• Meer Berge
    Fuchs
    • 10.07.2008
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    [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 42.712796009
    Längengrad 0.0333862304
    29.6. - 6.8.2019
    Trekkingtour durch die Zentralpyrenäen



    Teil 1: 29.6.-13.7.2019
    Salent de Gallego -> Bielsa

    Parc National des Pyrenees Occidentales, Parque Nacional Ordesa y Monte Perdido
    Karte IGN rando editions 12, 1:50 000 von 2018


    Teil 2: Bielsa -> Salardu
    (Parque Natural Posets Maladeta)
    Karte IGN rando editions 13, 1:50 000 von 2019

    Teil 3: Salardu -> Salardu
    (Parque Nacional des Aigüestortes y Estany de Sant Maurici)
    Karte IGN rando editions 06 1:50 000 von 2017



    Sonntag, 22.7.2018 (13. Tag)
    Lac d´Arrious -> Campo Plano jenseits der Ref. Respomuso
    ~ 11,5 km /950 \1050
    8,5 Std. unterwegs mit reichlich Stillstand

    ....
    Auf der anderen Seite ist es nicht weit bis zur Refuge Arremoulit.
    Nun kommen die beiden Pässe, deretwegen diese Etappe die erste im Guide von Ton Joosten ist, die mit einem E für Extrem anstrengend/schwierig bewertet ist.

    An der Hütte frage ich nach den Verhältnissen.
    Sehr viel Schnee, sehr steil, ob ich Steigeisen und Pickel habe.
    Naja, ich habe Microspikes und Trekkingstöcke ...
    Ich solle seeehr vorsichtig sein.
    Einige Leute wären wieder umgedreht und zurück gekommen.

    Schon kurz nach Verlassen des Sees und der Hütte sehe ich jedoch vor mir nur noch Schnee. Ein riesiges Schneefeld zieht sich hoch bis zum Pass. Das ist so nicht vorgesehen.
    ...
    Mich wundert, dass vor mir hier niemand Spuren hinterlassen hat. Meine ist die Einzige.
    So gelange ich am Ende ohne ernsthafte Schwierigkeiten zum Pass. Als ich zurück blicke, denke ich mir, ein Abstieg in dem hier oben doch recht steilen Gelände in dem weichen, rutschigen Schnee wäre weniger lustig.
    ...
    Bis hier herauf sollte laut Guide eigentlich noch gar kein Schnee liegen und es sollte nicht allzu steil sein. Die Crux käme erst hinter dem nächsten Pass, wo es sehr steil hinunter ginge und wo oft noch Schneefelder lägen.
    ...
    Vollbremsung.
    ...
    Schließlich entscheide ich mich schweren Herzens dafür, von hier ein paar hundert Meter durch grobes Blockgelände irgendwie abzusteigen, um dann an die Arriel- Seen zu gelangen, an deren fernem Ufer ich auf eine Variante der HRP treffe und schließlich auf den GR11.
    ...
    Ich erreiche schließlich die Respomuso-Hütte. Ich erfahre, dass die Verhältnisse am Col de la Fache sehr winterlich seien und ohne Hochtouren-Ausrüstung dort nichts zu machen sei.
    Ich bin mächtig frustriert.

    Dies ist ein Auszug aus meinem Bericht über die HRP, die ich 2018 gelaufen bin. An dieser Stelle traf ich das erste Mal auf zu viel Schnee und musste meine Route ändern. Ich war sehr enttäuscht.
    An den Arriel-Seen zwischen dem Pass und der Respomuso machte ich Pause. Und dachte mir damals, dass das hier wunderschön zum Zelten sein müsse. Auf dem Balkonweg weiter zur Hütte dachte ich darüber nach, dass genau hier überhaupt eine tolle Möglichkeit bestehen müsse, im nächsten Jahr (oder so) den verpassten Teil nachzuholen.

    Im weiteren Verlauf der HRP wuchs in mir immer mehr der Wunsch, nicht nur auf geradem Wege durch die Pyrenäen zu laufen, sondern sie mit viel mehr Zeit intensiver zu erkunden.


    Aus dem Wunsch wurde ein Plan. Aus dem Plan wurde mein 2. Pyrenäensommer.

    Ich lade euch ein, mich zu begleiten.
    Zuletzt geändert von Meer Berge; 19.04.2020, 07:22.

  • Bergahorn
    Erfahren
    • 13.04.2019
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    #2
    AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

    Oh, super, es geht los! Bin gespannt und freue mich sehr auf den Bericht!

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    • Meer Berge
      Fuchs
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      #3
      AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

      29./30.6.2019
      Anreise
      Sallent de Gallego, 1300m -> Arriel-Seen, 2180m

      9 km, +920 -40, 5h unterwegs



      Ein knappes Jahr später baue ich abends tatsächlich mein Zelt an den Arriel-Seen zwischen der Ref. Arremoulit und der Ref. Respomuso auf.

      Ein ganz neues Zelt!
      Auf der HRP im Jahr zuvor lernte ich Jan kennen, mit seinem ZPacks-Zelt. Ich war begeistert.
      Ein Freund konnte mir dieses Zelt kurz vor der diesjährigen Tour organisieren.
      Ich brauchte nämlich ein leichtes 2-P-Zelt.
      Denn ich bin nun nicht alleine hier an den Seen, mein Freund Andreas begleitet mich im ersten Abschnitt bis Bielsa.
      Das Zelt habe ich bisher nur einmal im Garten aufgebaut, es kam wirklich noch knapp vorher, und so bin ich sehr gespannt, wie es sich so darin wohnt und wettert.

      Unsere Anreise verlief problemlos.
      Schon am Abend vorher kam Andreas zu mir. Um 5:45 mussten wir aufstehen und uns zum Flughafen aufmachen.
      Pünktlich abgeflogen, pünktlich in Barcelona angekommen. Pünktlich mit dem Bus zum Bahnhof Plaza Espanya gefahren, von dort zum Bf. Sants gelaufen. Neu für uns war, dass wir zum Zug durch so eine Art Security wie im Flughafen mussten. Auf einem Schild werden spitze und brennbare Gegenstände verboten - Messer, Eispickel, Kocher, Feuerzeug ... hat bei der Durchleuchtung jedoch niemanden gestört ...
      Pünktlich kamen wir in Zaragoza an. In unserem vorgebuchten Hostal wartete das vorbestellte Paket auf mich: Die Gaskartusche. Ich konnte vorab keine sichere Quelle für Gaskartuschen im Stadtzentrum finden und habe daher wieder einmal auf Lieferung zurückgegriffen.
      In Zaragoza brauchten wir eine kurze Pause, es waren 43°C, bevor wir uns zu einer Besichtigungsrunde aufmachen konnten.
      Um 20:30 werden die Tore der Kirchen, Museen und anderer Gebäude geschlossen. Daher haben wir uns nur die Fassaden angesehen. Ich bin kein Fan von Städten, aber die Altstadt von Zaragoza gefiel mir gut.




      Abends konnten wir hier und da noch ein Bier trinken.




      Trotz der Hitze habe ich nach diesem langen Reisetag doch einigermaßen gut geschlafen.

      Am folgenden Morgen hat uns der Wecker um 7 aus dem Bett geschmissen, nach einer letzten Dusche für die nächste Zeit haben wir uns wieder auf den Weg zur Bushaltestelle für den letzten Teil der Anreise gemacht. Es war noch etwas spannend, denn meine Infos und Navi-App-Position der Bushaltestelle war eine andere als die, die uns der Hostelier nannte.
      Meine war jedoch richtig, wie uns dort der Aushang bestätigte. Und wir waren früh genug, um um die Ecke noch schnell im gerade öffnenden Cafe ein Toast mit Butter und Marmelade und einen Milchcafe zu bekommen.
      Auch dieser Bus fuhr pünktlich ab, ließ uns in Sabinanigo raus und pünktlich holte uns auch der letzte Bus ab, der uns endlich zum Startpunkt der Wanderung nach Sallent de Gallego brachte.




      Es ist heiß!
      Wir finden einen Schattenplatz, wo wir einen Cafe und ein Blätterteigdings mit Tomate und Thunfisch bekommen.
      Als schließlich keine Möglichkeit mehr besteht, mit unseren Stühlen weiter dem Schatten zu folgen, schultern wir unsere Rucksäcke und brechen gegen 13:00 auf.
      Am Ortsausgang gibt es die letzte Aufforderung, noch einmal den Rucksackinhalt zu reduzieren.




      Bis zur Plano Cheto folgen wir dem GR11 ganz gemütlich ohne große Herausforderungen. Es geht über Schotterwege und Pfade, vorbei an Bauernland und durch Wälder.







      Durch die noch ungewohnte Hitze machen wir viele längere Pausen und trinken diesen und jenen Bach halb leer.







      An der Plano Cheta verlassen wir den GR11 und steigen steil auf einem Pfad zum Arriel Bajo, dem ersten der Arriel-Seen, hinauf.
      Hitze, Rucksack und Steigung lassen uns immer wieder Pausen einlegen, in denen wir die Aussicht besonders genießen können.
      Wald wird zu Fels und dann zu steilem Geröll, in dem wir zwischenzeitlich auch noch unsere Route verlieren bzw. einer falschen Fährte folgen.










      Gegen 18:00 erreichen wir genau die Stelle, an der ich im Jahr zuvor gedacht habe, hier müsse man schön zelten können.
      Wir schlagen zum ersten Mal mein neues Zelt in den Pyrenäen auf, zwischen Bach, See, Alpenrosen und Berggipfeln!




      Ich bin total glücklich wieder hier zu sein! Die Aussicht ist phantastisch, das Wetter auch!
      Ich laufe noch ein Stückchen die Seenkette hinauf, um einen Blick auf meine geröllige Abstiegsroute im letzten Jahr zu werfen. Hier war es, wo ich das erste Mal nicht so konnte, wie ich wollte, und die HRP verlassen musste, um mir meine eigene HRP zusammenzubasteln (die trotz noch einiger Umwege doch sehr schön und auch abenteuerlich wurde).




      Wir kochen Waldpilzsuppe mit Pü, Tee zum Nachtisch und fallen bald erledigt in die Schlafsäcke.
      Zuletzt geändert von Meer Berge; 19.04.2020, 07:36.

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      • qwertzui
        Alter Hase
        • 17.07.2013
        • 3048
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        #4
        AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

        Oh, meine Lieblingsgegend ... und dieses Jahr wird wohl nichts aus meiner Tour ...

        Umso besser ist ein neuer Bericht von dir!!!

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        • Meer Berge
          Fuchs
          • 10.07.2008
          • 2381
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          #5
          AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

          1.7.2019
          Ibon de Arriel Bajo -> Ref. Respomuso -> Col de la Fache -> Ref. Wallon

          13km, +770 -1090, 9h unterwegs



          Es war eine herrliche Sternennacht!
          Mit dem Zelt bin ich sehr zufrieden - es ist so wunderbar durchsichtig, dass man die helleren Sterne durch die Zeltdecke sehen kann! (Zum Übernachten auf einem Campingplatz vielleicht suboptimal ...)
          Es lässt sich schnell aufstellen, bietet gut Raum für 2 Personen, jeder hat seine eigene Apsis, Andreas hat seinen Rucksack darin, mein Rucksack liegt entleert ebenfalls im Vorraum, außerdem kann ich dort noch gut kochen. Dabei kann ich aber nicht gleichzeitig noch durch meine Türe aussteigen. Muss ich ja auch nicht.

          Bis 8 sind wir faul und drehen uns immer wieder um, schauen durch die offen gelassenen Türen in die Bergwelt und sehen der Sonne beim Aufgehen zu.
          Noch im Schatten frühstücken wir schließlich, um 9:15 starten wir in unsere erste volle Etappe.
          Auf die bin ich sehr gespannt, denn es geht über den Col de la Fache, der im letzten Jahr ohne Hochtourenausrüstung nicht machbar gewesen sein soll. Diesmal sind wir mit Leichtsteigeisen und Pickeln ausgerüstet!

          Andreas hat ziemliche Kopfschmerzen, weshalb wir ganz langsam und gemütlich loszockeln.
          Wir treffen einen interessanten Doppelender, sowas habe ich noch nicht gesehen.




          Am Wegesrand blühen sehr viele Alpenrosen (hier eher Pyrenäenrosen). Der Blick vom Balkonweg ins bewaldete Tal hinunter und in die Gipfelkulisse dahinter ist herrlich. Wir laufen fast auf einer Ebene bis zur Refugio Respomuso, vorbei an dem großen Stausee Embalse de Respomuso.




          Um 11 treffen wir dort ein. Andreas legt sich noch eine Weile in den Schatten, während ich mit einem Niederländer und einem Franzosen versuche, den aushängenden spanischen Wetterbericht zu interpretieren. Keine dramatischen Veränderungen in Sicht. Zum Col de la Fache hinauf soll noch recht viel Schnee liegen ...

          Bis zum Campo Plano, der großen Ebene, wo sich die Wege nach Frankreich (meine letztjährige Fluchtroute), Col de la Fache und Infierno trennen, kenne ich mich schon aus. Hier hatte ich letztes Jahr gezeltet.
          Fast verpassen wir das verwitterte Holzschildchen, das den Weg zum Col de la Fache weist.

          Jetzt geht es bergauf.
          Zuerst noch über Geröll, schon bald jedoch treffen wir auf die ersten Schneefelder.


          (Rückblick. Im Hintergrund noch der Respomuso-Stausee.)


          Wir legen ein paar Pausen ein, müssen uns als Flachländer erst an die Aufstiege gewöhnen, genießen die Aussicht, die kühle Luft, den Schnee, die Berge.
          Ich muss aus jedem Bach probieren. Ich liebe dieses klare Bergwasser, das in jedem Bach anders schmeckt!

          Ein paar Bäche müssen wir furten, was aber trotz hohen Wasserstandes mit ein wenig Suchen immer trockenen Fußes über dicke Steine möglich ist.

          Der Schnee ist schon recht angetaut, lässt sich leicht gehen, auch wo es etwas steiler wird. Ich bin mit meinen neuen Trailrunnern sehr zufrieden. Ohne Membran bekomme ich natürlich schneller feuchte Füße, sie trocknen aber auch sehr schnell wieder. Im Schnee läuft es sich gut damit.
          Vor einer steileren Stelle legen wir zur Übung mal die Grödeln an und tauschen Stöcke gegen Eispickel. Nötig wäre das hier nicht gewesen, aber da wir das Gerödel schon mitschleppen, kann es auch mal aus dem Sack.

          So gelangen wir an die Ibones de la Fache.










          Dahinter wird es nun doch ordentlich steil bis zum Pass hinauf. Wir haben Glück, dass hier bald der Schnee aufhört und wir den Rest des Anstieges in viel weichem Schotterzeug hinter uns bringen können.




          Am Pass treffen wir einen Deutschen, der sein Mountainbike von der Ref. Wallon herauf schleppt.
          Er redet ununterbrochen, erzählt, was für ein toller Hecht er sei, dass er das mit dem Bike hier herauf geschafft hat, beschwert sich, dass die Wege ganz schlecht zu fahren seien und er immer tragen müsse ...
          Meine Bemerkung, dass das Mountainbiken hier im Nationalpark sowieso verboten sei, überhört er. Ebenso den Hinweis, dass man sich vorab heutzutage recht gut über den Zustand der Wege/die Schneelage informieren könne.
          Statt dessen packt er ein ganzes Arsenal an Phones, Tablet, Stativ, ... aus und fotografiert sich selbst. Er bittet uns, von ihm Fotos und Videos mit Tablets und Handies aufzunehmen, in denen er den Helden spielt und mit seinem Bike posiert und Sprüche klopft, wie furchtbar anstrengend das alles sei, wie schlecht die Wege seien und wie großartig er das trotzdem alles meistert ...
          Das kommt dann alles in seinen Blog über seine Pyrenäendurchquerung von Nord nach Süd. Sensationell!
          Als er dann erfährt, dass es runter zur Respomuso noch viel und lange Schnee geben wird, wurde er wieder stiller. Er dachte, es hier bergab richtig rauschen zu lassen ... Er wird wohl drüben sein Radl den Berg wieder hinunter getragen haben.
          Leute gibt´s ...

          Wir machen uns nach dieser unterhaltsamen Pause ebenfalls an den Abstieg nach Frankreich. Zum Wandern ohne Rad ist es sehr angenehm. Weite Serpentinen, oben ab und zu noch lange Schneefelder als entspannte Alternative zu den Geröllfeldern.
          Erste Murmeltiere in Foto-Reichweite.







          Wir können bald ins Tal hinuntersehen, in dem die Refuge Wallon steht. Von hier überblicken wir auch den Aufstieg für morgen zur Port du Marcadau und zurück nach Spanien.













          Wir steigen jedoch nicht ganz bis zur Refuge ab, sondern suchen uns oberhalb im Tal einen schönen Zeltplatz.




          Um 18:00 steht das Zelt, wir richten uns ein, kochen Tee und Abendessen, genießen den Abend, auch wenn die Sonne zügig erst hinter Wolken und dann hinter den Graten verschwindet.
          Zuletzt geändert von Meer Berge; 19.04.2020, 10:18.

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          • Fjellfex
            Fuchs
            • 02.09.2016
            • 1511
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            #6
            AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

            Was für geniale Photos! Da bekommt man direkt Minderwertigkeitskomplexe...

            Hach, und Pyrenäen sind natürlich auch schön - man bräuchte mehr Urlaub...

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            • Meer Berge
              Fuchs
              • 10.07.2008
              • 2381
              • Privat


              #7
              AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

              2.7.2019
              Ref. Wallon -> Port du Marcadau -> Collado del Letrero -> Ibon Alto de Cresta de los Batanes

              13km, +1170 -730, 9h unterwegs



              Mit Sonne auf der Nase wachen wir auf. Nach ausgiebigem Trödeln und Frühstücken schultern wir gegen 9:30 unsere Rucksäcke und machen uns auf den Weg zur Port du Marcadau.

              Unser Morgenmurmel begrüßt uns.




              Der Aufstieg verläuft auf gut angelegtem Weg durch einige Bäche und wenige Schneefelder.
              Um 11:15 stehen wir auf dem Pass. Im Süden sieht man den Embalse de Bachimana.




              Es ist ziemlich frisch und ziemlich windig hier oben. Eine erste Pause legen wir daher an einem kleinen See etwas unterhalb ein, der mit sehr hartem, pieksigem Gras gesäumt ist.
              Hier schauen wir auf die Karte und diskutieren die möglichen Wege von hier aus. Ich hatte bei der Planung mindestens 3 Möglichkeiten herausgesucht. Wir entscheiden uns gegen die Refugio de Bachimana und für die Variante über den Collado de Letrero. Darüber konnte ich nicht viel herausfinden, was die Sache spannender macht, sicher auch wilder und einsamer. Das gefällt uns. Auf der Strecke scheint es wenige Möglichkeiten zum Zelten zu geben. Das Wetter ist zwar bedeckt, sieht aber sonst nicht gefährlich aus. Hinter dem Pass habe ich einen See auf der Karte gesehen, wo ich auf Zeltmöglichkeit hoffe.
              Also weiter!




              Solch interessant gefaltetes, eisenhaltiges Gestein begleitet uns eine Weile.
              Dann können wir den Circo de Bramatuero einsehen, durch den wir laufen wollen.


              Rechts Embalse de Bachimana, links Embalse de Bramatuero Bajo


              Wir laufen auf einem hübschen Pfad durch schöne Blumenwiesen bis zum Stausee von Bramatuero. Oben am See machen wir noch eine Futterpause, dann suchen wir uns den Weg nach Osten. Hier und dort steht ein Steinmännchen, manchmal muss man ein bisschen suchen, findet dann aber immer ein Zeichen. Zwischen runden Granitbuckeln steigen wir ein Stück hinauf und staunen, als wir zwischen diesen runden Felsen so etwas wie einen schnurgeraden Korridor finden.
              Dann wieder ist das Vorwärtskommen hoch über dem See weglos und anstrengend.




              Am Ende des Sees steigen wir auf Wasserniveau hinunter. In einem hübschen, aber sumpfigen Wiesental mit Bach treffen wir eine kleine Gruppe einheimischer Wanderer, die einzigen Leute, denen wir heute begegnen. Sie kommen vom Letrero und meinen, das sei noch ein hartes Stück Arbeit bis dort. Es gäbe aber eine Hütte am oberen See, in der wir übernachten könnten.




              Da das Wetter mittlerweile nicht mehr so ganz zuverlässig aussieht, wollen wir auf jeden Fall bis zu der Hütte hinaufsteigen, die gar nicht in meinen Karten verzeichnet ist. Steil und in engen Kehren windet sich der Pfad den Hang hinauf.




              Schließlich erreichen wir die Staumauer des Ibon Alto, wo links tatsächlich eine ganz neue Schutzhütte steht, fertiggestellt 2018.




              Das Refugio de Bramatuero ist offen, aber völlig leer. Ein Raum aus Betonwänden und Boden befindet sich unten, eine Leiter führt zu einem Spitzboden hinauf, der ebenso leer ist. Es gibt Strom und Empfang, aber keine Toilette.
              Das Wetter sieht noch ok aus, Zeit und Kondition ebenfalls, also weiter.

              Meine OSM weist den Weg am Ostufer des Sees entlang, die IGN hat ihn am Westufer eingezeichnet. Die Steinmännchen zeigen ebenfalls ans Westufer, und so folgen wir ihnen über die Staumauer und nach Süden. Es geht immer wieder auf und ab. Am Ende des Sees gelangen wir wieder auf Wasserniveau und laufen ein Stück über feine, graue Sedimente und Schneefelder.
              Das ewige Auf und Ab im Zickzack ist anstrengend und ich habe das Gefühl, überhaupt nicht vorwärts zu kommen.


              Ibon Alto





              Dann endlich der letzte Aufschwung zum Pass, noch einen steilen Grashang, noch einen Geröllhang, dann der breite, fast ebene, noch verschneite Sattel.
              Genau hier fallen ein paar dicke Regentropfen aus einer dunklen Wolke und wir machen uns ohne großen Aufenthalt an den Abstieg.
              Glücklicherweise hört es wieder auf zu regnen. Der frische Wind bleibt.
              Anfangs können wir noch über einige lange Schneefelder recht einfach an Höhe verlieren. Dann erreichen wir eine ziemlich steile Rinne mit viel losem Geröll und Erde darin. Jeder sucht sich hier seine eigene Abstiegsroute und muss vorsichtig sein, nicht mit dem gesamten Material durch die Rinne abzurutschen. Hier und da braucht man mal die Hände.
              Anschließend steigen wir weiter einen steilen Geröllhang hinunter, durch den aber ein schmaler, oft rutschiger Pfad von Steinmännchen angezeigt wird.
              Wir können auf den Ibon de la Cresta de los Batanes hinunterschauen, an dem ich hoffe das Zelt aufstellen zu können.




              Gegenüber bestaunen wir die bunten, verbogenen Gesteine der Westflanke des Vignemale.
              Am Seeufer müssen wir noch durch große Blöcke steigen, bis wir das flachere, grasige Uferstückchen erreichen.
              Wir suchen ein wenig und einigen uns auf einen Platz, der frei von Geröll und dabei möglichst eben und trocken ist.
              Kaum steckt der letzte Hering im Boden, beginnt es zu regnen, richtig dicke Tropfen.
              Mit einem Schwung werfen wir die Rucksäcke ins Zelt und hechten hinterher, Tür zu!
              Kurz danach beginnt es wild zu hageln!


              (Das ist ein Video. Wenn man auf das Bild klickt, spielt es ab. Das kann man sicher eleganter lösen. Aber wie?)


              Na, das war gerade rechtzeitig!
              Erster kleiner Materialtest für das Duplex. Kein Problem.
              Unter dem Fußende des Zeltes sammelt sich in einer Mulde ein wenig Wasser, sollte uns aber nicht weiter stören.

              Nach dem obligatorischen Ankommens-Tee scheint die Sonne wieder und wir genießen das Leuchten des Vignemale.
              Letztes Jahr habe ich genau auf der anderen Seite gezeltet und die Gletscher bewundert.





              Viel Platz zum Zelten gibt es hier nicht.

              Zum Abendessen gibt es Pü mit Pfeffersoße. Ein Murmeltier pfeift in der Nachbarschaft. Ich schreibe mein Tagebuch.
              Was für ein herrlicher Tag!
              21:40 - der Letzte macht das Licht aus.
              Zuletzt geändert von Meer Berge; 19.04.2020, 13:11.

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              • Outdoorfetischist
                Dauerbesucher
                • 13.12.2010
                • 917
                • Privat


                #8
                AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                Sehr schön, dass es hier schon losgeht Ich freu mich!

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                • Meer Berge
                  Fuchs
                  • 10.07.2008
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                  #9
                  AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                  Hola!
                  Danke für eure Antworten!
                  Schön, dass es euch gefällt!
                  Ach ja, Pyrenäen! Wie gerne wäre ich gerade wieder dort oben auf einer Wiese an einem See zwischen Gipfeln und Murmeltieren ...

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                  • FatmaG
                    Erfahren
                    • 14.03.2013
                    • 233
                    • Privat


                    #10
                    AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                    Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen

                    Ich lade euch ein, mich zu begleiten.
                    Es geht wieder in die Pyrenäen!
                    Juchuuuu!

                    Sylvia, bin ganz bei Dir!

                    (und so viel sei schonmal gesagt: Dein Mountainbiker ist definitiv nicht meiner gewesen )

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                    • Meer Berge
                      Fuchs
                      • 10.07.2008
                      • 2381
                      • Privat


                      #11
                      AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                      Hallo FatmaG!

                      Nach deinem super Bericht bin ich nun dran, meine Kommentare in einen Zusammenhang zu bringen
                      Schön, dass du mitkommst!




                      3.7.2019
                      Ibon de la Cresta de los Batanes -> San Nicolas de Bujaruelo

                      13 km, + 270 -1310, 5h unterwegs



                      Gerade lagen wir gestern Abend im Schlafsack, da fiel der Berg über uns auseinander.
                      Immer wieder polterten Steine den Hang hinunter.
                      Ob das vom Regen kam? Oder noch Nachwirkungen der Frostsprengung des letzten Winters?
                      Andreas hat vorsichtshalber seinen gefüllten Rucksack über unser Kopfende gelegt, damit wir nicht direkt von so einem Stein getroffen werden können. Ich war skeptisch ob der Wirksamkeit (außer dem psychologischen Effekt), hatte aber auch nicht das Gefühl, sie würden zu uns herrollen. Um das Zelt lagen keine neuen, losen Steine herum, sie würde schon in irgendeiner Rinne vor uns umgeleitet.
                      Jedenfalls schliefen wie unbehelligt.

                      Morgens scheint dann wieder die Sonne von einem strahlend blauen Himmel!




                      Andreas ist schon früh auf, ich bin ziemlich faul.
                      Wir haben es heute wieder nicht weit, die Tour ist ziemlich entspannt geplant.
                      Unser Ziel ist der Abstieg durchs Ara-Tal bis Bujaruelo, dann noch ~2h den Berg drüben wieder rauf Richtung Breche de Roland, da an einem See zelten.

                      Wir bewundern also eine Weile das Panorama, die Blümchen und die Murmeltiere.
                      Erst um kurz vor 10 machen wir uns auf den Weg.
                      Erst erwartet uns ein recht steiler Abstieg, damit die Knie warm werden. Unterwegs ein weiterer See.
                      Als wir das Ara-Tal erreichen, verlieren wir den Pfad. Er verläuft sich irgendwo in der hohen Wiese zwischen den vielen Blumen.
                      Die Richtung ist aber klar, dem Bach abwärts folgen.










                      Irgendwo entdecken wir auf der anderen Seite den Pfad und furten den Bach.
                      Huuuuh, frisch!




                      Weiter laufen wir herrlich entspannt über wunderschöne Blumenwiesen.
                      Am Pluviometre treffen wir auf den GR11, der von der Ref. Bachimana herüberkommt.
                      Mit ihm geht es hin und wieder durch etwas Blockgelände, hauptsächlich aber weiterhin Wiese.




                      An einem Wasserfall machen wir eine längere Pause.
                      Wir versuchen ihn mit seiner doch recht imposanten Fallhöhe in das helltürkise Becken zu fotografieren, aber die Bilder wollen nicht so recht zeigen, was wir sehen.




                      Während wir hier herumspielen, braut sich hinter uns in den Bergen ein Gewitter zusammen.
                      Schwarze Wolken senken sich über die Gipfel und in die Täler hinunter.
                      Sie jagen von einer Seite zur anderen. Es ist stürmisch dort oben.
                      Wir nehmen die Beine in die Hand und sehen, dass wir zu Tal kommen.
                      Kurz bevor uns die Wand erreicht, packen wir uns und unsere Sachen wasserdicht ein und essen noch schnell einen Riegel.
                      Durch Regen und Nebel laufen wir weiter. Bald erreichen wir den Wald und die Schotterstraße.
                      Fast hätten wir die Abzweigung zu einem Wanderweg verpasst.
                      Durch Buchsbaum-Wald folgen wir dem Rio Ara bis San Nicolas de Bujaruelo.
                      Ich wage kaum auf ein Cafe zu hoffen. Beim Planen hatte ich nur herausfinden können, dass es hier ein Refugio gibt.

                      Genaugenommen gibt es hier NUR ein Refugio. Mit Restauration! Perfekt!
                      Wir trinken etwas, an die Hauswand gedrückt gegen den Regen.
                      Um 16:00 öffnet die Rezeption. Spontan fragen wir nach 2 Betten. Irgendwie ist es hübsch hier und die Lust, bei Gewitter noch die 600Hm drüben wieder hochzusteigen, ist mäßig.
                      Wir haben Glück und bekommen sogar ein 2er-Zimmer mit Dusche! Das verspricht eine entspannte Nacht zu werden.

                      Wir bestellen 2 riesige Hamburger, dazu Cerveza sin alcool.
                      Der Regen lässt nach, der Wind ist noch etwas doll.
                      Das macht es schwierig mit der Mayo das Bier zu treffen.




                      Als wir nach dem Essen aufstehen, staunen wir nicht schlecht: Der Himmel ist wieder knallblau!




                      Da hätten wir gut auch noch weiterlaufen können.
                      Egal.
                      Wir nutzen die Gelegenheit und waschen unsere Garderobe, die wir in Sonne und Wind zum Trocknen aufhängen.
                      Stadtbesichtigung: Refugio, Zeltplatz gegenüber, Kirchenruine, mittelalterliche Brücke.
                      Der Hauptspaß der Tagestouristen (Parkplatz vorm Haus) ist es, sich vom Rio Ara unter der Brücke durchtreiben zu lassen. Brrrr, ich bin bekennender Warmduscher.

                      Wir gönnen uns noch einen cafe con leche caliente (mit heißer Milch), erkaufen uns für 1€ den Zugang ins Internet und schauen uns den Wetterbericht für die kommenden Tage an: Die nächsten zwei Wochen super! 1-2 Tage nächste Woche mal Gewitterneigung.

                      Wir erfahren, dass die Refuge Breche de Roland immer noch wegen Renovierung geschlossen ist, dass man aber in der Umgebung zelten kann. Auf dem Schnee oder daneben. (Daneben? Da stelle ich mir nur Geröll vor ...) Ich überlege, wie wir die Eispickel am besten als Heringe einsetzen können. Freistehend ist das Zelt nicht.

                      Um 20:30 gibt es Abendessen für alle. Süßkartoffelsuppe, Gulasch mit Salat, Vanillepudding. Dazu Wasser und Wein für alle 8 Leute am Tisch, außer uns nur Spanier.
                      Es wird fast 23:00, bis wir in den Betten liegen.

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                      • Nicki
                        Fuchs
                        • 04.04.2004
                        • 1307
                        • Privat


                        #12
                        AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                        Schön.... Bujaruelo war ich ein paar Wochen später auch ......
                        Hab aber auf der Camping Wiese übernachtet....

                        LG Folko
                        www.mitrucksack.de
                        Ganz viel Pyrenäen ( HRP- Haute Randonnée Pyrénéenne - komplett) und ein bisschen La Gomera

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                        • Meer Berge
                          Fuchs
                          • 10.07.2008
                          • 2381
                          • Privat


                          #13
                          AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                          4.Juli 2019
                          San Nicolas de Bujaruelo -> Port de Boucharo -> Breche de Roland -> Plano de San Fertus

                          11km, +1570 -510, 9h unterwegs



                          Mein Tagebucheintrag am Ende des Tages: WAS FÜR EIN GENIALER TAG!
                          Es war wirklich in doppeltem Sinne ein Highlight der Tour!

                          Um 7 stehen wir auf. Seltsamerweise haben wir beide nicht gut geschlafen, trotz unseres ruhigen 2-er Zimmers. Der Kopf war die ganze Nacht wach. Waren es die 2 Cafe am Nachmittag/Abend? Die stören mich sonst nicht. Oder haben wir zu viel gegessen? Mir geht es auf solchen Touren aber fast immer so, dass ich im Zelt bestens schlafe, wenn ich eine Nacht in einer Hütte verbringe, schlafe ich schlecht. Auch ohne dass andere Leute schnarchen oder anders nerven.

                          Zum Frühstück gibt es Toast, Butter, Käse, Saft, Kaffee, ..., für spanische Verhältnisse schon recht reichhaltig.
                          Um 8:20 machen wir uns auf den Weg.
                          Wir überqueren die alte Steinbrücke und sofort führt der Pfad in steilen, engen Serpentinen durch Wald den Hang hinauf.
                          Hier sind einige Leute unterwegs, manche überholen wir, andere überholen uns.
                          Das Wetter ist perfekt!
                          Die Hänge leuchten gelb von blühendem Ginster.




                          Der Morgen ist noch herrlich kühl, das Leben ist schön!
                          Als wir oben aus dem Wald auftauchen, zieht sich der Pfad lange mit wenig Steigung an einem schottrigen Hang entlang bis zur "Electricitas"-Hütte, wo wir den Bach Barranco Lapazosa erreichen. Hier hatte ich eigentlich geplant in der letzten Nacht zu zelten. Das wäre tatsächlich großartig gewesen! Was für ein wundervoller Platz!




                          Wir machen lange Pause, plantschen an dem wunderbaren Bächlein herum, fotografieren jedes Blümchen, liegen in der nun schon recht kräftigen Sonne auf der Wiese und können uns kaum von diesem paradiesischen Fleckchen trennen.

                          Links oben sieht man schon den Pass Port de Boucharo auf 2273m.




                          Unsere Etappe hat aber doch gerade erst begonnen, und wir haben noch einiges vor.
                          Wir müssen weiter.
                          Der Pfad verläuft schön durch das Hochtal am Bach entlang, zieht dann den Hang hinauf und klettert schließlich in steileren Serpentinen zwischen Blöcken und Schotter und Schneefeld zum Pass hinauf. Nach insgesamt 3 Std. stehen wir hier oben.


                          Zum Pass hinauf



                          Port de Boucharo



                          Vignemale (links) vom Port de Boucharo


                          Vom Pass aus sieht man links den hohen Parkplatz am Col de Tentes, fast auf gleicher Höhe mit unserem Pass. Daher ist diese Gegend nicht die einsamste. Wir treffen heute aber recht wenig Leute. Es ist Donnerstag, und die Ref. Breche de Roland ist wegen Renovierung geschlossen. Die ist sonst bestimmt das Ziel vieler Tageswanderer.
                          Wir halten uns an der Port de Boucharo nicht lange auf und sind neugierig auf den Cirque de Gavarnie und die Breche.
                          Jetzt in Frankreich genießen wir einen hoch verlaufenden, fast ebenen Wanderweg mit großartigen Ausblicken!
                          Wir lassen uns Zeit zum Gucken und Fotografieren.







                          Schließlich gelangen wir an den großen Sarradets-Wasserfall. Der Aufstieg geht teilweise durch diesen Wasserfall, teilweise an ihm entlang.




                          Wieder legen wir eine längere Pause ein, essen und trinken etwas, fotografieren und beobachten, wie 2-3 andere Grüppchen oder Paare die kritische Stelle über eine breitere Bachstelle passieren. Entweder muss man ziemlich weit springen, auf halb überspülten Steinen hinüber oder über eine recht dünn aussehende Schneebrücke gehen. Ich bekomme auf den Steinen einen nassen Schuh, Andreas kommt auf der Schneebrücke unbeschadet hinüber.

                          Neben dem Wasserfall geht es nun ohne richtigen Pfad durch Geröll recht steil hinauf, bis wir ein riesiges Schneefeld erreichen, das sich bis zur Breche ziehen wird.




                          Auch mit meinen Trailrunnern laufe ich auf dem Schnee gut. Nach einem lang geschwungenen Aufstieg erreichen wir einen Grat, von dem erstmals die Breche de Roland in Sicht kommt.
                          Wie gebannt bleiben wir stehen und staunen!




                          Ohhh! Aaaaah! Woooow!

                          Die Kerbe in der Felswand ziemlich in der Bildmitte ist die Breche de Roland, die Roland mit seinem Schwert Durendal geschlagen hat, weil er das Schwert nach einer Niederlage gegen Karl den Großen zerstören wollte.
                          Links davon ist der Cirque de Gavarnie. Rechts hinten ist der Taillon, 3144m. Auf den wollte ich gerne noch rauf. Wenn man genau hinsieht ist auf halber Strecke zwischen Breche und Taillon auf dem Grat ein kleiner Nupsi, das ist El Dedo, der Finger.
                          Hier befinden wir uns im französischen Parc National des Pyrenees, jenseits der Breche befindet sich der spanische Parc Nacional Ordesa y Monte Perdido. Auf spanisch heißt sie Brecha de Rolando, lokal aragonesisch Breca de Roldan.
                          Schräg links unterhalb der Scharte kann man vielleicht ganz klein die Ref. Breche de Roland erkennen.

                          Zu der laufen wir nach ausgiebigem Staunen nun hinüber.




                          Es sind zwar ein paar Leute unterwegs, aber wohl nicht vergleichbar mit dem Massenandrang, den man hier sonst an einem Sommertag haben kann, wenn die Hütte geöffnet ist.
                          Mit einem Zelten um die Hütte herum ist es aber wie erwartet nicht so einfach, im Sommer scheint es alles Geröll zu sein, jetzt sind wieder bis spät ins Jahr hinein große Schneefelder hier, die überwiegend recht steil sind. Wenn man unbedingt wollte, würde es aber vermutlich schon gehen.

                          An der Hütte halten wir uns nicht lange auf, wir wollen rauf zu der Scharte.
                          Über steile Schneefelder müssen wir noch ohne Grödeln im Zickzack hinauf, bis wir auf einem weiteren Aussichtsplateau ankommen.

                          Boah! Wooow! Ooooh! Ahhhhh!


                          Breche de Roland



                          Cirque de Gavarnie, der Wasserfall hat eine Fallhöhe von über 400m und ist einer der höchsten Europas.





                          40m ist die Kerbe breit und 100m tief!

                          Auf dem Schneepfad sind 2 Menschlein zu erkennen.







                          Nachdem wir umgerechnet mehrere Filmrollen vollgeknipst haben, legen wir hier die Grödeln an, um den letzten Anstieg zu meistern. Der Hang ist gefühlt viel steiler als er auf dem Bild aussieht, außerdem ist er recht fest und teilweise leicht vereist. Da sind mir die Spikes gerade unter den Trailrunnern doch ganz lieb.




                          Noch ein wenig über Geröll und Felsen.




                          Dann stehen wir in der Breche!




                          Wir wissen gar nicht, wohin wir gucken sollen. In alle Richtungen ist es unglaublich faszinierend und großartig!
                          Wir gucken und fotografieren wie die Wilden, laufen hin und her, rufen uns zu "Komm mal hierher!" und "Von hier ist es Wahnsinn!", wir klettern in den Felsen herum und bekommen doch das alles nicht so in all der Gewaltigkeit aufs Bild, wie es in Echt um uns herum wirkt.
                          Und dazu haben wir, nachdem ein Paar den Abstieg nach Frankreich angetreten ist, sogar die ganze phantastische Gegend für uns alleine!

                          Irgendwann jedoch müssen auch wir uns an den Abstieg machen. Für den Taillon ist es nun zu spät. Egal. Hier musste man einfach länger bleiben! Schöner ist es da oben sicher auch nicht.

                          Ich hatte mir bei der Planung einige Abstiegs-Varianten angesehen.
                          Ziel könnte ein Hochtal sein, das nach Karte und Satellitenbildern eben und grasig sein könnte - und hoffentlich mit einem Bach, der scheinbar eher saisonal fließt. Da aber die Schneeschmelze noch in vollem Gange ist, mache ich mir hier nicht allzu viele Sorgen.
                          Der Abstieg über den versicherten Gamsstieg "Pas de Isard" vorbei an der großen Grotte war mein Favorit. Dort ist es jedoch noch sehr verschneit und sehr steil. Das fällt eher aus.
                          Eine Variante zieht weit Richtung Taillon hinüber, eine geht von hier aus ziemlich senkrecht nach unten. Sie sieht begangen aus und so entscheiden wir uns für diese.
                          Steile, schottrige, rutschige Serpentinen führen nach unten, dort ist ein Pfad erkennbar.







                          Wir gelangen in ein bizarres Karstgebiet, von dessen labyrinthischem Gewirr ich vorher gelesen hatte. Der Pfad ist jedoch meist gut zu finden, hin und wieder markieren Steinmännchen den Weg.




                          Ein Bach verschwindet ganz plötzlich neben uns in einem Kreis aus losem Schotter.
                          Das verwitterte Kalkgestein ist messerscharf, oft geht es steil hinunter, es kostet mich viel Konzentration und irgendwann merke ich, wie meine Energiereserven am Ende sind. Wir machen an einem grasigen Platz noch einmal Pause mit Powerriegel. Von hier können wir unser Ziel gut überblicken. Ein großes, ebenes Wiesental. Mit Bach! Und weit ist es auch nicht mehr. Daher können wir uns jetzt ganz entspannt Zeit lassen.


                          Plano de San Fertus


                          Nun geht es noch ein paar Geländestufen hinunter, immer wieder muss man ein wenig suchen.
                          Dazu immer wieder stehen bleiben, zurückschauen, immer noch staunen und immer wieder Fotos machen.
                          Schließlich erreichen wir die Wiese. Ein absoluter Traum-Zeltplatz! Viel viel schöner, als ich mir das bei der Planung erhofft hatte!




                          Da oben diese Karsthänge sind wir heruntergekommen.
                          Um 18:15 steht das Zelt.
                          Der Bach ist eiskalt!
                          Er blubbert aus einem kreisrunden Loch im Boden, das man auf dem Panorama oben sehen kann.
                          Ob es der Bach ist, den wir oben haben verschwinden sehen? Wahrscheinlich.
                          Er fließt einmal über die ganze Wiese und verschwindet am anderen Ende wieder in einer Felsspalte.




                          Wir sind vollkommen glücklich und erkunden unser kleines Paradies ein wenig.




                          Dabei finden wir einen kleinen Pool, eine "Sackgasse", in der das Wasser steht und von der Sonne richtig schön aufgewärmt ist. Andreas nimmt ein Bad im Pool. Bis er von irgendwas feste in den Rücken gezwickt wird und aus dem Wasser springt.




                          Um uns herum Wollgras und Murmeltiere, dann schlendert eine Gruppe von sicher 50 Gämsen etwas entfernt über unsere Wiese! Herrlich! Später kommen noch 3 Wanderer mit 2 Zelten und richten sich am anderen Ende der Wiese ein.

                          Wir kochen draußen Tomatensuppe mit Couscous.
                          Etwas Wind kommt auf und es wird frisch.
                          Gegen 9 krabbeln wir in die Schlafsäcke, lassen die Türen aber offen, nur das Fliegennetz schließen wir.

                          Ein wirklich genialer Tag geht zu Ende!
                          Zuletzt geändert von Meer Berge; 02.05.2020, 13:45.

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                            • Privat


                            #14
                            AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                            5. Juli 2019

                            Plano de San Fertus -> Faja de las Flores -> Plano de San Fertus

                            11km, +800 -800, den ganzen Tag unterwegs



                            Gestern hatte ich mir mein erstes "besonderes Ziel" erfüllt, die Breche de Roland. Und sie war tatsächlich sehr beeindruckend!
                            Ich bin mit den Erwartungen bei solchen Highlights gerne etwas vorsichtig, die Gefahr, dass sie enttäuscht werden ist groß.

                            Heute steht mein zweites Wunsch-Ziel auf meinem Wanderplan. Die Faja de las Flores.
                            Ich habe viele wilde Sachen darüber gelesen, und dass sie echte Klettereinlagen bietet, bei denen eine Klettersteigausrüstung durchaus empfohlen wird.
                            Auf die können wir hoffentlich verzichten, denn wir wollen nicht aus dem Ordesa-Tal heraufsteigen, sondern von oben kommen. Auf meiner Karte sieht das aus, als müsse das gehen.

                            Nach dem Frühstück bauen wir das Zelt ab und packen, bringen die Rucksäcke jedoch nur etwas abseits am Hang hinter einem dicken Stein unter. In der Hoffnung, dass die Murmeltiere kein Interesse an unseren Tütensuppen oder Salzrändern finden.
                            Wir wollen heute Abend hier wieder ankommen und noch einmal in diesem herrlichen Tal übernachten.
                            Zur Sicherheit markiere ich die Position der Rucksäcke im Navi.

                            Handy und Geld kommen in die Hosentaschen, die Kamera um den Hals und eine leere Plastikflasche binde ich mir mit einer dünnen Kordel wie mit einem Gürtel um den Bauch. So brauche ich nichts tragen und laufe ziemlich unbeschwert.

                            Ich bin gespannt, was uns erwartet!

                            Der Beginn der Tour fällt gleich sehr spannend aus!
                            Wir überqueren unsere Wiese am Bach entlang bis zu der Stelle, wo er sich als Wasserfall im Hades verliert.
                            Kurz dahinter sahen wir gestern die 3 anderen Wanderer von unten auftauchen.

                            Uuuups! Ein ziemlich senkrechter Kamin will hier abgeklettert werden.
                            Der Kalkstein ist messerscharf, ich muss sehr vorsichtig sein, mir weder Haut noch Kleidung zu zerreißen.
                            Sicher 15-20 m geht es hinunter!
                            Dann stehen wir wieder auf einer flachen Wiese. Auf dieser ist der Bach schon vertrocknet oder versickert, lediglich ein Tümpel hält noch Wasser.


                            Am Ende der Wiese ist die Felswand, die wir runtergeklettert sind. Oben die Breche, links davon El Dedo, rechts La Tour.


                            Durch ein wildes Kalklabyrinth mit tiefen Canyons, Abbrüchen, Wiesen, Spalten, Plateaus ... suchen wir uns einen Weg mit vielen Umwegen und Sackgassen. Ein Pfad ist hier meist nicht zu erkennen. Steinmännchen stehen hier und dort, eigentlich überall mal, aber scheinbar nur so in der Gegend. Wir mäandern also einfach frei Nase herum und machen dabei sicher deutlich mehr Strecke als mein Navi geradeaus anzeigt. Und einige Höhenmeter beim ständigen Auf- und Absteigen.
                            Sehr schön ist es hier aber schon!




                            Endlich finden wir einen Abstieg zu einer langen, größeren Wiese quer zur Wanderrichtung.
                            Hier treffen wir tatsächlich auf einen Pfad, wohl den Camino Cotatuero, der aus dem Ordesa-Tal und durch die Clavijas heraufkommt, den Klettersteig.
                            Wir finden einen schon etwas verwitterten Schäferunterstand.




                            Murmeltiere und Gämsen tummeln sich hier.




                            Und kurz darauf treffen wir das erste Mal seit unserem Zeltbach auf fließendes Wasser! Karst ...

                            Wir legen uns in die Wiese zwischen bunte Blumen, trinken ausgiebig und erholen uns ein wenig von diesem Auftakt, der deutlich anstrengender war, als ich mir das vorgestellt hatte. Wir haben auch ziemlich lange gebraucht, hauptsächlich wegen der Wegsuche. Ein Schmetterling setzt sich abwechselnd auf unsere Hände und meine rote Kappe. Ob er das Salz ableckt?

                            Es wird langsam richtig heiß. Wir machen uns auf, endlich in die Faja zu kommen.
                            Eine Faja ist ein schmales Band, ein Absatz oder Balkon in einer Felswand, oft sehr hoch oben über dem Tal.
                            Nur noch eine kurze Sucherei, dann beginnt der schmale Simsweg.
                            Jetzt wird es wirklich schwierig vorwärts zu kommen. Nicht wegen des Pfades, sondern weil wir alle paar Meter fotografieren müssen. Die Ausblicke werden mit jedem Schritt besser!





                            Unten rechts das grüne Cotatuero-Tal, noch einige 100 m über dem Ordesa-Tal.


                            Ich bekomme das nicht richtig aufs Bild, aber der Wasserfall dort stürzt sich viele 100m senkrecht ins Ordesa-Tal hinunter!







                            Wir freuen uns riesig, am Weg büschelweise Edelweiß zu finden!




                            Noch ein Stückchen weiter und wir können ins Ordesa-Tal hinuntersehen - 1000 Meter unter uns!!!




                            Der Pfad ist anfangs schon ein wenig gewöhnungsbedürtig. Gerade so breit, dass man einen Fuß vor den anderen setzen kann. Leicht abschüssiger, feiner Schotter. Neben dem linken Fuß senkrechter Abgrund. Huuuh!
                            Ich taste mich vorsichtig vorwärts, Andreas nimmt das gelassener.


                            Aussichtspunkt


                            Links oben auf dem grünen Band verläuft an der Felskante der Pfad.







                            Vor lauter stehen, staunen, fotografieren kommen wir kaum vorwärts. Die Faja ist gar nicht so wahnsinnig lang, vielleicht 3 km, aber man kann gut einige Stunden darin verbringen. Und wir sind sehr froh, dass wir uns diese Zeit nehmen können, da wir nicht aus dem Ordesa-Tal hochsteigen und dorthin wieder abklettern müssen. Kann ich nur empfehlen, diese Variante.

                            Ob die Wanderer dort unten ebenso stehen und zu uns heraufstaunen? Oder sehen sie von diesen gewaltigen Felswänden gar nicht so viel in dem dichten Wald?
                            An einem grasigen Vorsprung legen wir uns eine ganze Weile in die Sonne, genießen die Ausblicke und essen Nüsse.

                            Nach vielleicht der Hälfte der Faja beginnt sich der Fels über uns vorzuwölben und so laufen wir wie durch einen halb offenen Stollen hoch oben durch die Felswand.










                            Ich hatte gelesen, dass man in der Faja einige Wasserfälle passiert. Daher haben wir sie ohne Wasservorräte betreten. Einen Wasserfall oder auch nur ein Rinnsal finden wir jedoch nicht.
                            Mittlerweile haben wir solchen Durst, dass ich mit meiner Wasserflasche eine ganze Weile an einer langsam tropfenden Stalaktite im Überhang ausharre und die Tropfen zu einem Schluck Wasser für jeden von uns auffange.
                            Nicht viel, eher eine feuchte Zunge.

                            Der Pfad wird dann gemütlicher, der Felsabsatz etwas breiter, wir kommen etwas zügiger voran.




                            Da wir schon halb vertrocknet sind, schauen wir nun, dass wir weiterkommen.
                            Kurz vor Ende finden wir noch eine ergiebigere Tropfnase, der wir so viel Wasser entlocken können, dass wir wieder etwas entspannter wandern.

                            Schon aus einiger Entfernung erahnen wir das Ende der Faja, ein grünes Tal, dass sich nach rechts erstreckt.
                            Gleich am Ausgang der Faja werden wir von ein paar halbwüchsigen Murmeltieren begrüßt.







                            Während wir so sitzen und ihnen zusehen, gesellen sich einige Gämsen dazu.











                            Ganz schön neugierig!
                            In diesem Tal wimmelt es nur so von Isards.
                            Während wir weiterwandern klettern sie um uns herum in und auf den Felsen.










                            Wir gewinnen wieder an Höhe und haben herrliche Blicke zurück!
                            Auch hier könnte man großartig zelten!
                            Dieser Bach entspringt und verschwindet ebenso plötzlich wie der auf unserer Zeltwiese.




                            Wir klettern zu ein paar Höhlen hinauf, die links über dem Tal liegen.




                            Wieder kommen neugierige Gämsen schauen, was wir hier machen.










                            Nach einigem Suchen finden wir den Taleinschnitt, durch den wir zu unseren Rucksäcken zurück laufen wollen.
                            Es geht noch einmal feste und weglos hinauf. Bis zum Sattel zieht es sich mächtig. Immer noch eine Stufe.

                            Endlich erreichen wir den Pass und bald können wir in unser Tal hinuntersehen.

                            Nun folgt ein Abstieg, der mir wahrscheinlich viel länger vorkommt, als er tatsächlich ist.

                            Unten finden wir ohne Probleme unsere Rucksäcke unangeknabbert wieder.
                            Aber an unserem Platz steht doch tatsächlich schon ein anderes Zelt! Ey!
                            So suchen wir uns außer Sicht ein hübsches Plätzchen an einem Nebenbächlein, das immerhin für eine Topfdusche reicht.




                            Auch die Faja de las Flores hat mich nicht enttäuscht! Wer in der Gegend ist und schwindelfrei, sollte dort einmal entlanggelaufen sein! Von oben her umgeht man die Eisenwege und Kletterstellen, durch die man aus dem Ordesa-Tal durch muss. Außerdem ist die Runde, wie wir sie gemacht haben, wohl deutlich kürzer, man hat also mehr Zeit zum Staunen.

                            Wieder lassen wir einen großartigen Tag gemütlich auf der Wiese in der Sonne ausklingen.
                            Mit dem Wetter hatten wir besonders in diesen beiden Tagen, die echte Highlights boten, riesiges Glück!
                            Zuletzt geändert von Meer Berge; 01.05.2020, 07:28.

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                            • FatmaG
                              Erfahren
                              • 14.03.2013
                              • 233
                              • Privat


                              #15
                              AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                              DER HAMMER!

                              Waow!
                              Sylvia, diese Etappen - und ganz besonders die beiden letzten - sind unglaublich beeindruckend.
                              Deine Fotos sind ein Augenschmaus!
                              Oh ja, was wäre man/frau gerne nun dort...

                              Ich weiß gar nicht, wo anfangen...

                              Sehr spannend ist es, verschiedene Landstriche aus einer anderen Perspektive/Richtung wiederzufinden. Und Landschaften zu entdecken, die man durchwandert wäre, hätte man nicht die oder die Alternative gewählt. Und immer wieder "Anknüpfpunkte" wiederfinden, die aber über anderen Alternativen erreicht bzw. verlassen werden können. Und die vielen "Transversalen" über die Landesgrenzen rüber...
                              Gut zu wissen, dass es dort noch so vieles zu entdecken gibt.

                              Hier querbeet ein paar Gedanken - die Ausgangssperre macht mich und mein Hirn irgendwie träge und dösig...

                              Ja, in Bujaruelo lässt es sich aushalten! Wie Folko habe ich dort gezeltet und wie ihr die Speisekarte genossen...
                              Die Breche, diese Zahnlücke im Fels - sie steht noch auf meiner to-wander-Liste - sieht unglaublich zerbrechlich aus; als würde sie demnächst abbröckeln.
                              Und die facha de las flores - ja, seitdem ich diesen Namen gelesen habe und über die clavijas etc. - spukt sie in meinem Kopf herum... Schön, sie bei Dir wiederzufinden. Allerdings bekomme ich beim Betrachten der Fotos ein leichtes Schwindelgefühl - obwohl ich eigentlich selber schwindelfrei bin... Sie wirkt definitiv anspruchsvoller alles die facha de las olas!
                              Der GR11 steigt definitiv nicht weit genug in die Felsen hinauf, um all diese Isards zu sehen - oder ich habe sie alle verpasst?! Immerhin habe auch ich Murmeltiere gesehen.
                              Anfang Juli hattet ihr ja noch ganz schön Schnee um den Pass und die Fache-Seen herum. Sehr beeindruckende Bilder davon. Was in so einem Mountainbikerhirn vor sich geht, sich solch einen Gebirgswanderweg auszusuchen?!

                              Ach ja, und Deine neue Luxus-Bleibe ist sehr beeindruckend! Sieht ja echt geräumig aus, das Teil.
                              (Wir suchen gerade auch was für 2, aber ebenso was geräumiges; mein Liebster ist kein Zelt-Typ und in einem normalen 2-Personen-Zelt würde er mit mir --- und ich mit ihm --- wohl schlichtweg durchdrehen!

                              Wie hast Du denn eigentlich die verschiedenen Etappen im Vorfeld ausgewählt? Ausgehend von HRP-Etappen oder gar nicht einmal das?
                              (apropos HRP: hattest Du den Cicerone-Guide von Joosten? Der wurde ja mittlerweile von dem von Martens ersetzt - konnte mich noch nicht dazu durchringen einen der beiden zu bestellen, bzw. zu suchen)

                              Besten Dank nochmals (auch für Dein Kompliment zu meinem Bericht!).
                              Und bis zur nächsten Etappe!



                              PS Jetzt will Spanien möglicherweise seine Grenzen bis Oktober dicht lassen - Katzenjammer!!!

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                              • Meer Berge
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                                • 10.07.2008
                                • 2381
                                • Privat


                                #16
                                AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                Zitat von FatmaG Beitrag anzeigen
                                Und die facha de las flores - ja, seitdem ich diesen Namen gelesen habe und über die clavijas etc. - spukt sie in meinem Kopf herum... Schön, sie bei Dir wiederzufinden. Allerdings bekomme ich beim Betrachten der Fotos ein leichtes Schwindelgefühl - obwohl ich eigentlich selber schwindelfrei bin... Sie wirkt definitiv anspruchsvoller alles die facha de las olas!

                                Hallo FatmaG!

                                Ja, diese beiden Tage waren wirklich total beeindruckend!
                                Die Breche hatte ich letztes Jahr auf der HRP von Weitem gesehen, als ich von Gavarnie wieder aufgestiegen bin. Die stand ganz oben auf meiner Wunschliste. Außerdem hatten mit hier einige Pyrenäen-Erfahrene bei meiner Vorberietung auf die HRP und meine Frage, was man nicht verpassen sollte, die Breche mit ! genannt. Ich kam dann auf der Streckentour leider nicht dazu, wollte ja am Mittelmeer ankommen.
                                Aber mein Wunsch zurückzukommen und die Pyrenäen rechts und links der HRP zu erkunden, wurde immer stärker.

                                Bei der Ausarbeitung dieser 2. Tour fand ich dann die Fajas, besonders die Flores, die mich sofort sehr reizten.
                                Im Nachhinein ist sie nicht wirklich anspruchsvoll, vorausgesetzt man ist schwindelfrei. Sie besteht aus einem schmalen Pfad, der völlig eben aus diesem Sims 1000 m hoch über dem Ordesa-Tal um den Felsen führt. Wahnsinn!
                                Anspruchsvoller ist nur der Weg dorthin.
                                Im Netz findet man eigentlich nur den Rundweg über die Clavijas beschrieben, die schon spannend sein sollen.
                                Man kann aber eben auch wie wir von oben kommen. Hier ist eine gute Topo-Karte wichtig und auch ein GPS mit Track nicht verkehrt, denn der Weg ist überwiegend weglos
                                Als lange Tagestour kann man die Runde auch von der Ref. Goriz aus machen, genauso kann man ja von der Goriz auch zur Breche. Wir haben sozusagen auf der Weggabelung gezeltet



                                Ach ja, und Deine neue Luxus-Bleibe ist sehr beeindruckend! Sieht ja echt geräumig aus, das Teil.
                                Wir waren tatsächlich sehr angetan von dem Zelt.
                                Man sollte nur bedenken, dass es doch recht "durchsichtig" ist, für Campingplätze fände ich es eher suboptimal.
                                Durch das Material ist es zwar sehr leicht, aber auch ein wenig voluminöser als Silnylon-Zelte.
                                So richtig hartes Wetter wir auf der HRP habe ich mit diesem Zelt bisher noch nicht erlebt. Regen ja, aber noch keinen solchen Sturm. Der Test steht noch aus ... Der Jan, mit dem ich auf der HRP ein paar Tage zusammen gewandert bin und bei dem ich dieses Zelt erstmals gesehen habe, war damit allerdings in den gleichen Gewittern wie ich und hatte keine Probleme.
                                Platz hatten wir zu zweit reichlich, wir sind aber auch beide eher kürzer.



                                Wie hast Du denn eigentlich die verschiedenen Etappen im Vorfeld ausgewählt? Ausgehend von HRP-Etappen oder gar nicht einmal das?
                                Am Anfang stand der Wunsch, die wegen der Schneelage verpassten Etappen der HRP nachzuholen. (Habe ich am Ende nicht so recht umgesetzt.) Dann kam immer mehr dazu, dass ich von den Pyrenäen so begeistert war, dass ich mehr davon sehen wollte als auf geradestem Weg durchzulaufen.
                                So habe ich dann meine Karten rausgeholt und angefangen mir Strecken zusammenzubasteln. Die Breche und die Faja sollten dabei sein und ein paar andere Punkte und Gegenden wollte ich auch näher kennen lernen. Dazu musste ich alle 10 Tage eine Versorgungsmöglichkeit ansteuern.

                                Dann ergab es sich noch, dass Andreas mitkommen konnte und so für diesen ersten Teil auch der Start- und Endpunkt für ihn mit Öffis angebunden sein musste.
                                Und so ergab sich dann die Route nach und nach von selbst.


                                (apropos HRP: hattest Du den Cicerone-Guide von Joosten? Der wurde ja mittlerweile von dem von Martens ersetzt - konnte mich noch nicht dazu durchringen einen der beiden zu bestellen, bzw. zu suchen)
                                Ja, bei meiner HRP-Wanderung hatte ich den Joosten dabei. Jan hat aber sogar den Martens unterwegs auf seinen Recherche-Wanderungen getroffen. Würde mich echt interessieren, wie sich die beiden unterscheiden, vor allem ob es in der Routenführung Unterschiede gibt. Denn DIE HRP gibt es ja nicht, es gibt eher die Idee und viele Möglichkeiten sie umzusetzen.
                                Ich würde mir den Guide aber erst kurz vor der Tour kaufen, wenn du die HRP gehen willst, damit er auf dem aktuellen Stand ist. Die Karten sind gerade in den letzten Jahren neu aufgelegt worden.


                                Ich denke, sobald man ein wenig Erfahrung mit und in den Pyrenäen hat, kann man sich ganz gut eigene Routen zusammenbasteln. Markierte Routen wie der GR11 sind natürlich logistisch einfacher. Und die in einem Guide beschriebenen Abschnitte kann man besser auf Machbarkeit einschätzen. Für Eigenkreationen braucht man vielleicht häufiger einen Plan B, falls das da anders aussieht als man denkt. Aber das gehört ja auch dazu.


                                Willst du denn den GR11 "durchziehen" oder bist du offen für Variationen?

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                                  Fuchs
                                  • 10.07.2008
                                  • 2381
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                  6. Juli 2019

                                  Plano de San Fertus -> Ref. Goriz -> Fuen Blanca

                                  12 km, +590 -1090



                                  "Ruhetag" steht in meinem TourPlanungsKalender.
                                  Hier hatte ich uns einen Puffertag eingebaut, falls das Wetter gestern oder heute die Breche oder die Faja nicht zugelassen hätte.
                                  Für nicht benötigte Puffertage gibt es natürlich zusätzliche Optionen. Nicht, dass Langeweile aufkommt!

                                  Nach einem gemütlichen Frühstück packen wir unseren Hausstand und ziehen los Richtung Refugio Goriz. Wir durchqueren unser Wiesental nach Osten zu dem großen Kuhfladenberg. Ein kahler Kalkhügel, der mit seinen Schichten aussieht wie ein riesiger Kuhfladen.
                                  Am Wiesenende müssen wir ein wenig suchen, um einen Weg zum Pass neben dem Kuhfladen zu finden (amtlich Collado und Pico del Descargador). Auch hier sind im Karst wieder tiefe Brüche und Spalten wie im Gletscherbruch, die umgangen werden müssen. (Am Nordrand des Tales wäre wohl ein Weg gewesen, aber wir dachten, wir sind schlauer und können am Südrand abkürzen ...)
                                  Das Wetter ist wieder herrlich, dichte Blumenpolster säumen den Weg.




                                  Von hier haben wir einen weiten Blick über die Plano de Millaris, die über weite Strecken steinig und trocken ist.
                                  Über die Faja Luenga (keine dieser Balkonwege, ein normaler Pfad entlang des Tales) geht es nun leicht abwärts.
                                  Bald schon können wir in der Ferne die Refugio de Goriz als winzigen Punkt erkennen.


                                  Die Ref. ist der helle Punkt unter dem tiefen Taleinschnitt rechts. Der Weg führt durch das Tal mit dem kleinen Mäanderbach.
                                  Der niedrige Pass hinter der Ref. ist der Collado de Goriz, über den wir später noch laufen.


                                  Manchmal ist der Pfad gut zu erkennen, manchmal müssen wir suchen. Einmal folgen wir auch einem falschen Pfad mit Steinmännchen, der auf einmal in eine andere Richtung abbiegt.
                                  So gelangen wir durch das langgestreckte Tal weiter Richtung Hütte. An einer Stelle heißt es noch einmal einen Felsabsatz hinunterklettern.

                                  Nach vielleicht 2 Stunden wandern erreichen wir mittags die Hütte. Es ist heiß und wir legen uns ins Gras in die Sonne.
                                  Um die Hütte herum kreisen viele riesige Geier und einige Milane.
                                  Nach und nach kommen aus dem Ordesa-Tal auch weitere Wanderer hier herauf. So viele Menschen haben wir schon seit Tagen nicht gesehen.




                                  Wir gönnen uns jeder ein Stück Pizza und eine Flasche alkoholfreies Bier, später noch Cafe con leche. Ziemlich lange bleiben wir hier in der Sonne liegen, schauen dem Treiben der Leute und der Vögel zu. Ist ja Ruhetag!
                                  Wir haben zwar keinen Empfang, aber ein Wetterbericht hängt an der Hütte aus: Heute und morgen schön, danach mindestens 2 Tage lang wenig Sonne, dafür Regen und Gewitterneigung.
                                  Die nette "Bardame" gibt mir ein wenig von ihrem Sunblocker ab, denn meine Lippen sind von der Sonne und der trockenen Luft ziemlich aufgesprungen und reißen besonders beim Essen immer weiter ein. Aua.

                                  Schließlich machen wir uns wieder auf den Weg.
                                  Bis zur Fuen Blanca folgen wir nun dem GR11.
                                  Er steuert zuerst den Collado de Goriz an. Dabei haben wir schöne Blicke ins Ordesa-Tal, den Gran Canyon der Pyrenäen.




                                  Es geht über schöne Wiesen und dann ein wenig hinauf auf den Pass.
                                  Was für gewaltige Kräfte müssen hier die Felsen verbogen haben!




                                  Beim Abstieg geht es abwechselnd über Geröll, Wiesen und senkrechte Wandabbrüche.
                                  Der erste dieser Abbrüche ist der anspruchsvollste. Wieder müssen wir gut Hand anlegen und abklettern.
                                  Wir machen vorher kurz Pause. Irgendwie stehen wir beide etwas neben uns. Der Kaffee? Zu wenig getrunken? Zu viel Sonne? Jeder schiebt sich einen Riegel rein, wir müssen ein wenig Konzentration und Energie tanken, bevor wir uns in die Wand hängen.
                                  So schlimm ist es dann gar nicht.


                                  Ja, hier geht es runter!


                                  Zwischen den Abbrüchen laufen wir zur Erholung über flache Wiesenabsätze.
                                  Nach dem 3. Wandstück müssen wir noch einen Bach furten, was aber problemlos geht. Hier legen wir noch eine kleine Trink- und Erholungspause ein, bevor es durch den Taleinschnitt weiter nach unten geht.


                                  Hier noch durch den Bach.


                                  In dem engen, tiefen Tal wird es früh schattig.
                                  Oberhalb des Baches verläuft der gut erkennbare Pfad nach unten.




                                  Nach einer Weile nähern wir uns der Talgabelung und laufen wieder in der Sonne.




                                  Unten im Canyon de Anisclo ist es aber schon ziemlich schattig. Man sieht den Verlauf des Weges und den Rio Bellos.




                                  Bald erreichen wir die kleine Refugio de Fon Blanca, eine offene Steinhütte.




                                  Ganz in der Nähe finden wir diese interessante Unterkunft:




                                  Ein steinzeitliches Schlumpfenhaus?

                                  Ein sehr großer Zipfelmützenfelsen mit einem Hohlraum darunter, in dem man nach Boofen-Art seine Schlafmatten ausrollen könnte.

                                  Wir zelten aber lieber.
                                  Das ist hier gar nicht so einfach, wie ich mir das von der Karte her vorgestellt hatte.

                                  Es ist alles ziemlich knubbelig, leicht abschüssig und von hohem, widerspenstigem Kraut bewachsen.
                                  Unterhalb der Hütte finden wir jedoch am Bach eine Stelle, wo es ganz gut geht.
                                  Der Blick ist genial! Die hohen Berge herum, 3 Wasserfälle rauschen herunter und treffen sich hier: aus dem oberen Anisclo-Tal, aus dem Tal, aus dem wir kommen, und oben aus dem Berg heraus die Fuen Blanca, die weiße Quelle.


                                  Fuen Blanca



                                  Blick zur Talgabelung in der Abendsonne


                                  Etwas oberhalb unserer Zeltstelle bildet der Bach einen herrlichen Pool, leider schon im Schatten.
                                  Die Felsen leuchten in der Abendsonne.











                                  Als wir uns gerade so schön eingerichtet haben, kommt Andreas die Idee, dass das hier DER Treffpunkt der Pyrenäenbären sein könnte! Da liegen große Haufen herum (ich sage Schaf), die Wiese ist zertrampelt (ich sage höchstens Wildschwein). Andreas lässt sich aber nicht beirren und bringt erst einmal unsere Essensvorräte ganz weit weg irgendwo unter.
                                  Dann findet er aber an dem Bach auch noch einen riesigen Knochen (ich sage Kuh).
                                  Er will hier weg!
                                  Es ist 9:30. Gleich wird es dunkel.
                                  Wir kennen uns schon sehr lange und sehr gut. Ich weiß genau, Diskussion ist zwecklos, der Film ist nicht zu stoppen. Ich packe also ziemlich missmutig und genervt alle meine Sachen wieder in den Rucksack, Andreas holt die Vorräte wieder aus dem Versteck. Wir bauen das Zelt ab, schultern die Rucksäcke wieder und steigen das Anisclo-Tal hinauf.

                                  Das ist ziemlich steil, es dauert eine Weile, bis wir wieder einen Platz finden, der eben genug ist ein Zelt aufzubauen.
                                  Es wird langsam dunkel. Wir sind jetzt sicher 100 m höher und damit glücklicherweise ganz außer Reichweite der nachtaktiven Bären, die sich da unten alle am Bach treffen.
                                  Ich sage nichts, froh, dass Andreas nicht auf die Idee kommt, dass Bären diese 100 Hm schon auch überwinden könnten und ihre Nase sie wohl auch hier zu unserer Tütensuppe leiten würde.
                                  Der Wasserfall hinter unserem Zelt ist so laut, dass wir sicher auch das Brüllen der Bären nicht hören würden und damit gut schlafen könnten.

                                  Um es vorweg zu nehmen: Wir haben diese Nacht überlebt.
                                  Andreas hat den riesigen Knochen mitgenommen. Später findet er heraus, das es der Oberschenkel einer Kuh ist.

                                  Die kleine Episode wurde schnell zum Running Gag und wir haben noch viel darüber gelacht


                                  Was für ein "Ruhetag"!
                                  Zuletzt geändert von Meer Berge; 05.05.2020, 10:49.

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                                  • qwertzui
                                    Alter Hase
                                    • 17.07.2013
                                    • 3048
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                    Aber wer hat wohl die Kuh bis zum letzten Knochen abgenagt
                                    Pyrenäenpiranhas, die in den Gumpen lauern

                                    hinwill seufz in zwei Wochen wäre es soweit gewesen, danke für die digitale Reise

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                                    • Nicki
                                      Fuchs
                                      • 04.04.2004
                                      • 1307
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                      Ja , das ist eine tolle Gegend- ich erinnere mich immer gerne daran.
                                      - Mal schauen ob ich nächstes Jahr mir da noch mal eine Tour bastele - aus nochmal sehen und neues erleben....


                                      LG Folko
                                      www.mitrucksack.de
                                      Ganz viel Pyrenäen ( HRP- Haute Randonnée Pyrénéenne - komplett) und ein bisschen La Gomera

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                                      • Nicki
                                        Fuchs
                                        • 04.04.2004
                                        • 1307
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                        Bei der Ausarbeitung dieser 2. Tour fand ich dann die Fajas, besonders die Flores, die mich sofort sehr reizten.
                                        Im Nachhinein ist sie nicht wirklich anspruchsvoll, vorausgesetzt man ist schwindelfrei.
                                        Die Faja selbst - ist nicht so dolle, nur Stolpern darf keiner.....
                                        Aber An und Abstieg aus dem Ordesa Tal ist nicht ohne - Circo Carriata - bisschen Kletterei- und die Clavias de Cotatuero - ist eher ein Klettersteig- viele/ die meisten / jeder.... gehen das mit Klettersteigset. Von der Breche aus - eine tolle Wanderung.- von Ordesa als Rundtour - definitiv eine anspruchsvolle Wanderung. Clavias de Cotatuero ist mir zu heiß- vor allem mit kompletter Ausrüstung.
                                        Clavias de Cotatuero- da mal ein paar YT Videos anschauen - ist eindrucksvoll.

                                        Foto .....

                                        LG Folko
                                        www.mitrucksack.de
                                        Ganz viel Pyrenäen ( HRP- Haute Randonnée Pyrénéenne - komplett) und ein bisschen La Gomera

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                                        • FatmaG
                                          Erfahren
                                          • 14.03.2013
                                          • 233
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                          Zitat von Nicki Beitrag anzeigen
                                          Clavias de Cotatuero- da mal ein paar YT Videos anschauen - ist eindrucksvoll.

                                          Foto .....
                                          HAHA!!!
                                          Da sollte man besser keine schwitzigen Hände haben...

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                                          • Meer Berge
                                            Fuchs
                                            • 10.07.2008
                                            • 2381
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                            Moin!

                                            Schön, dass ihr dabei seid!


                                            Zitat von qwertzui Beitrag anzeigen
                                            Aber wer hat wohl die Kuh bis zum letzten Knochen abgenagt
                                            Psssst!
                                            Das hab ich mir auch gedacht.
                                            Der Bär dieses Knochens wäre wohl nicht mehr gefährlich gewesen ...
                                            Gut, dass es so viele Geier gibt, denen man diese Arbeit zuschieben kann


                                            Zitat von Nicki Beitrag anzeigen
                                            Ja , das ist eine tolle Gegend- ich erinnere mich immer gerne daran.
                                            - Mal schauen ob ich nächstes Jahr mir da noch mal eine Tour bastele - aus nochmal sehen und neues erleben....
                                            Für mich gibt es da ganz sicher noch einige neue Wege zu entdecken!
                                            Du bist ja schon ein paarmal häufiger dort gewesen.
                                            Was würde dich noch reizen zu erkunden? Wo würde es dich hinziehen?


                                            Zitat von Nicki Beitrag anzeigen
                                            Die Faja selbst - ist nicht so dolle, nur Stolpern darf keiner.....
                                            Aber An und Abstieg aus dem Ordesa Tal ist nicht ohne - Circo Carriata - bisschen Kletterei- und die Clavias de Cotatuero - ist eher ein Klettersteig- viele/ die meisten / jeder.... gehen das mit Klettersteigset. Von der Breche aus - eine tolle Wanderung.- von Ordesa als Rundtour - definitiv eine anspruchsvolle Wanderung. Clavias de Cotatuero ist mir zu heiß- vor allem mit kompletter Ausrüstung.
                                            Ja, so hatte ich das bei der Planung auch gesehen. Und dachte mir, das mache ich nicht mit dem vollen Rucksack.
                                            Von oben her, von unserer Zeltwiese oder von der Ref. Goriz (weiter) ist es an sich eine einfache Tour für Schwindelfreie mit Orientierungsvermögen.


                                            Viele Grüße,
                                            Sylvia

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                                            • FatmaG
                                              Erfahren
                                              • 14.03.2013
                                              • 233
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                              Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                              Schön, dass ihr dabei seid!
                                              Also, "voll und ganz dabei" kann ich nur sagen...



                                              Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen

                                              Willst du denn den GR11 "durchziehen" oder bist du offen für Variationen?
                                              Danke für Deine ausführliche Antwort, auf die ich kurz eingehe.

                                              Ja, die faja de las Flores reizt - der Aufstieg dorthin auch, aber wie Du und Folko schon schriebt, mit vollem Gepäck eher nicht...
                                              Man muss ja nun auch nicht alles gemacht haben im Leben.
                                              Danke für Deine Rückmeldung zur Routenplanung. Ich werde mir jetzt mal einen Wanderführer bei einem Freund hier in Brüssel ausleihen, der die HRP vor ein paar Jahren gewandert ist. Und den Veron habe ich sogar als PDF - aber der bewegt sich ja erstens vor allem in Frankreich und ist zweitens natürlich mittlerweile gar nicht mehr aktuell.

                                              Konkret sah es so aus, dass ich im August den GR11 weitergewandert wäre (also La Guingueta bis zum Mittelmeer); im September wollten mein Liebster und ich einen Teil der HRP wandern. (in den Zentralpyrenäen)


                                              Zu Deinem "Ruhetag"

                                              Sehr spannend, euch imaginär vom Refugio de Goriz aus absteigen zu sehen! Zumindest habe ich die Landschaft im Auge, und kann mir durchaus 2 sich nähernde Gestalten in dieser Steinwüste darin vorstellen - besonders mit dem flirrenden Licht der Mittagshitze.
                                              Ja, im Refugio ist es wohl meist recht voll - Abendessen in 2 Durchgängen servieren, sag ich nur

                                              Die Gegend ist spektakulär.
                                              Und mit dem nötigen Abstand (und dem jetzigen "confinement", wie es elegant in Belgien heißt) kann ich mir sehr lebhaft vorstellen, doch einmal wieder dorthin zu wollen. (am liebsten jetzt sofort; das refugio hat vor kurzem ein tolles Frühlingsfoto mit vielen Krokussen gepostet - allerliebst)

                                              Ich denke, Euer Bär lebt in der Schlumpfbehausung und wartet dort auf fette Beute (oder, je nach Wanderbeschaffenheit, auch Diätkost). Naja, wenn ich ehrlich bin, meine größte Angst ist ja auch immer, DEM Pyrenäenbär zu begegnen. Und - natürlich - von ihm aufgefressen zu werden.

                                              Die Fuen Blanca-Variante, bzw. der Hauptweg, sieht schon toll aus. Herrlich diese Wasserfälle. Ein perfekter Ort zum Übernachten. Oder fast...

                                              Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                              Um es vorweg zu nehmen: Wir haben diese Nacht überlebt.


                                              Magnifique!!!


                                              Ich freue mich auf die Fortsetzung!

                                              Und ich bleibe begeistert von Deinen Fotos!

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                                              • Meer Berge
                                                Fuchs
                                                • 10.07.2008
                                                • 2381
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                                Lange genug ausgeschlafen, weiter geht´s!


                                                7. Juli 2019

                                                Fuen Blanca -> Faja Pardina -> Fuen Blanca

                                                19 km, +1450 -1450





                                                Böööh und määäähh - Weckmusik.
                                                Eine große Herde Schafe zieht um unser Zelt herum. Einen Hütehund sehen wir nicht.
                                                Aber die Bären treffen sich ja auch 100 Meter tiefer.
                                                Schon um 7 Uhr frühstücken wir, denn wir haben uns für heute eine lange Tour vorgenommen.
                                                Wir wollen zur Faja Pardina, die oben an einem Nebencanyon des Anisclo-Canyons verläuft.
                                                Es gibt zwar ein wenig Info zu der Faja selbst, aber zu dem Weg dorthin so gut wie nichts.
                                                Auf der Karte habe ich jedoch einen Pfad eingezeichnet gefunden.
                                                Die Faja wird üblicherweise von einem Parkplatz aus beschrieben, der in der Nähe des Canyons auf Höhe der Faja liegt.

                                                Es wird also mal wieder eine kleine Expedition.
                                                Wir bauen das Zelt ab und verstauen die Rucksäcke zwischen großen Felsen in der Nähe des Zeltplatzes.
                                                Ich nehme einen Karabiner und zwei Bandschlingen mit, denn es ist die Rede von einer Eisenstift-Passage über dem Fluss.
                                                Aus der Bandschlinge und einem Packbeutel mache ich mir einen UL-Rucksack, worin Wasserflasche, Snacks, Karte, Portemonnaies und Regenjacken untergebracht werden. Das Handy = Navi kommt griffbereit in die Hosenbeintasche.

                                                Trotz des frühen Frühstücks kommen wir erst gegen 9 Uhr los.
                                                Zuerst steigen wir wieder zur Fuen Blanca hinunter.
                                                Von hier aus folgen wir nun dem Rio Bellos durch den Anisclo-Canyon.
                                                Es ist einfach dem Weg bergab zu folgen.
                                                Immer wieder gibt es herrliche Blicke zurück und voraus.


                                                Rückblick zur Gabelung und der Fuen Blanca


                                                Mal laufen wir auf Fluss-Niveau, mal oberhalb durch Wiese oder Geröll.
                                                Bald erreichen wir die Brücke über den Fluss.
                                                An der Brücke weist uns ein Schild den Weg zum Barranco Crapariza und Llano Tripals.
                                                Das ist unsere ausgesuchte Route, um von oben her in die Faja einzusteigen.
                                                Schon kurz danach gelangen wir an die Stelle, wo Eisenstifte an einem Felsen entlang über den Fluss führen.
                                                Ein Stahlkabel zum Festhalten oder einpicken hat seine Berechtigung.
                                                Die Tritt-Stifte sind ziemlich weit auseinander.
                                                Andreas traut der Sache erst nicht so recht.
                                                Durch das Wasser darunter sind die Eisen feucht und etwas rutschig.
                                                Ich überlege, ob ich mir aus den beiden Bandschlingen und dem Karabiner nun eine Behelfssicherung mache, probiere es aber erst einmal einfach so. Und finde, es geht.
                                                Dann lehnt Andreas die Sicherung ebenfalls ab und kommt mir nach.
                                                Die erste Schlüsselstelle ist geschafft!
                                                Eine weitere soll uns beim Abklettern in die Faja erwarten.

                                                Erst einmal klettern wir jedoch über große, glitschige, vermooste Felsen, bis wir zum Barranco Crapariza kommen.




                                                Zumindest halten wir ihn dafür.
                                                Ich habe auf dem Handy keinen Track, die Karte zeigt nur vage an, wo es langgehen könnte.
                                                Durch diesen Canyon, diese Wand, soll es irgendwie nach oben gehen?
                                                Ein Weg ist hier nicht mehr zu finden.
                                                Verpasst können wir ihn auf dem schmalen Streifen zwischen Felswand und Fluss nicht haben.
                                                Er ist offensichtlich nicht mehr sehr existent.
                                                Wir suchen etwas herum und entscheiden dann, vielleicht dem Fluss noch ein paar Meter aufwärts zu folgen, vielleicht finden wir ja da noch Spuren.
                                                In dichtem Busch finden wir tatsächlich ein Schild.
                                                Das zeigt aber keine Richtung an, sondern informiert uns nur, dass wir uns im Nationalpark befinden.
                                                Wo das Schild steht, muss aber immerhin der Weg einmal gewesen sein.
                                                Wir suchen auf und ab und finden tatsächlich ein Steinmännchen, etwas zusammengefallen, aber noch als solches erkennbar.
                                                Es wird etwas schottriger und eine Art Weg ist zu erahnen, der im Zickzack den Hang hinaufführt.
                                                Ab und zu noch ein vermoostes Steinhäufchen.
                                                Wir kriechen durch einiges Gestrüpp, über glitschige Felsen und einen Bach, bis wir unter einer hohen, senkrechten Felswand stehen.
                                                Wir versuchen es nach rechts, nach links, kommen aber nicht weiter.
                                                Durch Gebüsch, Felsen und Bach klettern wir wieder ein Stück runter, suchen hin und her und finden irgendwie nichts wegartiges, bis wir auf einmal wieder an dem Schild stehen.
                                                Ich will schon aufgeben und die Faja dann eben von unten angehen, oder nur eine Runde durch den Anisclo-Canyon wandern, als Andreas doch noch fündig wird! Durch einiges Dickicht geht es schräg links hinauf. Da! Tatsächlich noch ein verfallenes Steinmännchen. Nun ist wieder ein ewig nicht begangener, ehemaliger, vergessener Steig zu erkennen. Hin und wieder verlieren wir ihn, finden ihn aber nun immer nach kurzem Suchen wieder. Weiter oben, wo es felsiger wird, finden wir sogar hin und wieder sehr verblasste rote Striche auf dem Stein.
                                                Der Aufstieg ist wunderschön! Erstaunlich, dass er so verlassen ist. Wir genießen herrliche Ausblicke, kraxeln durch bunte Blumenwiesen, Felsen, Bäume und hohes Gras. Dabei sind wir so mit der Wegsuche beschäftigt, dass ich das Fotografieren vergesse. Schade.
                                                Als wir oberhalb der Felsen auf eine weite, flache, wellige Landschaft kommen, bewachsen mit dichtem, hohem Gras, folgen wir mehr nach Himmelsrichtung dem Verlauf eines Baches, den wir nicht sehen, da er in einem weiteren kleinen Canyon fließt. Irgendwo soll es eine uralte Brücke über den Bach geben. Weder Pfade noch Steinmännchen sind zu sehen.
                                                Nach Navi können wir sie schließlich finden und auf Sicht nach einigem Suchen einen steilen Abstieg hinunter zum Fluss nehmen.

                                                Hier finden wir nicht nur die alte Brücke, sondern gleich darunter auch einen fantastischen Felsen-Pool!
                                                Da müssen wir einfach rein!







                                                Das Wasser ist so warm, dass sogar ich es lange darin zwischen den Kaulquappen und Molchen aushalte! Herrlich!
                                                Wir baden, essen, trinken und genießen.
                                                Bis dunkle Wolken über uns aufziehen! Ups!
                                                Es ist schon ganz schön spät, wir haben sehr viel Zeit gebraucht für die Wegsuche hierher. Und haben die Faja bisher noch nicht einmal erreicht ...
                                                Ich fürchte, wir müssen diesen wundervollen Ort verlassen und weiterlaufen.
                                                Unter meiner Bluse, die auf dem Felsen trocknet, hat sich eine Eidechse schön im Schatten eingerichtet.

                                                Über fast ebenes Grasland mit Büschelgras, Weidegras und vielen anderen Grasarten wandern wir an den drei Mallatas/Cabanas vorbei.




                                                Diese Strecke läuft sich viel leichter und schneller als vermutet.
                                                An der dritten Hütte treffen wir auf 2 Franzosen, die ebenso wie wir überrascht sind, hier Menschen zu begegnen.
                                                Sie erzählen von einem Wasserfall in der Faja.
                                                Aber erstmal müssen wir da überhaupt hinkommen.




                                                Eine Wanderung durch die Faja wird immer entweder als Hin- und Rückweg beschrieben, oder in umgekehrter Richtung, sodass man diese Kletterstelle hinauf klettern muss, nicht hinunter. Wir sind also höchst gespannt, was uns erwartet. Kommen wir da runter oder müssen wir weiter über das Grasplateau an Rand des Canyons laufen?

                                                Wir erreichen den Rand des Canyons.
                                                Ziemlich tief.
                                                Der hier gut erkennbare Weg läuft ein wenig entgegen unserer Richtung. Nach einer scharfen Kurve stehen wir an der zweiten Schlüsselstelle für heute.
                                                In den Felsen sind Eisenklammern geschlagen.
                                                Das sieht gut aus. Man kann sie wie eine Leiter absteigen.
                                                Es geht senkrecht ein Stückchen runter, einmal um die Ecke, dann stehe ich auf einem ziemlich steilen Gras- und Gebüsch-Hang. Ein steiler, aber ganz guter Serpentinenpfad führt hinunter. Ich warte auf Andreas, der ebenfalls problemlos hinunterkommt. Vor lauter Gucken und Klettern vergesse ich leider wieder einmal Bilder zu machen.
                                                Ihr müsst also selbst hin, euch das ansehen.

                                                Hier ein Blick zurück hinauf. Da oben aus der Felsspalte kommen wir herunter.
                                                Die Wiese ist deutlich steiler als sie hier aussieht. Wenn sie nass ist, muss man sicher sehr vorsichtig sein.




                                                Das war also alles? Es war viel weniger dramatisch als ich befürchtet hatte.
                                                Kurz danach stehen wir in der Faja.
                                                Die zeigt sich ganz anders als die Faja de las Flores.
                                                Viele Buchsbäume wachsen hier und viel gelb leuchtender Ginster.
                                                Das Band ist breiter, man hat nicht diesen direkten Tiefblick 1000 m senkrecht in den Abgrund, aber auch herrliche Ausblicke.
                                                Oft laufen wir wieder unter Felsüberhängen entlang.
                                                Es gibt viel mehr bunte Blumen als in der Faja de las Flores - der Blumen-Faja.
















                                                Das Highlight für mich und auch für Andreas ist aber der Wasserfall!
                                                Wir haben schon wieder ordentlich Durst, als wir ihn erreichen.
                                                Hoch oben aus der Wand duscht der Bach aus einer Felsquelle herunter in einen kleinen Natur-Teich mit Blumen und Mooskissen.
                                                Ein ständiger Regenbogen leuchtet aus dem fallenden Wasser, das meist von Wind zu Sprühnebel zerstäubt wird.
                                                Beim Wasserzapfen werde ich pitschnass. Das macht nichts, ist sogar sehr angenehm, denn die dunklen Wolken haben sich vorerst wieder verzogen und es ist ziemlich heiß.













                                                Hier machen wir noch einmal lange Pause, es ist einfach zu schön! Ein richtiges Paradies in dieser trockenen, felsigen Landschaft.

                                                Schließlich müssen wir aber doch weiter, wir sind nicht einmal am Wendepunkt unserer Rundtour.



                                                Blick zurück auf die Faja Pardina.


                                                Bald weitet sich das Tal, die Felsen über uns weichen zurück, werden flacher und langsam ansteigend finden wir uns wieder auf einer Wiese mit manchmal brusthohen Blumen und Gräsern, besonders Schafgarbe blüht hier sehr viel.




                                                Am Ende des Canyons knickt unser Weg scharf nach Süden ab. Wir sind auf der Llanos Tripals. Weiterhin eben geht es durch Blumenwiesen und Felsen. In einem trockenen Bachbett naschen wir wilden Schnittlauch.




                                                Wir genießen den herrlichen Blick ins Valle Pardina.
                                                Hier in der Nähe muss der Parkplatz sein, von dem Touren durch die Faja beschrieben werden. Bis auf die beiden Franzosen heute Vormittag treffen wir dennoch den ganzen Tag niemanden.




                                                ...


                                                Für den Rückweg steigen wir in den Barranco Pardina hinunter, laufen also ganz unten durch das Tal hinunter.




                                                Mit Steinmännchen ist ein Pfad gut markiert. Erst geht es durch Gras und Schotter in den Canyon hinunter, dann recht einfach meist mitten durch das trockene Bachbett oder rechts und links davon über große Steine. Später laufen wir im Wald bis zum Ende des Valle Pardina. Hier führt der Pfad steil und geröllig tief hinunter in den Canyon de Anisclo.
                                                Nun geht es erst wunderbar gemütlich neben dem Bach ganz eben durch herrlichen Wald. Als ich denke, jetzt müssen wir doch bald die Brücke wieder erreichen, steigt der Pfad noch einmal hoch über den Fluss. Meine Beine sind schon etwas müde, aber der Weg zieht sich noch ganz schön lang. Er ist wunderschön, aber ich will jetzt doch die Brücke erreichen und auf die Zielgerade kommen.


                                                Endlich wieder an der Brücke.


                                                An der Brücke schließt sich der Kreis. Hier sind wir am Morgen herübergekommen und haben den Pfad hinauf gesucht.
                                                Jetzt müssen wir noch die restliche Strecke zurück zur Fuen Blanca laufen und etwas höher, wo unsere Rucksäcke auf uns warten.





                                                Fuen Blanca


                                                An der Talgabelung biegt Andreas noch einmal zum Bärenpool ab für ein Bad, ich bin ziemlich platt und steige langsam direkt zu unserem Depot hinauf.
                                                Unterwegs fotografiere ich noch Blümchen.







                                                Ich finde einen Wiesenabsatz über unserem letzten Zeltplatz einen noch besseren Platz, etwas ebener und mit weniger Getöse vom Wasserfall.

                                                Auch diese Runde kann ich absolut empfehlen, wenn man ein wenig abenteuerlustig ist und sich von der Pfadfinderei im Aufstieg nicht abschrecken lässt. Sehr abwechslungsreich, mit vielen wunderbaren Entdeckungen.
                                                Das Wetter hat sich zum Glück wieder berappelt. Die Regenjacke nehme ich gerne umsonst mit.
                                                Zuletzt geändert von Meer Berge; 15.05.2020, 18:56.

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                                                  Alter Hase
                                                  • 17.07.2013
                                                  • 3048
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

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                                                    Erfahren
                                                    • 21.05.2005
                                                    • 142
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                                    danke für diesen schönen Bericht über die Pyrenäen! Ich bin seit über 5 Jahren nicht mehr dort gewesen - wird mal wieder Zeit... da ich GR10 und GR11 bereits hinter mir habe, hatte ich mir zuletzt den neuen (weiter oben erwähnten) Cicerone HRP Guide von T. Martens gekauft: ich kann den nun nicht mit der alten Auflage vergleichen, da ich diese nicht habe, aber der Weg wird in 44 Tagesetappen aufgeteilt, in der Regel so, dass am Ende eines jeden Tages eine Unterkunft (meist bewirtschaftet) vorhanden ist; einige Varianten werden ebenfalls aufgeführt, aber soweit ich bisher sehe, nicht alle, die bspw. im HRP Pocket Guide gelistet sind. Zum Mitnehmen ist das Buch für mich eindeutig zu schwer, aber zu ersten Orientierung zu Hause, nicht zuletzt über Einkaufsmöglichkeiten und sonstige Infrastruktur, ganz nett. Vielleicht würde ich es einfach abfotografiert auf dem Smartphone mitnehmen.

                                                    darfst gerne baldestmöglich weiterschreiben
                                                    Wer im Leben immer geradeaus geht, kriegt die Kurve nicht.

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                                                      • 10.07.2008
                                                      • 2381
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                                                      #27
                                                      AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                                      Zitat von giraffe Beitrag anzeigen
                                                      danke für diesen schönen Bericht über die Pyrenäen! Ich bin seit über 5 Jahren nicht mehr dort gewesen - wird mal wieder Zeit... da ich GR10 und GR11 bereits hinter mir habe, hatte ich mir zuletzt den neuen (weiter oben erwähnten) Cicerone HRP Guide von T. Martens gekauft: ich kann den nun nicht mit der alten Auflage vergleichen, da ich diese nicht habe, aber der Weg wird in 44 Tagesetappen aufgeteilt, in der Regel so, dass am Ende eines jeden Tages eine Unterkunft (meist bewirtschaftet) vorhanden ist; einige Varianten werden ebenfalls aufgeführt, aber soweit ich bisher sehe, nicht alle, die bspw. im HRP Pocket Guide gelistet sind. Zum Mitnehmen ist das Buch für mich eindeutig zu schwer, aber zu ersten Orientierung zu Hause, nicht zuletzt über Einkaufsmöglichkeiten und sonstige Infrastruktur, ganz nett. Vielleicht würde ich es einfach abfotografiert auf dem Smartphone mitnehmen.

                                                      darfst gerne baldestmöglich weiterschreiben
                                                      Wenn ich also demnächst einer Giraffe in den Pyrenäen begegne, weiß ich DU bist´s!

                                                      Schön, dass es dir gefällt!
                                                      Mit dem GR10 und 11 hast du ja auch schon einen Einblick in die Pyrenäen gewonnen. Manche Streckenabschnitt wird dir dann bekannt vorkommen auf dieser Tour und auf der HRP.
                                                      Ich fand es ganz hilfreich auf der HRP eine Übersichtskarte zu haben, weil ich doch hin und wieder Umwege wegen der Schneeverhältnisse nehmen musste.
                                                      Den Martens gibt es doch sicher auch als E-Book?
                                                      Ich hatte den Joosten als Buch dabei.

                                                      Geht gleich weiter ...

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                                                        • 10.07.2008
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                                                        8. Juli 2019

                                                        Fuen Blanca -> Collado de Anisclo -> Refugio Pineta

                                                        7 km, +850 m -1420 m



                                                        Regen pladdert auf unser Zelt.
                                                        Zwischendurch gewittert es auch etwas.
                                                        Wir frühstücken. Drehen uns noch einmal um. Hoffen, dass das Wetter besser wird.
                                                        Der Regen geht in Schauer über.
                                                        Gegen 11:15 beginnen wir in Regensachen den Aufstieg zum Collado de Anisclo.
                                                        Den finde ich echt anstrengend.
                                                        Er zieht ohne jegliche Serpentinen geradewegs nach oben.
                                                        Mal geht es über Wiese, mal über felsige oder erdige Steilstufen.
                                                        Es ist dazu recht kühl, schauert immer mal wieder, von außen nass, von innen feucht.
                                                        Die Wolken senken sich tiefer um die Berggipfel.
                                                        Oben ist der Pfad durch den Schotter ziemlich erodiert.

                                                        Nach 2 Std. stehen wir auf dem Pass.
                                                        Ein Foto zurück.




                                                        Ein Foto nach vorne.


                                                        Ganz unten das Valle de Pineta, links das grüne Hochtal La Larri, unser Ziel.


                                                        Es weht ein kalter Wind.
                                                        Von rechts zieht eine feste, schwarze Regenwand das Tal hinauf.
                                                        Unser Plan ist, die Faja Tormosa zu unserer Linken zu laufen und im Hochtal La Larri zu zelten.
                                                        Die Faja soll aber nicht ohne sein, zum Teil ausgesetzt, mit Klettereien oder versicherten Passagen und der Durchquerung von Bächen, die je nach Wasserstand anspruchsvoll bis unmöglich sein können. Der Rother sagt: Bei Regen ... sehr gefährlich!
                                                        Andererseits soll der Weg wunderschön sein...

                                                        Wir überlegen jedoch nicht lange und entscheiden uns in Anbetracht der Wetterlage und der Wetteraussichten (Wetterbericht: mehr Regen, mehr Gewitter) statt durch die Faja zu laufen den direkten Abstieg ins Valle de Pineta zu nehmen und auf der anderen Seite nach La Larri wieder aufzusteigen.
                                                        Der eisige, kräftige Wind lässt uns zudem nicht lange am Pass verweilen, sondern die Pause auf später verschieben und den Abstieg sofort angehen. Das erste, steile Stück wollen wir gerne vor dem offenbar schnell aufziehenden Starkregen hinter uns bringen.

                                                        Steil ist der Abstieg tatsächlich. Dabei wechseln Felsen, große lose Steine und rutschiger Schotter. Hin und wieder brauchen wir die Hände.
                                                        Dadurch zieht sich der Abstieg ganz schön in die Länge und zweimal schaue ich aufs Navi, ob wir nicht den Abzweig schon verpasst hätten.
                                                        Endlich erreichen wir das Schild, das links zur Faja Tormosa zeigt (mit dem Warnhinweis: Gefährlicher Weg!) und rechts zur Ref. Pineta.
                                                        Wir bleiben bei unserer Entscheidung.
                                                        Es regnet zwar bisher nicht so heftig wie erwartet, aber es sieht immer noch sehr dunkel aus, Gewitter sind angesagt.

                                                        Hier denken wir, dass wir den "schlimmsten" Teil des Abstiegs nun hinter uns haben und erwarten von hier aus einen guten Wanderweg bis zur Hütte. Nun geht es durch Wald und Busch.
                                                        Aber da irren wir uns.
                                                        Der Abstieg von hier dauert am Ende noch 2,5 h und immer wieder gibt es kleine Klettereinlagen über Felsstufen zu bewältigen.
                                                        Der Regen hält sich glücklicherweise immer noch in Grenzen, aber um uns herum rumpelt es immer wieder in den Wolken.
                                                        Als Aufmunterung naschen wir am Wegesrand sehr leckere Walderdbeeren.

                                                        In einer Schauerpause halten auch wir an und essen einen Riegel.
                                                        Ich versuche Empfang zu bekommen, gehe aber wieder leer aus. Seit einiger Zeit bekomme ich kaum einmal Empfang mit meinem Handy, während Andreas keine Probleme hat. Komisch, sonst ist mein Handy da ganz gut.
                                                        Andreas hat tatsächlich ganz gutes Signal und wir beschließen in der Ref. Pineta nachzufragen, ob die evtl. zwei Betten für uns haben. Wir haben Glück!
                                                        Durch die Aussicht auf eine warme, trockene Unterkunft mit Dusche und Essen in nicht allzu großer Entfernung laufen wir entspannter weiter.

                                                        Als wir den Talboden erreichen, finden wir immer wieder Schilder, die den Umweg über eine Brücke über den Pineta-Fluss ausschildern, falls der wegen Hochwassers nicht zu furten sei.
                                                        Oh. Die Hütte liegt gleich jenseits der Furt, der Umweg wäre noch einmal 6 km.

                                                        Der Talboden ist breit und mit üppigem Grün bewachsen. Der Regen hat aufgehört, es kommt sogar ein wenig die Sonne heraus.




                                                        Wir erreichen gespannt den Fluss und finden das Flussbett fast vollständig ausgetrocknet vor. Das Rinnsal lässt sich leicht auf ein paar Trittsteinen überwinden.
                                                        Das Flussbett ist allerdings sehr breit und in viele Arme mit großen Steinen und Kieseln geteilt. Zur Schneeschmelze muss das ein richtig reißender Fluss sein.

                                                        Das Refugio ist ein wenig abgeranzt, müffelt ziemlich, die Toiletten riechen recht penetrant, die Duschen sind alles andere als sauber - sonst ist es jedoch ok. Es ist mit dem Auto anzufahren und daher auch von Tagesgästen frequentiert. Oben sind die Stockbetten wie in einem Eisenbahnabteil durch Holzwände in 4er-Gruppen unterteilt, die Durchgänge mit Gardinen zu "verschließen". Wir bekommen ein eigenes Abteil und können uns hier ausbreiten.




                                                        Wir duschen und waschen ein wenig Wäsche, die wir draußen auf unsere Leine zwischen zwei Bäume aufhängen.
                                                        Es ist zwar windig und regnet nicht mehr, aber es ist ziemlich kühl und die Luftfeuchtigkeit ist noch hoch. Trocknen wird das wohl nicht ganz.

                                                        Mit einem Cafe und der Karte schmieden wir Pläne für unsere letzten gemeinsamen Tage.
                                                        Beim Abendessen (Salat, Kartoffeln + Bohnen, Bratwurst + Pommes, danach ein Joghurt) meint der Hüttenwirt, in der Faja Tormosa fehle sowieso eine Brücke über einen großen Wasserfall.
                                                        Uff! Das wäre ja der GAU gewesen! Abends kurz vor dem Ziel plötzlich dort nicht weiter zu kommen, den ganzen Weg zurücklaufen zu müssen und in der Faja bei Regen und Gewitter keine Zeltmöglichkeit zu finden, weil das Gelände durchweg steil ist, und dann bei Dunkelheit hierher durch die Felsabsätze abklettern zu müssen! Und dafür gab es keine Warnung am Abzweig des Weges!
                                                        Da haben wir ja Glück gehabt, uns für den direkten Abstieg entschieden zu haben!

                                                        Ich habe selbst hier in der Refugio keinen Handy-Empfang. Seltsam. Ich mache mir ein wenig Sorgen, da ich ja nach Andreas´ Abreise noch 2x12 Tage alleine unterwegs sein will und dann auch die Rückreise organisieren muss - noch nichts gebucht, keine Ahnung, wo ich am Ende auskomme. Wenn das Handy nun kaputt ist ... ? Ziemlich lästig!
                                                        Erst um 22:45 liegen wir im Bett, die Sachen zum Weitertrocknen kreuz und quer durch unser Abteil verspannt.
                                                        Zuletzt geändert von Meer Berge; 17.05.2020, 21:05.

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                                                          • 10.07.2008
                                                          • 2381
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                                                          9. Juli 2019

                                                          Refugio Pineta -> La Larri -> Refugio de la Estiva

                                                          7 km, +870 m - 35 m



                                                          In der Nacht hat es heftig geregnet und gewittert.
                                                          Es hat niemand geschnarcht.
                                                          Trotzdem habe ich mal wieder in der Hütte kaum geschlafen.
                                                          Keine Ahnung, was mich da wach hält. Im Zelt schlafe ich wunderbar.
                                                          Um 8 gehen wir zum Frühstück und sind hier schon fast die Letzten.
                                                          Das Frühstück ist spanisch-karg: Toast, Butter, Erdbeermarmelade, Kaffee, ein Gläschen O-Saft.
                                                          Dann packen wir zusammen, ein fast blauer Himmel ist dabei sehr hilfreich.
                                                          Die frisch gewaschenen Klamotten sind tatsächlich so gut wie trocken.

                                                          Frisch duftend laufen wir ein Stück des Weges zurück, wir wollen durch Wiese und Wald auf der anderen Bachseite entlang bis zu der Brücke laufen.
                                                          Am Bach endet dieser Plan jedoch.
                                                          Durch den nächtlichen Regen ist das Rinnsal tatsächlich zu mehreren tiefen, reißenden Flussarmen angeschwollen!
                                                          Also folgen wir dem GR11 diesseits des Baches bis zu der kleinen Kapelle de Nostra Santa de Pineta.
                                                          Wir schauen kurz hinein und nehmen dann den Pfad, der sehr schön durch den Wald hinauf zum Llano de la Larri führt.




                                                          Wir sind etwas überrascht, als es zu regnen beginnt. Der letzte Himmel, den wir sahen, war blau.
                                                          Der Regen wird stärker, wir steigen in unsere Gore-Hüllen.

                                                          Der Pfad erreicht eine Schotter-Fahrspur, deren Serpentinen durch Pfade abgekürzt wird. Die sind jedoch so zugewuchert und erodiert, dass wir bald dem Fahrweg folgen.

                                                          So gelangen wir zu dem weiten Hochtal La Larri, das wunderschön voller blauer Iris steht.




                                                          Wir kommen an einer Erklärtafel zu den Bergen und Gletschern des Circo de Pineta vorbei. Von den Bergen und Gletschern sehen wir leider gar nichts. Es regnet immer fester, die Wolken hängen tief. Schade, der Ausblick soll sehr schön sein.

                                                          An der Tafel finden wir einen ganz kleinen Mini-Feuersalamander.
                                                          Wie groß sind die, wenn sie schlüpfen? Er ist noch ganz schwarz und hat nur einen gelben Streifen über Rücken und Schwanz. Ich habe ihn in die Hand genommen, Andreas hat Fotos davon gemacht. Die habe ich aber nicht hier, kann sie euch daher nicht zeigen.
                                                          Wir setzen den Kleinen etwas abseits ins Gras, damit die Wanderer, die hier scheinbar häufiger aus dem Pineta-Tal hochsteigen, nicht drauftreten.

                                                          Wir diskutieren noch ein wenig, ob wir dem GR11 folgen oder die Abenteuer-Variante direkt hoch zu den Munia-Seen gehen wollen. Wegen des Wetters entscheiden wir uns für den sichereren Weg über den GR.
                                                          Beim Aufstieg wird der Regen immer stärker, die Wolken sinken immer tiefer, die Sicht wird immer schlechter, der Weg immer matschiger. Eine Mischung aus Lehm und Kuhfladen klebt unter den Schuhen, meine Trailrunner sind durch und durch nass und quatschen bei jedem Schritt.
                                                          Als wir in etwas flacheres Gelände kommen, wo Kühe im dichten Nebel unter Bäumen liegen, erzähle ich daher Andreas die Regenballade von Ina Seidel (besser bekannt in der vertonten Version von Achim Reichel). Die passt so gut zum Wetter, auch wenn hier kein Moor, Strom und Fischer ist und wir uns - bisher - nicht verlaufen haben.

                                                          Ich finde es sehr schade, dass wir von der angeblich tollen Aussicht nichts sehen, und will am liebsten bei nächster Gelegenheit das Zelt aufstellen, um hoffentlich morgen das Panorama genießen zu können.
                                                          Andreas will aber weiter und rauf bis an die Seen.

                                                          So kommen wir an der Refugio de la Estiva vorbei. Wir hatten schon gehört, dass sie ziemlich zerstört sei, das halbe Dach solle fehlen. Wir machen trotzdem einen Abstecher hin, um in relativer Trockenheit und Windschutz etwas zu essen und auf die Karte zu schauen. Ein spanisches Paar sitzt schon drinnen. Wir drücken uns auf der anderen Seite unter das Stück Dach.
                                                          Das Sitzen kühlt uns schnell aus. Bald findet Andreas die Idee hier zu zelten auch gar nicht mehr so schlecht.
                                                          Wir lassen die Rucksäcke hier stehen und schauen uns in der Umgebung der Hütte um. Etwas unterhalb finden wir eine fast ebene Stelle und eine Kuhtränke, die von einem Rohr mit frischem Wasser gespeist wird.
                                                          Wir reinigen einen Platz von Steinen und Kuhfladen, holen erst einmal nur das Zelt und bauen es auf. Dann holen wir die Rucksäcke nach und ziehen ein.

                                                          Es ist erst 14:30. Heute wird das hier wohl niemanden stören.
                                                          Wir genießen es im Trockenen zu sitzen und machen es uns in den Schlafsäcken gemütlich.
                                                          Wir sehen dem Regen zu, wie er das Zeltdach hinunterrinnt.
                                                          Wir hören vorbeiziehenden Kühen und Schafen zu.




                                                          Kurz nach 5 gibt es eine Regenpause. Die nutzen wir sofort, um den Tee wieder nach draußen zu bringen und neues Wasser zu holen. Kaum zurück im Zelt beginnt es wieder zu regnen.

                                                          Erst ab 8 werden die Regenpausen länger und die Wolken heben und vereinzeln sich.
                                                          Wir kochen Thai-Cocos-Suppe mit Couscous.

                                                          Wir sind froh, dass wir in den letzten Tagen in der Breche de Roland und in den Fajas so tolles Wetter hatten.
                                                          Und natürlich hoffen wir darauf, dass wir in den kommenden 3 Tagen auch noch etwas Sonne und Aussicht genießen dürfen.
                                                          Zuletzt geändert von Meer Berge; 17.05.2020, 21:02.

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                                                            Erfahren
                                                            • 21.05.2005
                                                            • 142
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                                                            AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                                            Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                                            Mit dem GR10 und 11 hast du ja auch schon einen Einblick in die Pyrenäen gewonnen. Manche Streckenabschnitt wird dir dann bekannt vorkommen auf dieser Tour und auf der HRP.
                                                            ohja! ich bin jenseits von GR10/11 noch 5-6 mal in den Pyrenäen gewesen, kenne auch bereits einige Teile der HRP; und natürlich Gavarnie, Rolandsbresche, Taillon-Gipfel, Ordesa, und den Abstieg ins Pinetatal, bei dem ich ein Stück runtergefallen bin und mir ein blutiges Schienbein geholt habe - die daraus resultierende Narbe ist ein nettes Andenken an die Pyrenäen!

                                                            Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                                            Ich fand es ganz hilfreich auf der HRP eine Übersichtskarte zu haben, weil ich doch hin und wieder Umwege wegen der Schneeverhältnisse nehmen musste.
                                                            ich meine mich zu entsinnen, dass Du mal eine 1:100.000 Karte erwähnt hast - welche genau ist das?

                                                            Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                                            Den Martens gibt es doch sicher auch als E-Book?
                                                            ja, gibts, aber ich wollte vermeiden, das Buch zweimal zu kaufen.
                                                            Wer im Leben immer geradeaus geht, kriegt die Kurve nicht.

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                                                            • Meer Berge
                                                              Fuchs
                                                              • 10.07.2008
                                                              • 2381
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                                              Zitat von giraffe Beitrag anzeigen
                                                              ohja! ich bin jenseits von GR10/11 noch 5-6 mal in den Pyrenäen gewesen, kenne auch bereits einige Teile der HRP; und natürlich Gavarnie, Rolandsbresche, Taillon-Gipfel, Ordesa, und den Abstieg ins Pinetatal, bei dem ich ein Stück runtergefallen bin und mir ein blutiges Schienbein geholt habe - die daraus resultierende Narbe ist ein nettes Andenken an die Pyrenäen!
                                                              Wer keine Narben hat, kann keine Geschichten erzählen ...

                                                              Sag mal, dass ich mit dem Taillon richtig was verpasst habe! Dann muss ich da nämlich nochmal hin.


                                                              ich meine mich zu entsinnen, dass Du mal eine 1:100.000 Karte erwähnt hast - welche genau ist das?
                                                              IGN 166 vom Atlantik bis Pau (habe ich gerade nicht hier, daher habe ich ihren genauen Namen nicht)
                                                              IGN 167 Pau Tarbes (Parc national des Pyrenees)
                                                              IGN 173 Foix Andorre (Pyrenees Ariegeoises)
                                                              IGN 174 von Limoux bis zum Mittelmeer (die hatte ich aber nicht dabei)


                                                              ja, gibts, aber ich wollte vermeiden, das Buch zweimal zu kaufen.
                                                              Schade eigentlich. Wenn man die Papier-Version gekauft hat, müsste es einen Link geben, dass man sich die E-Version auch 1x runterladen darf.

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                                                                Fuchs
                                                                • 10.07.2008
                                                                • 2381
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                                                10. Juli 2019

                                                                La Estiva -> Lagos de la Munia

                                                                4,5 km, +540 m -135 m, dazu noch einiges Rumlaufen an den Munia-Seen



                                                                Alles richtig gemacht!
                                                                Als wir aufwachen, ist es ziemlich kalt, aber der Himmel ist klar, die Aussicht hervorragend, die Sonne beleuchtet die ersten Gipfel.




                                                                Wir trödeln herum, haben es auch nicht eilig.
                                                                Wir wollen nur unser Ziel von gestern heute erreichen, die Lagos de la Munia.
                                                                Das ist nicht so weit.

                                                                Querfeldein steigen wir über kurzgefressene Grasberge nach Nordosten hinauf.




                                                                Da unten verläuft der GR11 durch ein herrliches, völlig flaches Wiesental, Plana Fonda, perfekte Zeltplätze!
                                                                Das könnte direkt aus einem Karl-May-Film sein!
                                                                Jenseits des Tales die Sierra de Espierba.
                                                                Wir folgen jedoch keinem Pfad außer ein paar Kuhspuren.

                                                                Das veranlasst einige Geier danach zu schauen, ob wir nicht zum Mittagessen taugen.




                                                                Sie kreisen die ganze Zeit mehr oder weniger dicht über uns.

                                                                An einem Regenmesstrichter treffen wir auf eine Kuhherde mit neugierigen Kälbchen, die mir die Hände "waschen" wollen oder mich als Salzleckstein betrachten.




                                                                An einem Bach machen wir eine gemütliche Trinkpause, es ist jetzt ganz hübsch warm geworden.
                                                                Bald danach treffen wir auf den Pfad, der vom Parkplatz Petramula zu den Seen hochsteigt.




                                                                Nach einem steilen Anstieg über Wiesen gelangen wir in Geröll, das bald etwas abflacht und zwischen zwei Bergen hindurch führt.
                                                                Wir treffen auf erste Schneefelder, und dann erblicken wir den ersten der Seen mit dem Circo de la Munia im Hintergrund.




                                                                Der Steinberg am linken Rand wirkt etwas deplatziert, er ist fast weiß zwischen den dunklen Felsen um ihn herum.

                                                                Hier oben in dem Felskessel auf 2500m liegt noch recht viel Schnee.
                                                                Auch auf den Seen treiben noch große Eisschollen.










                                                                Es ist erst Mittag. Wir machen lange Pause und genießen den herrlichen Blick über den See und die Bergkulisse.
                                                                Dann deponieren wir unsere Rucksäcke etwas abseits des Weges und erkunden die Gegend, auch auf der Suche nach einem schönen Zeltplatz für die Nacht. Es ist recht felsig hier oben, wenig Wiese, sehr wenig ebene Plätze.

                                                                Hier oben sind wir jetzt nicht ganz alleine, eine Handvoll Tageswanderer sind unterwegs.
                                                                Am frühen Nachmittag machen sich jedoch die letzten an der Abstieg.
                                                                Von einem hören wir, dass es am Abfluss nach La Larri ganz tolle Ausblicke geben soll.


                                                                Wasserfall zwischen den Seen



                                                                Grasnelke














                                                                Sehr interessante Gesteine finden wir an den Seen, fast bunt, grün und golden, von unterschiedlichsten Adern durchzogen.
                                                                Der Rother spricht von Pyrenäen-Urgestein.
                                                                Eine kleine Ur-Pyrenäe nehme ich mit, ich kann es mir nicht verkneifen.
                                                                Ich brauche sie nur noch bergab tragen, sie fliegt mit Andreas nach Hause.
                                                                Einige Wolken ziehen auf und sinken tiefer.
                                                                Daher beschließen wir, erst morgen auf den Pass Col de la Munia zu steigen.
                                                                Nachdem wir die Seen umrundet haben, folgen wir dem Bach Richtung La Larri zu der "schönen Aussicht".
                                                                Wir finden ein Schäfchen, das sich offensichtlich zum Sterben zwischen Steinen zusammengerollt hat.
                                                                Erst dachte ich, es ist schon tot, doch es wackelte noch leicht mit den Ohren, um Fliegen zu verjagen.
                                                                Ein trauriger Anblick.
                                                                Aber machen können wir da wohl nichts als der Natur ihren Lauf zu lassen.




                                                                Hier finden wir wunderbare Zeltplätze mit großartigem Panorama!
                                                                Das Gras ist von der sehr pieksigen Sorte. Man muss es kräftig plattdrücken vorher, damit es nicht sogar durch den Zeltboden sticht.
                                                                Gleich unter uns fließt der Bach.
                                                                Perfekt!
                                                                Wir holen die Rucksäcke und bauen das Zelt zwischen lauter blauem Enzian auf.
                                                                Der Bach bietet sich für eine ausgedehntere Katzenwäsche an (schön, aber lausig kalt!).

                                                                Wir kochen Tee und sehen den Wolken zu, wie sie über die Bergflanken schwappen.
                                                                Wir kochen noch einen Tee. Das können wir uns jetzt leisten, denn die Gaskartusche muss nur noch für eine weitere Nacht reichen.





                                                                Was für ein Zeltplatz!








                                                                Zum Abendessen kochen wir Tomatensuppe mit Pü und sind sehr froh, nach den beiden Regentagen hier an diesem tollen Platz heute wieder die Sonne geschenkt bekommen zu haben. Gut, dass wir erst heute hier sind und nicht gestern!
                                                                Zuletzt geändert von Meer Berge; 18.05.2020, 19:25.

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                                                                  Erfahren
                                                                  • 14.03.2013
                                                                  • 233
                                                                  • Privat


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                                                                  AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                                                  Ah, vielen Dank für diese wunderbaren Tage durch die Pyrenäen.
                                                                  Ich lauerte schon sehnsüchtig darauf!

                                                                  Und ich bin sehr froh, diese Wege und Touren "off the beaten track" zu entdecken. Das ganze wie immer sehr kurzweilig und mit tollen Bildern illustriert!



                                                                  Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                                                  Hier denken wir, dass wir den "schlimmsten" Teil des Abstiegs nun hinter uns haben und erwarten von hier aus einen guten Wanderweg bis zur Hütte. Nun geht es durch Wald und Busch.
                                                                  Aber da irren wir uns.
                                                                  Irgendwie erinnert mich das an etwas...



                                                                  Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                                                  Frisch duftend laufen wir ein Stück des Weges zurück, wir wollen durch Wiese und Wald auf der anderen Bachseite entlang bis zu der Brücke laufen.
                                                                  Am Bach endet dieser Plan jedoch.
                                                                  Durch den nächtlichen Regen ist das Rinnsal tatsächlich zu mehreren tiefen, reißenden Flussarmen angeschwollen!
                                                                  Im August bei meiner Wanderung war das Flussbett komplett ausgetrocknet - dass sich das so schnell mit solchen Mengen an Wasser füllt, ist schier unglaublich. Wenn auch wahr!



                                                                  Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                                                  Schade eigentlich. Wenn man die Papier-Version gekauft hat, müsste es einen Link geben, dass man sich die E-Version auch 1x runterladen darf.
                                                                  Wer bei Cicerone direkt bestellt, kann Papier-Version und Ebook zumindest vergünstigt zusammen erwerben. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass die Portokosten das Ersparte dann gleich wieder wettmachen...

                                                                  Kommentar


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                                                                    Fuchs
                                                                    • 10.07.2008
                                                                    • 2381
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                                                                    AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                                                    11. Juli 2019

                                                                    Lagos de la Munia -> Col de la Munia -> Paso las Coronetas

                                                                    8 km, +410m -930m






                                                                    Herrliches Wetter begrüßt uns morgens im Schlafsack!
                                                                    Wir genießen die herrliche Aussicht, die Sonne, das Frühstück.
                                                                    Das soll unsere letzte gemeinsame Nacht hier oben in den Bergen sein.
                                                                    Morgen müssen wir in Bielsa im Tal ankommen und dort im Hostal übernachten, bevor Andreas seine Heimreise antreten muss.
                                                                    Wir lassen es gemütlich angehen und kommen natürlich mal wieder recht spät los.
                                                                    Unser erstes Ziel ist es, durch den Circo de la Munia auf den Pass zu steigen, bevor wir uns Richtung Tal aufmachen, um kurz vor Bielsa zu zelten, damit wir am letzten Tag nur noch ins Dorf laufen brauchen und dort den Ausklang genießen können.

                                                                    Wir packen unseren Hausstand und laufen zurück zu den Seen.
                                                                    Das Schäfchen liegt unverändert dort und wackelt immer noch mit den Ohren.
                                                                    Am großen See deponieren wir wieder unsere Rucksäcke für den Abstecher auf den Pass (die leichte Kerbe in der Bildmitte, rechts davon der Pic de la Munia, links der runde Buckel Arrouy).




                                                                    Wir laufen rechts am See vorbei, umrunden die steinige Landzunge zwischen dem oberen und dem unteren See, folgen der linken Seite des oberen Sees bis zu seinem Hauptzufluss und legen hier noch einmal eine Pause ein. Wir trinken kräftig und lassen dann zwischen einigen Steinen die Trinkflasche liegen, um sie auf dem Rückweg wieder einzusammeln.

                                                                    Weglos machen wir uns nun an den steilen, gerölligen Anstieg.
                                                                    Jeder findet seinen eigenen Weg zwischen Geländeabsätzen hinauf.




                                                                    Es ist recht anstrengend und mühsam, sich durch das lose Steinzeug nach oben zu arbeiten.
                                                                    Ein paar schwache Wegspuren finden wir, als das Geraffel kleinkörniger wird.
                                                                    Das Ziel, das wir ansteuern, ist das Schneefeld unterhalb des Passes, denn das ist leichter zu sehen als der Pass selbst.

                                                                    Dann noch um das Schneefeld herum und schließlich sind wir oben!




                                                                    Auf der anderen Seite kann ich in den Cirque de Troumouse schauen, durch den ich letztes Jahr gestiegen bin.
                                                                    Wir treffen ein paar Leute, die auf den Pic de la Munia hinaufsteigen.
                                                                    Das machen wir nicht, denn wir haben ja noch einen langen Abstieg vor uns.

                                                                    Die Zeit und der Durst treiben uns nach gebührendem Bewundern der Aussicht also wieder hinunter.
                                                                    Dabei finden wir nun den "richtigen" Weg, der ziemlich einfach an der Bergflanke hinunterführt.
                                                                    Nachdem wir das steile Stück vom Pass abgestiegen sind, beginnt es auf einmal von oben heftig zu poltern. Ein Blick zum Hang: Ziemlich große Steine springen in hohem Tempo den Berg hinunter! Genau auf uns zu!
                                                                    Etwa 10m von uns entfernt liegt ein richtig großer Felsbrocken und ich rufe Andreas zu, sich schnell dahinter in Sicherheit zu bringen!
                                                                    Die dicken Steine von sicher 30-40cm Durchmesser springen z.T. mit großem Krachen an unserem Versteck vorbei.
                                                                    Das Spektakel dauert sicher nicht länger als 1-2 Minuten, aber bis unser Adrenalinspiegel sich wieder normalisiert, dauert es noch etwas.
                                                                    Als sich dann eine Weile nichts mehr bewegt, verlassen wir unseren Schutzfelsen.
                                                                    Ob da oben einer von den Gipfelstürmern die Lawine losgetreten hat? Oder ob das ganz normale Erosion war?
                                                                    Jedenfalls haben wir bis auf den Schrecken und ein paar Schrammen von den Hechtsprüngen hinter den Felsbrocken keinen Schaden genommen.

                                                                    Wir setzen unseren Abstieg fort, finden nach kurzem Suchen die Trinkflasche wieder, bewundern am See wieder die interessanten Ur-Pyrenäen, setzen unsere Rucksäcke auf und verlassen diese herrlichen La Munia-Seen und ihre Bergkulisse.

                                                                    Nach kurzer Zeit verlassen wir die Felsenwelt und sind wieder auf einem Wiesenpfad unterwegs. Bald kommen wir an die Stelle, an der wir gestern auf diesen Pfad gestoßen sind. Heute folgen wir ihm weiter hinunter in Richtung des Parkplatzes Petramula.
                                                                    Steil windet sich der Pfad den Berg hinab. Herrliche Blumen blühen auf den Wiesen.
                                                                    Wir kreuzen kleine Bäche und kosten ihr Wasser.
                                                                    An den Felswänden ringsum rauschen Wasserfälle herunter.

                                                                    Wir kommen noch vor dem Parkplatz an eine Wiese, wo es uns so gut gefällt, dass wir uns ein wenig in die Sonne legen.
                                                                    Und eigentlich keine Lust mehr haben weiterzugehen.
                                                                    Es ist wirklich herrlich hier! Die Wiese, der Bach, die Blumen, die Sonne!
                                                                    Wir schauen auf die Karte.
                                                                    Wenn wir morgen recht früh starten, sollten wir es ganz bis Bielsa schaffen. Geht ja immer nur bergab. Dann haben wir dort eben weniger Zeit, aber hier ist es sicher eh viel schöner.

                                                                    Es ist erst früher Nachmittag.
                                                                    Wir waschen unsere Wäsche im Bach und finden einen richtigen Pool, in dem wir zusammen ein Bad nehmen.
                                                                    Die nassen Klamotten breiten wir auf warmen Steinen zum Trocknen aus.

                                                                    Ich streife mit meiner Kamera noch ein wenig durch die Umgebung und fotografiere Blümchen.




                                                                    .











                                                                    Wir faulenzen den restlichen Nachmittag in der Sonne, kochen Tee, spazieren ein wenig durch unsere Wiese mit ihren Felsen, Bäumen, Büschen und Blumen.
                                                                    Abends bauen wir dann unser Zelt auf, kochen Tomatensuppe mit Couscous und verbringen eine letzte gemeinsame Nacht im 1000-Sterne-Hotel.
                                                                    Zuletzt geändert von Meer Berge; 25.05.2020, 19:24.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Fuchs
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                                                                      • 2381
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                                                                      12. Juli 2019

                                                                      Paso las Coronetas -> Collado de Sarratillons -> Bielsa

                                                                      19 km, +510m -1470m




                                                                      Um 7 Uhr frühstücken wir, für unsere Verhältnisse auf dieser Tour recht früh.
                                                                      Anschließend müssen wir unsere schöne Wiese verlassen.
                                                                      Wir kommen knapp oberhalb des Parkplatzes vorbei und steigen von hier schräg am Hang hinauf.
                                                                      Die schmale, von hohem Gras ziemlich überwachsene Spur scheint selten begangen zu sein.
                                                                      Dennoch finden wir hin und wieder gelb-weiße Markierungen.
                                                                      Üppige Blumenwiesen werden durch schmale Geröllschneisen unterbrochen.
                                                                      Zwei Zecken freuen sich über unseren Besuch.
                                                                      Sie sind es aber nicht, die uns jäh ausbremsen.







                                                                      Andreas hat es tatsächlich geschafft, die leckeren Erdbeeren zu sammeln - bei mir sind sie sofort in den Mund gewandert.
                                                                      Was für ein tolles zweites Vitaminfrühstück!

                                                                      Der Pfad führt ein ganzes Stück weiter als in der Karte verzeichnet und überquert den Bergrücken erst einen Pass später.
                                                                      Oder sollte ich sagen zwei Handvoll Erdbeeren später?
                                                                      Ab dem Collado de Sarratillons laufen wir auf der Südseite zurück bis unter den Collado de Espierba (nicht ohne weitere Erdbeerpausen). Nun wird der Pfad zum Forstweg mit weiteren Walderdbeeren.
                                                                      Als wir denken, wir platzen bald oder müssen einem Vitaminschock erliegen, beginnen zwischen den vielen Erdbeeren auch noch Kirschbäume ihre Früchte anzubieten! Sie hängen übervoll mit kleinen, reifen, süßen Kirschen, hellrote und schwarze. Unglaublich lecker!




                                                                      Es ist schier unmöglich an ihnen vorbei zu laufen.
                                                                      Immer, wenn wir uns gerade von einem Baum roter Kirschen losgerissen haben, müssen wir schon wieder für dicke, saftige Erdbeeren anhalten, und haben wir hier gerade nur die größten und rotesten geerntet, stehen wir schon wieder unter einem unwiderstehlich lockenden Baum schwarzer Kirschen. Das reinste Schlaraffenland!
                                                                      Für die kurze Strecke nach Espierba brauchen wir ein paar Stunden. Wunderbare Stunden!

                                                                      Zwischendurch wäre Andreas fast noch auf eine Kreuzotter getreten! Die ist aber gerade rechtzeitig noch in einem Buchsbaum verschwunden. Ich habe sie gar nicht gesehen. Als wir sie im Buchsbaum suchen, finden wir im Gestrüpp eine noch recht frische Schlangenhaut! Ganz vorsichtig klaubt Andreas die aus dem Geäst und wir verstauen sie vorsichtig im Essnapf.

                                                                      Der Feldweg geht in ein ruhiges Sträßchen über, dem wir bergab folgen.
                                                                      Am Beginn des Dorfes aus weit verstreuten Häusern kommen wir an einen Brunnen, aus dem wir uns bedienen. Ein einheimisches Auto wird dort mit frischem Kühlwasser versorgt.

                                                                      Wir erreichen die Hauptstraße durch das Pineta-Tal bei Las Cortes und müssen ihr bis zu einem Parkplatz flussab folgen. Hier gibt es eine Brücke, über die wir den Rio Cinca überqueren können.
                                                                      Auf der anderen Flussseite laufen wir erst über einen schottrigen und gerölligen Forstweg, der später in einen schönen Waldweg übergeht. Kurz hinter dem Stausee Embalse de Pineta finden wir einen Aussichtspunkt, von dem aus wir den ersten Blick hinunter auf Bielsa erhaschen können.




                                                                      Eine Art Levada führt nicht neben dem Weg entlang, sondern unter dem Weg! Betonplatten verdecken den künstlichen Wasserlauf, hin und wieder gibt es Brücken oder Wartungs-Öffnungen. Aus diesen weht ein eisiger Luftzug.

                                                                      Ein kurzer, steiler Abstieg führt schließlich nach Bielsa hinein. In dem kleinen Dorf finden wir sofort die Plaza Major und das Hostal Matazueras, das gleich am Platz liegt. Hier haben wir für unsere letzte Nacht gebucht.




                                                                      Trotz der vielen Obstpausen sind wir noch zu früh, um unser Zimmer zu beziehen, es wird noch gereinigt. Wir können aber unsere Rucksäcke schon hineinstellen.

                                                                      Auf dem Platz vor dem Haus bestellen wir uns 2 Cervesas sin alcool und stoßen auf unsere wunderschöne Tour an!




                                                                      Mein Handy bekommt selbst hier keinen Empfang!
                                                                      Mist!
                                                                      Ich probiere und fummele eine ganze Weile daran herum, bis Andreas die Idee hat, das Gerät einmal komplett auszuschalten und neu zu starten.
                                                                      Juhuu! Es funktioniert wieder! Das macht den Rest meiner Tour wesentlich einfacher und entspannter!
                                                                      Darauf trinken wir noch einen cafe con leche.

                                                                      Und noch ein Juhuu! Beide Pakete für mich sind angekommen! Der Futternachschub, den ich mir selbst von zu Hause aus geschickt habe, und die Gaskartusche, die ich mir vom spanischen amazon bestellt habe.
                                                                      Jetzt kann ich den Rest des Tages sehr entspannt genießen und muss mich um nichts mehr kümmern.

                                                                      Wir drehen eine Runde durch das hübsche Dorf. Ich gönne mir Saft und kaufe noch etwas Sonnencreme.
                                                                      Als bester Laden stellt sich nicht der Lidl am Plaza Major heraus, sondern die spanische Alimentation oben an der Kehre der Hauptstraße - falls hier mal jemand einkaufen möchte.

                                                                      Weinverkauf im Supermarkt: Man bringt seinen Kanister mit (oder kauft sich hier einen) und füllt ihn aus dem Hahn in der Wand.


                                                                      Feuerlöscher für Hochprozentiges


                                                                      In der Touri-Info erfahre ich, dass der Pfad zum Lac de Cau, den ich morgen evtl. gehen möchte, unmarkiert und in üblem Zusand ist: Seit dem Winter ist hier noch nicht aufgeräumt worden, es liegen noch viele sturmgefällte Bäume kreuz und quer herum. Evtl. ist der Weg streckenweise auch unter einem Erdrutsch verschüttet.

                                                                      Im Hostal können wir anschließend unser Zimmer beziehen und duschen erst einmal.
                                                                      Dann sortiere ich meinen gesamten Rucksackinhalt und gebe Andreas alles mit, was ich jetzt nicht mehr brauchen werde: Ur-Pyrenäen, Karabiner, Bandschlingen, leere Futtertüten (die hebe ich auf und verwende sie auf der nächsten Tour wieder), Kartenblätter und den Rother1.

                                                                      Andreas hatte sich zum Abendessen auf Paella gefreut, doch die ist leider gerade aus. Statt dessen entscheiden wir uns für einen Salat mit Anchovis und Thunfisch als Vorspeise und als Hauptgang Filet - das sich aber als Schweinerippchen entpuppt.
                                                                      Beim Wein lernen wir, dass Rosso nicht Rot ist sondern Rosé; Rot ist Rojo.

                                                                      Anschließend baue ich mal wieder die Düse meines Kochers mit Werkzeug des Hauses aus und piekse sie mit meiner Nadel frei. Das Ding verstopft alle paar Tage, keine Ahnung, wie da mal Ruß reingekommen sein kann. Ist ärgerlich, denn dann braucht das Wasser ewig, bis es kocht.

                                                                      Wie immer in Dörfern und Häusern wird es später, bis wir schließlich in die Betten steigen.
                                                                      Und wie immer in den Häusern kann ich nicht gut schlafen. Es ist viel zu warm, auf dem Platz ist einiges los, Türen klappern, ... Eigentlich nichts, was mich normalerweise stören würde. Müde genug bin ich auch. Keine Ahnung, woran das liegt.

                                                                      Ich bin traurig und froh, hier angekommen zu sein.
                                                                      Traurig, weil hier unser gemeinsamer Teil meiner Tour endet.
                                                                      Froh, weil alles gut geklappt hat und meine Planung aufgegangen ist, mein Handy wieder funktioniert und meine Care-Pakete angekommen sind.
                                                                      Morgen wandere ich alleine weiter.
                                                                      Zuletzt geändert von Meer Berge; 25.05.2020, 21:19.

                                                                      Kommentar


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                                                                        Fuchs
                                                                        • 29.10.2013
                                                                        • 1352
                                                                        • Privat


                                                                        #36
                                                                        AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                                                        Hei Sylvia - ein schöner Bericht mit tollen Fotos!
                                                                        Eine spannende Ecke, die ich bislang nicht wirklich auf dem Schirm hatte - danke!
                                                                        Grüße von Tilmann
                                                                        http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                        Kommentar


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                                                                          Fuchs
                                                                          • 04.04.2004
                                                                          • 1307
                                                                          • Privat


                                                                          #37
                                                                          AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                                                          Unser Plan ist, die Faja Tormosa zu unserer Linken zu laufen und im Hochtal La Larri zu zelten.
                                                                          Die Faja soll aber nicht ohne sein, zum Teil ausgesetzt, mit Klettereien oder versicherten Passagen und der Durchquerung von Bächen, die je nach Wasserstand anspruchsvoll bis unmöglich sein können. Der Rother sagt: Bei Regen ... sehr gefährlich!
                                                                          Andererseits soll der Weg wunderschön sein...
                                                                          Schade das dies nicht geklappt hat- ich war dort bei gutem Wetter unterwegs - fand es Spannend- daher auch kaum Fotos gemacht- aber OK.

                                                                          Llanos de Larri und La Munia sieht toll aus - da war ich bisher noch nicht ......und Pardina hat ich immer im Blick ... aber dann doch woanders hin.

                                                                          LG
                                                                          Folko
                                                                          www.mitrucksack.de
                                                                          Ganz viel Pyrenäen ( HRP- Haute Randonnée Pyrénéenne - komplett) und ein bisschen La Gomera

                                                                          Kommentar


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                                                                            Fuchs
                                                                            • 10.07.2008
                                                                            • 2381
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                                                            Zitat von Nicki Beitrag anzeigen
                                                                            Schade das dies nicht geklappt hat- ich war dort bei gutem Wetter unterwegs - fand es Spannend- daher auch kaum Fotos gemacht- aber OK.
                                                                            Moin Folko!

                                                                            Spannend - das heißt anspruchsvoll? War das wirklich mit versicherten Passagen und sowas allem? Wenn du kaum zum Fotografieren gekommen bist ... ?
                                                                            Na, vielleicht ein anderes Mal.
                                                                            Ich würde auch gerne die direkten Steig aus dem hinteren La Larri-Llano zu den Munia-Seen ausprobieren, bei gutem Wetter.

                                                                            Ich muss doch noch einmal hin

                                                                            Kommentar


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                                                                              Fuchs
                                                                              • 04.04.2004
                                                                              • 1307
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                                                              War das wirklich mit versicherten Passagen und sowas allem? Wenn
                                                                              ,
                                                                              Am Ende eine Felsstufe mit einer Kette die war auch nötig. Zwischendurch halt mal schmale Pfade im Hang, paar mal die Hände benutzt, teils ist der Pfad schlecht zu erkennen. Im großen und ganzen auch nicht wirklich schwieriger als der Abstieg vom Col. Stürzen und tief fallen geht ja doch öfters.
                                                                              Ist aber schon 10 Jahre her....
                                                                              Schau mal bei mir
                                                                              www.mitrucksack.de
                                                                              Ganz viel Pyrenäen ( HRP- Haute Randonnée Pyrénéenne - komplett) und ein bisschen La Gomera

                                                                              Kommentar


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                                                                                Fuchs
                                                                                • 10.07.2008
                                                                                • 2381
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                                                                Zitat von Nicki Beitrag anzeigen
                                                                                ,
                                                                                Am Ende eine Felsstufe mit einer Kette die war auch nötig. Zwischendurch halt mal schmale Pfade im Hang, paar mal die Hände benutzt, teils ist der Pfad schlecht zu erkennen. Im großen und ganzen auch nicht wirklich schwieriger als der Abstieg vom Col. Stürzen und tief fallen geht ja doch öfters.
                                                                                Ist aber schon 10 Jahre her....
                                                                                Schau mal bei mir

                                                                                Na, war wohl ganz gut, diesmal nicht die Faja gewählt zu haben.
                                                                                Ok, die Stelle mit der Kette hätten wir vermutlich noch irgendwie geschafft, und uns dafür die vielen kleinen Kletterstellen gespart.
                                                                                Aber wenn die Brücke über den Rio Cinco fehlt, ist es dort vielleicht nicht so einfach durchzukommen, je nach Wassermassen.
                                                                                Einen schönen Zeltplatz hattest du dort jedenfalls gefunden. Und auf einem Bild sieht man sehr schön die bunten Felsen und den ganz weißen Berg zwischen den dunklen Felsen.

                                                                                Ja, an den Munia-Seen ist es sehr schön. Und der Übergang vom Col runter in den Cirque de Troumouse ist sicher auch interessant.
                                                                                Nächstes Mal ...

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Fuchs
                                                                                  • 04.04.2004
                                                                                  • 1307
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                                                                  Aber wenn die Brücke über den Rio Cinco fehlt, ist es dort vielleicht nicht so einfach durchzukommen, je nach Wassermassen.
                                                                                  Die fehlt noch immer - keine Ahnung wie gut es ohne Brücke klappt - dafür ist das zu lange her. Als ich dort war lebte die noch! Bei viel Wasser kaum möglich- bei niedrigem Wasser ein ?

                                                                                  LG
                                                                                  Folko
                                                                                  www.mitrucksack.de
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                                                                                  Kommentar


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                                                                                    • 717
                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                                                                    Wieder so ein schöner Bericht über die Pyrenäen von Dir, Meer Berge! Ich bin ja eigentlich nicht so für die Hitze zu haben, aber da muss ich unbedingt auch mal zum Wandern hin, wenn die Kinder noch etwas größer sind.

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Fuchs
                                                                                      • 10.07.2008
                                                                                      • 2381
                                                                                      • Privat


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                                                                                      AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                                                                      Danke schön, freut mich, dass es dir gefällt!
                                                                                      Oben in den Pyrenäen fand ich es meist recht angenehm. Im Tal ist es aber wirklich sehr warm.
                                                                                      Ich hab es auch nicht mit der Hitze, aber dort würde ich sofort wieder hinfahren.

                                                                                      Teil 2 und 3 folgen hoffentlich noch irgendwann ...

                                                                                      Viele Grüße,
                                                                                      Sylvia

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Dauerbesucher
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                                                                                        • 780
                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [ES] [FR] Ein Sommer in den Zentralpyrenäen 1 - Gavarnie/Ordesa

                                                                                        Außergewöhnlich schöne Tour und wirklich tolle Bilder! Ich war mal im Ordesa und wollte diesen Herbst über die Breche de Roland erneut dorthin, aber Corona.... Deinen Bericht les ich mir auf jeden Fall noch ausführlich durch, denn "aufgeschoben ist nicht aufgehoben". Vielen Dank fürs Teilen!

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Gerne im Forum
                                                                                          • 03.04.2016
                                                                                          • 88
                                                                                          • Privat


                                                                                          #45
                                                                                          Aber wenn die Brücke über den Rio Cinco fehlt, ist es dort vielleicht nicht so einfach durchzukommen, je nach Wassermassen.
                                                                                          Hallo Sylvia, wir sind die Faja Tormosa letztes Jahr gelaufen. Ich habe ein paar Fotos für dich gemacht. Als wir da waren, war es heiß und trocken. Die Flusspegel waren eher niedrig. So war es kein Problem. Ich habe etwas Höhenangst und es war für mich gut möglich. Sie ist sehr schön. Wenn es allerdings nass ist und die Flüsse mehr Wasser führen, könnte es an manchen Stellen schwierig werden.
                                                                                          Liebe Grüße von Silke

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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