, der in der Nähe des Höhleneingangs liegen soll. Als ich dort ankomme, suche ich den Eingang, leider ohne Erfolg. Ich stehe neben der Höhle, direkt über der Höhle, suche die Steinmänchen ab: Es bringt mir aber nichts. Der Eingang lässt sich nicht finden. Ich wusste es heute Morgen ja besser. Wieso habe ich eigentlich nicht den Hüttenwirt gefragt?


    Der Wachturm auf der Südseite des Alaro






    Blick auf die Tropfsteinhöhle (Cova de Sant Antoni)

    Ich laufe also zurück zum Refugi und kraxel dabei noch ein wenig über den karstigen Fels. Das macht Freude. Lovely scramble in the morning sun. Im Refugi unerhalte ich mich noch ein wenig mit der Hüttenwirtin. Ich will meine Trinkflaschen auffüllen, doch da endeckt Laura, die achtjährige (? so um den Dreh jefenfalls) Tochter der Hüttenwirtin und heimliche Star auf dem Castell d´Alaro meinen Trinkschlauch. Den findet sie lustig und nuckelt genüsslich am Mundstück. Macht nix, kann man ja abputzen. Gut, ihrer Mutter gefallen die Blödeleien wohl weniger. Sie soll jetzt lieber ihr Salami-Brötchen essen. Das sieht lecker aus und ich bekomme Hunger. Aber ich muss jetzt endlich nach Tossals Verds aufbrechen, schließlich ist es schon 11:30 Uhr. Ich verabschiede mich also und ziehe weiter. Ich bin ja nicht zum Spaß hier.

    Beim Abstieg nach Orient kommt mir eine mallorquinische Grundschulklasse entgegen. Als ich an der unverschämt attraktiven Lehrerin vorbeilaufe, kommt mir das "Hola!" besonders gekonnt über die Lippen (naja, wer's glaubt... ). Gut, "bonita senorita" guckt mich natürlich mit dem Ars... nicht an. Ich kann ihr aber nicht böse sein. Nach dem Abstieg folge ich für ein paar Kilometer der Landstraße PM210 bis ich links in die Einfahrt zur Finca Solleric einbiegen muss.

    In meinem Wanderführer steht doch, dass das Einfahrtstor zur Finca Solleric die meiste Zeit über geöffnet ist. Wieso ist es jetzt verschlossen? "Prohibido el paso!" Ne ist klar, das kenne ich doch schon. Ich setze mich auf eine kleine Mauer und gucke auf die Landkarte. Hier gibt's nur diesen Weg! Heute bin ich kein "Chicken", heute wird es höchstens gegrillt! Gut, ich will gerade über das Tor klettern, als just in diesem Moment ein 4x4 in die Einfahrt einbiegt und stehenbleibt. Der Fahrer steigt aus und schließt das Tor auf. Zufälle gibt's! Ich frage ganz freundlich nach dem Weg nach Tossals Verds. Sein Englisch ist bescheiden, mein Spanisch nicht existent. Aber er deutet mir den Weg mit einem Handzeichen. Ich darf also das Tor passieren, ganz offiziell. Ich darf aber jetzt nicht an vorgestern denken.

    Es geht nun weiter Richtung Tossals Verds, und ich folge den GR221 Wegzeichen. Okay, ich wusste gar nicht, dass der GR221 Tossals Verds mit Alaro verbindet. Mein Wanderführer ist aus 2009. Jetzt weiß ich auch, wieso 2012 eine neue Auflage herausgekommen ist... Die Länderein der Finca Solleric sind sehr idyllisch: Schafe, Ziegen und Olivenbäume direkt am Fuße der herrlichen Berge der nördlichen Serra Tramuntana.


    Schafe auf den Ländereien der Finca Solleric. Reine Dokumentation.

    Die Idylle wird etwas getrübt, als ich an einer toten Ziege am Wegesrand vorbeilaufe. Jesus, der Kopf halb verfault, der Anus aufgebläht und in den Gedärmen tummelt sich bestimmt so mancherlei Getier. Verwesungsgeruch nehme ich zu meinem Erstaunen nicht wahr. Bear Grylls hätte sich hieraus bestimmt noch ein feines Ziegen-Sushi gezaubert sowie einen zünftigen Biwaksack genäht, für die kalten Nächte... Soll ich noch ein nettes Foto machen? Ich könnte es dem Bundesgesundheitsminister per Mail schicken. Es wäre sicher ein netter Marketing-Gag für den neuen Organspendeausweis. Eins steht jetzt aber fest: Ich will eine Feuerbestattung, nachdem ich irgendwann mal meine Organe verschenkt habe. Gut, es geht weiter. Ich bin ja nicht zum Spaß hier. Über meine Resteverwertung kann ich auch heute Nacht im Schlafsack grübeln...

    Der letzte Anstieg nach Tossals Verds hat es noch einmal in sich. Ich lasse es aber ruhig angehen, schließlich habe ich ja Urlaub. Die Refugi Tossals Verds ist wirklich traumhaft gelegen, und ich bin sofort von diesem Ort verzaubert. Allerdings bin ich mir noch nicht sicher, ob ich die Nacht in der Refugi verbringen mag. Eigentlich will ich ja viel lieber im Zelt schlafen. Da die Hüttenwirte auf Mallorca recht lässige Zeitgenossen zu sein scheinen, frage ich in der Refugi gleich mal nach, ob es hier in der Nähe einen empfehlenswerten Zeltplatz gibt. Der Hüttenwirt scheint mich aber wohl nicht richtig verstanden zu haben. Er meint wohl, dass ich auf dem Refugi-Gelände zelten möchte. Das sei nicht möglich. Er bietet mir aber einen Schlafplatz in der offenen Grillhütte an. Wenn ich möchte, darf ich dort gerne heute Nacht im Schlafsack pennen: Ein verführerisches Angebot. Ich überlege es mir aber erst noch. Mit einer eiskalten Cola (daheim trinke ich das Zeug nie, aber beim Wandern ist es ein super Energie-Cool-Drink für zwischendurch) mache ich es mir auf der Terrasse des Refugis gemütlich und genieße (wie so oft) die herrliche Aussicht. Urlaub.


    Puig de s´Alcadena

    Auf der Terasse komme ich mit einer Deutschen (Namen sind für mich leider Schall und Rauch, deshalb frage ich meistens erst gar nicht nach. Gesichter kann ich mir wesentlich besser merken.) ins Gespräch, die die heutige Nacht in der Berghütte verbringen wird. Sie kam heute vom Kloster Lluc und will morgen nach Alaro laufen. Wir tauschen uns über mögliche Zeltplätze entlang der Wegstrecken aus. Ich erhalte von ihr den Tipp, noch ca. eine Stunde den GR221 gen Norden zu laufen. Der Weg kreuze dann irgendwann einen Bach und dort gäbe es schöne Zeltplätze. Gut, es ist jetzt kurz nach 18:00 Uhr. Um 21:00 Uhr wird es dunkel. Das schaffe ich. Also fülle ich noch schnell meine Trinkflaschen auf - ich weiß ja nicht, ob ich den Bach vielleicht nicht finde - und ziehe weiter. Wie gesagt: Ich bin ja nicht zum Spaß...

    Ich komme gut auf dem Weg voran und bin richtig motiviert. Das Wetter ist immer noch herrlich, die Landschaft ist ein Traum und bald erblicke ich mein erstes Ziel für den morgigen Tag: Der Aquäduktweg entlang der Canaleta Massanella.


    Zum Aquädukt geht's morgen rauf.

    Kurze Zeit später überschreite ich den besagten Bach wie einst Wulff den Rubikon (Sorry, den konnte ich mir jetzt einfach nicht verkneifen. Satire darf alles. ). Hier lasse ich mich nieder! Auf dem Köhler-/Zeltplatz gibt es sogar eine Feuerstelle mit Sitzring, scheint wohl ein privater Lagerplatz zu sein. Naja, es ist kurz nach 19:00 Uhr. Hier kommt heute Abend sowieso niemand mehr vorbei. Ich baue mein Zelt auf und koche mir auf meinem neuen Dosenkocher ein leckeres Fertigreisgericht aus einem Discounter mit vier Buchstaben. Es wird langsam dämmrig, als ich mein Abendessen verspeist habe. Um 20:30 Uhr kommt dann noch ein Trailrunner an meinem Zelt vorbeigelaufen. Wo will der denn heute Abend noch hin? Die spinnen, die Trailrunner... Ich verkrieche mich so langsam in mein Zelt und meinen Schlafsack: "Gute Nacht Marie!" Über meine Resteverwertung mache ich mir vorerst keine weiteren Gedanken mehr.
    Zuletzt geändert von Nicknacker2; 02.06.2012, 07:36.
    Signaturen sind prätentiös. :D

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    • Juno234
      Erfahren
      • 03.08.2007
      • 397


      #3
      AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

      Schön!!! Ich bin auf die Fortsetzung gespannt.

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      • Nicknacker2
        Fuchs
        • 10.06.2011
        • 1295
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        #4
        AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

        Zitat von Juno234 Beitrag anzeigen
        Schön!!! Ich bin auf die Fortsetzung gespannt.
        Danke! Ich gebe mir Mühe. Tag drei ist inzwischen fertig.
        Signaturen sind prätentiös. :D

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        • Nicknacker2
          Fuchs
          • 10.06.2011
          • 1295
          • Privat


          #5
          AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

          03.05. Erste Dusche in der Refugi Son Amer
          Heute Morgen ist es ziemlich frisch: Knapp 7°C! In der Nacht waren es sogar nur 4°C. Im warmen Schlafsack hat mich das recht wenig gestört. Beim Frühstück ist mir dafür jetzt aber kalt. Also beeile ich mich, damit ich schnell loslaufen kann. Von meinem Lagerplatz komme ich direkt auf den Aquäduktweg bzw. die Canaleta Massanella, einer Wasserleitung, die mich zum Coll de Rafal führen soll. Schnell erreiche ich das Aquädukt, welches ich gestern schon aus der Ferne sehen konnte. Jetzt stehe ich direkt davor. Angeblich soll der Weg absolut nichts für Leute mit Höhenangst sein. Naja, da haben die Autoren im Wanderführer aber etwas übertrieben.


          Aquädukt zu Beginn der Canaleta Massanella.


          Auf dem Aquädukt.

          Ich überschreite das Aquädukt (aber nicht den Rubikon) und folge dem wirklich faszinierenden Wasserleitungsweg. Im warmen Morgenlicht habe ich diesen Wegabschnitt zudem ganz für mich alleine: Wunderbar! Entlang der Strecke entdecke ich einen grandiosen Köhlerplatz mit überragender Aussicht. Wenn ich mal wieder auf Mallorca unterwegs bin, weiß ich schon, wo ich unbedingt zelten muss. Ich versuche mich noch als Hobbyfotograf, aber mit eher durchwachsenem Erfolg...









          Ab dem Coll de Rafal geht es auf einem schmalen Pfad steil bergab durch einen Steineichenwald. Höhenmeter um Höhenmeter geht es weiter runter. Hört das nicht endlich auf? Ich will doch heute noch auf den Massanella hoch. Es geht weiter runter. Ich laufe nun nach den Steinmännchen, denn dieser Wegabschnitt ist in meinem Wanderführer leider nur ziemlich schwach beschrieben. Und meine Wanderkarte ist momentan auch keine große Hilfe. Viel zu spät komme ich an der Schutzhütte Escalot an. Nicht so schlimm, laut Karte geht es jetzt von hier direkt zum Coll de sa Lina. Ich muss nur dem Karrenweg folgen. Das kann eigentlich nicht lange dauern. Auf der Karte ist eine gerade Linie von hier zum nächsten Pass eingezeichnet. Gerade Linie? Ja. Gerader Weg? Am Ars... Ich folge diesem Karrenweg im dichten Steineichenwald bestimmt 2-3 Stunden in Serpentinen nur bergauf und bergab. Okay, ich bin ja nicht zum Spaß hier. Gegen 14:30 Uhr erreiche ich den Coll de sa Lina. Schlechte Leistung, das darf ich niemandem erzählen (ups ). Soll ich jetzt noch auf den Massanella hoch? Hmm, ich esse erst einmal mein Trailfood (früher hieß das mal Brotzeit ). Meine Füße haben heute keine Lust mehr auf eine Gipfelbegehung. Irgendwie hat mir dieser Karrenweg die Lust am Wandern für heute genommen (immer diese Ausreden).


          Blick von der Finca Coma Freda hinauf zum Massanella

          Nachmittags treffe ich bei der Refugi Son Amer ein. "Only sleep, no dinner." Kein Problem, damit kann ich leben. Ich habe noch genug Proviant im Rucksack. Hauptsache, ich komm unter die Dusche und ich kann meine Wäsche hier waschen. Ich dufte mittlerweile wahrscheinlich so wie die Ziege gestern am Wegesrand. Wie gesagt, Verwesungsgeruch habe ich nicht wahrgenommen. Aber eins ist mal sicher: Kunstfaser-Shirts in Südeuropa sind brandgefährlich. Wieso trage ich hier auch blos ein skandinavisches Produkt? Auf die nächsten Touren kommt nur noch Merino mit! Der Körper ist geduscht und die Wäsche "frisch" gewaschen (die Polyester-Shirts riechen nach der Handwäsche fast noch übler als vorher). So kann ich mich wieder unter Leute wagen. Ich lerne u.a. Matthias kennen, der am nächsten Tag den Torrent de Lluc und Torrent de Pareis laufen will. Komme ich mit? Gute Frage. Damit habe ich mich bisher noch gar nicht beschäftigt. Alleine wollte ich die Tour ja auch nicht gehen. Am Abend unterhalten wir uns noch mit einem deutschen Paar (Namen, Schall und Rauch...), das den Weg heute mit 20kg-Rucksäcken in 6 Stunden bergauf bewältigt hat. Die beiden sind ja auch nicht zum Spaß hier. Ja gut, wir laufen morgen auch nur bergab: Piece of Cake! Ich bin dabei. Meine Wäsche ist trocken. Ich kann ins Bett gehen. Das große Schnarchkonzert in der Nacht ist "högschde" Weltklasse.


          Das Kloster Lluc in der Abendsonne.
          Zuletzt geändert von Nicknacker2; 02.06.2012, 07:44.
          Signaturen sind prätentiös. :D

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          • Nicknacker2
            Fuchs
            • 10.06.2011
            • 1295
            • Privat


            #6
            AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

            04.05. Endlich ans Meer!
            Das Frühstück auf der Refugi-Terrasse in der Morgensonne ist wunderbar. So kann nur ein traumhafter Tag beginnen. Matthias fragt noch mal bei mir nach, ob ich mich vielleicht umentschieden habe. Nein, passt schon, ich will heute ans Meer und zwar zu Fuß und durch die Schlucht! Wir stellen uns erst einmal gegenseitig mit Namen vor (Namen, Schall und Rauch...). Wir verabschieden uns von den anderen Refugi-Gästen der letzten Nacht und brechen auf.

            Zunächst geht es quer über den Innenhof des Klosters und im Anschluss auf einer Serpentinenstraße hinunter zur Finca Albarca. Dieser erste Wegabschnitt überschneidet sich mit der Tour rund um den Puig Ruig, die nur Sonntags unternommen werden darf. Kein Problem laut Wanderführer! Wir kürzen die Serpentinen bergab etwas ab: Man braucht ja nicht so viel Umweg laufen. Aus dem Tal kommt uns ein 4x4 auf der Serpentinenstraße entgegen. Das Auto bleibt auf unserer Höhe stehen. Ich verstehe nur "Privado". Matthias will dem Fahrer erklären, dass wir nicht die Runde um den Puig Ruig laufen werden, sondern zum Torrent de Lluc. Der Fahrer schüttelt den Kopf. "Privado." Er fährt weiter. Umkehren wollen wir nicht. Gut, wir haben wohl mindestens 30 min. Zeit, bevor der Fahrer wieder zurückkommt. Bis zur Finca Albarca ist es auch nicht mehr weit. Also beeilen wir uns. Sollten wir hören, dass von Lluc ein Auto kommt, schlagen wir uns einfach in die Büsche und gucken, was passiert. An der Finca Albarca biegen wir links Richtung Finca Son Colomi ab. Wir laufen zügig am Hauptgebäude der Finca Albarca vorbei, keine schlafenden Hunde wecken. Naja, der Hund schlägt trotzdem an, er versteht sein Handwerk.

            Bald kommen wir zur Finca Son Colomi. Hier müssen wir über einen Zaun klettern, um in das Bachbett des Torrent de Lluc zu gelangen. Ein Baum, der direkt am Zaun steht, bietet hierzu eine ausgezeichnete Hilfestellung. Der Zaun ist geschafft, kein Finca-Besitzer hat uns verjagt: Jetzt kann das Große Torrent-Abenteuer beginnen! Zunächst folgen wir dem ausgetrockneten Bachbett gen Nord-Westen. Die Orientierung ist nicht schwierig, der Weg bis jetzt ebenfalls nicht. Wir halten Ausschau nach einer markanten Steineiche, bei der wir das Bachbett verlassen müssen, um die unüberwindbaren Hindernisse des Torrents zu umgehen, indem man am Hang entlangläuft. Der einfachere Fachbegriff hierfür heißt übrigens "höher umsteigen". Wir fragen uns, ob wir die Steineiche schon verpasst haben. Schwierig zu sagen, wohl eher nicht. Wir laufen weiter und erreichen bald den gesuchten Baum. Mehrere große Steinmännchen markieren den Abzweig an der Steineiche. Alle Sorgen waren umsonst. Den Baum kann man gar nicht verpassen (Sofern das Bachbett jedenfalls trocken ist!).


            Die Steineiche, an der man den Torrent de Lluc höher umsteigen muss.

            Ich packe meine Trekkingstöcke in die Seitentaschen meines Rucksacks, denn jetzt beginnt das Kraxeln. Es geht zunächst den Hang hinauf, so ca. 15-20 m vielleicht. Und danach folgt man auf dieser Höhe am Hang den Steinmännchen. Der Weg, der viele schöne Ausblicke bietet, bereitet mir viel Freude. Er ist durchaus anspruchsvoll, aber keinesfalls extrem. Zudem ist das Wetter super. Wir haben optimale Bedingungen für unsere Canyon-Tour erwischt. So macht Wandern richtig Spaß!


            Ich beim "höher umsteigen" des Torrent de Lluc.



            Bald geht es auch schon wieder den Hang hinab, und wir laufen im Torrent de Lluc weiter. Die Felsblöcke im Bachbett sind nun größer als vor dem "Umstieg". Kein Problem, dann muss ich einfach etwas mehr balancieren. Das macht Laune! Ich bin total begeistert. Diese tiefe bzw. hochgezogene Schlucht ist der absolute Wahnsinn! Jürgen Klopp, der alte Pöhler, könnte sich hier mit seinem Lieblingwort "geil" aber mal so richtig austoben. Ich bin jedenfalls gerade dabei.


            Torrent de Lluc.



            Um die Mittagszeit erreichen wir bei S' Entreforc die Abzweigung zum Torrent de Pareis: Eine gute Gelegenheit für die Mittagsrast. Bisher ist uns den ganzen Morgen und Vormittag im Torrent noch niemand begegnet. Wir haben richtig Glück heute. Während wir unsere Müsliriegel und Mini-Salamis essen, beobachten wir eine Ziege, wie Sie in 10-15 m Höhe auf einer Felskante balanciert. Wie kommt die eigentlich da hoch? Meine Versuche, sie dort oben zu fotografieren, scheitern leider. Das schafft das Objektiv meiner Kamera einfach nicht.

            Es geht weiter. Der Torrent de Pareis wartet auf uns. Der Weg wird anspruchsvoller und spaßiger. Aber extreme Stellen sind noch keine dabei. Kurz hintereinander helfen zwei Handseile beim Klettern. Handseil Nr. 1.: Piece of Cake. Handseil Nr. 2 ist nur ein kurzer Haltegriff. Hier wird es plötzlich etwas kniffliger. Wieso sind meine Arme nur so kurz? Geschafft, den Haltegriff habe ich sicher erreicht. Und wieso bleibt jetzt mein Rucksack am Felsüberhang hängen? Ich bekomme es aber irgendwie doch noch gebacken. Einziges Ärgernis: Hätte ich den Rucksack abgezogen, hätte ich meine Seitentaschen nicht aufgescheuert. Egal, ein bisschen Schwund ist immer, und außerdem bin ich ja nicht zum Spaß hier... Der restliche Weg hinunter zur Cala Sa Calobra ist ein Traum und macht richtig Laune. Eine halbe Stunde bevor wir am Meer sind, kommen uns die ersten Wanderer von unten entgegen. Jetzt wird es bald touristischer. Nicht schlimm, ich bin ja auch einer von denen.


            Im Torent de Pareis.









            Um 15:00 Uhr halte ich in der Cala Sa Calobra meine Hände ins Meerwasser. Wir haben 6 Stunden von der Refugi Son Amer gebraucht. 1,5 h weniger als im Wanderfüher angegeben. Ich denke an das Paar vom Vorabend: Die zwei sind ja in 6 Stunden den gesamten Weg hochgelaufen. Jesus, die sind echt nicht zum Spaß hier. Solltet Ihr zwei das hier zufällig lesen: Meine Hochachtung, ohne Flachs!

            Soll ich jetzt ins Wasser hüpfen? Eine Abkühlung wäre schon richtig klasse. Daraus wird aber nichts. Ein Polizist bittet uns freundlich den Strandabschnitt zu verlassen. Hier finden gleich Dreharbeiten statt. Deshalb wir der Strand jetzt "geräumt". Okay, dann laufen wir mal zum Bootsanleger. Um 16:30 Uhr fährt ein Schiff nach Port de Soller. Matthias will das Boot nehmen und heute Nacht in der Refugi Muleta schlafen. Und ich? Gute Frage! Mich reizt ja noch der Küstenwanderweg von hier nach Port de Soller. Wir sitzen am Bootsanleger und ich überlege, wo ich heute Nacht schlafe. Auf dem Aussichtsturm Mala de Tuent? Hmm, das wird bestimmt windig heute Nacht. Oder laufe ich noch zur Wasserkraftwerk-Ruine. Das wäre bestimmt auch spannend. Der Weg dorthin wäre aber noch ca. 2 Stunden. Fragen über Fragen... Ich wähle, wen wundert's, den bequemen Weg. Ich bin ja hier schließlich im Urlaub. Außerdem will ich heute ein guter Tourist sein. Somit steht die Bootsfahrt auf dem Pflichtprogramm. Um 16:30 Uhr geht's mit dem Schiff nach Port de Soller, nette Sache...





            In der Refugi Muleta heißt es wieder: "Only sleep, no dinner." Passt schon. Matthias will in dem Restaurant um die Ecke später noch was essen. Ich bin skeptisch. Der Laden sieht von außen ziemlich teuer aus. Lassen wir uns mal überraschen. Ich gehe erst einmal unter die Dusche. Wenn ich heute schon wieder in einer Refugi bin, dann ist Wäsche waschen Pflicht. Als ich mein Tourhemd aus 100% Polyester im Waschbecken walke (nein, nicht nordisch), muss ich an einen Song von den "Doofen" denken:

            Es geht ein Pullunder auf Reisen
            zu 70% aus Acryl
            sein Preis betrug 7 Mark 90
            drum schwitzt sein Besitzer sehr viel

            Und das geht: Plitsch, Platsch, Quitsch, Quatsch
            Uuuh ist das nass

            Und aufgrund seiner Transpiration
            bleibt der Mann ganz alone

            Der arme Pullunder muss büssen
            denn er hat die Schuld an dem Schweiß
            der Mann wirft ihn in eine Tonne
            und sagt noch: "Bloß weg mit dem Pullunder"

            Denn es ging: Plitsch, Platsch, Quitsch, Quatsch
            Uuuh war das nass

            Und aufgrund seiner Transpiration
            bleibt der Mann ganz alone

            Denn es ging: Plitsch, Platsch, Quitsch, Quatsch
            Uuuh war das nass

            Und aufgrund dieser Amputation
            Ja aufgrund dieser Pullunder - Amputation
            Ja aufgrund dieser Amputation
            bleibt der Mann jetzt ohne Pullunder stehn
            auf dem Balkon


            Ab der nächsten Tour gibt's nur noch Merino!


            Die Hafeneinfahrt von Port de Soller.

            Okay, wir gehen heute Abend aus. Fancy. Was soll ich nur anziehen? Also, mein Rucksack gibt folgendes her: Eine kurze Sporthose, ein "frisch gewaschenes" Kunstfaser-Shirt sowie meine sportliche Windjacke zum Überziehen. Die passt ausgezeichnet zu meinen klobigen Bergstiefeln. Egal, Gastronomen wollen eh immer nur mein Geld. Das wird auf Mallorca sicher nicht anders sein.

            Wir treffen noch eine Freiburgerin (Namen, Schall und Rauch... ) in der Refugi. Sie kommt auch mit ins Restaurant. Wir nehmen Platz auf der Terrasse. Essen gibt es aber nur drinnen. Hehe, ich hatte es doch im Urin. Die Vorsuppen gehen übrigens bei 15,00 € los... Bis jetzt waren die Preise auf Mallorca ziemlich fair. Wir entscheiden uns, unser Glück wo anders zu suchen.

            Da die Refugi etwas außerhalb von Port de Soller auf einem Hügel liegt, müssen wir noch ein paar Minuten bergab gehen, bis wir in einer Rechtskurve direkt an der Straße eine kleine Tapas Bar erreichen. Sehr gemütlich, nette Terrasse, ein herrlicher Blick auf den Hafen und faire Preise: Im bin im Urlaub! Die gefüllten Auberginen und die Tortilla sind lecker, das Bier schmeckt auch und Matthias übernimmt eine Getränke-Runde. Herzlichen Dank!

            Um 22:00 Uhr ist Zapfenstreich (aber dieses Mal ohne Herrn Wulff ). Die Nacht verläuft ohne besondere Vorkommnisse.
            Zuletzt geändert von Nicknacker2; 03.06.2012, 08:07.
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            • Nicknacker2
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              #7
              AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

              05.05. Stürmische Nacht in der Refugi dels Cornadors
              Heute will ich wieder Richtung Kloster Lluc laufen: Soller - Barranc de Biniaraix - Cuber Stausee - Tossals Verds - Coll d´es Prat - Lluc. So sieht der Rahmenplan für die nächsten Tage aus. In Lluc sehe ich dann weiter, was noch machbar ist. Mit Matthias und der Freiburgerin gehe ich am Morgen/Vormittag (wir haben heute "ausgeschlafen") über den GR221 nach Soller. Wir wollen dort im Ort frühstücken. Soller hat eine wirklich hübsche Altstadt. Heute ist Markttag. Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass sich hier die Einheimischen und Touristen durch die Gassen drängen. Wir finden jedoch ein nettes Cafe mit einem ruhigen Garten im Hinterhof. Urlaub. Nach dem Frühstück gehen wir getrennte Wege. Matthias fährt heute mit dem "Roten Blitz" nach Palma, die Freiburgerin will zum Kloster Lluc trampen und ich will den Barranc de Biniaraix hochlaufen. Irgendwo am Cuber Stausee suche ich mir dann einen Zeltplatz.

              Um 13:00 Uhr bin ich wieder alleine unterwegs. Bevor ich zum Biniaraix laufe, fülle ich noch mein Proviant auf. Die 90g-Haribo-Packungen gefallen mir. Sowas gibt's bei uns bestimmt nur an Tankstellen. Gummitiere, Cracker, Reis und eine Pizza auf die Hand: Ich bin bin startklar.

              Zunächst geht es von Soller Ortsmitte zum Ortsteil Biniaraix. Auf dem Weg kommt man an vielen Grundstücken mit Zitronenbäumen vorbei, nett. Zu Beginn des Barranc de Biniaraix erfrische ich mich erst einmal an einem Wasserhahn, der aus einer Mauer entlang des Weges herausragt. Gut, nun kann es diese Schlucht hochgehen. Ich bin ja nicht zum Spaß hier...


              Barranc de Biniaraix: Da geht's heute hoch!

              Der Weg ist anstrengend aber gut zu gehen, da er gepflastert ist. Ich treffe die Entscheidung, vor der Finca L´Ofre rechts abzubigen und zur Refugi dels Cornadors hochzulaufen. Dort oben auf ca. 920 hm will ich dann in der Schutzhütte heute die Nacht verbringen. Die Idee gefällt mir.

              Es geht immer weiter hinauf. An der Finca Es Verger besteht für mich heute die letzte Möglichkeit, meine Trinkflaschen aufzufüllen. Es geht weiter den Berg hinauf. Es ist fast schon überflüssig zu erwähnen, dass man auf dem Weg tolle Ausblicke auf Soller / Port de Soller hat.



              Barranc de Biniaraix







              Kurz nach der Abzweigung zur Schutzhütte kommt mir noch ein deutsches Ehepaar entgegen (der Rother Wanderführer in den Händen des Mannes verrät die Nationalität). Das werden wohl die letzten Wanderer da oben auf dem Berg gewesen sein. Es geht nun einen schmalen Bergpfad hoch. Am Wegrand steht ein Esel und Schafe wuseln hier auch überall herum. Dazu der tolle Blick auf das Tal der Finca L´Ofre. Ich bin im Urlaub. Nach ca. 45 min. treffe ich bei der Schutzhütte ein. In meinem Wanderführer steht: "Sie bietet [...] Hartgesottenen sogar einen Schlafplatz." Meine Erwartungen werden übertroffen. Ich habe schon deutlich schlechtere Schutzhütten gesehen. Naja, jetzt darf ich mich wenigstens einen "Hartgesottenen" nennen.


              Refugi dels Cornadors



              Ich lasse mich hier oben also für die Nacht nieder. Vor dem Abendessen verarzte ich meine offenen Blasen. Während ich fröhlich mit meinem Taschenmesser an meinen Füßen herumschnippel , beobachte ich, wie jemand vom gegenüberliegenden Puig d'es Cornadors absteigt und auf "meine" Refugi zuläuft. Wo will der denn heute Abend noch hin? Es ist ein deutscher Wanderer, wie sich herausstellt. Als er bei der Schutzhütte ankommt, fragt er mich gleich, ob ich Hilfe brauche. Sehen denn meine Füße so schrecklich aus? Die Frage finde ich trotzdem super . Es ist gut zu wissen, dass man sich auf die anderen Wanderer in den Bergen verlassen kann. Bei einem kurzen Plausch erfahre ich, dass es wohl nicht mehr gestattet ist, die Strecke vom Kloster Lluc zum Torrent de Lluc zu laufen. Hmm, gut zu wissen! Der Finca-Besitzer rufe inzwischen wohl regelmäßig die Polizei, wenn er Wanderer auf seinem Gelände sähe (was auch sein gutes Recht ist, Anm. des Verfassers). Ähmm, da haben wir ja gestern noch einmal Glück gehabt. Mein Gesprächspartner macht sich wieder auf die Socken. Es ist schon nach 19:00 Uhr, und er will heute noch nach Soller herunterlaufen. Ich bin wieder alleine und genieße die Stille. Beim Kochen beobachte ich in der Ferne zwei Schafe grasend über die Alm ziehen. Die beiden haben ein herrliches Leben hier oben. Ihr Fleisch schmeckt bestimmt auch traumhaft (ein Gruß an alle Vegetarier;))!


              L' Ofre






              Blick von der Refugi hinüber zu Alfàbia

              Nach dem Abendessen genieße ich den grandiosen Sonnenuntergang über der Cala Deia. Herrlich! Ich mache mich schlafsackfertig: Da ich eine Maus vor der Hütte entdecke, hänge meinen Proviantbeutel lieber an einem Balken auf. Ich habe zwar keinen Käse dabei, aber wer weiß... In die Ritzen zwischen den Fenstern und den Holzläden klemme ich Steine, damit sie heute Nacht nicht aufgehen. Und die Holztür verschließe ich mit zwei großen Felsbrocken. Ich lege mich schlafen und lausche, wie der Winde über den Bergpass vor meiner Schutzhütte hinwegfegt. Sehr geil! Ich schlummer ein...


              Gegenüber der Refugi: Puig d'es Cornadors


              Puig L' Ofre im Abendlicht




              Sonnenuntergang über der Cala Deia

              Plötzlich knallt es, und Staub weht in meine Augen, obwohl ich im Schlafsack liege. Jesus, was ist denn jetzt los? So schnell bin ich noch nie aus dem Schlafsack aufgestanden. Draussen tobt der Wind und hat die Fensterläden und die Tür aufgestoßen. Kräfte gibt's... Ich verschließe wieder den Eingang sowie die Fenster, dieses Mal aber bombensicher, und verkrieche mich in meinen Schlafsack. Hoffentlich fängt es nicht auch noch an zu regnen: Das Dach sah heute im Hellen nicht besonders dicht aus. "Gute Nacht Marie" 2.0!
              Zuletzt geändert von Nicknacker2; 18.06.2012, 11:25.
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                #8
                AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

                06.05. Mistwetter!
                Ich wache heute recht früh auf: 6:30 Uhr. Draußen windet und regnet es. Zum Glück hält das Dach dicht. Bei dem Mistwetter brauche ich noch nicht aufstehen. Schlummerzeit! Naja, lange hält es mich aber auch nicht mehr im Schlafsack. Ich stehe so kurz nach 7:00 Uhr auf und frühstücke erst einmal in Ruhe. Ich habe ja schließlich Urlaub. Heute Morgen ist es ziemlich frisch. Mit Fleece und Windjacke lässt es sich aber aushalten. Während des Frühstücks hoffe ich, dass sich die Wolken verziehen. Sie tun mir diesen Gefallen leider nicht. Ich lasse mir Zeit mit dem Abwasch und dem Packen. Es hilft alles nichts: Kurz vor 9:00 Uhr bin ich fertig und es nieselt immer noch. Zudem ist es sehr diesig. Ich breche auf und steige zur Finca L' Ofre ab. Da mich mein Poncho auf dem schmalen Bergpfad nur stören würde, laufe ich nur mit Regen- + Windjacke. Eine Regenhose- und Regenhülle für den Rucksack habe ich nicht dabei. Es wird schon so gehen.


                Refugi dels Cornadors im Regen

                Als ich um 9:30 Uhr wieder auf den GR221 treffe, also den Weg, der den Biniaraix hochführt, laufen mehrere Trailrunner an mir vorbei. Die spinnen, die Trailrunner... Ah, okay: Hier findet gerade ein Rennen statt - von Soller zum Cuber Stausee und wieder zurück. Und ich bin mittendrin. Die Läufer gucken ganz schön blöd aus der Wäsche, wenn sie mich überholen. In Ihren Gesichtern steht geschrieben: "What the f...? Wo kommt der denn mit seinem Rucksack her? Wir sind heute Morgen doch schon um 7:00 Uhr in Soller gestartet. Ist der schon um 4:00 Uhr losgelaufen...?" Ganz genauso stand es in ihren Gesichtern geschrieben und nicht anders... Es ist aber etwas hektisch auf der Strecke. Ich muss stets auf die Seite ausweichen, damit ich keinem im Weg stehe. Dafür macht es aber richtig Laune, an den Streckenposten vorbeizulaufen und angefeuert zu werden. "We can be heroes, just for one day..."

                Am Cuber Stausee verlassen mich meine neuen Trailrunning-Freunde (Die spinnen doch nicht, die sind nur motiviert.). Ich bin wieder alleine unterwegs, und der kalte Wind hier oben kühlt mich ganz schön aus. Ich habe bei dieser Tour voll auf Schönwetter-Ausrüstung gesetzt, heute zahlt sich die Strategie nicht wirklich aus. Vom See bzw. den Bergen herum sehe ich nicht viel: Die Gipfel verstecken sich alle hinter fetten Regenwolken. Hier oben ist es verdammt ungemütlich: Kalt, windig, kahl, trostlos. So stelle ich es mir auf dem Mond vor (Ich weiß, auf dem Mond gibt's keine Stauseen.).

                Laufe ich heute den Tunnelweg? Der soll ja recht "abenteuerlich" sein. Hmm, bei dem Wetter will ich eigentlich nur so schnell wie möglich in die Refugi. No Monkey Business! Okay, am Wasserwerk muss ich rechts zum Tunnelweg abbiegen. Wenn ich dort Steinmännchen sehe, laufe ich den Tunnelweg. Wenn ich dort keine finde, gehe ich den GR221 bis nach Tossals Verds. Ich finde keine Steinmännchen am Wasserwerk: Also nehme ich den GR221. Dann laufe ich morgen zwar ein Teilstück doppelt, aber man kann im Leben nicht immer nur lachen...

                Gegen 14:30 Uhr erreiche ich Tossals Verds. Es kann kein Zufall sein, dass der Regen kurz vorher aufgehört hat. Tossals Verds lässt mich einfach nicht im Stich. Heute höre ich mal zur Abwechslung: "Do you want dinner tonight?" :-) Hier gefällt es mir! Der Hüttenwirt ist sehr engagiert: Er legt gleich Holz im Kamin nach, damit ich meine Sachen trocknen kann, und stellt das Warmwasser für die Duschen an.
                Nach einer warmen Dusche, wasche ich gleich mal wieder meine Wäsche, wenn sie eh schon nass ist. Ich hänge meine Sachen zum Trocknen auf und schnappe mir mein Buch, das ich extra für solche Momente auf Tour mitgenommen habe. "How to be good" von Nick Hornby. Die Sonne kommt am Nachmittag wieder heraus, und ich lege mich mit meiner Isomatte vor der Refugi auf die Mauer (Kalauer und Wortspiele mit der Wanze erspare ich Euch an dieser Stelle. Das ist selbst mir zu blöd!). Zwischenzeitlich sind auch zwei deutsche Paare in der Refugi eingetroffen, wir werden uns später kennenlernen. Das Abendessen ist ausgezeichnet: Fischsuppe mit Reis als Vorspeise. Dazu gibt es köstliches Bauernbrot (Ja, auch außerhalb Deutschland gibt's leckeres Brot!). Als Hauptspeise wird uns Schweinebraten in einer Auflaufform aufgetischt. In der Auflaufform sind noch Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und Kartoffeln. Sehr lecker! Dazu gibt es Tomaten mit Olivenöl, Käse und natürlich Brot. Ich bin im Urlaub. Der Nachtisch heißt "Leoparden-Bananen". Egal, sie schmecken trotzdem. Ich bin satt. In der kleinen Runde wird sich noch nett unterhalten und eine Flasche Wein nachbestellt. Der Hüttenwirt kassiert heute Abend noch ab, weil er morgen früh in die Stadt muss. Ich gebe 6 € Trinkgeld. Bin ich bescheuert? Nein, heute heißt mein Motto: Gutes Geld für gute Arbeit! Ein gemütlicher Hüttenabend neigt sich dem Ende zu. Der Wein wird noch ausgetrunken, und dann ist bald Nachtruhe.
                Zuletzt geändert von Nicknacker2; 04.06.2012, 22:07.
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                  #9
                  AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

                  07.05. Tossals Verds, meine Perle!
                  Heute Morgen starte ich relativ spät, so gegen 10:00 Uhr: Das Bett letzte Nacht war bequem und das Frühstück war lecker. Bevor ich aufbreche, fülle ich noch meine Wasservorräte auf. Ich will heute Nacht wieder im Zelt schlafen. Und da man sich momentan nicht sicher sein kann, wo man Wasser unterwegs findet, nehme ich das Zusatzgewicht von knapp 5 kg in Kauf. Ich bin ja nicht zum Spaß hier...

                  Es geht los, bei schönstem Wetter. Gleich hinter der Refugi biege ich links ab: Heute Vormittag will ich den sogenannten Höhenweg von Tossals Verds zum Cúber-Stausee laufen. Nach ca. 15 Minuten stehe ich rechts oberhalb des Torrent d' Almedra auf einer Bergflanke des Puig des Tossals Verds. Unterwegs habe ich einen grandiosen Köhlerplatz (toll zum Zelten) am Wegrand entdeckt. Ich stehe nun oberhalb des Torrent d' Almedra und habe eine grandiose Aussicht auf den Puig d' Alaró und Puig de s' Alcadena sowie in die unter mir liegende Schlucht. Auf der gegenüberliegenden Schluchtseite kann ich zudem den Tunnelweg sehen, den ich gestern eigentlich laufen wollte. Auf einem schmalen aber nicht schwierigen Bergpfad - eine kurze mit Stahldrahtseil gesicherte Kletterstelle miteingeschlossen - setze ich meine Wanderung Richtung Cúber-Stausee fort.


                  Hinten links: Puig de s' Alcadena; hinten rechts: Puig d' Alaró.


                  Wegmarkierung auf dem "Höhenweg".


                  Blick in den Torrent d' Almedra.


                  Der "Tunnelweg" auf der gegenüberliegenden Schlucht-Seite.

                  Ehe ich zum Pass Coll de Comma des Ases aufsteige, komme ich an Wrackteilen eines abgestürzten Kleinflugzeugs vorbei. Laut Rother Wanderführer soll der Pilot die Bruchlandung überlebt haben. Manche Menschen haben wirklich einen Schutzengel.


                  Flugzeugwrack unterhalb des Coll de Comma des Ases.


                  Der Pilot soll die Bruchlandung überlebt haben.

                  Nach ca. 5-10 Minuten und einem kurzen aber knackigen Aufstieg stehe ich auf dem Coll de Comma des Ases und genieße wieder einmal herrliche Ausblicke, wie so oft auf dieser Tour. Ich steige anschließend zum Parkplatz bzw. zur Quelle Sa Font des Noguer ab. Hier bin ich gestern schon vorbeigekommen, und ich bin wirklich überrascht: Die Steinmännchen, die den Höhenweg markieren, habe ich gestern im Regen nicht wahrnehmen können. Heute jedoch, im Sonnenschein, frage ich mich, wie ich die Markierungen gestern nur übersehen konnte. Die Steinmännchen stehen vielleicht gerade einmal 10 Meter vom Weg entfernt, auf dem ich gestern gelaufen bin...


                  Blick hinauf zum Coll de Comma des Ases.


                  Auf dem Coll de Comma des Ases: Blick gen Süden.


                  Blick hinüber zum Puig Major.


                  Der Stausee Gorg Blau in "naher Ferne".


                  Der Cúber-Stausee.




                  Gorg Blau.

                  Ab jetzt bin ich wieder auf dem GR221 unterwegs. Nach einer knappen halben Stunde stehe ich am Abzweig hinauf zum Puig des Tossals Verds. Laufe ich hoch? Okay, ich mache es kurz: Ich habe Tossals Verds inzwischen schon so ins Herz geschlossen, da muss ich einfach auch auf den Gipfel hoch. Kurz überlege ich mir, ob ich meinen Rucksack hier unten im Tal stehen lassen soll. Ich komme dann aber mal wieder zur Erkenntnis, dass ich hier nicht zum Spaß bin. Ein wenig Training kann mir bei meiner "Killerplauze" sicherlich nicht schaden. Also, auf ihn hoch mit Gepäck... Beim Aufstieg treffe ich ein deutsches Paar, das mir heute Morgen schon mal begegnet ist. Die beiden laufen die Runde um Tossals Verds in entgegengesetzter Richtung. Nach einem kurzen Plausch kann ich meinen Aufstieg fortsetzen und bin nach ca. einer Stunde am Gipfel angekommen. Hier oben entstehen die nachfolgenden Bilder. Bilder sagen ja bekanntlich mehr als Worte.


                  Auf dem Puig des Tossals Verds.


                  Puig de Massanella & Coll d'es Prat.



                  Als ich wieder vom Puig des Tossals Verds abgestiegen bin, geht es auf dem GR221 weiter. Von den 5 Litern Wasser sind inzwischen nur noch 2 Liter übrig geblieben. Das heißt schon was bei mir. Ich trinke sonst eher notorisch zu wenig... Naja, ich bin jedenfalls froh, dass die Quelle Font des Prat Wasser führt, als ich bei ihr meine Wasserflaschen auffüllen möchte. Super, jetzt habe ich wieder 5 Liter Wasser und kann nach einem schönen Zeltplatz Ausschau halten. Ich folge noch eine Weile dem GR221 und entdecke oberhalb des Weges einen geeigneten Köhlerplatz. Leider hat hier ein Wandersmann oder eine Wandersfrau hingeschissen!!! Musste das wirklich sein? Das nächste Mal bitte die Verdauungsreste vergraben!!! Okay, die Idylle ist hier nicht mehr gegeben. Ich übernachte ja auch nicht auf einem Dixi oder Toi Toi (leider kann ich hier keine Herzchen als I-Punkte setzen) Ich laufe also weiter. Nach weiteren 5-10 Minuten passiere ich ein paar große Felsbrocken, die am linken Wegrand liegen. An dieser Stelle sticht mir ein Köhlerplatz ins Auge, der sich ca. 10-15 Meter hangabwärts links neben dem GR221 befindet. Super, danach habe ich gesucht! Den restlichen Abend verbringe ich mit den üblichen Tätigkeiten: Lager aufbauen, kochen usw. Beim Kochen kreisen mehrere Mönchsgeier über mir am Himmel. Der Anblick ist einfach nur fantastisch! Mit der Abenddämmerung verkrieche ich mich in mein Zelt und meinen Schlafsack. "Gute Nacht Marie!"


                  Mein Lagerplatz im Steineichenwald zwischen Tossals Verds und Coll d'es Prat.








                  Ein Mönchsgeier über meinem Lagerplatz. Leider gibt das Objektiv meiner Kamera nicht mehr her.
                  Zuletzt geändert von Nicknacker2; 06.06.2012, 23:44.
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                  • dominiksavj
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                    • 10.04.2011
                    • 2335
                    • Privat


                    #10
                    AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

                    Schön, sehr schön.
                    Auf dem Castell d'Alaro waren wir auch oben, und an der Kneipe. Die hat ja immer offen, angeblich. Nur war der Wirt bei uns auf dem Weg Milch zu holen, also durstig wieder runter.
                    freedom's just another word for nothing left to lose

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                    • Nicknacker2
                      Fuchs
                      • 10.06.2011
                      • 1295
                      • Privat


                      #11
                      AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

                      Zitat von dominiksav Beitrag anzeigen
                      Schön, sehr schön.
                      Auf dem Castell d'Alaro waren wir auch oben, und an der Kneipe. Die hat ja immer offen, angeblich. Nur war der Wirt bei uns auf dem Weg Milch zu holen, also durstig wieder runter.
                      Okay, das ist ärgerlich. Laut Hüttenwirtin ist die Kneipe bzw. die Refugi (oder das Refugi???) 365 Tage im Jahr geöffnet. Ruhetage gibt es da oben nicht. Es ist aber meistens nur einer von den beiden dort oben. Da kann es dann leider schon mal passieren, dass der Wirt gerade Proviant einkaufen ist.

                      Wart Ihr in der Höhle? Mich wurmt es immer noch, dass ich den blöden Eingang nicht gefunden habe.
                      Signaturen sind prätentiös. :D

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                      • Nicknacker2
                        Fuchs
                        • 10.06.2011
                        • 1295
                        • Privat


                        #12
                        AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

                        08.05. Alles Gute "Junger"!
                        Der heutige Morgen ist Routine: Aufstehen, Müsli essen, Zähne putzen, Zelt abbauen, Rucksack packen und loslaufen. Um kurz vor 9:00 Uhr bin ich wieder auf dem GR 221 und wandere hinauf zum Coll d'es Prat. Als ich den Steineichenwald verlasse und auf den mit Dissgras bewachsenen Pass hochlaufe, kann ich über den nördlichen (und namenlosen) Berggipfeln Mönchsgeier beobachten. Dazu scheint mal wieder die Sonne: Herrlich! Bis zum Coll d'es Prat bin ich heute Morgen alleine unterwegs. Bisher ist mir noch niemand auf dem Weg begegnet. Am Coll d'es Prat angekommen, überlege ich kurz, ob ich den Puig de Massanella besteigen soll. Irgendwie habe ich heute nicht die notwendige Lust und Energie (schon wieder diese Ausreden). Ich genieße viel lieber die Ausblicke, die der Coll d'es Prat hier oben bietet. Das Wetter ist optimal und die Aussicht hervorragend.


                        Blick vom Coll d'es Prat hinüber zum Puig des Tossals Verds.


                        Puig de Massanella.


                        Coll d'es Prat.


                        Blick auf das Cap Ferrutx (rechts) und das Cap des Pinar (links). Pinar? So heißt doch eine Döner-Bude in Stuttgart.

                        Kurz nach dem Pass treffe ich das deutsche Paar, mit dem ich mich gestern am Puig des Tossals Verds unterhalten habe. Die beiden wollen hoch zum Puig de Massanella. Jetzt komme ich mir vor wie ein Weichei. Egal, meine Entscheidung ist gefallen. Viel Spaß beim Aufstieg! Ich laufe weiter zum Kloster Lluc. Keine 5 Minuten später treffe ich die Freiburgerin (Namen, Schall und Rauch ). Wir berichten uns von den Erlebnissen der letzten beiden Tage. Plötzlich klingelt mein Handy. Ach so, stimmt, ich habe ja heute Geburtstag. Wer ist dran? Na wer wohl? Natürlich meine Mutter, so wie sich das gehört... Nach dem Empfang der Glückwünsche verabschiede ich mich von der Freiburgerin und setze meinen Weg Richtung Lluc fort.











                        Nach ein paar Minuten geht es auf dem Cami Vell de Ses Voltes d'en Gallieu ein paar knackige Serpentinen bergab. Dabei bin ich schwer beeindruckt: Das war sicherlich kein Spaß, diesen Weg hier oben anzulegen.


                        Abstieg zum Kloster Lluc auf dem Cami Vell de Ses Voltes d'en Gallieu.

                        Mittags komme ich am Parkplatz des Klosters an. Zelte ich hier heute auf dem Campingplatz? Ich sehe ihn mir mal an. Da die Nutzung kostenlos ist, will ich hier gar nicht groß meckern. Aber irgendwie finde ich es nicht so reizvoll, neben dem Besucherparkplatz mit den ganzen Reisebussen zu zelten. Ich gönne mir lieber noch mal eine Nacht in der Refugi Son Amer. Apropos "gönnen": Da ich Geburtstag habe, gehe ich heute Mittag mal essen. Am Ende des Parkplatzes lädt eine ganz gemütliche Terrasse mit viel Schatten zum Einkehren ein. Aufgrund meines Polyester-Hemdes bin ich heute Mittag auf eine Terrasse angewiesen. Wahrscheinlich sind die Preise hier auch moderater als direkt im Kloster. Naja, nicht unbedingt. Egal, ich bin ja hier im Urlaub... Als Vorspeise wähle ich Frit Mallorqui und als Hauptspeise Escalope. Escalope, Schnitzel? Ich könnte auch am Ballermann Urlaub machen. Egal, ich habe ja heute Geburtstag... Während ich auf mein Essen warte, werde ich von der fränkischen Rentnergruppe am gegenüberliegenden Tisch köstlich unterhalten. Ich erfahre nun, dass die "Bolliddigger" an allem Schuld sind (meine Rede) und dass man nicht ins Restaurant von Alexander Herrmann gehen braucht, weil man da eh nicht satt wird (schon wieder meine Rede). Der erste Gang ist wirklich köstlich, und ich bin eigentlich schon satt. Ich muss aber für heute Abend vorlegen, weil ich in der Refugi wohl kein Abendessen bekommen werde. Deshalb freue ich mich, als sich der zweite Gang meinem Tisch nähert. Die Franken werden beim Anblick des Schnitzels ganz nervös. Die Größe scheint sie zu beschäftigen. Als der Teller auf meinem Tisch steht, gucken 5 erstaunte Rentner drauf. Ich muss mir das Lachen in diesem Moment so sehr verkneifen. Am liebsten wäre ich geplatzt, ich bleibe aber ganz cool.

                        Nach dem Mittagessen laufe ich schnell zur Refugi Son Amer und checke ein. Den Nachmittag verbringe ich dann mit Duschen, Wäsche waschen (tja, Polyester) und Lesen auf der Terrasse. Auf der Terrasse darf natürlich ein Stück Kuchen (Mandelkuchen) und eine Tasse Kaffee nicht fehlen. Ich habe ja schließlich Geburtstag... Abends wird dann der Kaffee durch Bier ersetzt. Da ich mit den anderen Refugi-Gästen heute irgendwie nicht so richtig ins Gespräch komme, gehe ich recht zeitig schlafen. Egal, ich hatte ja mein Buch...
                        Zuletzt geändert von Nicknacker2; 12.06.2012, 19:40.
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                          #13
                          AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

                          09.05. Einmal auf den Puig Tomir und wieder zurück!

                          Den Morgen starte ich mit einem Kaffee und einem Stück Kuchen auf der sonnigen Terrasse der Refugi. Müsli? Nein, danke! Nach dem Frühstück komme ich mit einem Deutschen (Namen, Schall und... ) ins Gespräch, der auch die Nacht im Refugi verbracht hat. Ich erzähle ihm, dass ich heute auf den Puig Tomir hochlaufen möchte, ganz gemütlich als Ausklang. Er rät mir von der Besteigung ab, diese sei ohne Kletterausrüstung lebensgefährlich. Er habe gestern versucht, den Puig Tomir zu besteigen, allerdings mit mäßigem Erfolg. Na gut, in meinem Wanderführer steht etwas anderes, und bisher konnte ich mich darauf eigentlich verlassen. Versuch macht "kluch"! Also bezahle ich meine Zeche, packe meinen Rucksack und breche auf.

                          Zunächst folge ich dem GR221 Richtung Pollenca. Da ich mich heute relativ spät auf den Weg gemacht, brennt die Sonne schon ganz ordentlich. Wer lange schläft, braucht nicht jammern, wenn es bergauf heiß ist... Der erste Wegabschnitt führt mich jedoch durch kühlen Steineinchenwald bis zur Finca Aquá Binifaldo. Dort angekommen mache ich erst einmal eine kleine Rast auf einer Trockensteinmauer. Während ich etwas trinke und mein kleines "Marschgepäck" (Kamera, Müsliriegel aber kein Wasser ) für die Gipfelbesteigung packe, zieht eine englische Wandergruppe an mir vorbei. Die hole ich wieder ein, die Engländer! Also stelle ich meinen Rucksack etwas bergauf am Wegesrand an einer Steineiche ab und "Berg Heil!".

                          Nach kurzer Zeit habe ich die Baumgrenze erreicht und die Engländer überholt. Nun kommen ein paar Passagen, bei denen man etwas kraxeln muss. Mir macht das aber Spaß, und die Lebensgefahr ist zum Glück in weiter Ferne. Bald stehe ich auf dem Bergplateu des Tomirs und habe eine grandiose Aussicht: Cap Formentor, Cap des Pinar und Cap Ferrutx liegen direkt zu meinen Füßen und der Blick hinüber zum Puig de Massanella ist auch traumhaft.


                          Blick vom Puig Tomir hinüber zum Puig de Massanella


                          Kletterstelle am Puig Tomir


                          Cap Formentor (links), Cap des Pinar (Mitte) und Cap Ferrutx (rechts)


                          Cap des Pinar

                          Ich setzte meinen Weg auf der Hochebene nordwestlich zum Gipfel fort und atme dabei tief den Duft des Rosmarins ein, der hier oben überall wild wächst. Herrlich! Ca. 10 Minuten später stehe ich an der Gipfelsäule und bin glücklich. Hier oben haben es sich schon ein paar Wanderer gemütlich gemacht und liegen in der Sonne. Ich mache erst einmal Fotos. Bei der guten Sicht heute kann ich sogar bis zur Nachbarinsel Menorca schauen. Wenn das mal keiner Platz zum Müsliriegel mampfen ist...

                          Ein wenig später treffen auch die Engländer ein. Als sie Fotos an der Gipfelsäule mache, biete ich ihnen gleich meine Hilfe für ein Guppenbild an. Tja, Drückeberger haben keine Chance, alle müssen mit aufs Bild! Mit einem Kamerabesitzer komme ich ganz nett ins Gespräch. Er erzählt mir, dass sie als Incentive ihres Arbeitgebers hier auf Mallorca Wandertouren machen: Bergführer, Unterkunft usw. zahlt alles der Chef. Er selbst komme aus den USA und die anderen aus der Gruppe aus der UK (oder aus dem UK? ). Tja, andere Länder, andere Sitten. Wieso zahlt mir mein Chef nicht meine Touren?




                          Die Bucht von Pollença (Badia de Pollença)


                          Die Gipfelsäule des Puig Tomir


                          Das Cap Formentor


                          Glücklich auf dem Puig Tomir


                          An der Gipfelsäule des Puig Tomir

                          Auf dem Rückweg folge ich dieses Mal anderen Steinmännchen: Ich bin neugierig, wohin die mich führen. Naja, sie führen mich zu einer Trockensteinmauer, die auch auf meiner Karte eingezeichnet ist. Wenn ich dieser weiter bergab folge, dann laufe ich aber zu weit nach Norden. Also werde ich nun lieber am Hang entlang gen Süden laufen, weglos vorbei an 2-3 Geröllfeldern. Das ist wohl der Stoff, aus dem die Geschichten der Bergwacht sind. Keine Angst, ich bin nicht lebensmüde. Ich laufe nun also weiter Richtung Süden und versuche wieder auf den Weg zu kommen, auf dem ich aufgestiegen bin. Tja, den Weg finde ich irgenwie nicht mehr. Das macht aber nichts, dann steige ich eben einfach so ab. Unten verläuft eine kleine Teerstraße, die werde ich auf jeden Fall kreuzen. Das mache ich dann auch kurze Zeit später und komme ca. 50 m nördlich von der Finca Aquá Binifaldo auf der kleinen Straße raus. Hier gibt es auch eine Quelle mit köstlichem Wasser, die ich gleich erst mal aufsuche, um mich zu erfrischen. Erfrischt hole ich meinen Rucksack und mache mich auf den Weg zurück zum Kloster Lluc. Dort nehme ich nachmittags den Bus nach Port de Soller.

                          Heute Nacht schlafe ich wieder in der Refugi de Muleta. Im Gegensatz zum letzten Mal ist die Herberge dieses Mal voll. Zum Glück habe ich reserviert. Beim Abendessen - es gibt Hackfleischbällchen mit Tomatensoße und so - lerne ich u.a. Jenny und Steffi (Namen, Schall und ... ähm Moment mal ) kennen. Die beiden wollen wie geschätzte 90% der Gäste am nächsten Tag nach Tossals Verds laufen. Da Jenny ihre Trekkingstöcke vergessen hat und über schmerzende Knie klagt, will sie sich morgen neue in Port de Soller kaufen. Nicht nötig, sie kann doch meine haben. Ich fliege ja morgen sowieso nach Hause. Da brauche ich sie nicht. Und es gibt ja die Post... Der Abend klingt mit dem Hauswein und einem herrlichen Sonnenuntergang auf der Terasse der Refugi aus. Leider sind die Akkus meiner Kamera inzwischen platt... Um Punkt 22:00 Uhr ist Zapfenstreich. Toni, der Hüttenwirt, ist strikt. Im Schlafsaal herrscht zunächst noch eine Bombenstimmung wie bei einer Klassenfahrt. Das stört mich aber nicht weiter: Der "Rote" zeigt Wirkung...
                          Zuletzt geändert von Nicknacker2; 30.06.2012, 22:09.
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                            #14
                            AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

                            10.05. Abflug
                            Heute geht es wieder Richtung Heimat. Naja, für den Abreisetag auf Mallorca habe ich mir aber noch ein wenig Touri-Programm vorgenommen, als Ausklang... Nach dem Frühstück laufe ich zusammen mit Jenny und Steffi nach Port de Soller. Die beiden wollen den Weg nach Tossals Verds abkürzen, indem sie die Straßenbahn nach Soller nehmen. Im Ort verabschiede ich mich dann von den beiden und lege mich erst einmal an den Strand: Badeurlaub in a nutshell. Immerhin schaffe ich am letzten Tag noch einen Sprung ins Meer: Erfrischend... Am späten Vormittag fahre ich dann mit der historischen Straßenbahn nach Soller. Die Fahrt kostet 5 € für 3 oder 4 Haltestellen. Ich mecker nie wieder über die ÖPNV-Preise in Stuttgart. Egal, ich bin ja hier (noch) im Urlaub... In Soller steige ich in den "Roten Blitz" um, der mich nach Palma bringt. Die Zugfahrt durch die Berge ist ganz nett zum Abschied, haut mich aber nicht vom Hocker. Dafür waren einfach die Panoramen und Ausblicke der vergangenen Tage zu eindrucksvoll. In Palma geht es weiter mit dem Bus zum Flughafen, und ich verabschiede mich von der Deutschen liebsten Insel: Adiós!
                            Zuletzt geändert von Nicknacker2; 30.06.2012, 22:43.
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                              Fuchs
                              • 10.06.2011
                              • 1295
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                              #15
                              AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

                              Nach einer kreativen Pause ist nun der 8. Tag meines Reiseberichts fertiggestellt. Viel Spaß beim Lesen!
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                                Fuchs
                                • 10.06.2011
                                • 1295
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                                #16
                                AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

                                Tag 9 ist fertig.
                                Signaturen sind prätentiös. :D

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                                • Surferflo
                                  Anfänger im Forum
                                  • 22.11.2011
                                  • 33
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

                                  Cooler Bericht! Hat Spaß gemacht zu lesen!

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                                  • Sabine38

                                    Lebt im Forum
                                    • 07.06.2010
                                    • 5368
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

                                    Bitte wiederhole nach mir:

                                    "Ich soll keine Reiseberichte schreiben von denen Sabine Fernweh bekommt."

                                    Also:

                                    "Ich soll..."

                                    Na gut, ich gebe es zu, sollst du natürlich doch. Aber gemein ist es schon von dir! Das sieht ja nach einer sehr schönen Tour aus, der Bericht gefällt mir außerordentlich gut!
                                    Uuuups... ;-)

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                                    • Nicknacker2
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                                      • 10.06.2011
                                      • 1295
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

                                      @ Surferflo

                                      Danke, der Bericht ist aber noch nicht ganz fertig. Ich hoffe, dass ich das heute Abend nachholen kann.

                                      Das gute Wetter, mein neues Fahrrad und König Fußball haben mich die letzten Tage vom Schreiben abgehalten...
                                      Zuletzt geändert von Nicknacker2; 18.06.2012, 12:52.
                                      Signaturen sind prätentiös. :D

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                                        • 10.06.2011
                                        • 1295
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

                                        @ Sabine38

                                        Danke.

                                        Wenn Du schnell Fernweh bekommst, dann solltest Du dieses Forum lieber komplett meiden. Ich leide aber wohl unter derselben "Krankheit".
                                        Zuletzt geändert von Nicknacker2; 18.06.2012, 11:24.
                                        Signaturen sind prätentiös. :D

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                                          • 10.06.2011
                                          • 1295
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

                                          Die letzten beiden Tage sind nun auch endlich fertig. Der Bericht ist somit komplett.
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                                            #22
                                            AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

                                            Schön, endlich mal Fotos, bei denen Landschaft zu sehen ist. Also der weite Blick ins Land und drüber. Höhenangst fängt für viele Betroffenen schon auf der dritten Sproße der Leiter an. Vermutlich kommen daher die Warnungen in den Wanderbüchern. Zusätzliche Pluspunkte gibt es für den Umgang mit deinen Organen; und für die Verknüpfung des damaligen Politikgeschehens in Deutschland mit einer spanischen Insel. Wir sollten die Insel doch eingemeinden.

                                            Komplett erstaunt hat mich der Andrang unserer Landsleute, den du erlebt hast. Dass der Weg häufig gegangen wird war schon klar, aber so oft! Wir waren vor 14 Jahren auf dem GR 221 unterwegs. Getroffen haben wir keinen. Eine erstaunliche Entwicklung.
                                            .

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                                              • 10.06.2011
                                              • 1295
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

                                              Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
                                              Höhenangst fängt für viele Betroffenen schon auf der dritten Sproße der Leiter an. Vermutlich kommen daher die Warnungen in den Wanderbüchern.
                                              Sicher, lieber einmal zu viel warnen... Ich glaube, früher hatte ich einfach mehr Höhenangst. Seitdem ich angefangen habe zu klettern, stelle ich auch fest, dass man sich Höhenangst sukzessive abtrainieren kann. Im Nachhinein ärgert es mich natürlich trotzdem ein wenig, dass ich mich beim zweiten Mal am Massanella nicht auf den Gipfel getraut habe. Mit der Bewertung "ungesicherte 2+ Kletterstelle" konnte ich damals nichts anfangen. Heute hätte ich damit kein Problem. Gut, bei schlechtem Wetter wäre es wieder eine andere Sache...

                                              Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
                                              Zusätzliche Pluspunkte gibt es für den Umgang mit deinen Organen; und für die Verknüpfung des damaligen Politikgeschehens in Deutschland mit einer spanischen Insel. Wir sollten die Insel doch eingemeinden.
                                              Welche Organe meinst Du denn? Meine Füße? Im Allgemeinen bin ich da nicht sonderlich zimperlich. Nach der Tour habe ich mir dann trotzdem ein neues Paar Wanderschuhe gegönnt...

                                              Der Rubikon-Spruch wäre auch bei jedem anderen Reiseziel gefallen.


                                              Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
                                              Komplett erstaunt hat mich der Andrang unserer Landsleute, den du erlebt hast. Dass der Weg häufig gegangen wird war schon klar, aber so oft! Wir waren vor 14 Jahren auf dem GR 221 unterwegs. Getroffen haben wir keinen. Eine erstaunliche Entwicklung.
                                              Ja, die mallorquinischen Wanderwege sind fest in deutscher Hand. Vereinzelt habe ich unterwegs noch ein paar Franzosen, Engländer und Spanier getroffen. Neben den Fernwanderern (GR221) sind im Mai eben auch eine Menge Tageswanderer unterwegs, die morgens bis nachmittags wandern und sich dann anschließend noch 1-2 Stunden an den Strand legen, was mMn auch eine reizvolle Kombination ist.
                                              Signaturen sind prätentiös. :D

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                                                • 05.08.2005
                                                • 10870
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

                                                Zitat von Nicknacker2 Beitrag anzeigen
                                                ... Welche Organe meinst Du denn? Meine Füße? ...
                                                Aktuell würden mir beide Achillessehnen reichen. Junge und unverbrauchte, das müsste eine Wohltat sein. Es schaut danach aus, dass ich mich noch geduldeten muss. Nein, das war eine Anspielung auf die zweite Satzhälfte:

                                                Zitat von Nicknacker2
                                                Eins steht jetzt aber fest: Ich will eine Feuerbestattung, nachdem ich irgendwann mal meine Organe verschenkt habe.
                                                Zuletzt geändert von Werner Hohn; 06.02.2013, 15:27.
                                                .

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                                                  Fuchs
                                                  • 10.06.2011
                                                  • 1295
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

                                                  Achso, das hatte ich inzwischen ganz vergessen...
                                                  Signaturen sind prätentiös. :D

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                                                    Erfahren
                                                    • 30.01.2010
                                                    • 278
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

                                                    Hey Nicknacker,

                                                    eine schöne Tour hast Du da gehabt! Ich möchte auch mal wieder im Sonnenschein wandern..
                                                    Auf Mallorca hat damals meine Wander-Karriere begonnen, und ich würde wirklich gerne mal wieder hin; mich schrecken nur die Finca-Besitzer ab..

                                                    Danke fürs Reinstellen jedenfalls!

                                                    LG gearfreak

                                                    Zitat von Nicknacker2 Beitrag anzeigen

                                                    P.S.: Kann das sein, daß Deine Trekking-Stöcke falsch eingestellt sind?

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                                                      • 10.06.2011
                                                      • 1295
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

                                                      @gearfreak

                                                      Danke! Ja, Wandern im Mittelmeerraum ist genial: Berge, Meer und Sonne sind eine super Kombination für eine genußvolle Wandertour. Dafür ist es mit dem Zelten oftmals etwas schwierig, wenn man sich an die Gesetze bzw. Gewohnheitsrechte halten möchte. (Da ist es im Norden wie bei Deinen Reisen schon deutlich leichter. Die Bilder aus Jotunheimen sind übrigens herrlich. Mal sehen, ob ich dort diesen Sommer noch hinkomme... )

                                                      Zum Wildzelten auf Mallorca will ich hier lieber nichts öffentlich schreiben, sonst gibt's nur Ärger. Die Refugis sind aber der Knaller: Bei den Preisen, der Ausstattung und dem guten Essen kann man schon schwach werden. Im Endeffekt habe ich häufiger in den Refugis übernachtet als geplant, weil es im Mai zu wenige Wasserquellen unterwegs gab.

                                                      Zu viel Angst solltest Du nicht vor den Finca-Besitzern haben. Die gehen bestimmt nicht mit Schrotflinte auf Wanderer-Jagd. Im nördlichen Teil der Serra Tramuntana braucht man sich darüber nicht viele Gedanken machen. Im Süden soll es wohl etwas schwieriger sein. Aber richtige Horrorgeschichten aus dem Süden hat mir unterwegs auch niemand erzählt...

                                                      Die Stöcke passen schon. Da ich auf dem Bild eine Jubelposition einnehme, halte ich die Stöcke in der Luft...
                                                      Signaturen sind prätentiös. :D

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                                                        • 31.03.2011
                                                        • 80
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

                                                        Schöner Bericht! Vielen Dank. Nach, da kommen wieder schöne Erinnerungen hoch. Der Torrent de Pareis ist einfach ein irre geiler Spielplatz für Erwachsene.

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                                                          • 06.05.2013
                                                          • 16
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

                                                          Auch wenn der Bericht schon etwas älter ist, möchte auch ich mich einmal bedanken.
                                                          Wir planen dieses Jahr auch noch eine Tour durch die Tramuntana und deine Ausführungen haben uns doch noch einmal zum Nachdenken über die ideale Route gebracht
                                                          Die Fotos machen richtig Lust auf den Trip.

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                                                            Fuchs
                                                            • 10.06.2011
                                                            • 1295
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [ES] Achterlauf in der nördlichen Serra Tramuntana (30.04. - 10.05.2012)

                                                            Bitte. Danke!

                                                            Ich habe letztes Jahr meine Route so gewählt, weil ich mir gedacht habe, dass sich bestimmt noch einmal die Gelegenheit ergibt, den kompletten GR221 mit einem Tourenpartner zu laufen. Daher habe ich mir den südlichen Teil für eine spätere Tour aufgespart.
                                                            Signaturen sind prätentiös. :D

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