• Landstreicher666
    Erfahren
    • 12.09.2023
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    • Privat


    [AT][SK][HU][HR][RS] Donauradweg von Wien nach Belgrad

    Tourentyp Radreise
    Breitengrad 44.8195216
    Längengrad 20.4628301

    Etappenübersicht

    Ablauf:

    Tag 1: Wien - Donau südlich Bratislava
    Tag 2: Donau südlich Bratislava - Štúrovo
    Tag 3: Štúrovo - Szigethalom
    Tag 4: Szigethalom - Dunaszentbenedek
    Tag 5: Dunaszentbenedek - Gajić
    Tag 6: Gajić - Vukovar
    Tag 7: Vucovar - Novi Sad
    Tag 8: Novi Sad - Belgrad
    3 Tage Aufenthalt in Belgrad
    Rückflug Belgrad-Wien

    Gesamtdistanz: rund 770 Kilometer

    Karte:


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Karte Belgrad Tour.jpg Ansichten: 0 Größe: 393,5 KB ID: 3299277GPS-Track der Tour


    Einleitung

    Groß waren die Ambitionen bei dieser Tour, denn es sollte ursprünglich bis ans Ende des Donauradwegs, also bis zum schwarzen Meer gehen. Daraus wurde leider aus verschiedenen Gründen nichts. Übrig blieb aber durchwegs keine „Niederlage“, sondern eine schöne und durchwegs fordernde Tour.

    Alles begann mit einem Essen bei einem renommierten peruanischen Restaurant im 1. Wiener Gemeindebezirk, im Frühjahr 2024. Ich hatte schon seit Monaten mehrere Tourenideen im Kopf herumschwirren, wovon der Cape Wrath Trail in Schottland zu Fuß und eine Schwarzmeertour mit dem Fahrrad die konkretesten waren. Erstere der Ideen unterbreitete ich meinem Gesprächspartner Joshua während wir am Tresen im übervollen Peruanerladen saßen und Rinderherzen von einem Spieß abnagten. Joshua meinte, jedenfalls für eine Tour motiviert zu sein und wir einigten uns mehr oder weniger schon auf den Cape Wrath Trail.

    Da er, aber auch ich selbst in letzter Zeit ein wachsendes Interesse an Fahrradtouren hatten und Joshua auch schon konkrete Pläne hatte, sich ein neues Gravelbike zu holen, wurde die Fahrradtour zum Schwarzen Meer doch noch Gesprächsthema and nach einiger Zeit des Abwägens landeten wir bei dem Plan, doch die Fahrradtour statt der Weitwanderung durchzuziehen.

    Die Vorbereitung verlief einigermaßen simpel, denn ich hatte mein Fahrrad, ein altes Mountainbike, aufgrund fast täglichen Pendelns bereits in den letzten Jahren hochgerüstet und für Touren tauglich gemacht. Campingzubehör hatte ich schon wegen diverser Wandertouren. Verglichen mit mir musste Joshua tiefer in die Tasche greifen – neben dem mehrere Tausend Euro schweren Rad mussten naturgemäß noch ebenfalls kostspielige Bikepackingtaschen her. Campingausrüstung konnte er sich praktischerweise von einem Freund ausborgen. Am Ende der Vorbereitung gab es also mich, mit meinem Mountainbike, großen Ortliebtaschen, Rahmentaschen, Lenkererhöhung, ergonomischen Griffen etc., ergo: einem „Packesel“, und Joshua, der auf den neuesten Stand der Technik gesetzt hatte, sehr aerodynamisch unterwegs war aber dafür merkbar weniger Stauraum hatte. Unsere Ausrüstung war also durchaus ungleich, gröbere Nachteile hatten wir bei unserer Tour dadurch aber nicht.

    Auch zur Tourenvorbereitung zählt die kleine mehrtägige Solotour meinerseits durch das Waldviertel, der ich ebenfalls einen Eintrag hier gewidmet habe.


    Wien – Budapest

    Die Tour begann damit, dass ich meinen „Esel“ voll bepackte und damit vom Süden in den Nordwesten Wiens fuhr, um Joshua abzuholen und sein Zelt bei mir zu verstauen. Von da an ging es auf direktem Weg zur Donauinsel und von da an schnurstracks die Donau entlang. Die Navigation hatte von da an ich übernommen, denn ich hatte den kompletten Track als gpx-Datei in meine Garmin Explore Offlinekarte geladen und konnte daher recht unkompliziert offline navigieren. Als Tagesziel hatten wir uns „zumindest Bratislava“ vereinbart und so fuhren wir dahin, bei einer satten Hitze und relativ wortkarg. Nachdem man Wien beim Ölhafen Lobau verlässt, fährt man gefühlt ewig lange einen Damm entlang, der durch den Nationalpark Donauauen verläuft und den man erst auf Höhe Hainburg wieder verlässt. Ich hatte schon jetzt gemerkt, dass das mit dem Fotografieren bei einer Tour zu zweit etwas umständlicher werden wird, weil der zweite jedes Mal stehenbleiben muss oder einem zwangsläufig davonfährt. Dementsprechend habe ich das Fotografieren etwas eingeschränkt und ist auch dieser Bericht mit etwas weniger Fotos ausgestattet als möglich gewesen wäre. In Hainburg angekommen erfreuten wir uns über einen wohltemperierten Billa und statteten uns einer nach dem anderen mit unserem Mittagessen aus, das wir anschließend am Hauptplatz in Hainburg neben einer etwas nervig lärmenden Familie einnahmen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Tour für mich etwas ziemlich Monotones, da die Strecke alles andere als abwechslungsreich war und der Faktor „Exotik“ (wir hatten Österreich noch nicht verlassen) noch keine Rolle spielte.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08092.jpg Ansichten: 0 Größe: 793,0 KB ID: 3299256Das Arbeitsgerät

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08093.jpg Ansichten: 0 Größe: 724,0 KB ID: 3299257 Donauinsel in Wien

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08098.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,16 MB ID: 3299258Monotoner Weg und Affenhitze Höhe Donauauen

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08099.jpg Ansichten: 0 Größe: 420,2 KB ID: 3299255Hainburg an der Donau

    Dies änderte sich zumindest etwas, als wir die Grenze zur Slowakei passierten und bald in Bratislava ankamen. Auch dort waren die Fahrradwege aber gefühlt noch deutschsprachig dominiert und unterhielten uns mit bundesdeutschen Touristen über unsere Pläne. Ansonsten passierten wir die Stadt zügig, hielten nur kurz für den Einkauf des Abendessens an. Am Ende der Stadt führt der Radweg an einem der vielen Donauhäfen entlang, der zwar schon etwas herabgewirtschaftet aussah aber gerade deswegen in mir „lost place“-Begeisterung weckte. Für eine Besichtigung war aber keine Zweit, wir waren gedanklich schon bei der Schlafplatzsuche. Nach Bratislava fanden wir denselben typischen Damm-Radweg vor wie bereits auf der Höhe der Donauauen nach Wien. Etwa zwanzig Minuten vom Stadtrand entfernt sah ich dann eine vielversprechende Stelle für eine Übernachtung und diese Idee entpuppte sich als Volltreffer: wir trugen unsere Räder vom Damm hinab Richtung Flussbett der Donau, bogen dann in einen Waldstreifen ein und stießen auf unbepflanzte Stellen direkt an einem Nebenzweig der Donau, die wohl normalerweise von Anglern genutzt werden. Mit einem Stein konnte ich meine Heringe in den sonst zu harten, trockenen Boden rammen und innerhalb von 20 Minuten war unser Lager errichtet.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08105.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3299260Vor Bratislava zeugen Bunkeranlagen noch immer vom Eisernen Vorhang

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08108.jpg Ansichten: 0 Größe: 707,6 KB ID: 3299254Stopp im Zentrum von Bratislava

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08111.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,43 MB ID: 3299264Ein Hauch Brutalismus in Bratislava

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08115.jpg Ansichten: 0 Größe: 734,5 KB ID: 3299259Hafen im Süden von Bratislava

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08118.jpg Ansichten: 0 Größe: 921,4 KB ID: 3299263Idealschlafplatz an der Donau

    Die Nacht verlief ruhig und wir starteten ohne große Umschweife wieder in die Tour. Ich bemerkte aber, dass sich eine Schraube an meiner Schaltung gelöst hatte, was in absehbarer Zeit bedeutet hätte, dass ich nicht mehr normal schalten konnte. Behelfsmäßig konnte ich eine ähnliche Schraube verwenden, um die Schaltung zu fixieren. Der zweite Tag war distanzmäßig mit etwa 150km unser stärkster, aber wahrscheinlich auch monotonster. Es ging unentwegt am Damm direkt an der Donau entlang, ohne viel Grün ringsum. Es gab nichts zu sehen außer den wolkenbehangenen Himmel, die graue Donau und den ebensograuen Asphalt vor uns. Trotzdem war die Stimmung gut, denn wir hatten Rückenwind und konnten mit stabilen 25 km/h ordentlich Meter machen. Bereits am ersten Tag hatte sich eingebürgert, dass wir stets 25 Kilometer fuhren, bevor wie eine Pause machten. Eine Maßnahme, die aus Gesichtspunkten der Selbstdisziplin schon gut ist, aber manchmal dazu führt, dass man Pausen eben irgendwo in der Pampa macht, anstatt an Stellen, die eigentlich prädestiniert wären für Pausen.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08123.jpg Ansichten: 0 Größe: 522,3 KB ID: 3299261Volle Kraft voraus in die pure Monotonie

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08125.jpg Ansichten: 0 Größe: 929,1 KB ID: 3299265Zeit für Tee muss sein

    Nach etwa der Hälfte des Tages übermannte uns ein handfester Schwächeanfall, zumindest ich für meinen Teil fühlte mich wie ein unterzuckerter Sack Kartoffeln. Es musste dringend was zum Beißen her und dafür bot sich der Ort „Zlatna na ostrove“ an. Die Suche nach einem Restaurant gestaltete sich etwas mühsam und Regen setzte ein. Einen Fastfood-Imbiss schien es zu geben also fragten wir einen des Englischen nicht mächtigen Passanten nach „Burger“ und „Pizza“. Der Mann, der sichtlich öfters etwas zu tief ins Glas schaut, sprang darauf nicht an und wir mussten selbst weiternavigieren. Wir wurden fündig und orderten für jeden von uns zwei Hauptspeisen und Getränke, wobei Joshua standhaft blieb und kein Zuckerwasser soff, anders als ich. Die Kost war spottbillig. In der kleinen gemütlichen Imbissbude konnten wir den Regen Großteils vorüberziehen lassen und wieder zu Kräften kommen.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08128.jpg Ansichten: 0 Größe: 800,5 KB ID: 3299268Einkehr im edlen Etablissement

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08127.jpg Ansichten: 0 Größe: 467,4 KB ID: 3299262Ultimate Nutrition

    Die restliche Fahrt des zweiten Tages bis zum Tagesziel Sturovo verlief weitgehend wieder monoton, erst kurz vor Erreichen der Stadt staunten wir nicht schlecht über ein paar abgelegene, von Roma bewohnte Grundstücke, die ziemlich zugemüllt waren und vor denen etwa 5 Kinder im Pulk auf dem Boden herumturnten. Als wir im Stadtzentrum angekommen waren, waren wir uns sicher, uns nach dieser langen Tour eine Unterkunft gönnen zu wollen. Zu unserer Überraschung wollte uns das aber 1,5h nicht gelingen. Da fährt man bis in so ein Kaff und es ist nicht möglich, in irgendeiner der Pensionen vor Ort einen Schlafplatz zu kriegen? Offenbar ist das so. Was so viele Touristen in diese Gegend ziehen mag, darüber konnten wir nur rätseln. Schlussendlich waren wir doch erfolgreich: wir fuhren zu einem Hostel gegenüber des örtlichen „Luna Parks“, das wir zuvor telefonisch kontaktiert hatten und bei dem uns eine Frau zugesichert hatte, sie werde sich noch melden. Da sie das nicht tat wollten wir es mangels Alternativen noch vor Ort probieren und stießen dort glücklicherweise direkt auf den Chef des Etablissements, einen stämmigen Slowaken der ein T-Shirt einer mir bekannten Metalband trug. Ich sprach das T-Shirt sofort an und unterhielt mich mit ihm lang und breit über unsere Lieblingslieder. Der Mann war sichtlich erfreut über diesen Zufall, jemanden mit dem selben Geschmack aus dem Ausland zu treffen und behandelte uns von nun an äußerst freundlich und ließ uns gratis(!) in seinem Hostelzimmer schlafen, schenkte uns also einfach 80€, die sonst zu zahlen gewesen wären. Erfreut und etwas überrascht über unser Gratiszimmer (wie genial) ließen wir den Abend im Restaurant ausklingen und genossen die Vorzüge der Unterkunft, wuschen z.B. unsere Radhosen in der Dusche.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08130.jpg Ansichten: 0 Größe: 606,7 KB ID: 3299267Industrie in Komárno

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08134.jpg Ansichten: 0 Größe: 505,6 KB ID: 3299266Unser Gratisquartier

    An Tag 3 sahen wir gleich in der Früh, noch in Sturovo, eine mögliche Erklärung für touristisches Interesse in dieser Region: die ziemlich groß angelegte St. Adalbert Kathedrale direkt an der Donau gibt schon ein imposantes Bild ab, interessierte uns als Nichtchristen aber nicht genug, um ihr einen Besuch abzustatten. Auf eher langweiligen Wegen ging es dahin bis zur slowakisch-ungarischen Grenze bei Chľaba, ab dann aber begann ein abwechslungsreicher, schöner Abschnitt, bei dem es immer wieder etwas zu sehen gab, besonders auf dem Abschnitt auf der Höhe von Višegrad​. Ich fühlte mich deshalb in meiner Meinung bestätigt, dass es den ungarischen Behörden irgendwie immer gelingt, eine angenehme Wegführung zu finden, dies war mir nämlich schon bei meinen zig Umrundungen des Neusiedlersees auf dem ungarischen Abschnitt aufgefallen. Höhe Višegrad​ kamen wir auch bei einer Werkstatt vorbei, bei der meiner Schaltung dankenswerterweise gratis eine passende Schraube verpasst wurde, die meine behelfsmäßige Lösung ablöste. Die Einfahrt nach Budapest war irgendwie weniger spaßig: sie führte durch Industriegebiete und Abschnitte ohne klar erkennbaren Radweg. Außerdem war wieder Regen angesagt. Wir kehrten bei McDonalds zwecks „Nähr“stoff- und Dopaminzufuhr ein und radelten dann wieder mangels Radwegen auf Gehsteigen dahin bis zum nächsten markierten Weg.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08138.jpg Ansichten: 0 Größe: 608,9 KB ID: 3299269St. Adalbert Kathedrale

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08144.jpg Ansichten: 0 Größe: 741,1 KB ID: 3299270Donau Höhe Višegrad

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08149.jpg Ansichten: 0 Größe: 773,3 KB ID: 3299273Zufuhr

    In der Zwischenzeit hatte sich das Wetter gewandelt und Joshua war motiviert für ein Krafttraining, als wir an der Donaupromenade im Stadtgebiet einen Calisthenicspark vorfanden. Ich sagte auch nicht nein und so verbrachten wir eine starke halbe Stunde mit einem Training, dessen Ziel es war, unsere Oberkörper während der Tour nicht verkümmern zu lassen. Die Sonne beschien unsere eben trainierten Leiber und die Stimmung war wieder am Zenit, wir waren sowas von zurück. Mit guter Laune ging es also weiter an der Donaupromenade und durch das Stadtzentrum. Um den Trubel des Massentourismus zu meiden blieben wir kaum stehen, fanden aber trotzdem in den wenigen Momenten Gefallen an der schönen Budapester Donaupromenade und waren uns darüber einig, dass Wien leider über keine vergleichbare Donaupromenade verfügt.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08151.jpg Ansichten: 0 Größe: 572,7 KB ID: 3299272Entlang an der Donaupromenade

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08155.jpg Ansichten: 0 Größe: 700,2 KB ID: 3299271Das ungarische Parlamentsgebäude

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08158.jpg Ansichten: 0 Größe: 655,2 KB ID: 3299274Vorbei am Trubel des Städtetourismus

    Beim Verlassen der Stadt überquert man eine Brücke, um in weiterer Folge an einem Nebenarm der Donau entlangzufahren. Man fährt an etwas zwielichtigen, zugemüllten Schleichwegen in einem Industriegebiet entlang, um dann später in ein Areal zu gelangen, in dem sich hunderte, wenn nicht tausende kleine Ferienhäuser an dem Seitenarm der Donau aneinanderreihen. Leider waren die Straßen dort ziemlich mit Schlaglöchern übersät, was mir auf meiner federgedämpften „Packesel“ aber Vorteile zum sonst wesentlich schnelleren Joshua auf seinem „Ferrari“ ohne Federung verschaffte. In dieser suburbanen Gegend war es nicht möglich, zu campen, also musste wir eine Unterkunft finden. Wir landeten schließlich beim Airporthotel in Szigethalom auf der Westseite des Donauarms und mussten dafür einen Umweg von etwa 20 Minuten in Kauf nehmen. Bei der benachbarten Ladenzeile stockten wir wieder die Vorräte auf und ich kaufte mir günstige Schuhe mit einer festeren Sohle, weil meine Barfußschuhe schon zu Schmerzen auf der Sohle geführt hatten. Im lauschigen Ambiente, im neonlichtgetränkten, leeren Aufenthaltsbereich des Essensareals der Ladenzeile schoben wir uns unsere Supermarktkost rein und schliefen einen herrlichen Schlaf im Hotel, mit den Rädern sicher in unserem Zimmer verstaut – wie auch schon die Nacht davor.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08161.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,21 MB ID: 3299276Schleichwege beim Verlassen von Budapest

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08162.jpg Ansichten: 0 Größe: 508,5 KB ID: 3299275Residenz

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08164.jpg Ansichten: 0 Größe: 484,3 KB ID: 3299278Dinner für Könige
    Zuletzt geändert von Landstreicher666; 03.01.2025, 23:56.

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    #2
    Budapest – Belgrad

    Nach Szigethalom fuhren wir in etwas dichter besiedeltem Gebiet bis Ráckeve​, wo man vom West- wieder auf das Ostufer übersetzt. Wir pausierten im Windschatten der Brücke und waren uns sicher, der weitere Weg würde wohl ähnlich beschaffen sein wie bisher in Ungarn. Dem sollte im Verlauf des Tag 4 leider nicht so sein. Am meisten in Erinnerung geblieben sind nämlich die beschissenen Radwege vor und nach Dunavecse, die zwar wie zuvor am Damm entlanggingen, aber die statt eines Asphalt- oder Schotteruntergrundes einfach mit Wiese bewachsen waren. Bei diesen Verhältnissen und langweiliger Umgebung (nichts als Felder) strampelten wir uns also bei satter Hitze ab. Joshua verlor einmal einen seiner Schuhe, die er hinten am Rad festgebunden hatte und musste bei diesen miesen Bedingungen auch noch eine (wenigstens erfolgreiche) Suchaktion starten. Bei der folgenden Essenspause im Restaurant bemerkten wir, dass wir nur mäßig Bock hatten uns nach verrichteten Dingen wieder aufs Rad zu schwingen, aber was muss das muss. Joshua Pochte auf eine solide Kilometerzahl am Ende des Tages, wobei seine konkreten Vorstellungen etwas von dem, was für mich machbar schien, abwich. Unser Tagespensum von zumindest 100km konnten wir dennoch erreichen und als Tagesziel rückte ein auf der Garmin-Karte eingezeichnetes Campingplatzsymbol in greifbare Nähe. Schon etwas entnervt waren wir also in Dunaszentbenedek angelangt, eine asphaltierte Straße führte geradezu Richtung Donau und Campingplatz.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08168.jpg Ansichten: 0 Größe: 621,0 KB ID: 3299283Ráckeve

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08174.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,06 MB ID: 3299285Ein Teil der ewiglangen Ferienhäuserschlange entlang des Wassers

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08177.jpg Ansichten: 0 Größe: 837,5 KB ID: 3299282Grund für die "Fleißaufgabe"

    Alles in trockenen Tüchern, sollte man meinen, hätten wir uns eine Reihe vermeidbarer Anfängerfehler geleistet, die am Ende das Zeug zum Fiasko hatten: wir waren nicht bis zum Campingplatz ans Donauufer gefahren, weil wir dachten, das Symbol wäre wohl wieder ein fehlerhafter Eintrag, was mir bei früheren Touren schon öfter untergekommen war. Stattdessen machten wir uns mit den Zelten neben dem Zufahrtsweg in einem Waldabschnitt breit, und das nur etwa 10 Meter Luftlinie von der Zufahrtsstraße entfernt, von der man uns auch sehen konnte. Wir wurden so heftig von Gelsen zerfressen, dass wir uns in die Zelte zurückzogen, dort unser Abendessen alleine aßen und durch die Zeltmembranen hindurch darüber rätselten, ob wir an diesem Standplatz wohl noch Probleme bekommen würden oder nicht. Anfangs beschwichtigten wir uns noch, dass die Ungarn bei solchen Sachen vermutlich viel entspannter sein würden als Österreicher und Deutsche. Viele Fußgänger gingen am Weg vorbei und man konnte sie laut und deutlich hören, besonders verärgert oder überrascht schienen sie nicht zu sein. Den Vogel abgeschossen hat dann erst ein Anwohner, der in der Dämmerung mit einem Quad genau auf unserer Höhe stehenblieb, auf Ungarisch irgendetwas lauthals in unsere Richtung rief, dass meiner Einschätzung nach das Wort „anya“ (Mutter) beinhaltete und sicherlich nicht gastfreundlich gemeint war. Das Gespräch durch die Zeltmembranen hindurch wurde wieder aufgenommen. Ich beschwichtigte Anfangs noch, schloss mich dann aber Joshua an, der sicher war, sich aus dem Staub machen zu wollen. Die Sorge war, dass wir wohl einen Bauern oder sonstigen Anwohner derart verärgern würde, dass er uns die Polizei oder eventuell gar einen Hund an den Hals hetzen würde (im Hintergrund war nämlich ständig das Gebelle eines ausgewachsenen Köters zu hören). Wir packten unseren Kram im Eilestempo zusammen, stemmten unsere Räder hastig über die Böschung hoch zurück auf den Zufahrtsweg und rollten zurück in das Dorf, wobei wir noch viel mehr Köter zum Bellen brachten. Nun schossen die Gedanken durch unsere ermüdeten Birnen: Weiterfahren mit Stirnlampe? Schlafen in der Bushaltestelle? Vielleicht ist die Kirche noch offen und man kann darin schlafen? Erstmal fanden wir Zuflucht bei einer überdachten Sitzgelegenheit, wo wir einen am Handy dümmlich herumtippenden, etwa 40 jährigen Mann auf Englisch fragten, ob es hier einen Campingplatz gäbe. Keine Chance, nicht einmal in Zeichensprache stand er Rede und Antwort. Es blieb nichts anderes über, als doch den ursprünglichen „Campingplatz“ anzufahren und nachzusehen. Der Ort entpuppte sich tatsächlich als Campingplatz, der sogar gratis zu verwenden war, schön angelegt war und direkt an der Donau lag. Der ganze Trubel wäre uns also erspart geblieben, wenn wir trotz Müdigkeit noch hundert Meter weitergefahren wären. Tja, reingeschissen.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08185.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3299286Unser undurchdachtes Lager

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08189.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,05 MB ID: 3299284Ort der Zuflucht

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08191.jpg Ansichten: 0 Größe: 717,7 KB ID: 3299281Donauidylle als Kontrast zum Stress am Vorabend

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08192.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3299289Bei bester Motivation, aber immerhin nicht vom ungarischen Dorfhund zerfleischt

    Tag 5 war zunächst geprägt durch gute Wegverhältnisse. Ohne große Umschweife kamen wir nach Baja, eine kleine Stadt mit herrlicher Flusspromenade, Bademöglichkeiten und Ferienfeeling. Wir waren zwar noch nicht allzu weit gekommen aber dieses Flair wollten wir uns dann doch nicht entgehen lassen, blieben also gute zwei Stunden am Wasser und beobachteten das bunte Treiben. Nachdem ich beim anschließenden Essen von der Kellnerin ob meines bereits vollgesifften weißen „Sonnenschutzhemdes“ belächelt wurde ging es weiter zur nächsten größeren Stadt Mohács. Der Weg war unspektakulär, aber gut asphaltiert und wir konnten ordentlich Meter machen bis wir schließlich Höhe Mohács zur Donau zufuhren und ich sah, dass hier eine Fährenüberfahrt nötig ist, dass die Linie auf der Karte also keine Brücke war, sondern nur eine angedeutete Fährverbindung. Der Spaß kostete ein paar Euro und dauerte keine 5 Minuten. Drüben angekommen erkundeten wir etwas die Stadt und es schien uns, als ob der Romaanteil hier wieder etwas größer wäre. Viele von ihnen waren ziemlich schnell auf alten Fahrrädern in der Stadt unterwegs und gaben für uns ein witziges Bild ab. Später entdeckte ich auf meiner Karte auch, dass eine Insel in der Donau bei Mohacs den Namen Cigány-zátony​ trägt und wir rätselten, was das wohl genau bedeuten mag und ob die Insel wirklich nach Roma benannt wurde. In einem kleinen Supermarkt, der dankenswerter Weise auch Donnerstag offen hatte und zu unserem Amüsement laut Techno-ähnliche spielte, während die Frau an der Kasse nur mit versteinerter Miene dastand, stockten wir unsere Vorräte wieder auf und kamen bald auf einen Radweg, der schnurgerade auf die kroatische Grenze zuging.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08193.jpg Ansichten: 0 Größe: 878,1 KB ID: 3299287Baja Beach

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08198.jpg Ansichten: 0 Größe: 800,7 KB ID: 3299288Hauptplatz Baja

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08205.jpg Ansichten: 0 Größe: 754,3 KB ID: 3299293Fährverbindung nach Mohács

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08216.jpg Ansichten: 0 Größe: 643,6 KB ID: 3299292Ungarische Busó-Figuren, ähnlich den Perchten im Alpenraum

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08217.jpg Ansichten: 0 Größe: 559,7 KB ID: 3299290Gedenkplatz in Mohács

    Nach ein paar Schnappschüssen an der unbemannten Grenze fuhren wir weiter in menschenleere, teilweise verlassene Bauerndörfer, weiter Richtung Gajićwo Joshua für uns schon ein Zimmer in einer Pension geordert hatte. Das Zimmer im Obergeschoß war bestens ausgestattet und proppenvoll mit Jagdtrophäen, da der pater familias wohl Jäger war. In diesem Ambiente, zwischen urigen Vollholzmöbeln und ausgestopften Tieren, ließ es sich gut leben und wir hatten sicher einen der witzigsten Abende der Reise. Gegen Abend kündeten sich dann zwei lästige Köter an, die in der Ortschaft auf und ab patrouillierten und alles ankläfften, was sich bewegte. Erstmals testete ich vom Balkon aus das eigens mitgenommene Ultraschallgerät aus, das für bellende Hunde unangenehm wirken und sie verscheuchen soll. So eine Wirkung blieb aber aus und für den nächsten Morgen, wo wir die Tiere passieren würden, mussten wir uns etwas Neues überlegen.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08218.jpg Ansichten: 0 Größe: 486,2 KB ID: 3299291Im Niemandsland

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08222.jpg Ansichten: 0 Größe: 664,8 KB ID: 3299294Domizil in Gajić

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08225.jpg Ansichten: 0 Größe: 613,0 KB ID: 3299295Trophäenzimmer

    Unsere Lösung der „Hundefrage“ am Morgen des Tag 6 bestand darin, dass wir im Falle einer Verfolgung langsamer werden und die Hunde anschreien wollten. Wie erwartet fuhren wir keine 50 Meter vom Hotel weg und hatten die zwei Viecher schon an der Backe. Wir wurden wie abgemacht etwas langsamer ehe Joshua unvermittelt einen gellenden „Ahhhhhhh!“-Laut schrie den wir am Vorabend spaßhalber schon einstudiert hatten. Es funktionierte tatsächlich und die Hunde suchten das Weite. Der weitere Weg führte durch etwas hügelige Weinbauregionen und schließlich durch ein Naturreservat mit Aulandschaft, von dem wir uns mehr erwartet hätten. Man kommt mit der Au leider kaum in Berührung und fährt nur abseits davon auf rasterweise angelegten Straßen Richtung Süden. Phasenweise konnte wir aber ein paar Raubvögel erkennen, die wohl in der Au lebten und an manchen Ecken des Reservates gab es ein paar touristische Betriebe, die einem vielleicht mehr Einblick in das Naturreservat ermöglichen hätten können. Am Ende des Parks waren wir jedenfalls in Osijek angelangt, wo wir an der örtlichen Festung vorbeifuhren und uns dann in einen Imbiss setzten, um wieder zu Kräften zu kommen.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08230.jpg Ansichten: 0 Größe: 1.006,1 KB ID: 3299299Aulandschaft vor Osijek

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08241.jpg Ansichten: 0 Größe: 600,0 KB ID: 3299298Festung Osijek

    In den Gesprächen kristallisierte sich nun immer mehr heraus, was sich auch die letzten Abende schon abgezeichnet hatte: Joshua würde wohl nicht weiterfahren können als bis Belgrad und auch hier war ungewiss, wie wir, oder, sollte ich allein weiterfahren, er die Rückreise bestreiten würde. Weiterfahren konnte er deshalb nicht, weil der Vertragsabschluss für seine neue Wohnung in einer anderen Stadt geplatzt war, weil sich der Vermieter nach wie vor nicht meldete und nun eine neue Wohnung gefunden werden musste. Eine Recherche ergab zudem, dass Zug- und Busverbindungen mit Radmitnahme (Baustellen bzw. keine Flixbus-Anbindung mit Radmitnahme nach Osteuropa) von Belgrad nach Wien nicht existierten. Beim Flug gab es das Risiko, dass der im Rahmen verbaute Lithiumakku in Joshuas Rad eine Mitnahme im Flugzeug verunmöglichen würde, weil es diesbezüglich bei vielen Fluglinien Verbote gab. Auch ein Anruf bei den Austrian Airlines konnte dazu keine hundertprozentige Gewissheit bringen. Eine gewisse Ratlosigkeit machte sich nun breit und parallel wurde mir klar, dass ich meine Tour wohl auch in Belgrad beenden würde und keine weiteren 2 Wochen bei praller Sonne (Sonnenstichgefahr) und streunenden Hunden (laut Berichten insbesondere in Rumänien) weiterradeln wollte. Stattdessen erkoren wir Belgrad nun als unser finales Ziel aus, was mir als Freund brutalistischer und sozialistisch-moderner Architektur, wofür Belgrad bekannt war, durchaus gelegen kam und womit auch Joshua gut leben konnte.

    Mit der Gewissheit, dass wir uns keine weiteren 2 Wochen abstrampeln würden, uns der Arsch keine zwei weiteren Wochen wehtuen würde, fuhr es sich gleich einfacher und Ortschaft für Ortschaft näherten wir uns der Stadt Vukovar, die wir nachmittags erreichten und die auf uns beide sofort eine besondere Ausstrahlung hatte. Hier gab es erstmals „balkanische Lebensfreude“ in den vollen Bars und Kaffeehäusern zu sehen, an die vom Jugoslawienkrieg in Mitleidenschaft gezogene Wohnhäuser und verlassene Hotels angrenzten. Nach dem Check-In flanierten wir am Hafen entlang, landeten im Fischrestaurant und schlürften schließlich Cocktails in eine der gut gefüllten Jugobars. Wir schliefen in einem Hotel direkt an der Donau, ebenso umsäumt von lauter im Jugoslawienkrieg beschossenen, teilweise unbewohnten Wohnhäusern und kamen dort für wenig Geld dermaßen auf unsere Kosten, dass es uns direkt amüsierte. Am Morgen des 7. Tages etwa lud uns die Dame des Hauses in ihre eigene Küche ein, bot uns selbst besorgte, eigentlich nicht inkludierte Speisen an und führte uns persönlich zum Jacuzzi im Kellergeschoß, wo wir mit breitem Grinsen noch die letzten Stunden unseres Aufenthalts auskosteten.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08254.jpg Ansichten: 0 Größe: 727,7 KB ID: 3299297Bootshafen in Vukovar

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08281.jpg Ansichten: 0 Größe: 728,1 KB ID: 3299303Angler am Donaustrom

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08282.jpg Ansichten: 0 Größe: 632,0 KB ID: 3299301Ruine des architektonisch interessanten Hotel Dunav und alter Wasserturm

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08267.jpg Ansichten: 0 Größe: 597,0 KB ID: 3299296Wahrzeichen der Stadt: ein im Krieg zerschossener Wasserturm

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08268.jpg Ansichten: 0 Größe: 983,6 KB ID: 3299302Gedenkgraffito für einen in Afghanistan gefallenen kroatischen NATO-Soldaten

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08289.jpg Ansichten: 0 Größe: 695,8 KB ID: 3299304Die Spuren des Krieges sind hier allgegenwärtig

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08271.jpg Ansichten: 0 Größe: 577,3 KB ID: 3299300Wir waren sowas von zurück

    Im Anschluss ging es an Tag 7 an der Donau entlang durch eine Reihe kleiner, kroatischer Dörfer, die, wie auch schon Vukovar, nur durch die Donau vom ehemaligen Kriegsgegner Serbien getrennt waren und vielleicht auch deshalb besonders patriotisch geprägt waren: viele Häuser waren hier mit der kroatischen Flagge geschmückt. Weinberge zierten die hügelige Landschaft, was wieder lästige Steigungen und Gefälle bedeutete. Die serbische Grenze kam immer näher und bei uns stieg die Vorfreude auf noch stärkere balkanische Vibes und den in kyrillisch gehaltenen Sichtvermerk im Pass. Nach dem kroatischen Grenzposten übersetzten wir auf einer in die Jahre gekommenen Brücke über die Donau in das serbische Bačka Palanka​, wobei zumindest in mir ein herrliches Gefühl der Freiheit aufkam. Es fühlte sich gut an, nun schon mehrere Staatsgrenzen auf dem Fahrrad passiert zu haben und immer weiter in unbekannte Gefilde vorzudringen. Den ersehnten Sichtvermerk im Pass erhielten wir und wurden vom Grenzbeamten etwas enttäuscht angesehen als wir „Beograd“ auf die Frage nach dem Ziel unserer Reise erwiderten. In Momenten wie diesen giftete es mich schon etwas, nicht den ursprünglichen Plan einhalten zu können, aber ich tröstete mich mit dem Gedanken an Belgrad als idealer Zieldestination darüber hinweg.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08301.jpg Ansichten: 0 Größe: 727,9 KB ID: 3299305Šarengrad

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08306.jpg Ansichten: 0 Größe: 893,3 KB ID: 3299306Grenzübergang nach Serbien


    Zuletzt geändert von Landstreicher666; 03.01.2025, 23:50.

    Kommentar


    • Landstreicher666
      Erfahren
      • 12.09.2023
      • 159
      • Privat


      #3
      Nach der Grenzstation führt der Donauradweg nur kurz durch Bačka Palanka​, danach geht es leider einige Kilometer auf einer stärker befahrenen Straße Richtung Osten weiter. Der Weg führte dann doch wieder zur Donau und glücklicherweise auch zu einem Restaurant. Nach der obligatorischen Vollschlagung des Magens ging ich mitsamt Kleidung in die Donau zwecks Abkühlung. Die Balkanvibes intensivierten sich allmählich als zu vor sich hin rostenden Fitnessgeräten (auch hier trainierten wir) und asphaltierten Fußballplätzen aus der jugoslawischen Ära die ersten sozialistischen Wohnblocks der Vororte von Novi Sad hinzukamen. Uns beiden als Conneusseuren des „abgefuckten“ Ost-Vibes gefiel dies naturgemäß und wir wählten, in der Stadt angekommen, schließlich einen Abstecher vom Radweg weg zu einem Einkaufszentrum, das inmitten derartiger Wohnblocks lag.​

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08310.jpg Ansichten: 0 Größe: 594,9 KB ID: 3299308Ausgewogene Ernährung

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08311.jpg Ansichten: 0 Größe: 726,4 KB ID: 3299309Trainingsgerät made in Yugoslavia

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08318.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,14 MB ID: 3299311Die ersten Blocks in Novi Sad

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08323.jpg Ansichten: 0 Größe: 740,5 KB ID: 3299310Festung in Novi Sad und Militärboote

      Während jeweils der andere ins Einkaufszentrum ging und Proviant besorgte, passte der andere wie immer auf die Räder auf und konnte sich ein Bild von den Passanten machen. Wir beide kamen zu einem Schluss, der sich durchaus mit dem Vergleichen lässt, was ich selbst einmal bei einem Aufenthalt in der Ukraine festgestellt hatte: die Bevölkerung ist ethnisch homogen, im Schnitt jünger als in Zentral- und Westeuropa und legt gefühlt weitaus mehr Wert auf ihr Äußeres. Im Vergleich zu österreichischen Gemeindebauten und ihren Bewohnern lässt hier die vermeintlich „schlechte Gegend“ anscheinend keine Rückschlüsse auf die soziale Integration, Kriminalität, etc. zu. Vorwiegend sind es offenbar junge Einheimische, die die günstigeren Wohnmöglichkeiten in Anspruch nehmen oder vielleicht noch bei ihren Eltern wohnen.

      Nach dieser – wie wir zu sagen pflegten – „Menschensafari“ machten wir uns wieder auf den Weg und überquerten nahe der Festung von Novi Sad die Donau. Bald verließen wir die Stadt auch schon wieder und kamen durch den Ort Sremski Karlovci, der, wie wir später gesagt bekamen, historisch weitaus wichtiger sei als Novi Sad, da hier der Friedensvertrag nach dem ersten Weltkrieg unterzeichnet worden wäre (was ich nach kurzer Recherche nicht bestätigen kann). Da auf so einer Tour manchmal die "Primärversorgung" mehr zählt als die Kultur begnügten wir uns mit einem Einkauf im Supermarkt und ließen das Sightseeing (wiedermal) beiseite, denn es wurde langsam spät. Als Schlafplatz sollte uns wieder ein Campingplatz dienen. Nach einigen Höhenmetern erreichten wir diesen auch, waren aber etwas verdutzt davon, was wir zu sehen bekamen: zwei Männer, die man am geeignetsten mit dem Wort „Hinterwäldler“ beschreiben kann, lehnten im Garten entspannt vor einem kleinen Fernseher und sahen sich die Olympischen Spiele an, einer davon mit Bierchen in der Hand in einer Hängematte. Von Campinggästen keine Spur und das im Hochsommer. Der „Campingplatz“ war in Wahrheit ein Einfamilienhaus mit Garten. Ich sprach das „Sprachrohr“ der beiden, einen Mann der sich sodann als „Freund des Besitzers“ vorstellte, an, woraufhin dieser den Besitzer anrief und „für diesen“ (wer weiß!) das Geld entgegennahm. Als einzige übernachteten wir also auf dem „Campingplatz“ mit Hanglage, von dem wahrscheinlich niemand gedacht hätte, dass er heute noch frequentiert werden würde. Die „Hinterwäldler“ entpuppten sich in weiterer Folge als sehr freundlich, erklärten uns in gutem Englisch einiges zur Region, schenkte uns Rakija ein und luden uns zum gemeinsamen Fernsehen ein. Der andere der beiden stellte sich als „Kapitän“ vor, was uns aber ebenso dubios vorkam wie das ganze Szenario allgemein. Die realistischere neben vielen humoristischen Interpretationen davon unsererseits (Ermordung des Besitzers und Inbesitznahme des Hauses durch das Hinterwäldlerduo) war, dass der „Freund“, als auch der „Freundesfreund“ aka „Kapitän“ wohl etwas schwierigere Zeiten durchmachten und im Gegenzug für die Unterstützung bei der „Campingplatzverwaltung“ hier schlafen und Zeit verbringen durften. Wie dem auch sei – trotz dubiosem Setting schliefen wir den Schlaf der Gerechten und konnten am nächsten Morgen noch die Sonne genießen und in der Hängematte baumeln, während die „Verwalter“ einen Ausflug in die Stadt machten.


      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08327.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3299314Im Hinterwäldlergarten

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08329.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,08 MB ID: 3299312Hier wurde am Vorabend bei Bierchen und Raki die Olympiade geschaut

      Der letzte Fahrtag begann mit einigen Höhenmetern und mit einer kitschigen, gold-türkisen Kirche am Ende der Steigung in Dobrilovac. Durch diesen Ort ging es sogleich auch wieder bergab (wie sinnlos) und durch verschiedene kleine Ortschaften, von denen keine speziell in Erinnerung geblieben ist, Richtung Osten. In Novi Slankamen war die Unterzuckerung wieder komplett, wir kauften also wieder Schokoriegel und Derartiges und stärkten uns damit auf dem örtlichen Spielplatz aus Jugoslawienzeiten, an dessen Rand eine große Odal-Rune eine Mauer zierte. Wir befanden uns in einem motivationstechnischen Tief und ätzten wie frustrierte Pensionisten über die auf der Straße herumlungernden, auf den Bus wartenden und dabei nervig lärmenden serbischen Jugendlichen. Die Reise ging durch allesamt ziemlich ähnlich aussehende serbische Käffer weiter und einige Stunden später kamen wir in den nördlichen Vororten von Belgrad an, wo wir wieder gut bei Appetit waren und in einem etwas feineren Schuppen mit direktem Donaublick landeten. Loungemusik ballerte aus den Boxen und kühle Getränke benetzten unsere Kehlen – so ließ es sich leben. Einzig der Kellner störte die Stimmung etwas, als er mich bat mein vollgesifftes weißes Hemd zuzuknöpfen. Ich sagte: „wird gemacht Chef, ich wusste nicht, dass hier nur Bankdirektoren und Rechtsanwälte dinieren.“ Spaß bei Seite, ich knöpfte natürlich das Hemd zu und hielt den Mund, da mir schon klar war, dass meine „Tourenlumpen“ an sich schon nicht die beste Optik hatten.


      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08331.jpg Ansichten: 0 Größe: 624,5 KB ID: 3299313Kirche am Fruška Gora

      Wie auch immer: nach unserem Mahl kamen wir in immer urbanere Gefilde, machten dabei noch ein paar Höhenmeter und kamen schließlich in einer beschaulichen Gegend an, die ich die „Belgrader Beverly Hills“ taufte, weil sie auf einem Hügel lag und einen guten Blick auf die Stadt ermöglichte.​ Von da an ging es nur mehr bergab und geradewegs zu auf die Belgrader Donaupromenade, hin zur Flusskreuzung mit der Save. Ein AirBnB-Zimmer hatte ich schon gebucht und die Innenstadt, wo sich das Zimmer befand, lag schon in Sichtweite vor uns, wir waren also gleich am Ziel. Umso ärgerlicher, dass Joshua bei der Überfahrt über die Save jetzt ein kleines Malheur passierte, dass das Zeug dazu hatte, die „Ankunftsstimmung“ etwas zu dämpfen: irgendwie glitt er mit dem Fuß vom Pedal ab und rammte sich das andere Pedal dadurch mit Wucht von vorne gegen das Schienbein, sodass dort ein schön erkennbarer blutunterlaufener Abdruck entstand. Ihm wurde schwummrig und wir mussten die Situation etwas aussitzen Dies leider direkt neben der stark befahrenen Save-Brücke inklusive Lärm und Abgasen und übrigens auch vor einem riesigen Anti-NATO Graffiti, das ich bei dieser Gelegenheit ablichtete. Nach etwa zehn Minuten war Joshua wieder fahrtüchtig und wir traten die letzte Fahrt durch die Belgrader Innenstadt an. Joshua besorgte sich am Weg zum Quartier gleich noch ein Breitbandantibiotikum, das einem dort rezeptfrei quasi hinterhergeworfen wurde, was Joshua, als Mediziner, der an österreichische Verhältnisse gewohnt ist, witzig fand und wieder aufheiterte. Jetzt checkten wir ins AirBnB ein und eine (einigermaßen) fahrradfreie Zeit begann in Belgrad, die mindestens genauso witzig werden sollte wie die Fahrradtour.


      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08335.jpg Ansichten: 0 Größe: 738,2 KB ID: 3299315Belgrader "Beverly Hills"

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08338.jpg Ansichten: 0 Größe: 747,8 KB ID: 3299318Blick auf Save und Belgrader Altstadt

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08343.jpg Ansichten: 0 Größe: 798,9 KB ID: 3299317Eines der vielen politischen Graffiti in Belgrad


      Belgrader Brutalismus

      Dieses Forum ist natürlich kein Platz für städtetouristische Ergüsse und deshalb werde ich solche hier auch nicht zum Besten geben. Eine Lanze brechen möchte ich mittels folgender kleiner Fotostrecke aber für die brutalistische Architektur in Belgrad, die ich zur „Landschaft“ zähle und die ebenfalls noch Gegenstand unserer Erkundungen und damit unserer Tour waren.


      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08378-2.jpg Ansichten: 0 Größe: 485,5 KB ID: 3299316"Toblerone Haus"

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08393-2.jpg Ansichten: 0 Größe: 479,6 KB ID: 3299319Genex-Turm

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC08485-2.jpg Ansichten: 0 Größe: 526,9 KB ID: 3299320Block 23 in Novi Beograd

      Wir lebten in Belgrad wie Könige mitten in der Innenstadt in einer Altbauwohnung mit Parkettboden, getrennten Zimmern und Balkon. Wir ließen uns mit dem Taxi chauffieren, aßen täglich einen „Eimer Eis“, wie Joshua es ausdrückte, und tauchten auch einmal in das Belgrader Nachtleben ein, als wir dem einzigen echten Technoschuppen Belgrads, dem „Drugstore“, einen Besuch abstatteten. Zufällig fand eine Großdemo gegen Lithiumabbau in Serbien statt, die ich mir auch nicht entgehen ließ und bei der eine Autobahn gänzlich von den Demonstranten blockiert wurde. In dieser witzigen Zeit ging uns einzig eine Sache mächtig auf die Nerven: die Organisation der Rückreise via Flugzeug. Die Tickets waren bereits gebucht aber die Kommunikation mit dem Kundenservice bezüglich Fahrradkartongröße gestaltete sich schwierig, insbesondere weil wir die Räder erst vor Ort einpacken lassen mussten (die Suche nach einem geeigneten Shop dafür dauerte einen halben Tag), um die genaue Größe zu kennen. Auch Großraumtaxis konnten wir in Belgrad keine finden und mussten deshalb händisch in Bussen unsere sperrigen Kartons samt Fahrrädern wieder vom Stadtrand in die Innenstadt bringen. Schlussendlich ging alles gut und auch Joshuas Rad konnte mit etwas Bauchweh im Flieger mit, für die Zukunft, so stellten wir fest, müsste man sich aber eigentlich schon früher eine Anlaufstelle am Ziel überlegen, wo man das Rad einpacken lassen kann und einen Weg überlegen, wie man den Karton dann zum Hotel und zum Flughafen bekommt. Wir kamen auch drauf, dass es wahrscheinlich intelligenter gewesen wäre, das Fahrrad im Karton einfach als normales Gepäckstück im Flixbus mitzunehmen, was uns einiges an Moneten und Stress (wegen der Problematik Lithiumakku – Flugzeug) erspart hätte.


      Fazit

      Der Donauradweg von Wien bis Belgrad ist eine Großteils durch Hinterland führende, später etwas urbaner werdende Tour und Teil des viel längeren Fernradweges Eurovelo 6. Mit der Fahrbahn waren wir in den meisten Regionen zufrieden, besonders negativ stach nur ein Abschnitt im südlichen Ungarn heraus, wo man über längere Zeit mit Wiesenfahrbahn beschäftigt ist. Bzgl. Markierungen sollte man sich keine Illusionen machen und lieber eine Offlinekarte dabeihaben, spätestens ab Serbien sieht es mit den Markierungen nämlich sehr mau aus. Der schönste Abschnitt der Tour begann ab Vukovar, also da, wo man erstmalig „Balkanfeeling“ bekommt und man immer wieder durch urbanere Bereiche fährt. Bis dahin war der Weg eher monoton und gab nicht sehr viel her, so ehrlich muss man sein. Wenn man hier keinen Kameraden als Begleitung hat, wird einem vermutlich schnell mal langweilig.

      Die größte Lehre aus dieser Tour war es aber, den Mund beim Planen nicht zu voll zu nehmen und dass eine Woche als Gesamtlänge einer Fahrradtour völlig in Ordnung und ausreichend ist. Die Schmerzen am Arsch machen alles darüber hinaus sowieso beinahe unmöglich. Wenn man etwas tiefer in die durchfahrenen Gegenden „eindringen“ will empfehle ich, 1-2 Tage mehr einzuplanen, da wir dem Sightseeing unterwegs wirklich nicht viel Zeit gewidmet haben.


      Anhang

      Link zur Strecke des Eurovelo 6:

      https://de.eurovelo.com/ev6
      Zuletzt geändert von Landstreicher666; 14.12.2024, 15:42.

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      • Wafer

        Administrator
        Lebt im Forum
        • 06.03.2011
        • 9825
        • Privat


        #4
        Hallo Landstreicher666.

        Toller Bericht! Vielen Dank!
        Das erinnert mich daran, dass ich meinen Donauradweg eigentlich auch fortsetzen wollte. Irgendwie bin ich da aber noch nicht dazu gekommen.
        Fährst du noch weiter?

        Viele Grüße

        Wafer 🙋🏼‍♂️

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        • November
          Freak

          Liebt das Forum
          • 17.11.2006
          • 11168
          • Privat


          #5
          Danke Dir, war sehr erhellend. Wir hatten für nächstes Jahr eigentlich geplant, mit dem Rad von Bratislava nach Belgrad zu fahren. Nach mehreren genaueren Blicken auf die Karte, erschien mir die Strecke aber größtenteils zu laut und besiedelt, so dass wir davon wieder Abstand genommen haben. Dein Bericht hat das (zumindest für mich) nun auch bestätigt.
          Vor dem PC lasse ich mir das aber gerne gefallen.
          Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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          • blauloke

            Lebt im Forum
            • 22.08.2008
            • 9026
            • Privat


            #6
            Danke für den Bericht.
            Bis Wien bin ich die Donau entlang gefahren, ob ich allerdings noch weiter fahren werde ist unwahrscheinlich.
            Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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            • katerynaat
              Neu im Forum
              • 16.12.2024
              • 1
              • Privat


              #7
              Danke für den Bericht, er ist sehr interessant geschrieben, fesselnd, die Fotos sind top!
              Ich bin stolz auf dich und freue mich auf deine neuen Berichte!

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              • Pfad-Finder
                Freak

                Liebt das Forum
                • 18.04.2008
                • 12132
                • Privat


                #8
                Sehr schön! Der Bunker in Bratislava stammt übrigens aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Das ist ein tschechoslowakischer pechotni srub, wörtlich übersetzt Infanterieunterstand. Ob der sich gegen deutsche oder gegen ungarische Eroberungsgelüste richtete, weiß ich nicht.

                Cigany-Zaton: "Zaton" bedeutet in den meisten slawischen Sprachen so etwas wie Bucht oder Nebenarm.
                Alles unter Nutriscore "D" ist rausgeschmissenes Geld.

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