• Adrian1975
    Anfänger im Forum
    • 21.02.2014
    • 33
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    Via Alpina von Triest nach Monaco

    Auf dem Roten Via Alpina Weg von Triest nach Monaco.

    Nach fast 3 Jahren der Vorfreude und Vorbereitung bin ich am 16.6.2018 in Triest gestartet. Begleitet wurde ich von meinem Rucksack, welcher fast 20 Kg schwer war, Inklusiv Zelt, Kocher, Nahrung für ca. 5 Tage und 2,5 Liter Wasser. Viele von euch denken jetzt, dass der Rucksack viel zu schwer war. Für mich hat es jedoch gepasst, da ich so auch wirklich alles dabei hatte, was ich wollte. Da ich Körperlich sehr fit bin, hatte ich auch keine grossen Beschwerden und konnte recht lange Tagesetappen wandern. Was mir mehr sorgen bereitete, war der Mentale Faktor. So lange alleine unterwegs und die Ungewissheit wo ich am Abend übernachten werde. Ich bin eher der Typ, der gerne alles vorausplant.

    Ps. Sorry wegen den rechtschreibefehlern. Ist halt nicht so meine stärke

    Die angegebene Zeit entspricht der reinen Wanderzeit, ohne Pausen.

    Tag 1. Von Triest nach Senozece. 50 Km 1600 Hm 12 H.

    Um 04.45, bei Tagesanbruch mit dem Flixbuss, in Triest angekommen.

    Schon 24 Grad warm und gleich auf einer Bank am Meer die ganz kurzen Kleider angezogen und nach einem offenen Kaffee umgeschaut. Dort 2 Croissant und einen Cappuccino genossen. Kreuz und Quer durch Triest Richtung Berge, musste jedoch bei der Autobahn umkehren, da es keine Strasse oder Weg mehr gab. Hinter einem Gebüsch einen Biketrail entdeckt und auf diesem wieder etwas hinunter Richtung Meer. Dort auf breiten Wanderweg getroffen. Die stilgelegte Eisenbahnlinie wurde zu einem Bike und Wanderweg ausgebaut, sehr schön! Beim Refugio Premuda vorbei, welche leider noch geschlossen war. (Tiefst gelegene Alpenhütte mit 82 m.ü.m).
    Durch das schöne Rosandra Tal zum Berg Kokoš und hinunter über die Grenze nach Slowenien. Bei der Tankstelle etwas gegessen und der Strasse entlang nach Lipica.
    Wunderschön, mit den vielen Pferden. Auf teil zugewachsen Wegen nach Vilencia, dort bei einem ausgetrockneten Brunnen, einem Salamander geholfen, heraus zu kommen. In Lockev leider alles geschlossen daher weiter zu den Hölenen von Škocjan. Jedoch nicht besucht, da ich weiter wollte. Bei einem kurzen Gewitter Weg verpasst zum Glück bald wiedergefunden. Über sehr schöne Blumenwiesen, beim Flugplatz vorbei. Dann Weglos den Strommasten entlang durch Wald, Wiese, Gebüsch. GPS sei Dank!
    In Senožeče Abendessen eingekauft und etwas ausserhalb vom Dorf, Zelt aufgestellt. War ein langer Tag.
    Habe Pflaster an die Fersen geklebt, jedoch haben sich diese, beim Socken abziehen wieder gelöst.

    Grenzübertrit nach Slowenien


    Lipicaner






    Tag 2. Von Senozece nach Pirnatova Koca. 40 Km 1800 Hm 10 H

    Gut geschlafen, aber nur mit Schlafsack zugedeckt, da sehr warm. In der Nacht erwacht, da ein Tier sich sehr laut bemerkbar machte. Um 04.30 aufgestanden, zusammengepackt und um 05.30 losmarschiert nach Razdrto. Nicht sehr spannender Weg und teilweise sehr mühsam, da es sehr schlammig vom Holzschlag war.



    Nach Razdrto, super Picknick Platz mit Wasser. Zelt getrocknet und Frühstück mit Kaffee gemacht. Schöner aber lang gezogener Weg auf den Berg Plesa. Zum ersten Mal Tageswanderer getroffen, nach dem Berg wieder keinen einzigen Wanderer getroffen. In der Hütte nochmals Kaffee getrunken. Steiler und langer abstieg. Beim 2 Dorf Pause gemacht und etwas aus Rucksack gegessen. Habe gedacht das die Burg von Predjamski schon kommt, muss jedoch nochmals ein Dorf weiterlaufen.

    Heute Morgen nochmals neue Pflaster an Fersen geklebt und hoffe das diese nun besser halten.

    Wunderbarer Anblick von der Höhlenburg! Sehr emotional, da ich mich nun schon seit über 2 Jahre auf diesen Augenblick gefreut habe. Fotos gemacht und ein Glace genossen. Wollte zuerst bei dem Hotel neben der Höhlenburg Predjamski übernachten, aber da es noch recht früh war, bin ich weiter marschiert.


    Es folgte ein sehr langweiliger, breiter Forstweg, denn ich mit Hörspielen überbrückt habe. Das Etappenziel war mit 4,5 Stunden angeschrieben, habe es aber in knapp 3 Stunden geschafft. Keinem einzigem Menschen begegnet. Hoffe das die Wanderwege wieder etwas spannender werden. Dafür sehr schöne Entschädigung bei der Hütte Pirnatova koča na Javorniku auf dem Berg Javornik. Sehr schöne Aussicht.



    Hütte ist leider geschlossen, hat jedoch genug Picknicktische und die Sonne wärmt auch noch schon.
    So Biwakiere ich vor der Hütte auf einem Tisch. Das Wasser ist eher knapp, koche aber trotzdem noch etwas Feines zum Essen. Am Abend kommt noch ein Biker vorbei mit dem ich mich noch nett unterhalte.
    Die Pflaster haben auch noch gehalten



    Tag 3. Von Pirnatova Koca nach Gorenji Novaki, 58 Km 2000 Hm 14 H

    Wieder gut geschlafen und um 04.30 aufgestanden und bei sehr schönem Sonnenaufgang um 05.00 losmarschiert. War kühler als letzte Nacht. Beim hinunterlaufen eine Frau getroffen, die mir auf English sagte, das die Hütte nur am Wochenende offen hat.
    Der Weg, im Tal unten verlief meistens auf breiten Forstwegen oder auf Strassen, welche jedoch sehr wenig befahren waren. Im Forum vom Via Alpina, habe ich gelesen, dass der Wanderweg hinunter nach Idrija sehr schlecht sein sollte. Ich habe mich jedoch trotzdem für den Wanderweg entschieden, da ich sonst alles der Strasse hinunterlaufen musste. Der Weg war wirklichin einem sehr schlechten Zustand und teilweise gar nicht mehr vorhanden.
    In Idrija eingekauft und zum Zmorgen 2 Cappuccino, 2 Gipfeli und 2 Kugeln Glace gegessen. War auch schon wieder sehr warm und daher dachte ich, das eine Dusche heute Abend nicht schlecht wäre. Daher Andrea angerufen und gefragt, ob sie mir am Etappenziel eine Unterkunft buchen kann. Jedoch zu meinem Erstaunen waren alle Unterkünfte belegt. Daher ging ich dann zügig weiter da ich es noch zur einer Hütte schaffen wollte, in welcher es sicher noch platz hat. Nach Idrija steiler aber sehr schöner Wanderweg, oben auf Strasse weiter. Da es keine Brunnen hatte und es immer heisser wurde, musste ich heute insgesamt 4 mal bei Bauern nach Wasser fragen. War jedoch nie ein Problem und ich bekam immer welches. Einem kleinen Bauernmädchen, habe ich 1 Euro gegeben, weil sie mir frisches Wasser geholt hatte. Sie hatte sich sehr darüber gefreut.
    Nach einem Steilen aufstieg über eine Teerstrasse, habe ich eine Pause gemacht und alles abgezogen, bis auf die kurzen Hosen. Als ich so auf der Strasse gelegen bin, kam heute zum ersten Mal ein einheimischer Wanderer vorbei. Er erkundigte sich wohin ich gehe. Auch er wollte auf den Gipfel, welcher auf meinem Weg war. (Habe ihn auch wieder getroffen, siehe extra Text)
    Nach dem Gipfel zügig hinunter und weiter zum vermeintlichem Etappenziel die Hütte Planinska koča na Ermanovcu. Bei der Hütte angekommen, sassen auf der Terrasse 2 Gruppen Wanderer, eine aus Deutschland und eine aus England. In der Hütte hatte es auch ein paar Leute, jedoch wollte niemand zuständig sein und so verlies ich die Hütte wieder.
    Da es immer noch sehr warm war beschloss ich zum nächsten Dorf auf meiner Tour zu laufen. Leider musste ich ca. 30 min wieder zurücklaufen und dann langweiliger breiter Weg nach Dolenji Novaki. Dort noch auf der Strasse 3 Km falsch gelaufen. Wieder zurück, aber leider kein guter Biwak platz gefunden.
    Da es schon nach 20.00 war, habe ich im Bushaltehäuschen mein Lager aufgeschlagen. Wieder etwas gekocht und dann schlafen gelegt. Heute wieder viel zu lange unterwegs. (14 Stunden reine Wanderzeit). Möchte es etwas langsamer angehen lassen und mehr geniessen. Bin von der Bank heruntergefallen, da sie sehr schmal war. Musste mich zuerst aus dem Biwak sack befreien und habe dann im Dunkel, auf eine Baustelle gezügelt und dort weitergeschlafen.





    Auf dem Gipfel traf ich wieder auf den sympathischen Wanderer aus Slowenien. Er erklärte mir, dass es hier kein Gipfelkreuz habe, aber dafür es einen Gipfelschnaps. Dann öffnet er den Baumstamm und offerierte mir meinen ersten Slowenischen Gipfelschnaps.



    Zuletzt geändert von Adrian1975; 01.12.2018, 11:00.

  • blauloke

    Lebt im Forum
    • 22.08.2008
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    #2
    AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

    Über diesen Bericht freue ich mich, wird bestimmt sehr interessant. Anscheinend hast du einen ähnlichen Wanderstil wie ich, da mein Rucksack ein ähnliches Gewicht hat. Nur habe ich es noch nicht geschafft länger als eine gute Woche zu wandern.

    Noch ein Tipp zu den Fotos. Du kannst die Bilder drehen wenn du in deiner Galerie das Foto aufrufst steht oben rechts "Photo Options". Da drauf klicken und "Foto ändern" anklicken, dann kannst du das Bild drehen.
    Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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    • PWD
      Fuchs
      • 27.07.2013
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      #3
      AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

      Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
      Noch ein Tipp zu den Fotos. Du kannst die Bilder drehen wenn du in deiner Galerie das Foto aufrufst steht oben rechts "Photo Options". Da drauf klicken und "Foto ändern" anklicken, dann kannst du das Bild drehen.
      ... wenn sie denn hier bei ODS hochgeladen wären, was immer ein guter Tipp ist, denn dann gehen sie nicht verloren, wenn mal mit der externen Fotoseite was passiert.

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      • Adrian1975
        Anfänger im Forum
        • 21.02.2014
        • 33
        • Privat


        #4
        AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

        Tag 4, Von Gorenji Novaki zum Vogel. 38 Km 3000 Hm 10.5 H

        Sehr gut geschlafen und schon um 03.50 aufgestanden und im Schein der Stirnlampe zusammengepackt. Bei Tagesanbruch um 04.20 abmarschiert da heute nochmals eine relativ lange Etappe mit viel Höhenmeter ansteht. Andrea hat mir ein Zimmer im Skigebiet Vogel Reserviert, welches im Nationalpark Triglav liegt. Nach einer halben Stunde erreichte ich noch das Partisanenkrankenhaus, welches natürlich noch geschlossen war. (Leider).



        Heute schon von Anfang an im Stress, da ich nicht genau wusste wie lange ich zu meinem Etappenziel hatte. Der Wanderweg zum ersten Berg, dem Porezen (1578 m.ü.m) war sehr schön und teilweise auch recht steil. Oben auf dem Berg sehr schöne Aussicht und auch noch in der Hütte eingekehrt. War der einzige Gast und habe eine schöne Kanne Kaffee bekommen. Der Hüttenwart hat mir alle Berge erklärt und mir auch noch einen Feldstecher gegeben. Habe zwar nur die Hälfte verstanden, da er ausschliesslich Slowenisch gesprochen hat.





        Nachher zügig hinunter nach Petrovo Brdo (818 m.ü.m). Musste hier unbedingt Wasser auffüllen, da es nachher bis zum Etappenziel, kein Wasser mehr gab. Leider hatte die Hütte noch Winterpause. Der Hüttenwirt, der am Einräumen der Hütte war, hat mich gesehen und mir gerufen. So konnte ich bei ihm Gratis Wasser auffüllen und bekam auch noch einen Schnaps mit auf den Weg, den er selber gemacht hat. Sehr langer aber schöner Weg zur Hütte Črna prst (1819m.ü.m). Vorbei an Stellungen und Bunker vom 1 Weltkrieg. Kurz vor dem Gipfel, hat sich das Wetter verschlechtert und Nebel ist aufgezogen.



        In der Hütte, wieder einziger Gast, Suppe mit 2 grossen Würsten gegessen und 1 Radler getrunken. Auf English mit dem jungen Hüttenpaar unterhalten. Der Weiterweg auf dem Grad war sehr anspruchsvoll, da dieser sehr schmal, ausgesetzt und auch im Nebel war.



        Den ganzen Tag nur ca. 10 Wanderer getroffen. Nach langen auf und ab, dann im Skigebiet Vogel angekommen. Nicht sehr schön, da viele Skipisten. Um 17.30 in der Lodge eingetroffen. Nur noch 1 Spanier und eine Amerikanerin sind hier. Zimmer für mich alleine. Duschen, Wäsche machen und alles aufladen. Feine Pasta, mit Nachschlag, zum Abendessen bekommen. Nette Unterhaltung und im TV ist noch Fussball WM gekommen.
        Relativ Teuer, für das einfache Zimmer und die Gemeinschafts Dusche.

        Tag 5. Von Vogel nach Dom de Komni. 14 Km 700 Hm 4,5 H

        Sehr gut und auch länger geschlafen, da es regnete. Um 07.30 aufgestanden und dann einfaches aber gutes Frühstückt genossen. Bis auf die Socken, waren aller Kleider trocken. Um 09.30 bei Regen abmarschiert. Hatte mich zuerst gar nicht angemacht, bei Regen weiterzuwandern, war dann aber gar nicht so schlimm. Es hat sich gelohnt, die schweren Regenhosen mit auf die Tour zu nehmen, da sie wirklich sehr gut sind. Nach ca 1,5 Stunden hat es aufgehört zu regnen, blieb jedoch weiterhin Neblig.
        Weg verlief mehrheitlich durch hüfthohe Gebüsche, wodurch man immer wieder nass wurde. Leider fast keine Wegmarkierungen und wegspuren, jedoch traf man immer wieder auf Resten von alten Militärwegen. Habe die Orientierung im Nebel verloren und wäre nach Bauchgefühl ins falsche Tal abgestiegen. GPS sei Dank, dass ich den richtigen Weg gefunden habe. Viele Bergsalamander unterwegs und ich musste aufpassen, dass ich auf keinen draufgestanden bin. Nach 4,5 bei der Hütte Dom na Komni angekommen.

        Grosse und moderne Hütte. Bei Kaffee und Apfelstrudel mit Wirtin geredet, welche etwas Deutsch gesprochen hat. Da es einen TV in der Stube hatte, konnte ich die Wirtin überreden, dass ich heute Abend den Schweizer Match schauen durfte. War sehr glücklich darüber und machte daher heute schon sehr früh Feierabend. Bin später noch zur einem 15 Minuten entferntem Barakendorf vom 1 Weltkrieg gewandert. Werde morgen um 05.00 Loswandern da sehr schönes Wetter vorhergesagt wurde. Bis jetzt sehr wenig Leute in der Hütte. War alleine in meinem Zimmer. Später kamen noch 2 Amerikanische Lehrer in mein Mehrbettzimmer, welche auch einen Teil des Via Alpina wanderten.
        Nach dem Essen, welches ich mit einem deutschen Ehepaar zu mir genommen habe, schaute ich zusammen mit den Amerikaner den Schweizer Match. Haben uns recht viel auf Englisch unterhalte und sie hatten fast mehr Freude als ich, dass die Schweiz gewonnen hatte. Sie wollen in den 2 Monaten, die sie unterwegs sind bis nach Como kommen.





        Tag 6. Von Dom de Komni nach Dom de Vrsicu 37 Km 2150 Hm 11 H.



        Um 04.15 aufgestanden und schon um 04.30 bei Sonnenaufgang abmarschiert, da ich gestern schon alles gepackt habe. 1 Slowenischer Wanderer war auch schon wach und ist zusammen mit mir losmarschiert, jedoch in eine andere Richtung. Wolkenloser Himmel und wunderschöner Sonnenaufgang bei jedoch nur 3 Grad. Schöner Weg zur berühmten 3 Seen Hütte (Koča pri Triglavskih jezerih), im Herzen vom Triglav Nationalpark.





        Bis dorthin alleine unterwegs und in der Hütte einen Kaffee genossen. Schöne Fotos gemacht und auf dem weiterweg die ersten Murmeltiere meiner Wanderung gesehen.



        Habe mich für die Original Route entschieden, welche zwar weiter und höher hinaufging, als der direkte Weg nach Trenta. Hatte jetzt auch ein paar Wanderer unterwegs, welche zwar fast alle die den direkten Weg nahmen, das es teilweise doch noch recht viel Schnee hatte. Wunderschöne Gegend und die teils grossen Schneefelder war zum gluck schon gespurt vom Vortag. Über steile Felsrücken und Schneefeldern den Berg Hribarice (2334) erklommen mit sehr schöner rundum Sicht.



        Vorsichtig das erste Schneefeld hinunter und dann immer schneller hinuntergerutscht. Bis zur Hütte (Tržaška koča na Doliču) alles im Schnee, was jedoch kein Problem war. Hütte hatte noch Winterpause, jedoch waren schon Leute hier, welche sie am Einräumen waren. Von der Hütte ging es sehr steil abwärts über ein vereistes Schneefeld. Mir kamen 3 Wanderer mit Steigeisen, Pickel und Helm entgegen. Probierte den Abstieg, musste jedoch dann einsehen, dass das queren des Schneefeldes ohne Hilfsmittel viel zu gefährlich war. Habe mir einen anderen Weg über einen Schotterkar gesucht und bin dann weiter unten wieder auf die Spuren der Bergsteiger gestossen.



        Der Weg war nachher problemlos und auch sehr schön. Ein alter Kriegsweg führte über sehr viele kehren ins Tal hinunter. Teilweise war der wunderschöne Weg in die Felsen gehauen. Da der Weg im 1 Weltkrieg gebaut wurde (von den Italienern) und zum Warentransport benutzt wurde, war er nicht sehr steil und hat sich endlos in die Länge gezogen. Musste ich doch 1500 Hm ab stück absteigen bis nach Trenta.
        In Trenta etwas eingekauft und eine Pizza gegessen. Mit 2 Radfahrer aus Österreich unterhalten. Hier auch sehr viele Touristen unterwegs. Weiter zur Hütte (Koča pri izviru Soče) dort Kaffee und Kuchen. Der weiterweg zur höchstgelegenen Bergpassstrasse Sloweniens,( Vršič 1615 m.ü.m) verlief grösstenteils im Walde. Immer wieder querte der Wanderweg, verfallene Militärwege. Auf einer Gedenktafel am Wegesrand, habe ich erfahren, dass der jetzige Wanderweg von jugoslawischen Kriegsgefangenen gebaut wurde. Oben auf der Passstrasse habe ich mich in der Hütte einquartiert.





        Hatte das Massenlager für mich alleine. Leider hatte die Hütte keine Dusche und das Natel musste ich auf dem Gang aufladen, da es sonst keine Steckdose hatte. Sehr gut gegessen und mich mit einem paar aus Österreicher unterhalten. Um 21.15 flog noch die Bergwacht 2 Bergsteiger aus den Bergen heraus, welche sie direkt vor der Hütte abseilten. Noch einen Cappuccino getrunken. Beim Zucker eingiessen, ist der Deckel des Zuckers abgefallen und alles über Cappuccino und den Tisch ergossen. Der Wirt hat es gesehen und mir erklärt, dass vorher eine Familie mit Kindern dort gesessen hat und sicher diese den Deckel gelöst haben. Ich bekam anstandslos einen neuen Cappuccino. Noch mit Andrea über Whatsapp Telefoniert.

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        • Adrian1975
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          • 21.02.2014
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          #5
          AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

          Tag 7. Von Dom na Vrisicu nach Thörl. 30 Km 1250 Hm 7 H

          Wie immer bis jetzt, gute geschlafen und um 05.45 losgewandert. Das Wetter ist stark bewölkt und es tröpfelt leicht. Zuerst etwas der Passstrasse entlang und dann auf sehr schönen Wanderwegen zur Hütte, Dom v Tamarju (1109). Unterwegs Gämse mit Jungtieren gesehen. Runter zur Hütte über einen Lawinenkegel, der das Ganze Tal blockierte. Sehr schön gelegene Hütte und dort gleich 2 Cappuccino getrunken.





          Forststrasse hinunter bis zur Ski Schanze von Planica. Sehr eindrücklich! Im Dorf Ratece konnte ich einkaufen, obwohl Sonntag war. Auf einer Bank vor der Kirche, habe ich das das meiste vom Einkauf, schon wieder gegessen. Hinauf zum Dreiländereck, führe ein schöner Weg mit sehr vielen Serpentinen, welche alle durchnummeriert waren. Oben sehr viele Leute. Fotos gemacht und gleich wieder weitergewandert.





          Im Nachhinein habe ich mich etwas geärgert, dass ich nicht noch länger dortgeblieben bin. Zuerst wieder schöner Wanderweg und dann leider öde Forststrassen welche sich endlos durch den Wald zogen. Dem falschen Wanderweg gefolgt und grossen Umweg gemacht. Am Schluss auf der Hauptstrasse über den Zoll nach Görgeln. Habe mich sehr geärgert, dass ich falsch gelaufen bin.



          Sitze in Görgeln im Restaurant bei Café und Kuchen und weiss nicht, ob ich noch weiter Wandern soll.
          Bin dann schliesslich hier geblieben für 35 Euro mit Dusche im Zimmer und Frühstück.
          Nachher noch 2 mal zur 2 Kilometer entfernter Tankstelle gegangen und diverses zum Essen und Trinken gekauft. Am Abend, in der Wirtsstube, noch etwas Fussball geschaut. In der Nacht erwacht, da es sehr stark regnete.

          Tag 8. Von Thörl zur Poludinger Alm 34 Km 2600 Hm 9 H

          Gut geschlafen und nach dem Frühstück um 08.15, bei leichtem Regen, losmarschiert.
          War sehr gutes und grosszügiges Frühstück. Steiler, schöner Wanderweg zur Göriacher Alm. Oben drückt etwas die Sonne, durch die Wolken. Es folgen viele Alpen mit sehr vielen Tieren, die sich frei bewegen können: Pferde mit Fohlen, Kühe, Schafe und Ziegen, alle zusammen.



          Langweilige Forststrassen wechseln sich mit Wanderwegen ab. Bei einer schönen Kapelle vorbei zur Feistritzer Alm, wo ich einen Cappuccino Trinke. Rede etwas mit dem Älpler, der mir erklärt, das auf dieser Alp erst vor kurzem ein Bär gesichtet wurde.



          Auf dem Weiterweg sehe ich 2 Eichhörnchen und erschrecke sehr, als neben mir ein Rebhuhn aus dem Gebüsch flieht. Ein Pferd kam noch zu mir und wollte gestreichelt werden. Die Sonne hat sich durchgesetzt und daher möchte ich gerne heute draussen schlafen. Daher möchte ich gerne noch meine Wasserreserven auffüllen. Bei einer Alp nach Wasser gefragt, haben jedoch auch kein fliessendes Wasser, wollte mir jedoch ein Bier geben. Musste einen grossen Umweg machen, da der Wanderweg gesperrt war, und daher habe ich den Via Alpina verlassen.



          Zur Poludinger Alm hochgestiegen. Bei einer Almhütte gefragt, ob ich unter Vordach Biwakieren darf. Kein Problem und sehr nett. Sie gehe jetzt ins Tal hinunter und es sei nur noch ein Ehepaar hier oben, ansonsten sind alle Häuser leer. Als ich beim Kochen war, kam das Ehepaar, welches eine Almhütte gemietet hat. Nettes Gespräch gehabt und noch ein Panasche gekriegt. Wurde recht schnell kühl, daher schon beizeiten in den Schlafsack und Tagebuch geschrieben.
          Das Pärchen kam nochmals vorbei und wir haben noch 2 Runden Selbstgemachter Schnaps getrunken. Noch die Adresse notiert, damit ich ihnen ein Ansichtskarte von Monaco senden kann.





          Tag 9. Von der Poludinger Alm zur Steineger Alm, 38 Km 1600 Hm 9 H

          War sehr kalt in der Nacht mit nur ca.2 Grad. Immer wieder erwacht, da ich kalte Beine hatte und einen kleinen Brand, von den Schnäpsen. Daher schon um 04.45 abmarschiert.



          Habe einen nicht markierten alten Wanderweg genommen, durch den Wald, zur sehr schönen Egger Alm hinunter. Sehr viele Rehe im Wald gesehen. Nachher wieder öde Forststrassen bis zur Grenze, wo ich dann einen schönen schmalen Wanderweg fand, der in eine Schlucht und später wieder zur österreichischen Grenze führte. Dann wieder mühsame Forststrassen und auch schwierig den Weg zu finden. Über Umwegen Nassfeld erreicht, eingekauft und Kaffee getrunken. Weiter oben auf einem Liegestuhl Pause gemacht und gegessen.



          Weiter auf dem Gradweg wo noch eine Schlange meinen Weg kreuzte. Recht windig auf dem Grad. Weiter zur Stainiger Alm, wo ich beschloss zu übernachten.





          Sehr schönes Zimmer für 30 Euro mit Frühstück. Habe einen grossen und extrem feinen Kaiserschmarren gegessen, denn Besten der ganzen Tour! Sehr nette Leute hier und auch hilfsbereit. Wollte eigentlich im Zimmer Suppe kochen, aber sie machten hier alles selber und so habe ich mich entschieden hier zu essen. Eigener Gemüsegarten, Fleisch von den eigenen Tieren, Milchprodukte und Konfitüre, alles wird selber gemacht, sogar das Brot backen sie im eigenen Backofen vor der Hütte. Es gab Wienerschnitzel mit Kartoffelsalat, auf dem Holzherd gekocht. Wir konnten zuschauen da der Esstisch sich in der Küche befand. Es war sehr lecker und zum Abschluss gab es wieder selbstgebrauter Schnaps. Ausser mir waren noch 2 Wanderinnen und 2 offroad Töfffahrer zu Gast.

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          • blauloke

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            • 22.08.2008
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            #6
            AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

            Zitat von Adrian1975 Beitrag anzeigen

            Heute schon von Anfang an im Stress, da ich nicht genau wusste wie lange ich zu meinem Etappenziel hatte. Der Wanderweg zum ersten Berg, dem Porezen (1578 m.ü.m) war sehr schön und teilweise auch recht steil. Oben auf dem Berg sehr schöne Aussicht und auch noch in der Hütte eingekehrt. War der einzige Gast und habe eine schöne Kanne Kaffee bekommen. Der Hüttenwart hat mir alle Berge erklärt und mir auch noch einen Feldstecher gegeben. Habe zwar nur die Hälfte verstanden, da er ausschliesslich Slowenisch gesprochen hat.

            Den Hüttenwirt und seine Frau habe ich ebenfalls als sehr freundlich in Erinnerung. Ich habe während meiner Wanderung nach Triest in der Hütte auf dem Porezen übernachtet und wurde bestens versorgt.
            Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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            • Adrian1975
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              #7
              AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

              Tag 10. Von Steiniger Alm zur Wolayerseehütte. 34 Km 2550 Hm 10 H

              Um 07.00 Frühstück. War super, alles selber gemacht und das Brot war der Hammer. Da muss ich unbedingt wieder einmal hin, am liebsten mit meiner Freundin Andrea. Nettes Gespräch mit den beiden Motoradfahrern und um 08.00 weitergewandert bei leichtem Nieselregen.
              Zuerst hinauf zum Pass und dann auf den Findenigkofel.
              Dort auf dem Bergspitz hatte es eine Herde Ziegen und Schafe, welche mich richtiggehend terrorisierten. Wahrscheinlich weil der Rucksack und ein Teil der Kleider Salz vom Schweiss daran hatte. Wurde über eine
              halbe Stunde verfolgt. Hat aber Spass gemacht!








              Hinunter zur Zollnersee Hütte, wo ich etwas getrunken habe. Dann weiter und den Via Alpina verlassen, da dieser nun langweiligen Forstwegen folgt. Bin auf die Italienische Seite gewechselt mit sehr schönen Wegen und vielen Stellungen vom 1 Weltkrieg. Leider immer wieder sehr dunkle Wolken und leichter Regen. Hinauf zum Pizzo di Timau (2217 m.ü.m) wo es eine Glocke zum Leuten hatte. Leider den falschen Weg genommen und so musste ich wieder hinunter. Zwischendurch bei einer Stellung untergestanden und den kurzen Regenschauer abgewartet.



              Leider hatte ich heute wieder starke Schmerzen im linken Knie. Hoffe das wird besser! Insgesamt an 3 grossen Italienischen Selbstversorger Hütten vorbeigekommen.



              Dann wieder über die Grenze und auf den Via Alpina Weg gewechselt Richtung Plöckenpass. Dort Kaffee und Kuchen in nur 5 Minuten verdrückt, da ich noch weiter möchte und es stark nach Regen aussieht.





              Nochmals 900 Hm hinauf zur Walayerseehütte. Angeschrieben waren 4 Stunden und ich brauchte knapp 2,5 Stunden. Wetter wird immer schlechter und der Weg ist recht anspruchsvoll mit einigen Schneefeldern. Zusammen mit einem Italienischen Pärchen um ca 18.30 in der Hütte angekommen. Zusammen mit den zweien das Massenlager bekommen und dann auch noch gleich zusammen abendgegessen. Nette Unterhaltung. Neue und moderne Hütte, fast schon Hotel, was ich auch im Preis vom Essen bemerkbar macht. Die Italienerin macht 2 Monate den Via Alpina und ihr Kollege begleitet sie diese Woche. (Werde sie in 3 Wochen wiedersehen!) Knie eingesalbt und werde morgen nur eine kurze Etappe machen um das Knie zu schonen und auch weil schlechtes Wetter angesagt ist. Hier oben Kein Handy empfang, habe es aber der Familie schon angekündigt, dass sie nichts von mir hören werden.





              Noch etwas zum Thema Hüttenstempel: Irgendwie erwische ich immer die falsche Seite und so steht der Stempel auf den Kopf.

              Tag 11. Von der Wolayerseehütte zur Porzehütte. 33 Km 2100 Hm 9,5 H



              Eigentlich wollte ich ausschlaffen da das Wetter sehr schlecht sein sollte. Bin dann doch um 07.30 los, da es noch nicht regnete. Das Italienische Pärchen eingeholt und noch ein Foto zusammen gemacht. Sehr steiler schöner Anstieg zum ersten Pass.



              Regenhosen ausziehen, da ich recht ins Schwitzen gekommen bin und es noch nicht regnet. Hat dann den ganzen Tag nicht richtig geregnet nur dreimal etwas getröpfelt. Sehr viele Leute kamen mir entgegen unteranderem 1 Wanderer mit Hund welcher auch eine kleine Lastentasche getragen hat. Grosse Schafsherde mit Hunden und Hirten überholt. Im Hochweißsteinhaus etwas getrunken und feinen Mohnkuchen gegessen. Da das Wetter noch hält gehe ich weiter. Wird heute nichts mit der kurzen Etappe, hoffe das Knie hält, da es schon wieder etwas schmerzt. Laufe weiter mit 4,5 Liter Wasser da es nun, laut Wegweiser, 9 Stunden auf einem Höhenweg weitergeht ohne Hütte, jedoch mit einem Notbiwak in der Mitte des Weges. Steiler Aufstieg zum Grad.



              Windig und recht ausgesetzt, ist der Weg ein stetiges auf und ab über insgesamt 9 Gipfel und Scharten. Habe mich endschieden nicht ins Notbiwak abzusteigen, da es fast 500 Hm runter geht, welche ich morgen wieder rauf müsste. Ein endlos langer Weg, der sich extrem in die Länge gezogen hat.



              Nur noch 2 Leute getroffen. Aber der Weg ist sehr schön und dem Knie geht es erstaunlich gut. Etwas Musik zur Motivation gehört und dann um ca. 18.00 die Hütte erreicht, welche recht voll war. Habe mich am Anfang nicht so recht wohl gefühlt. Duschen für 3 Euro für 3 Minuten. Während dem Duschen auch noch die Kleider gewaschen. Nette Unterhaltung mit Deutschen, welche recht beeindruckt von meiner Tour sind. Um 21.30 schlafen gelegt.



              Tag 12. Von der Porzehütte nach Sexten. 32 Km 1700 Hm 9 H

              Relativ gut geschlafen dank Ohrstöpsel. Um 04.45 losmarschiert bei bewölktem Himmel. Eigentlich sollte heute schönes Wetter sein, jedoch über den Tag verteilt 3-4 kurze Regengüsse. Was sehr mühsam war, da ich immer wieder die Regensachen anziehen und wieder ausziehen musste.
              Nach ca. 2 Stunden die kleine Filmoorhütte erreicht. Müsli gemacht und wollte einen Kaffee dazu trinken, jedoch musste der Hüttenwart den Ofen noch anfeuern. Eine halbe Stunde später bekam ich meinen Kaffee. Nach der Hütte sehr schöner Höhenweg, wieder bei leichtem Regen.



              Hinauf zum Pfannenspitz (2670 m.ü.m) sehr schöne Aussicht aber auch windig und kühl. Musste Handschuhe und Kappe anziehen.





              Beim Hinunterlaufen zur Obstansersee Hütte wird das Wetter wieder besser. Trinke wieder einen Kaffee und beschliesse, da es noch recht früh ist, heute bis nach Sexten zu laufen. Möchte dort wieder einmal richtig Einkaufen, Pizza essen, geniessen und irgendwo draussen übernachten. Auch einen Besuch am Bankomat muss noch sein.

              Nach der Hütte geht es weiter auf dem Karnischen Höhenweg, alles dem Grad entlang. Sehr schöne Wege. Hatte immer zwei Wege die parallel zu einander verliefen, einer auf der österreichischen Seite und einer auf der italienischen Seite des Berges.



              Viele Stellungen und Schützengräben. Bin über jede Bergspitze welche man auch hätte umgehen können. Auf einmal hatte man einen Blick auf die andere Seite des Tales, zu den 3 Zinnen. Der Gradweg zieht sich recht in die Länge, daher habe ich beschlossen, an einem windgeschützten Plätzchen Spaghetti zu kochen. Kaum war ich fertig mit kochen und wollte anfangen zu essen, hat es wieder angefangen zu regnen.



              Sehr, sehr schnell gegessen und alles eingepackt und weitergewandert. Die Sillianner Hütte wurde gerade umgebaut und daher nicht so gemütlich, weshalb ich diese ausliess und den steilen Weg nach Sexten in Angriff nahm.





              In der Zwischenzeit scheint wieder die Sonne und es ist recht warm. Dem Knie geht es zum Glück wieder besser! Einkaufen und etwas gefeiert, weil ich ein Zwischenziel erreicht habe. Zuerst ein Panache und Nüsse gekauft, später noch 2 Aperolspritz im Kaffee getrunken, für zusammen nur 7 Euro. Etwas beschwipst zur Pizzeria und feine Pizza gegessen. Mit einem deutschen Paar unterhalten, welche sehr interessiert an meiner Tour waren. Vor dem eindunkeln noch ca. 30 min weitergelaufen nach Moos, wo ich auf dem Fussballplatz bei einem kleinen Häuschen mich schlafen gelegt habe. In Sexten, bei der schönen Kirche, noch Kerzen angezündet.

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              • Adrian1975
                Anfänger im Forum
                • 21.02.2014
                • 33
                • Privat


                #8
                AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                Den Hüttenwirt und seine Frau habe ich ebenfalls als sehr freundlich in Erinnerung. Ich habe während meiner Wanderung nach Triest in der Hütte auf dem Porezen übernachtet und wurde bestens versorgt.
                Danke für deine Rückmeldung und den Link zur deiner Tour
                Da hatte ich aber zum glück, besseres Wetter

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                • Meer Berge
                  Fuchs
                  • 10.07.2008
                  • 2381
                  • Privat


                  #9
                  AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                  Tolle Tour! Gefällt mir gut!
                  Aber - wow, hast du ein Tempo drauf!
                  Ich glaube, ich könnte mich auch nur schwer überreden, morgens um 4 schon loszulaufen ...
                  Ich würde sicher für jede deiner Etappen 2 Tage brauchen ...

                  Vielen Dank für deinen Bericht!

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                  • SiSler
                    Erfahren
                    • 16.12.2013
                    • 138
                    • Privat


                    #10
                    AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                    ... ich komme da nur virtuell mal sehr gerne auf deiner Route mit. Habe vor einigen Jahren die "grüne Variante" (Via Alpina: Liechtenstein bis Genfer See) gemacht, ist ja im Vergleich zu deiner Tour doch eher bescheidene Strecke. Ich bin mit 2,5 Wochen gut durchgekommen, du bist dann da vermutlich in 5-6 Tagen durch (? / bin gespannt) .. ich finde deine bisherigen km-Tagesleistungen mehr als beeindruckend - und dann immer noch Zeit für eine Einkehr / Mahlzeit / Schnaps in den Hütten .. da ziehe ich respektvoll meine Mütze und bin gespannt wie dieses "Rennen" weitergeht


                    Gruß
                    “I only went out for a walk and finally concluded to stay out ... for going out, I found, was really going in”
                    (John Muir)

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                    • Adrian1975
                      Anfänger im Forum
                      • 21.02.2014
                      • 33
                      • Privat


                      #11
                      AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                      Tag 13. Von Sexten zur Dürrensteinhütte. 32 Km 2300 Hm 8,5 H


                      Um 05.00 erwacht. Sehr gut geschlafen! Eine halbe Stunde später losgewandert Richtung 3 Zinnen. Kaiserwetter, keine einzige Wolke am Himmel.



                      War der einzige Wanderer um diese Zeit. Nach ca. 1,5 Stunden einen Schweizer Wanderer überholt und mit ihm geredet. Sind etwas zusammengelaufen und haben in der Hütte, Rifugio Comici Zsigmondy, einen Cappuccino getrunken.



                      Noch ein Foto zusammen gemacht, da er der erste Schweizer Wandere war, den ich auf meiner Tour getroffen habe. Rast in der Drei Zinnen Hütte gemacht, welche erst heute geöffnet hat. Glück gehabt.





                      2 Cappuccino getrunken und Müsli gemacht. Habe erfahren, dass eine Dusche a 3 Minuten, hier 7 Euro kostet!! Ist jedes Mal sehr beeindruckend, diese Dolomiten Bergen.
                      Auf sehr schönem, aber langem Wanderweg hinunter zum Dürrensee.



                      Bei einer Bank noch Suppe gekocht und in der Bar ein Glace auf den weiterweg mitgenommen. Möchte heute noch zur Dürrsteinhütte und hoffe das es auch Platz hat, da heute Samstag ist.

                      Das Wetter ist eigentlich sehr schön, so dass man draussen übernachten könnte, ist hier jedoch nicht gerne gesehen, da dieser Teil der Dolomiten unter Naturschutz steht. Dem Knie geht es sehr gut und auch sonst ist alles beim Besten. Wieder ein sehr schöner und steiler Aufstieg Richtung Dürrsteinhütte.





                      Abstecher auf den Gipfel gemacht. Bekomme ohne Problem ein Schlafplatz und anstatt morgen zu frühstücken, bekomme ich 2 Sandwiches mit auf den Weg. So kann ich beizeiten loswandern. Schöne Aussicht von hier oben. Teile das Zimmer mit 3 anderen Weitwandern, welche alle auch alleine unterwegs sind. Bin sehr überrascht, hier so viele zu treffen, sonst sind es meistens Tages Touristen.



                      Tag 14. Von der Dürrensteinhütte nach Welsberg. 29 Km 700 Hm 6.5 H

                      Sitze um 07.00 bei der Rossalm und trinke Kaffee und esse ein Brötchen. Eigentlich hat die Alm erst ab 10.00 offen, doch die Almbesitzer sitzen draussen beim Frühstück und so habe ich auch einen Kaffee bekommen.



                      Heute Morgen um 04.30 aufgestanden und um 05.00 losmarschiert. Nicht so gut geschlafen, da ich immer wieder erwacht bin, weil ich Angst hatte den Wecker zu verpassen und so die anderen zu wecken. Bin natürlich wieder bevor der Wecker geläutet hat aufgestanden. Über schöne Almen und typische Dolomiten Wege hier zur Almhütte. 2016 hat es in der Nähe der Rossalm einen grossen Bergsturz gegeben, weshalb auch der Wanderweg umgeleitet wurde. Kommt immer wieder etwas hinunter. Während meiner Pause hat es 2-mal gerumpelt, was jedoch normal ist hier, hat mir der Almwirt erzählt.





                      Schöner Weg zum Pragerwildsee. Kommen mir relativ viele Wanderer entgegen, da es eine sehr schöne Gegend ist und auch noch Sonntag. Der See sieht sehr schön aus von oben. Über grosse Schutthalde zum See abgestiegen.





                      Am See findet ein Wettfischen statt und es hat sehr viele Leute. Auf einer Bank Pause gemacht und gestaunt, das immer mehr Leute kamen. Am See entlang zum Talanfang.



                      Grosse Autokolonne und extrem viele Leute kommen das Tal hinauf. Fühle mich gar nicht mehr wohl hier. Wollte eigentlich eine lange Pause machen und den schönen See geniessen, laufe aber zügig weiter das Tal hinunter. Über langweilige Strassen und Radwegen nach Felsberg. Ist inzwischen sehr heiss geworden. Der Via Alpina Weg führt ins nächste Tal hinein, ca. 5 Stunden dem Radweg entlang. Bin im Moment gar nicht motiviert für diese Strecke. Habe probiert, telefonisch ein Zimmer hinten im Tal zu bekommen, jedoch ohne Erfolg.
                      So habe ich beschlossen, hier in Felsberg eine Unterkunft zu suchen. Bei einem Hotel am Weg nachgefragt nach einem freien Zimmer. Hätte für 60 Euro eins bekommen, was mir aber im Moment etwas zu teuer war. Habe das der Wirtin gesagt und sie hatte Verständnis dafür. Sie hat für mich sogar rumtelefoniert und eine Pension für 25 Euro für mich gefunden! So nett. Sehr schönes Zimmer mit Doppelbett und TV. Wäsche gemacht und im Dorf Glace gegessen.

                      Nachher noch zur Burg hinauf. Beim herunterlaufen ist mir ein Maulwurf begegnet, welcher mich 2 mal umrundete und dann wieder in die Wise verschwand. In einer Bar, Aperolspritz getrunken und Fussball WM geschaut. Nachher feine Pizza gegessen. Freue mich auf die Ortschaft Antholz, die ich morgen erreiche werde.



                      Tag 15. Von Welsberg zur Riserfernerhütte. 35 Km 3000 Hm 9 H


                      Gut geschlafen und super gefrühstückt. Habe 5 Euro Trinkgeld gegeben, worüber sich die Gastgeberin sehr gefreut hat. Am Anfang alles recht öde Radwege und Forststrassen. Daher sehr zügig unterwegs aber auch weil das Wetter nicht allzu beständig ist und es bald wieder anfangen könnte zu regnen. 3 Hörspiele auf diesem Wegabschnitt gehört.

                      Zur Grübelscharte, den Wanderweg verpasst und einer Kuhspur gefolgt. Relativ spät den Fehler gemerkt und dann querfeldein dem GPS zur Scharte hinauf gefolgt. Zügig nach Antholz hinunter, da wieder schwarze Wolken aufziehen und ich noch 1600 Höhenmeter am Stück aufwärts muss, zur Risenfernerhütte.



                      Nach zügigen 6 Stunden Antholz erreicht. Zwischendurch hatte es eine Alm, die leider geschlossen war und so bin ich dann doch nach Antholz, obwohl es einen Umweg war. Aber ich war auch noch gut in der Zeit und daher habe ich in der Pizzeria eine Pizza gegessen. Pizza Biathlon, welche ich vom Winter her kenne, wenn wir den Biathlon Weltcup schauen gehen. 5 Minuten nach meiner Bestellung hatte ich diese schon auf dem Tisch und musste auch gleich bezahlen, da sie Mittagspause machen wollten. Kam mir aber entgegen, da ich es sehr eilig hatte, weil es weiter im Tal unten schon donnerte.



                      Habe entschieden ganz zur Hütte aufzusteigen. Eigentlich wollte ich das Biwak etwas unterhalb der Hütte benützen, doch ein Bauer hat mir gesagt, dass diese in einem sehr schlechten Zustand sei und auch keine Türe und Fenster mehr hat. Schöner langer Aufstieg zur Hütte. Am Anfang noch in der Sonne und bei warmen Temperaturen. Später gehen 2 Gewitter ganz knapp neben mir herunter. Jedoch das 3 Gewitter erwischt mich und so musste ich die letzten 20 min im Regen über grosse Steine zur Hütte marschieren. Immer noch erstaunlich warm hier auf 2800 m.ü.m.



                      Hatte nur 2 Gäste in der Hütte. Habe noch Brot und Müsli, das ich zum Abend essen. Fast ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht hier in der Hütte esse, hätte aber sonst mein Essen morgen wieder mittragen müssen. Nehme noch Kaffee und Dessert und unterhalte mich mit dem Wirtenpärchen und den zwei deutschen Gästen.



                      Der Hüttenwart ist ein lustiger Typ der alles frei heraus sagt. Fühlt sich auch nicht als Italiener sondern als Südtiroler. Er war auch schon in Zürich die Biathleten abholen, nach der WM. Sind fast alles Südtiroler und 2 kommen aus dem Antholzertal, worauf er sehr stolz ist. Hatte natürlich Freude, als ich ihm erzählt habe, das ich auch schon zweimal in Antholz am Biathlon Weltcup schauen war. Sie möchten gerne ein Mail von mir, wenn ich Monaco erreicht habe, was ich auch gemacht habe.

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                      • Wafer

                        Lebt im Forum
                        • 06.03.2011
                        • 9533
                        • Privat


                        #12
                        AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                        Hallo Adrian1975.

                        Sehr schöner Bericht!
                        Ich war kürzlich auch wieder in Slovenien unterwegs, als ich durch die Karawanken gezogen bin. Die Gegend da unten rutscht mit jedem Reisebericht von dort auf der ToDo-Liste weiter nach oben. Überhaupt erkenne ich recht viel wieder, was ich auf meinen Südalpenweg-Touren gesehen habe. Ich war allerdings meist in der Gegenrichtung unterwegs und da finde ich es immer sehr interessant, wie jemand das eben in der anderen Richtung erlebt.
                        Deine Tagesleistungen sind allerdings etwas heftiger als meine! Da bist du stramm unterwegs. Respekt!
                        Ich freue mich auf mehr!

                        Gruß Wafer

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                        • Adrian1975
                          Anfänger im Forum
                          • 21.02.2014
                          • 33
                          • Privat


                          #13
                          AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                          Tag 16. Von der Risenfernerhütte zur Edelrautghütte. 38 Km 2800 Hm 10.5 H

                          Einigermassen gut geschlafen und bei Sonnenaufgang um 04.50 losmarschiert. Möchte um 07.15 im Tal unten den Bus nehmen, da der Weiterweg nicht sehr spannend ist, alles der Strasse entlang. Schon sehr warm und daher schon kurz unterwegs. Sehr zügig in 2 Stunden 10 Minuten ins Tal gewandert. Dort musste ich feststellen, dass diese Bussverbindung während den Schulferien nicht fährt. Autostopp gemacht und mit 2 Frauen und die knapp 7 Km Strasse im Auto zurückgelegt, bis nach Sand im Taufers.



                          Dort 2 Cappuccino und Brötchen plus einkaufen. Um 8.00 von Sand im Taufers weiter über einen sehr steilen und schönen Wanderweg zum Speikboden. Wetter im Moment sehr gut. Weiter auf einem langen Höhenweg im ständigem auf und ab.





                          Um 12.00 möchte ich kurze Pause machen, fängt jedoch an leicht zu regnen und so fällt diese Pause ins Wasser. Esse das Sandwiches im Gehen. Beeile mich sehr, da es immer schwärzer wird. Um ca. 14.00 kommt ein grosses Gewitter herunter mit starkem Hagel. Innert Minuten ist alles weiss und auf dem Weg kommt ein Bach hinunter. Habe alle Regenkleider angezogen, doch auch diese nutzen nichts bei diesem starken Gewitter. Sehr anspruchsvoll, da der Wanderweg über grosse Steinplatten führt und diese sehr rutschig und voller Hagel sind. Nach ca. 1 Stunde erreiche ich pflotschnass die Chemnitzer Hütte.



                          Hütte recht klein und kein Trockenraum. Daher esse ich hier noch ein Brötchen und trinke ein Cappuccino bevor ich weitergehe. Das Gewitter hat zum Glück nachgelassen und es regnet nur noch wenig. Muss ins Tal hinunter und auf der anderen Seite wieder hinauf zur Edelrauthütte. Die letzten 20 Minuten bis zur Hütte nochmals im Regen.





                          Neue moderne Hütte, dafür kostet die Übernachtung 22 Euro im Etagenbett. Hütte ist fast voll und alle natürlich mit nassen Sachen. Suche mir einen Platz um alle meinen nassen Sachen zu trocknen. Zum Abendessen habe ich mir mein Lieblings Bergessen ausgesucht: Spiegelei, gebratener Speck und Bratkartoffel. Kann auf dem Laptop der Hüttenchefin noch schnell schauen was die Schweizer an der WM machen und erkundige mich noch über den Gletscherübergang den ich morgen machen möchte. Viele Leute im Gastraum, ich bin jedoch alleine was mir recht gut passt, da ich müde bin und nicht so reden mag. Beim Bezahlen noch einen Schapps erhalten.

                          Tag 17. Von der Edelrauthütte zum Frisberhaus. 28 Km 2000 Hm 8.5 H.

                          Nicht so gut geschlafen, da ich Angst hatte zu verschlafen. Um 04.15 aufgestanden und um 04.45 losgewandert. Immer noch etwas dunkel. Folge dem schwach markiertem Pfad hinauf zum Gletscherübergang.



                          Schon wieder recht warm und so stehe ich bei Sonnenaufgang auf gut 3000 m.ü.m, in kurzen Hosen und Leibchen da und geniesse die ersten Sonnenstrahlen. Der weitere Weg zum Gletscher hinunter und über den Gletscher ist nicht mehr richtig markiert. Ich folge schwachen Wegspuren zum Gletscherrand hinunter. Das war der schwierigste Teil, da der Gletscher jedes Jahr mehr schmilzt und so der Zugang immer mühsamer wird. Die Querung des Gletschers war kein grosses Problem, da dieser im oberen Teil keine Spalten hatte.



                          Der Aufstieg über eine Seitenmoräne war wieder anspruchsvoller. An der geschlossenen Hochfeiler Hütte vorbei ins Tal hinunter. Hat sich wieder sehr in die Länge gezogen und ich wurde langsam mürrisch, da ich noch nichts gegessen habe.



                          Vom Tal dann zügig zum Pfischterjoch Haus hinauf wo ich einen Cappuccino getrunken habe und mir Müsli gemacht habe. Der Wetterbericht hat für morgen Nachmittag schlechtes Wetter angekündigt und übermorgen soll es den ganzen Tag regnen. Daher mit Andrea, meiner Freundin telefoniert und ihr den Auftrag erteilt, für morgen eine Unterkunft für 2 Tage in Hintertux zu organisieren. Da ich die alpine variante über Hintertux nach Hall in Tirol mache, werde ich das schlechte Wetter in Hintertux abwarten und mir übermorgen einen Ruhetag gönnen.



                          Weiter zum Schlegeis Stausee hinunter und dann gleich wieder einen schönen Weg hinauf zur Opererhütte, wo ich vor 3 Jahren mit Andrea zusammen einen sehr feinen Kaiserschmarren gegessen habe. Daher hier nochmals einen feinen gegessen. Wieder recht schwarze Wolken am Himmel. Breche daher schon bald wieder auf. Nach 15 Minuten fängt es an zu donnern und zu blitzen. Ziehe schnell meine Regensachen an und schon kommt wieder ein sehr starkes Gewitter mit Hagel. Laufe zügig weiter. (Wäre gescheiter umgekehrt zur Hütte).
                          Begegne noch Leuten, die sich in der Schutzstellung hinkauern, wegen den vielen Blitzen. Ist jedoch nichts für mich, da ich sonst auskühlen würde. Sehr anspruchsvoller Höhenweg über viel Geröll, was durch den Hagel zusätzlich noch anspruchsvoller wird. Die Hagelkörner sind nochmals grösser als gestern und schmerzen recht.
                          Nach einer halben Stunde ist der Spuck zum Glück vorbei. Als ich nach 1,5 Stunden beim Friesenberhaus ankomme scheint die Sonne.



                          Habe Glück und bekomme das einzige Einzelbett im Massenlager. Mache ein kurzes Nickerchen und gehe dann in die Gaststube, lesen und Tagebuch schreiben. Freue mich auf meinen Ruhetag übermorgen! Hat noch relativ viel Schnee beim Übergang nach Hintertux. Da dieser auch wieder auf 3000 m.ü.m liegt. Laut Hüttenwirt sollte es jedoch gut machbar sein. Sehr sympathisches Hüttenpersonal und schöne Hütte. Leider wird gerade das Dach neu gemacht und daher ist ein Teil der Hütte eingerüstet. Hüttenwart hat beim Abendessen noch eine Ansprache gehalten und über das Wetter und die Wanderwege berichtet. Noch nette Unterhaltung mit 2 jungen Frauen aus Deutschland, die den Berliner Höhenweg begehen.

                          Tag 18. Vom Frisenberhaus nach Hintertux. 12 Km 550 Hm 4 H.

                          Noch nie so gut geschlafen in einer Hütte wie diese Nacht. Wahrscheinlich weil ich keinen Wecker gestellt habe und auch keinen Stress habe, da ich heute nur eine kurze Etappe machen werde.
                          Als ich bei der Hütte um 05.45 loslief, war schon ein Dachdecker am Arbeiten, inklusiv hämmern. Über einen schmalen steilen Wanderweg zur Fiebercharte (2912 m.ü.m.) hinauf, der zwischendurch mit Stahlseilen gesichert war.







                          Oben angekommen noch etwas Sonne erwischt bevor die schwarzen Wolken kamen. Sehr viele Schneehühner gesehen. Zuerst über Blocksteine und Schnee hinunter, nachher schöner Wanderweg. Insgesamt 1500 Höhenmeter am Stück runter. In Hintertux, Brötchen, Butter, Marmelade und Kaffee gekauft und auf einer Bank gefrühstückt.



                          Schon um 10.00 angekommen. Nachher in meine Unterkunft, welche schön war und über eine Sauna verfügte. Noch etwas spazieren gegangen und 3-mal in die Saune. Hatte nun auch angefangen zu regnen. Im Restaurant gegenüber abendgegessen. Nicht so gemütlich da sehr viele Leute im Restaurant.

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                          • Adrian1975
                            Anfänger im Forum
                            • 21.02.2014
                            • 33
                            • Privat


                            #14
                            AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                            .

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                            • Adrian1975
                              Anfänger im Forum
                              • 21.02.2014
                              • 33
                              • Privat


                              #15
                              AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                              Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                              Tolle Tour! Gefällt mir gut!
                              Aber - wow, hast du ein Tempo drauf!
                              Ich glaube, ich könnte mich auch nur schwer überreden, morgens um 4 schon loszulaufen ...
                              Ich würde sicher für jede deiner Etappen 2 Tage brauchen ...

                              Vielen Dank für deinen Bericht!
                              Also zuhause stehe ich auch nicht so früh auf . Aber in den Bergen geniesse ich es, so früh loszuwandern.
                              Freut mich, wenn der Bericht gefällt! Gruss

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                              • Adrian1975
                                Anfänger im Forum
                                • 21.02.2014
                                • 33
                                • Privat


                                #16
                                AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                Hallo Adrian1975.

                                Sehr schöner Bericht!
                                Ich war kürzlich auch wieder in Slovenien unterwegs, als ich durch die Karawanken gezogen bin. Die Gegend da unten rutscht mit jedem Reisebericht von dort auf der ToDo-Liste weiter nach oben. Überhaupt erkenne ich recht viel wieder, was ich auf meinen Südalpenweg-Touren gesehen habe. Ich war allerdings meist in der Gegenrichtung unterwegs und da finde ich es immer sehr interessant, wie jemand das eben in der anderen Richtung erlebt.
                                Deine Tagesleistungen sind allerdings etwas heftiger als meine! Da bist du stramm unterwegs. Respekt!
                                Ich freue mich auf mehr!

                                Gruß Wafer
                                Hallo Wafer.
                                Freut mich, wenn der Bericht dir gefällt! Gruss Adrian

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                                • Galadriel
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                                  • 03.03.2015
                                  • 913
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                  Ja, ein sehr schöner Bericht und einiges habe ich wiedererkannt, da wir im Herbst auch eine Woche im Triglv-Nationalpark unterwegs waren...
                                  Wandern & Flanieren
                                  Neues entdecken durch Langsamkeit

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                                  • Adrian1975
                                    Anfänger im Forum
                                    • 21.02.2014
                                    • 33
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                    Zitat von Galadriel Beitrag anzeigen
                                    Ja, ein sehr schöner Bericht und einiges habe ich wiedererkannt, da wir im Herbst auch eine Woche im Triglv-Nationalpark unterwegs waren...
                                    Ja der Nationalpark Triglav hat mir auch wirklich sehr gut gefallen.
                                    Gruss

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                                    • Adrian1975
                                      Anfänger im Forum
                                      • 21.02.2014
                                      • 33
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                      Tag 19. Ruhetag

                                      Ruhetag. Lange geschlafen und dann sehr viel gefrühstückt! Da es den ganzen Tag regnet, mit dem Bus nach Mayerhofen gefahren, den man mit der Gästekarte gratis benützen konnte. Dort nochmals etwas gegessen und viel Essen eingekauft. Zurück im Hotel, mehrmals in die Sauna und zwischendurch Fussball geschaut. Es regnet nun seit gestern Mittag ununterbrochen. War ein sehr guter Entscheid heute einen Ruhetag zu machen. In einem kleinen Laden bei der Bahnstation Äpfel und Nektarinen gekauft. Diese wurden in eine braune Papiertüte verpackt, so wie früher als ich noch klein war. Fand das mega cool 



                                      Tag 20. Von Hintertux zur Halsmarterhütte. 35 Km 2500 Hm. 8.5H


                                      Um 06.50 aufgestanden, alles gepackt, und nach dem grossen Frühstück um 08.30 losmarschiert, bei leichtem Nieselregen. Das Wetter ist noch nicht wirklich schön, bedeckt, neblig und eben etwas Regen. Eigentlich sollte es, nach Wetterbericht, schön sein. Im Nebel aufwärts auf einem neu angelegten Wanderweg, was das Vorankommen sehr mühsam macht, da dieser recht schlammig und rutschig ist.



                                      Sehr erschrocken, als aus dem Nebel ein Murmeltier auf mich zugerannt kam und nur einen halben Meter vor mir ins Loch verschwand. Weiter auf Schneefeldern und immer noch starkem Nebel zur Luzumer Hütte. Zum Glück hatte es noch Wegspuren auf dem Schnee, sonst hätte ich den Weg, im Nebel nicht gefunden.





                                      Grosser Militärplatz bei der Luzumer Hütte, nicht wirklich ein schöner Ort zum Verweilen. Schnell einen Cappuccino getrunken und gleich weiter. Der Nebel lichtet sich etwas und mir kamen auch recht viele Weitwanderer entgegen, da hier der Via Alpina den Adlerweg den E02 und den Traumpfad München-Venedig kreuzt. 4 Weitwanderwege auf dem gleichen Weg, da wird im Hochsommer sicher einiges los sein. Beim Naviser Jöchl endschieden den Via Alpina zu verlassen und ins Tal abzusteigen, da der Nebel wieder dichter wurde. Bei der Steinkaseralm hat es beim Brunnen einen Selbstbedienungsgetränkestand, wo ich mich bedient habe.



                                      Auf Forststrassen weiter das Tal hinunter zur sehr schönen Franz Pitscheider Hütte. Wurde unterwegs von einem Bauer mit Auto überholt und eingeladen mit zu fahren. Lehnte dieses aber dankend ab. In der Hütte einen Kaffee getrunken und weitermarschiert, da ich heute gerne draussen schlafen möchte.



                                      Hinauf zur Halsmarterhütte, wo sich auch jetzt noch die Sonne zeigt. Sehr schöner Waldspielplatz mit Aussicht Steg, auf dem mich einrichte. Suppe gemacht und ins Inn Tal geschaut, wo ich morgen absteigen muss. Um 20.00 kommt noch eine junge Familie vorbei und haben Freude mir den morgigen Wegverlauf zu zeigen. Sehe auf der anderen Talseite die Hütte, bei welcher ich morgen vorbei muss. Habe im Internet geschaut, ob morgen Sonntag eine Bäckerei in Hall im Tirol offen hat und auch eine gefunden. Freue mich jetzt schon auf das morgige Morgenessen.





                                      Tag 21. Von der Halsmarterhütte zur Birkkarbivak. 38 Km 3200 Hm 10.5 H


                                      Nach sehr gutem Schlaf um 05.00 losmarschiert. Hinunter nach Hall im Tirol hat sich noch recht in die Länge gezogen und die Wanderwege waren nicht immer markiert. An schönen Pferdeweiden vorbei und kurz vor Hall noch 3 Rehe beim Weiden am Waldrand beobachtet.



                                      In Hall, beim Bäcker Rutz ein Frühstück genommen mit unbegrenztem Kaffee Konsum. Nach 3 Kaffees und Gebäck, weiter talaufwärts der Strasse entlang zum Eingang vom Karwendel.



                                      Der Hüttensteig zur Bettelwurfhütte war sehr steil und technisch fast schon hochalpin. Hat mir sehr gut gefallen. In der Hütte etwas getrunken und auf dem Höhenweg weiter zur Scharte und hinunter zur Hallerangeralm.





                                      Schnell etwas gegessen, denn das Wetter ist nicht so stabil und es ziehen schon wieder schwarze Wolken auf. Möchte wenn möglich noch zum Birkkar Biwak auf 2740 m.ü.m. Wird noch ein langer und auch schwieriger Weg. Zuerst muss ich noch weiter ins Tal hinunter bevor der Weg abbiegt, hinauf zur Birkkar Spitz.







                                      Schon beim hinunterlaufen 3 kurze an Regenschauer. Vom Tal bis zur Bikkar Spitz war 6,5 Stunden angeschrieben. Ist jedoch schon 15.00, muss mich also sehr beeilen. (Schaffe es in 3 sehr anstrengenden Stunden). Der Weg verläuft zuerst sehr schön dem Bach entlang Taleinwärts, dann immer steiler und wegloser.



                                      Loses Geröll erschwert den Aufstieg, da es sehr steil ist und ich immer wieder zurückrutsche.



                                      Hat auch wieder etwas angefangen zu regnen und Nebel zieht auf. Der Schlussanstieg ist Hochalpin mit Stahlseilen und Nebel, zum Glück wieder ohne Regen. Sehe das Biwak erst als ich 10 Meter davor stehe. Sehr schöne Hütte.



                                      Mache es mir bequem und hole draussen Schnee zum Kochen. Mache feines Reis und mit dem heissen Kochtopf gleich noch die nassen Socken gebügelt. Nachher koche ich mir noch einen Kaffee. Recht kühl geworden, daher bald in den Schlafsack gekrochen. Draussen immer noch Nebel und Nieselregen.

                                      Tag 22. Vom Birkkarbivak zur Pestkapelle. 57 Km 3300 Hm 15 H


                                      Nach gutem Schlaf um 05.00 losmarschiert. Sehr steil und rutschig, Schneefeldern machten den oberen Teil des Weges anspruchsvoll.





                                      Weiter unten schöner Wanderweg zum Karwendelhaus. Leider etwas zu früh dort und daher ohne Kaffee weiter.



                                      Dann fast 15 Km lang Talauswärts wandern, auf einem breiten langweiligen Forstweg ohne Abwechslung. Zum Glück konnte ich Hörspiele hören. Mit Hunger in Scharniz angekommen und gleich in die Bäckerei. Auf Bank gegessen und weiter über Wiesen und Waldwege.



                                      2 Zecken eingefangen auf dem Wiesenpfad, da ich vergessen habe mich mit dem Anti Zeckenspray einzusprühen. Zecken entfernt und über einen sehr schönen Schluchtenweg hinauf zum Hohen Sattel. Hinunter nach Ahrn. Musste mich auch mit vielen Brämen herumschlagen. In Ahrn, Müsli gemacht und dann über den anspruchsvollen Weg (Sollerinne) hinauf zur sehr schönen Mailerhütte.



                                      Dabei erstmals, bei dieser Wandertour, die Grenze nach Deutschland überschritten.



                                      Hinunter zum Schachenhaus und etwas gegessen. Wasservorräte zu ende. Jedoch kein Trinkwasser in der Hütte und nur Teuer zu kaufen. Ohne Wasser weiter abgestiegen ins Schachental.



                                      Es kamen mir immer wieder 3er Patrouillen vom Deutschen Militär entgegen, die wohl eine Übung machten. Habe beschlossen heute noch lange weiter zu wandern, da es hier verboten ist zu campieren und die Hütten sehr stark besucht sind. Beim hinunterlaufen geht es mir sehr schlecht, keine Motivation und auch nichts mehr zum trinken. Unten zum Glück einen Brunnen entdeckt und Wasser nachgefüllt. Dem sehr schönen blauen Fluss entlang aufwärts gewandert bis zur Reintalangerhütte.





                                      Die Hütte ist wunderschön gelegen, aber sehr viele Leute. Ist schon nach 18.30. Nehme einen Riegel und ein Koffeinröhrchen, welches bei mir voll einschlägt. Statt den angeschriebenen 2,5 Stunden zur Knorrhütte, brauche ich nur 1 Stunde 10 Minuten. Bin sehr überrascht wie schön die Landschaft hier ist. Hütte auch sehr voll und daher ohne Pause weiter zur Grenze nach Österreich.



                                      Als ich die Grenze passiere ist es schön nach 20.30. Nochmals ein Jöchel bevor es hinuntergeht.



                                      Sehr viele Gämse auf dem Weg und schöner Sonnenuntergang. Bin auch, ausser bei den Hütten, keinem Menschen mehr begegnet. Um 21.30 bei der Pestkapelle angekommen und mir auf der Bank gemütlich gemacht.



                                      Musste den Rucksack seitlich unterstellen, da die Bank recht schmal war. Nur noch etwas Süsses und Salziges gegessen. Eine Sternschnuppe gesehen bevor ich müde eingeschlafen bin

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                                      • sinje
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                                        • 13.11.2017
                                        • 700
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                        "57 Km 3300 Hm 15 H" Wow! Respekt!
                                        Auch sonst eine beeindruckende Tour - Danke für deinen Bericht!

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                                        • donjohannes
                                          Gerne im Forum
                                          • 07.04.2015
                                          • 82
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                          Bin wohl der 20. hier, der über Deine Etappen staunt.
                                          Ich bin diesen Sommer von Triest nach Cannes auf einer eigenen, längeren Route (4200km), die andere Ziele hatte und alle 5 viae alpinae tangierte. Ich bin einen Monat vor Dir los. Ich überlege gerade, wo Du mich überholt haben könntest. Aber selbst wenn wir gerade auf dem selben Weg unterwegs waren, hätte ich von Dir wohl nur einen Blitz gesehen. Meine längste Etappe waren 109km (Tag und Nacht) mit 3000hm. Aber das war zum Abschluss der ganzen Tour. Tags darauf lag ich am Strand.
                                          57km und 3300hm im Aufstieg mit 20kg Gepäck einfach mal so zwischendrin, das ist ja verrückt! Respekt! Wenn man schon mal "vorausfragen" darf, wie lange hast Du insgesamt gebraucht? Klingt verdächtig nach einer FKT der Via Alpina!

                                          Und danke für die tollen Bilder.

                                          Was hat Deinen Rucksack eigentlich so schwer gemacht? Oder waren es Steine, damit es Dich bremst und die Tour nicht schon nach 3 Wochen vorüber ist
                                          Zuletzt geändert von donjohannes; 04.12.2018, 19:47.

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                                          • Adrian1975
                                            Anfänger im Forum
                                            • 21.02.2014
                                            • 33
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                            Zitat von donjohannes Beitrag anzeigen
                                            Bin wohl der 20. hier, der über Deine Etappen staunt.
                                            Ich bin diesen Sommer von Triest nach Cannes auf einer eigenen, längeren Route (4200km), die andere Ziele hatte und alle 5 viae alpinae tangierte. Ich bin einen Monat vor Dir los. Ich überlege gerade, wo Du mich überholt haben könntest. Aber selbst wenn wir gerade auf dem selben Weg unterwegs waren, hätte ich von Dir wohl nur einen Blitz gesehen. Meine längste Etappe waren 109km (Tag und Nacht) mit 3000hm. Aber das war zum Abschluss der ganzen Tour. Tags darauf lag ich am Strand.
                                            57km und 3300hm im Aufstieg mit 20kg Gepäck einfach mal so zwischendrin, das ist ja verrückt! Respekt! Wenn man schon mal "vorausfragen" darf, wie lange hast Du insgesamt gebraucht? Klingt verdächtig nach einer FKT der Via Alpina!

                                            Und danke für die tollen Bilder.

                                            Was hat Deinen Rucksack eigentlich so schwer gemacht? Oder waren es Steine, damit es Dich bremst und die Tour nicht schon nach 3 Wochen vorüber ist
                                            Ich habe 64 Tage gebraucht, allerdings habe ich am Schluss etwas abgekürzt. Das war aber von Anfang an so geplant.
                                            Deine Tour war aber auch nicht ohne!! Gibt es von dieser einen Bericht?
                                            Mein Zelt wiegt schon fast 3 KG und ich hatte auch meistens 2,5 Liter Wasser dabei,da ich viel getrunken habe.
                                            Gruss, Adrian

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                                            • donjohannes
                                              Gerne im Forum
                                              • 07.04.2015
                                              • 82
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                              64 Tage! Ich weiß nicht, was aktuell die schnellste Zeit ist, aber das wäre wohl irgendwo in der Gegend, wenn man den Schlenker über die ligurischen Alpen noch hineinrechnet.
                                              3kg Zelt? Find ich irgendwie cool. Da zählen die Leute heute jedes Gram und Dein Zelt allein ist schwerer als die komplette Schlafcombo + Kleidung für die meisten Ultralighter. Und trotzdem bist Du so schnell wie diese.

                                              2,5 Liter Wasser ist für mich Minimum. Da bekomm ich schon einen trockenen Hals :-) Bin auch ein Vieltrinker und Schlepper. Zwar wiegt mein Zelt nur 1 kg und Matte + Quilt zusammen 800gr, aber ich trage andere Dinge mit rum und komm mit Verpflegung und Wasser auch schnell auf 18kg und mehr.

                                              Bericht gibt es noch keinen. Auf Instagram hab ich unterwegs gepostet (@4kmhpunktcom), jetzt gerade schreib ich das Buch. Ich hab unterwegs gefilmt und werde in ein paar Wochen beginnen, die Episoden nach und nach auf youtube hochzuladen. Vielleicht stell ich auch mal eine Zusammenfassung mit Bildern hier rein, aber zuerst die Pflicht, dann die Kür.

                                              Freu mich auf die weiteren Berichte zu Deinem Weg und hebe mir die anderen Fragen für den Schluss auf. :-)

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                                              • Adrian1975
                                                Anfänger im Forum
                                                • 21.02.2014
                                                • 33
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                                Tag 23. Von der Pestkapelle nach Berwang. 30 Km 2150 Hm 8 H.

                                                Gut geschlafen musste einfach aufpassen, dass ich beim Kehren nicht von der Bank gefallen bin. Am Anfang fast zu warm im Schlafsack und daher geschwitzt, dafür gegen morgen etwas kühl gehabt.



                                                Schöner Weg am See vorbei zur Coburgerhütte. Wollte eigentlich dort frühstücken, hätte aber noch fast 1 Stunde warten müssen, da ich schon um 05.00 losmarschiert bin.
                                                Nach Biberwier waren ganze 4,5 Stunden angeschrieben welche ich jedoch in knapp 2 Stunden zurückgelegt habe. (Hatte grossen Hunger).





                                                Gleich den Lebensmittelladen gestürmt und viel zum Essen gekauft. Auf dem Weg nach Bierwier noch einen grossen Hasen gesehen. Sehr steiler Wanderweg den Wald hinauf Richtung Wolfratshaus. Etwas hinunter bevor es nochmals zum Sommerjöchel hinaufging. Hoffe das Wetter hält noch bis nach Berwang, wo mir Andrea ein Zimmer reserviert hat.





                                                Beim Hinunterlaufen die ersten tropfen Regen. Mache aber trotzdem bei einem kleinen Bauernhof Pause, welcher etwas zum essen anbietet. Bin der einzige Gast und werde von einer ganz alten Bäuerin bewirtet. Nehme einen Kaiserschmarren und bekomme Besuch von der Hofkatze. Von hier noch ca. 45 Minuten bis nach Berwang. Mache Wäsche und wollte noch einkaufen, doch leider war der Laden heute Nachmittag geschlossen. In einem Restaurant gegessen und dann noch WM Halbfinal im Zimmer geschaut.

                                                Hatte sehr gute Unterkunft und musste auch keine Zuschläge für Kurzaufenthalt und Einzelzimmer bezahlen, da Pilger und Weitwandere in dieser Pension davon ausgeschlossen sind.

                                                Tag 24. Von Berwang nach Oberstdorf. 50 Km 1900 Hm 10.5 H

                                                Sehr gut Geschlafen, gepackt und nach dem Frühstück um 07.45 gestartet bei leichtem Nieselregen. Das Frühstück war etwas spärlich und daher war ich froh, als ich nach 2 Stunden auf Forstwegen, Weissbach an der Lech erreicht habe. Ein zweites Frühstück genommen und mich mental auf die langen folgenden Forststrassenabschnitte eingestimmt. Auch noch für das Mittagessen eingekauft und den Pilgerstempel geholt, da der Jakobsweg hier auch durchführt. Für 1 Stunde der Lech entlang, leider auch breite Wege, bevor der Via Alpina abgebogen ist ins Tal hinein.



                                                Habe vergessen das Wasser aufzufüllen und habe daher Wanderer gefragt, ob noch ein Brunnen komme. Das verneinten sie, aber gaben mir ein 0,5 Liter Wasserflasche mit auf den Weg. Bin auf dem folgenden Wegabschnitt niemandem begegnet und er wird auch nicht oft begangen.



                                                Zuerst öde 2,5 Stunden Forststrasse bis zur einer Alm wo ich mein Mittagessen gegessen habe. 1 Kliff Bar und eine Leberkäsesemmel zusammen mit einem Red Bull getrunken, als Belohnung für diesen langweiligen Wegabschnitt.



                                                Weiter mit mehr oder weniger weglos und ohne Wanderwegmarkierungen zur Blockkarscharte hinauf. Über die Grenze, hinunter zum Prinz-Luitpold-Haus und eingekehrt.



                                                Möchte wenn möglich heute noch nach Oberstdorf, was aber noch gut 5 Stunden marsch bedeutet und es doch schon 15.30 ist. Zuerst über schöne Wanderwege bis zur Käseralpe um dann weiter auf Forststrassen abzusteigen.





                                                Schon relativ spät und Oberstdorf ist immer noch weit weg. Beim Oytalhaus ein Trottinett bekommen und die restlichen 6 Kilometer nach Oberstdorf hinuntergefahren. War wirklich sehr froh, da ich langsam am Ende meiner Kräfte war. Esse in Oberstdorf einen feinen Grillteller und begebe mich nachher auf den Gemeindeplatz, wo ich die 2 Halbzeit vom WM Halbfinale auf Grossleinwand mitverfolge. Habe noch keine Ahnung wo ich heute schlafen werde. Mache mich im dunkeln, um 22.15, auf die Suche nach einem Schlafplatz und finde etwas ausserhalb bei einer Kirche eine gute Bank. Sehe noch 2 Glühwürmchen und schlafe dann auf der Bank ein, bevor ich 10 Minuten später wieder erwache.

                                                Bin alle 15 Minuten, vom sehr lauten Glockenschlag der Kirche, erwacht. Habe nicht damit gerechnet, dass diese so häufig und so laut läutet.

                                                Ich wusste, dass man beim Oytalhaus Trottinetts mitten kann, um nach Oberstdorf hinunterzufahren. Jedoch nur bis 17.00 und ich war erst nach 19.00 dort. Habe aber 2 Einheimische getroffen, welche mir ein Trotti, gratis zur Verfügung gestellt haben. Musste es einfach unten im Dorf, bei der Talstation anstellen. Ich war mega Happy und glücklich darüber.



                                                Tag 25. Von Obestdorf nach Buchboden. 47 Km 2550 Hm 12 H

                                                Nicht wirklich gut geschlafen, da ich alle 15 Minuten von der Kirchenglocke geweckt wurde, so dass ich schon um 02.45 aufgestanden bin.
                                                Im Schein der Stirnlampe um 03.15 losmarschiert, der Strasse entlang. War schon etwas unheimlich. Um 05.00 den Wanderweg erreicht und auf diesem zum Höhenweg aufgestiegen.



                                                Schöner Höhenweg im ständigen auf und ab, bis zur Mindelheimerhütte, welche ich um 08.00 erreichte.



                                                Müsli gemacht mit einem Apfel darin. Kaffee in der Hütte geholt und Schlafsack und Biwaksack zum Trocknen aufgehängt. Sehr schönes Wetter und viele Leute die eben mit dem Frühstück fertig sind und alle als erste auf den Wanderweg wollen. Zum Glück sehr wenige auf dem Via Alpina unterwegs.



                                                Treffe, nach einer halben Stunde, auf eine Herde Steinböcke und kann sehr nahe an ihnen vorbeigehen. Sehr eindrückliche Tiere.





                                                Auf der Widersteinhütte nur schnell etwas getrunken, da mir diese nicht so sympathisch war. In meinem Tagebuch nachgeschaut bis wann der Spar Laden in Schröcken offen hat und festgestellt, dass dieser über Mittag geschlossen ist.





                                                Vollgas runter Richtung Schröcken und 10 Minuten vor Ladenpause Spar erreicht. Einkaufen und Essen plus Glace im Restaurant.


                                                Andrea (Meine Freundin) und ich haben vor fast 3 Jahren, hier in Schröcken, etwas für mich vergraben. Da ich schon damals diese Tour geplant habe und ich wusste, dass ich hier vorbeikomme. Habe die Stelle, dank Fotos wiedergefunden. Habe doch fast 10 Minuten gesucht, bis ich die Dose gefunden habe. Netter Brief von Andrea und 5 Euro, mit welchen ich gleich eine Glace genommen habe.



                                                Weiter führt der Weg am Fluss entlang bis es nach einer Stunde, wieder über einen Forstweg, hinaufgeht. Der Weg ist recht Steil und es ist auch sehr heiss geworden. In der Bibacherhütte, nach dem obligatorischem Cappuccino mit Kuchen, Wanderschuhe ausgezogen und ein kurzes Nickerchen gemacht.



                                                Auf schmalem Wanderweg hinunter nach Buchboden. Bin langsam müde, da ich schon sehr lange unterwegs bin. Habe in letzter Zeit, fast keinen Kontakt mehr zu anderen Wanderer, da ich nicht mehr so oft in Hütten übernachte. Muss das etwas ändern. Schaue nach einem geeigneten Biwakplatz, finde jedoch nichts Gescheites. Daher übernachte ich auf dem Dorfplatz von Buchboden auf einer Parkbank.



                                                Die Leute hier scheint das aber nicht zu stören. Esse auf der Bank Brot, Käse und Aufschnitt. Später noch im Restaurant visa wie, Cappuccino und Kuchen. Gehe schon um 20.30 Schlafen, während noch Abendspaziergänger an meinem Schlafplatz vorbeiziehen.

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                                                • Adrian1975
                                                  Anfänger im Forum
                                                  • 21.02.2014
                                                  • 33
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                                  Tag 26. Von Buchboden nach Feldkirch. 36 Km 1000 Hm. 8 H.

                                                  Erstaunlich gut geschlafen, obwohl ich schon um 20.30 eingeschlafen bin. Musste die Biwaksackhülle, ganz über den Kopf ziehen, wegen den vielen Mücken und bin auch um 21.30 von geblöcke erwacht. Nur 1 Meter neben meiner Bank war eine Wiese mit Zaun. Als ich mich umschaute, standen ca. 10 Geisen am Zaun und haben mich angeschaut, als ich mich jedoch bewegte, ergriffen sie leider die Flucht. Sehr schöner Sternenhimmel in der Nacht.
                                                  Um 04.15 aufgestanden, gepackt und eine halbe Stunde später losmarschiert.



                                                  Die erste Stunde der Strasse entlang bis zur Ortschaft Sonntag, was auch passte, da es noch dunkel war. Von dort auf Wanderwegen im stetigen auf und ab weiter Tal auswärts. Beim Kloster Propstei St. Gerold schnell einen Kaffee getrunken. Bin sehr zügig unterwegs, da ich am Mittag in Feldkirch sein möchte, wo ich mich mit Andrea treffe.



                                                  Nun verläuft der Weg meistens auf Forststrassen, jedoch sehr abwechslungsreich immer wieder durch kleine Dörfer. Teilweise verläuft der Weg auch wieder auf dem Jakobsweg. Bei der Sennerei Thüringerberg, hat es einen kleinen Laden, bei dem ich Brötchen und Kaffee kaufe und unterwegs zu mir nehme. Unterwegs noch eine Füchsin mit jungen beobachtet.


                                                  Von weitem schon Ziege geblöcke gehört jedoch keine gesehen. Als dann auf einen Wiesenweg kam, sah ich weiter vorne 2 Ziegen stehen. Da sie weiter laut blökten, ging ich näher ran und entdeckte noch eine Ziege die ein Bein zwischen den Bäumen eingeklemmt hatte. Ich stieg über den Zaun und probierte die Ziege anzuheben, was mir jedoch nicht gelang. Sah weiter vorne einen Bauern, welcher ich auf mich aufmerksam machte. Zusammen gelang es uns die Ziege zu befreien.




                                                  Das letzte Stück vor Feldkirch war relativ mühsam, zwischen Autobahn und Zuggeleis.



                                                  Laufe zur Schattenburg hinauf wo ich Andrea treffe und zusammen essen wir je ein grosses Wienerschnitzel. Mache morgen einen Tag Pause und werde heute mit Andrea nach Au (Bregenzerwald) fahren wo wir den morgigen Tag geniessen werden. Übermorgen wird mich Andrea wieder hier in Feldkirch absetzten, wo ich dann auf dem Via Alpina weiter wanderen werde. Am Abend war alles etwas mühsam für mich, musste wieder Entscheidungen treffen und auf jemanden Rücksicht nehmen. Das ging aber schnell vorbei und ich freute mich rissig, mit Andrea einen Ruhetag verbringen zu können. Am Abend gab es noch Dessertbüffet, bei welchem ich viel zu viel gegessen habe.

                                                  Tag 27. Ruhetag

                                                  Am Morgen, vor dem Frühstück, zusammen mit Andrea noch etwas Schwimmen. Schöne 2,5 Stunden Wanderung gemacht mit extrem vielen Brämen. Hatte am Schluss 9 Stiche. Den Nachmittag verbrachten wir mit Apero machen, Sauna und Fussballschauen. Die Kleider konnte ich im Hotel gratis waschen lassen.



                                                  Tag 28. Von Feldkirch zur Pfälzerhütte. 31 Km 2800 Hm 8 H.

                                                  Nach dem Frühstück brachte mich Andrea wieder nach Feldkirch. Zusammen waren wir die erste Stunde unterwegs, bevor sie wieder umkehrte und nach Hause gefahren ist. War schon noch ein schwerer Moment, da ich die Zeit mit Andrea doch sehr genossen habe. Schade, dass sie mich nicht ein paar Tage begleiten kann. Steiler Aufstieg zur Feldkircherhütte und auch schon wieder sehr heiss.



                                                  Etwas getrunken und weiter, an einer grossen Kuhherde vorbei, über die drei Schwestern.





                                                  Anspruchsvoller Weg mit Leitern und Stahlseilen. Dem sehr schönen Fürstensteig entlang Richtung Steg.





                                                  Gewitter ziehen auf und ich rufe in der Pfälzerhütte an, ob ich auch noch nach 19.00 etwas zum essen bekomme. Selbstverständlich, ist die Antwort und so freue ich mich schon auf das Abendessen und hoffe das sie das feine Bergsteigeressen noch haben, welches ich schon vor 3 Jahren auf dieser Hütte gegessen habe. Durch ein kurzes aber heftiges Gewitter zur Hütte aufgestiegen.





                                                  Um 19.00 Hütte erreicht und ein Bett im Massenlager erhalten. War auch der einzige Gast im Massenlager, was ich zu schätzen wusste. Zur meiner Freude, bekam ich noch das genau gleiche Bergsteigeressen wie schon vor 3 Jahren.



                                                  War super fein, aber die Preise sind doch schon deutlich teurer als noch in den Österreichischen oder Italienischen Hütten. Dafür konnte ich zum ersten Mal mit Schweizerfranken bezahlen.

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                                                    • 18.06.2011
                                                    • 885
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                                    Ganz toller Bericht!
                                                    Vielen Dank dafür!
                                                    Super Wanderleistung, muss ich schon sagen!
                                                    Irgendwas ist immer ...

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                                                      • 07.04.2015
                                                      • 82
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                                      Auf der Pfälzerhütte, wie ich nun sehe, haben wir uns um 9 oder 10 Tage verpasst (ich kam dort erst am 22. Juli - und von Süden her - an).

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                                                        Anfänger im Forum
                                                        • 21.02.2014
                                                        • 33
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                                        Tag 29. Von der Pfälzerhütte zum ST Antonjen Joch. 38 Km 2650 Hm 10 H.

                                                        Gut geschlafen und um 05.10 los. Noch etwas bewölkt am Himmel jedoch blieben die Wolken nicht lange und es wurde ein sehr schöner Tag.



                                                        Auf einem Grenzweg der Liechtensteiner und Österreichischen Grenze entlang. Kurz vor der Schesaplanahütte zum ersten mal wieder in der Heimat!



                                                        In der Hütte einen Kaffee getrunken und beschlossen heute einen entspannten, stressfreien Tag zu machen und nur zur ersten Unterstandhütte zu gehen.
                                                        Daher den Via Alpina Weg verlassen und einen Umweg über die Lindauerhütte und Tilisunahütte gemacht.



                                                        Beim Schweizertor, den schwierigeren direkten Weg nach oben genommen. Um 11.30 in der Lindauerhütte angekommen und einen Kaiserschmarren bestellt. Wollte eigentlich mindestens 1 Stunde Pause machen, habe dann aber gesehen, das es 3,5 Stunden bis zur Tilisunahütte ist. Nur 20 Minuten nach dem bestellen schon wieder abmarschiert.



                                                        Da es wieder schwarze Wolken am Himmel hatte, wollte ich unbedingt beizeiten oben bei der nächsten Hütte sein. Schon nach 1,5 Stunden die Tilisunahütte erreicht und die Wolken haben sich auch wieder verzogen. Deshalb halbe Stunde Pause gemacht und Kaffee getrunken. (Natürlich trinke ich nicht immer nur Kaffee. Ich fülle immer, wenn möglich, meine Wasserflaschen auf und trinke relativ viel Wasser unterwegs.)



                                                        Schöner Wanderweg Richtung St. Antönien Joch mit einem Schlussanstieg von 500 Hm, bevor es noch etwas hinunter geht zum Joch, welches auf der Grenze, Schweiz-Österreich liegt.



                                                        Bin von 3 Jahren schon mal hier vorbei und weiss daher, dass es hier eine Unterstandhütte hat. Bin jedoch nicht mehr sicher wie gut der Zustand dieser ist.



                                                        Leider ist der Zustand der Hütte recht schlecht. Der Boden ist voller Löcher und auch sehr viel Tierkot auf dem Boden, wahrscheinlich von Murmeltieren die es um die Hütte hat.



                                                        Hoffe einfach ich kann in Ruhe schlafen und die Murmeltiere machen nicht einen allzu grossen lärm. Esse feines Müsli und koche später noch etwas. Packe alles wieder ein und lege den Rucksack auf den Tisch, nicht das noch etwas angeknabbert wird. Um 20.30 schlafen gegangen und noch ein Wanderstock unter die Türklinke geklemmt. Würde recht kühl, hier auf 2300 m.ü.m.


                                                        Tag 30. Vom ST Antonjen Joch zur Bieler Höhe. 30 Km 2050 Hm 7.5 H


                                                        Es ist jetzt 16.00 und ich liege in einem Ruheraum auf einem Liegestuhl mit Aussicht auf die Bieler Höhe. Vorher war ich noch in der Sauna.

                                                        Heute Morgen, nach gutem Schlaf, um 04.30 aufgestanden. Kaum war ich wach, hörte ich auch die Murmeltiere scharen und herumrennen. Hatte wirklich Glück, dass es die Nacht hindurch ruhig war.



                                                        Abstieg im Nebel nach Gargellen (1413 m.ü.m). Laut Wetterbericht sollte es heute mehr oder weniger den ganzen Tag regnen. Unten angekommen, noch trocken, auf einem Forstweg ins nächste Tal hinein Richtung Tübingerhütte (2190 m.ü.m). Weg mit über 4 Stunden angeschrieben was meine Motivation doch erheblich gesenkt hat, da ich dachte es wäre viel näher.



                                                        Über das Vergaldajoch (2510 m.ü.m) zur Hütte, wo ich Müsli gemacht hatte und einen Kaffee in der Hütte geholt habe. Diese wurde gerade umgebaut. Sehr nette Begegnung gehabt. Sehr dunkle Wolken und deshalb probiere ich ein Zimmer auf der Bieler Höhe zu reservieren. Im einzigen noch bezahlbarem Hotel, sind die Zimmer schon ausgebucht, jedoch wird eventuell 1 Zimmer frei, denn der Gast hat sich noch nicht entschieden, ob er heute weiter geht oder nicht. Sie meint ich sollte in 1 Stunde nochmals anrufen. Obwohl es leicht nieselt, möchte ich über das Plattenjoch (2728) und die Seelücke (2776) zur Saarbrückerhütte und dann zur Bieler Höhe.







                                                        Nach knapp 2 Stunden erreiche ich Saarbrückerhütte (2538 m.ü.m). Zwischendurch wollte ich nochmals im Hotel anrufen, aber fast keine Verbindung. Nach 5 Sekunden brach jeweils die Verbindung ab. Als ich dann 2 Stunden Später endlich wieder telefonieren konnte, hat mir die nette Dame vom Hotel mitgeteilt, dass sie das Zimmer für mich reserviert hat. Esse in der Hütte Sandwiches und trinke zur Abwechslung eine heisse Schokolade, da es recht kühl geworden ist. Nettes Gespräch mit 2 Deutschen, welche ich überholt habe und nun auch in der Hütte sind.



                                                        Laufe dann weiter und erreiche nach 1,5 Stunden die Bieler Höhe (1993 m.ü.m) welche doch sehr touristisch ist. Esse noch etwas beim Aussichtsrestaurant und kaufe noch etwas Süsses ein. Bekomme für 55 Euro ein gutes Zimmer mit Etagen WC und Dusche, aber mit einer sehr schönen Sauna, im EG. Kann morgen schon um 06.00 Frühstücken, es wird mir schon heute Abend bereitgestellt. So kann ich morgen beizeiten loslaufen, da es einen langen Tag wird. Esse im Zimmer noch die restlichen Brote und hole mir im Restaurant unten noch eine Kanne Kaffee auf das Zimmer. Schaue im Fernsehen noch einen Louis de Funes Film. Im Moment könnte ich den ganzen Tag nur essen, wobei ich pro Tag mindestens 1 Tafel Schokolade zum Dessert esse.


                                                        Vor 2 Jahren war ich schon mal bei der Tübingerhütte und hatte nettes Gespräch mit der Hüttenwirtin. Ich sagte ihr damals, das ich in 2 Jahren auf meinem Weg nach Monaco, hier vorbeikommen werde. Sie fand das toll. Jetzt, 2 Jahre später, frage ich sie nach dem Weiterweg zum Plattenjoch und sie erkennt mich wieder. Sie hat sich wirklich sehr gefreut und mir ein super Lunchpaket gemacht, welches sie mir gratis mitgab. War eine tolle Begegnung!



                                                        Tag 31. Von der Bieler Höhe nach S-charls. 46 Km 2350 Hm 11 H.

                                                        Sehr gut geschlafen und das Frühstück stand auch bereit, so dass ich um 07.00 bei sehr schönem Wetter, loswandern konnte.



                                                        Habe gerade gemerkt, dass ich meine Stirnlampe verloren habe. Muss unbedingt, heute oder morgen, eine kaufen. Sehr schöner Wanderweg der immer steiler wurde bis man auf 2819 m.ü.m die Getschnerscharte erreichte.





                                                        Hinunter zur grossen Jamtalhütte (2154 m.ü.m) und dort einen Kaffee genossen. Etwas schade, das hier Alpentaxie hinauffahren und schon recht viele Leute bringen. Daher nur kurzen Aufenthalt und weiter Richtung Grenzepass Futschöl auf 2767 m.ü.m.



                                                        Auch hier wieder ein toller Wanderweg und sehr schöne Umgebung. Beim Pass verlasse ich Österreich und werde auf meiner Reise nicht mehr österreichischen Boden betreten.



                                                        Schade war sehr schön und auch freundliche Leute und sehr gutes Essen. Auf dem Weg nach Ftan (1635 m.ü.m), bei einer Alp Pause gemacht und ein Getränk aus dem Getränkebrunnen genommen. Hinunter nach Scoul (1283 m.ü.m) und eingekauft.



                                                        Überlegt ob ich heute hier bleiben soll, da aber das Wetter umschlagen wird, beschlossen noch weiter nach S-charls zu laufen. Habe recht viel eingekauft und auf einer Bank 2 Gipfel, 1 Stück Wähe, 1 Panache und 2 Kugel Glace gegessen. Noch schnell am Bankomat, Schweizerfranken geholt und dann weiter. Erst später gemerkt, dass ich keine Lampe gekauft habe.



                                                        Da der Schluchtenweg nach S-charls gesperrt war, musste ich fast alles der Strasse entlanglaufen. Da es auch schon nach 17.30 war fuhr auch das Postauto nicht mehr. Nach langem Marsch in S-charls (1814 m.ü.m) angekommen und nach einem Biwakplatz Ausschau gehalten.



                                                        Nichts gefunden, daher wieder etwas zurückmarschiert und bei einem Picknick Platz bequem gemacht. Esse eine Ganze Torte, welche ich in Scoul gekauft habe! Recht kühl und so verkrieche ich mich bald im Schlafsack.



                                                        Heute war es sehr eindrücklich, vom relativ feuchten Klima in der Bieler Höhe zum staubtrockenem Unterengadin. Hier hat es auf den Wanderwegen eine grosse Schicht Staub und überall sind die Feuerstellen abgesperrt und es herrscht absolutes Feuerverbot. So trocken war es bis jetzt noch nirgends.

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                                                        • Adrian1975
                                                          Anfänger im Forum
                                                          • 21.02.2014
                                                          • 33
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                                          Tag 32. Von S-charls zum Stilfserjoch. 45 Km 3100 Hm 11 H

                                                          Sehr gut geschlafen unter Sternenhimmel. War sehr kalt und so um 05.10, bei Dämmerung losmarschiert.
                                                          War nicht der einzige der so früh unterwegs war, habe noch 2 Wanderinnen überholt.
                                                          Bei einer Alm kamen 5 Hunde, laut bellend, auf mich zugerannt. War schon etwas beängstigend. Hatte beide Stöcke, zur Verteidigung in der Hand. Zum Glück rief der Bauer den Hunden, was denen am Anfang aber ziemlich egal war.



                                                          In gut 3,5 Stunden über das S-charljöchl (2298 m.ü.m) nach Taufers (1246 m.ü.m). Grossen Hunger und zum Glück einen Lebensmittelladen gefunden. Konnte sogar noch die letzte, verstaubte Handlampe ergattern. Kurz vor der Grenze, in einem Kaffee, einen Cappuccino geholt und zur kleinen Kapelle. Dort aus dem Versteck, welches wir vor 1 Jahr angelegt haben, Überraschung geholt. Netter Briefchen von Andrea und von Mami und Papi 10 Euro. Müsli gemacht auf der Bank vor der Kapelle.

                                                          « Sitze jetzt in der Furkelhütte (2153 m.ü.m) und meine Motivation ist so was am Arsch. Möchte am liebsten aufhören. Mache auch fast keine Pausen unterwegs, da ich immer im Stress bin. (Wetter, Unterkunft finden, etc.) Habe 2 Cappuccino getrunken und nun schaut die Welt doch schon wieder besser aus. Schon extrem was bei mir so einen Koffeinschub auslöst. Habe auch telefonisch, für morgen ein Zimmer reserviert, da es ab morgen Mittag anfängt zu regnen. Zum Glück konnte die Dame etwas Deutsch und so freue ich mich schon auf die morgige Unterkunft! »


                                                          Nach dem Frühstück, steiler und langer Aufstieg von 1250 auf 2763 m.ü.m zum Piz Chavalatsch.



                                                          Sehr schöne Aussicht ins geliebte Südtirol, möchte am liebsten abbiegen.
                                                          Hinunter zur Furkelhütte und von dort den sehr schönen Höhenweg (Goldsee Weg) Richtung Stilfser Joch.





                                                          Super Aussicht zum Ortler und hinunter zur kurvenreichen Passstrasse.





                                                          Um ca. 17.00 auf dem Dreisprachenspitz (2843 m.ü.m) angekommen. Von dort zum Pass hinunter und ein Bier gekauft und Wasser nachgefüllt.



                                                          Wieder hinauf und ca. 15 Minuten zurückgewandert, da ich dort einen guten Biwakplatz gesehen habe, bei Überresten von einer Baracke vom ersten Weltkrieg.



                                                          Mache es mir dort auf einem geraden stück bequem und koche mir Teigwaren. Sehr schön hier oben, jedoch ziehen dunkle Wolken auf.



                                                          Schaue nochmals bei 3 Online Wetterberichten nach, das Gewitterrisiko liegt bei nur 5%. Lege mich um 21.00 schlafen mit einem unguten Bauchgefühl, wegen den dunklen Wolken. Habe hier nirgends einen Unterstand und das Zelt kann ich bei diesem Steinigen Untergrund auch nicht aufstellen. Bekomme noch Besuch von Schafen, bevor ich einschlafe.


                                                          Um 22.30, hat es doch wirklich angefangen zu Regnen. Innerhalb von 3 Minuten, aufgestanden, Schlafsack und Matte und den Rest verstaut, Regensachen angezogen und abmarschbereitgemacht. Zum Glück wurde der Schlafsack nicht allzu nass und ich hatte eine Handlampe, welche ich gestern gekauft habe. Ich machte mich auf den Weg Richtung Passstrasse durch Regen, Nebel und Dunkelheit. Nach 5 Minuten bin ich wieder am Anfangspunkt gestanden. Bin im Kreis gelaufen. Ist sehr schwierig sich zu orientieren, da es viele Pfade hatte und der Wanderweg nicht eindeutig war. Ich konzentrierte mich nochmals und probierte möglichst gerade zu laufen. Nach ein paar Minuten, sah ich die Lichter von den Hotels auf dem Pass. Suchte einen Unterstand und fand schliesslich ein Vordach, seitlich bei einem Hotel. Packte alles zum trocknen aus und legte mich wieder schlafen.



                                                          Tag 33. Vom Stilfserjoch nach Arnoga. 32 Km 1100 Hm 6.5 H

                                                          Bin dann um 04.45 aufgestanden und habe angefangen zusammenzupacken. Nach ein paar Minuten kam ein Sicherheitsangestellter des Hotels und fragte ob alles in Ordnung sei. Ich erklärte ihm, dass ich Schutz vom Gewitter gesucht habe. Er schaute mir noch 2-3 Minuten beim Zusammenpacken zu und ging dann wieder.

                                                          Um 05.15 bei Tagesanbruch losmarschiert zum Umbreilpass (2480 m.ü.m) der auf Schweizer Boden liegt. Jedoch nach 100 Meter wieder über die Grenze auf einem sehr schönen Wanderweg zur Bocchetta di Forcola (2768 m.ü.m).



                                                          Dort eine grosse Gruppe Steinböcke, ganz in der Nähe gesehen.





                                                          Auf alten Kriegswegen ging es hinunter Richtung Stausee Lago di Cancano (1960 m.ü.m). Dort einen Cappuccino getrunken und zügig weiter, da es angefangen hat zu tröpfeln.



                                                          Weiter hinunter nach Isolaccia (1350 m.ü.m), wo ich in einem kleinen Laden meine Vorräte aufgefüllt habe. Eigentlich wäre der Via Alpina in der Höhe geblieben, aber dann hätte ich nichts einkaufen können. So ging ich im Tal weiter und musste dafür am Schluss nochmals 600 Höhenmeter hinauf nach Arnoga (1850 m.ü.m).



                                                          Um 12.30 dort angekommen und ein österreichisches Paar getroffen welche für 2 Wochen auf dem Via Alpina unterwegs sind. Sie werden heute noch etwas weiterwandern.



                                                          Ich mache Wäsche und dusche wieder einmal. Das Wetter hat wieder etwas aufgemacht und so setzte ich mich auf den Balkon und mache Apéro mit den extra gekauften Sachen. Hier in diesem kleinen Dorf hat es nur diese Pension und weiter unten eine Pizzeria. Dort gehe ich Abendessen, Tomaten Mozzarella zur Vorspeise und nachher eine feine Pizza. Seit 17.30 Regnet es sehr stark und sollte bis morgen Abend nicht mehr aufhören. Hoffe das es morgen nicht mehr so stark regnet. Bin auch noch unschlüssig, wo ich morgen hinlaufen soll, es gibt verschiedene Möglichkeiten.

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                                                          • Adrian1975
                                                            Anfänger im Forum
                                                            • 21.02.2014
                                                            • 33
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                                            Tag 34. Von Arnoga zum Biv.Cap Dosde. 15 Km 1100 Hm 4 H


                                                            Nach gutem schlaf um 07.30 gefrühstückt und dann um 08.45, bei noch trockenem Wetter losgewandert. Nach einer Stunde die ersten Regentropfen. Durch das sehr schöne Tal hinauf zum Refugio Fedrico (2133 m.ü.m), wo ich einen Espresso getrunken habe.



                                                            Da es jetzt stärker regnet und dies auch den ganzen Tag so bleiben soll, frage ich den Hüttenwirt, wie das Biwak Cap Dosde, am Pass oben ist. Der Hüttenwirt ist sehr freundlich und meint, dass dieses Biwak genau richtig für mich sei. Er heisst übrigens auch Adrian oder besser gesagt Adriano, schenkt mir den Espresso und wünscht mir einen guten Weg.





                                                            Mit vollen Wasserflaschen mache ich mich auf zum Biwak Cap Dosde auf 2824 m.ü.m. Der Weg ist sehr schlecht markiert und fast nicht vorhanden. Muss mich sehr konzentrieren, da der Regen und Nebel, das finden des Weges fast unmöglich macht.



                                                            Zum Glück habe ich GPS auf dem Handy und find so das Biwak. Grosses und schönes Biwak.



                                                            Öffne Türe und Fenster und sehe das es 3 Kajütenbetten und einen Gasskocher mit Tisch und Bank hat. Obwohl es erst 12.00 bleibe ich hier, da es bei diesem schlechten Wetter unsinnig ist weiter zu marschieren. Recht kühl. Ziehe alle meine Kleider an und mache es mir bequem.



                                                            Geniesse es hier, einfach nichts zu machen ausser lesen, schreiben oder mal ein Hörspiel hören. Zum Glück genug zu essen dabei, da ich ja sonst nichts zu tun habe. Hier wird einem bewusst, wie gut es man zu Hause hat, wo man nur in den Laden kann und alles bekommt. Regnet den ganzen Tag weiter und so bleibe ich in der Hütte und gehe beizeiten schlafen, da morgen das Wetter wieder besser sein sollte.

                                                            Tag 35. Vom Biv. Cap Dosde zum Biv. Passo Canfinal . 42 Km 2800 Hm 10.5 H

                                                            Gut geschlafen und um 05.20 losmarschiert, nachdem ich alles wieder geschlossen habe.



                                                            Der Weg ist auch auf dieser Seite des Passes sehr schlecht zu finden, jedoch ist heute das Wetter besser und so komme ich trotzdem relativ gut voran. An der sehr schönen und kleinen Alp Laghi di Tres (2089 m.ü.m) vorbei wieder hinauf zum Passo di Vermolera (2732 m.ü.m).



                                                            Am Anfang sehr schöner Wanderweg bis zur einer Hochebene, dann wieder weglos weiter aber wenigstens sehr gut markiert. Hinunter zur sehr schönen Kirche bei Malghera (1964 m.ü.m).



                                                            Etwas getrunken und noch belegte Brote machen lassen, welche ich dann heute Abend im Biwak essen möchte. Auf schönem Weg hinauf zur Schweizer Grenze und treffe auch wieder auf das österreichische Paar, welches ich schon vor 2 Tagen getroffen habe. Sie haben zusammen mit der Italienerin, welche ich vor ca. 2 Wochen überholt habe, im gleichem Refugio übernachtet. Die Italienerin, welche Linda heisst hat den Österreichern ihre Telefonnummer gegeben, damit sie mir diese geben können, wenn sie mich wieder treffen. Freue mich sehr darüber und schreibe Linda. Wie sich herausstellt, wollen wir heute Abend im gleichen Notbiwak übernachten. Linda hat ein Teil des Via Alpina ausgelassen und ist daher auch schon hier. Wenn alles klappt sehen wir uns heute Abend.



                                                            Der Weg vom Pass hinunter nach Poschiavo hat sich wieder endlos in die Länge gezogen.



                                                            Heute ist Sonntag und daher sind alle Läden geschlossen. Finde jedoch in der Altstadt ein schönes Restaurant bei welchem ich fein Esse inklusiv Dessert. Bin wieder etwas in Eile, da wieder für den Nachmittag Gewitter angesagt sind.



                                                            Langer schöner Weg von Poschiavo (1014 m.ü.m) zum Pass da Canfinal auf 2628 m.ü.m. Erreiche Biwak um 17.30, gerade als es anfängt zu tröpfeln.



                                                            Linda ist noch nicht hier und so koche ich auf dem vorhandenen Gasherd eine Suppe. Das Biwak ist recht klein aber auch wieder mit Notbetten ausgestattet. Nach 1 Stunde kommt Linda und nochmals 1 Stunde später ihr Mann, welcher sie nun für eine Woche begleitet. Lasse die zwei etwas in Ruhe und lege mich schon früh schlafen.





                                                            Tag 36. Vom Biv. Passo Canfinal nach Chiareggio. 26 Km 1250 Hm 7.5 H


                                                            Gut geschlafen wenn auch etwas eingeengt, da die Notbetten recht klein waren. Etwas mühsam bei aufstehen und zusammenpacken, da ich die anderen zwei nicht wecken wollte und alles sehr eng war. Um 05.20 bei Tagesanbruch losgewandert, ins Tal runter zum Stausee Bacino di Alpe Gera.





                                                            Kleines Steindörfchen hier, fast wie im Tessin. Nach kurzem Aufstieg das Refugio Robert Bignami (2401 m.ü.m) erreicht um 07.00. Rifugio ist offen, jedoch niemand anwesend, alle noch am schlafen. Gehe weiter zum Rifugio Carate Brianza (2636 m.ü.m). Steiler und technisch schwieriger Abstieg über grosse Steine und Felsbrocken.



                                                            Meine Stimmung und Motivation ist auf dem Tiefpunkt, auch weil ich noch nichts gegessen habe. Im Rifugio Cappuccino und Sandwiche gegessen und gleich geht es wieder etwas besser.



                                                            Wunderschön hinunter zum Rifugio Musella (2021 m.ü.m). Landschaftlich ist es wunderbar hier und auch sehr viele Hütten.



                                                            Gehört schon zur Lombardei. Weiter zum Rifugio Lago Palü, teilweise über Skipisten, dann aber wieder schöner Wanderweg. Trinke nochmals etwas und schaue mir den Wetterbericht an. Etwas Regen ist angesagt, daher probiere ich im einzigen Dorf in diesem Tal, ein Hotelzimmer zu reservieren. Wurde von vielen Wanderer empfohlen.



                                                            Nach ca. 1,5 Stunden erreiche ich das einzige Hotel im Dorf Chiareggio (1607 m.ü.m). Nach einigen sprachlichen Schwierigkeiten, bekomme ich ein sehr schönes Zimmer für 55 Euro mit Halbpension. Gefällt mir sehr hier. Schönes Hotel und herziges Dorf. Mache wieder Wäsche und kaufe im kleinen Laden etwas zu essen, da es erst um 19.30 Abendessen gibt. Um 17.30 gab es auf dem Dorfplatz einen grossen Apero. Alle haben etwas mitgebracht und auch die Restaurants und das Hotel haben etwas zum Essen beigesteuert. Stehe etwas unschlüssig herum und bekomme einen leeren Teller in die Handgedrückt und so stelle ich mich auch in die Warteschlange und bediene mich. Bin wahrscheinlich der einzige hier, der nicht Italienisch spricht.



                                                            Um 19.30 wurde im Hotel ein Gong geläutet und alle Gäste strömten in den Speisesaal. Die meisten Gäste sind wohl für mehrere Tage hier. Auf jedem Tisch steht ein Krug mit Wasser und es wird fleissig Essen serviert. Zur Vorspeise gab es leckere Spaghetti und dann Poulet mit Stock und Gemüse. Nachher einen Salat und Dessert. Bin nicht ganz genau dahintergekommen, wie das Essen verteilt wurde. Jeder bekam etwas Anderes und ich war der einzige der einen Salat bekam. Wollte noch einen Kaffee, jedoch musste ich dazu an die Bar wechseln und dort wurde mir dieser noch geschenkt. Beim Bezahlen bei der Juniorchefin konnte ich noch abmachen, dass sie mein Frühstück schon heute Abend bereitstellen, so dass ich morgen ganz früh losgehen kann. Sie hat mir noch den Lichtschalter gezeigt und wie ich die Türe am Morgen öffnen kann. Super Hotel und Essen, ganz tolle Atmosphäre und sehr gutes Preis Leistungsverhältnis! Da muss ich nochmals hin.

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                                                            • Adrian1975
                                                              Anfänger im Forum
                                                              • 21.02.2014
                                                              • 33
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                                              Tag 37. Von Chiareggia nach Champsut. 45 Km 2450 Hm 11 H


                                                              Super geschlafen und es genossen in einem Doppelbett zu nächtigen. Das Frühstück besteht aus einer Kanne Kaffee und trockenem Weissbrot. Dafür haben sie mir noch 1 Sandwiches und Früchte bereitgestellt. Um 05.30, bei sehr guter Stimmung, losmarschiert. Auf alten Säumerwegen hinauf zum Passo del Muretto (2563 m.ü.m) zur Schweizergrenze.





                                                              Hinunter, teils Weglos und über Schneeresten. Weiter geht es zum wunderschönen Lago da Cavloc, bevor man nach Maloja (1814 m.ü.m) kommt.



                                                              Kurzweiliger Weg und in der Latteria in Maloja, eingekauft und nochmals gefrühstückt. Der schöne Weiterweg führt zum Pass Lunghin (2640 m.ü.m) weiter zum Pass da Sett (2311 m.ü.m) und schliesslich auf die Forcellina (2676 m.ü.m). Viele Wanderer unterwegs und ich freue mich auf diese Abwechslung. Immer wieder kurze Gespräche und gebe noch 2 jungen Wandere aus Bayern einen Tipp, dass sie das Gepäck am Rucksack besser nach oben als nach hinten binden sollten.







                                                              Der Abstieg ins Averstal, nach Juf (2126 m.ü.m) ist etwas enttäuschend, habe mir das etwas spektakulärerer vorgestellt.



                                                              Sehr viele Touristen, trinke Kaffee und esse einen Nussgipfel. Sind wieder Gewitter angesagt für heute Abend. Finde einen sehr schönen Unterstand, der sich super zum Übernachten eignen würde, jedoch ist es erst 15.00 und ich möchte gerne noch weiter wandern. Mache an einem Kiosk noch halt und wollte auf der Strasse talabwärts laufen, wurde jedoch von der Kioskfrau überredet, den etwas längeren Wanderweg zu nehmen.



                                                              Hat sich also gelohnt, diesen kleinen Umweg zu nehmen. Mit einem entgegenkommenden Wanderpärchen unterhalten und sie haben mich auf einen Lebensmittelladen aufmerksam gemacht, welcher ca. in 1 Stunde kommen sollte. Dankend für den Tipp ging ich weiter auf schönen Wegen, welcher immer wieder an kleinen Dörfer vorbeiführte. Im besagten Laden noch eingekauft und dann nach einem Biwakplatz Ausschau gehalten.



                                                              Da es nun schon nach 18.00 ist und ich nichts gefunden habe, frage ich im kleinen Weiler Campsut (1670 m.ü.m), einen Bauer nach einem Dach über dem Kopf. Ich darf bei ihm im Stall auf dem Dachboden übernachten. Reden sicher noch fast 1 Stunde und ich bekomme langsam Hunger. Mache ein Müsli mit frischen Früchten (Apfel, Banane, Pfirsichen). Dazu ein Cola Zero und ein feines Brötchen. War Top! Konnte im Stall sogar mein Handy aufladen. Habe ihm von Monaco eine Karte geschrieben und mich bedankt.





                                                              Tag 38. Von Champsut nach Mesocco. 50 Km 2000 Hm 12 H

                                                              Um 05.20 los nach gutem Schlaf. Habe den Schlafsack nur als Decke benützt, da es sonst viel zu warm war. Schöner Weg nach Innerferrera (1485 m.ü.m), teilweise auf der alten Arversstrasse.



                                                              Langer Talaufstieg zur Grenze nach Italien zum Pass da Niemet (2285 m.ü.m).



                                                              Nach 4 Stunden wandern, beim Rifugio Bertacchi (2161 m.ü.m), einen Kaffee getrunken. Als der Hüttenwirt alle meine Stempel im Buch gesehen hat, wollte er mehr von meiner Tour wissen. Hat mir dann den Kaffee geschenkt und auch noch Brot von gestern, worüber ich mich sehr gefreut und auch gleich gegessen habe.



                                                              Der Weg führte weiter hinunter zum Lago di Montespluga, wo ich nochmals einkehrte. Der Offizielle Via Alpina Weg ging nach Isola und dann wieder hinauf.



                                                              Ich wollte diesen Umweg nicht machen und entschied mich einen Höhenweg zu wandern, was im Endeffekt wahrscheinlich fast länger war. Sehr schmaler und auch ausgesetzter Weg, auf welchem ich auch noch einen Sturz hatte.
                                                              Blieb mit dem Fuss an einem Stein hängen und stürzte, durch das zusätzliche Rucksack Gewicht, wie ein Stein nach vorne. Nur 20 Zentimeter neben dem Abgrund. Bin sehr erschrocken und hatte auch eine blutende Wunde am Knie.



                                                              Langsames vorankommen, da der Weg nicht viel begangen wird und daher auch teilweise zugewachsen war. Weiter auf Forststrasse, ca. 1 Stunde, bevor wieder es wieder einen Wanderweg gab Richtung Schweizergrenze. Ich wurde vorab schon gewarnt das der Weg zum Grenzpass Passo di Baldiscio (2329 m.ü.m) sehr schlecht markiert und teilweise gar nicht vorhanden war.



                                                              Nach der Grenze war der Weg wieder besser markiert, aber technisch sehr schwierig, anspruchsvoll und steil.



                                                              Habe schon langer Hunger und Durst, aber leider keine Vorräte mehr und es ist jetzt im Tessin auch sehr heiss geworden.



                                                              Bin schliesslich nach über 11 Stunden reiner Marschzeit in Mesocco (793 m.ü.m) angekommen und gleich in den Coop gestürmt, 15 Minuten vor Ladenschluss. Nach dem Einkaufen, ca 10 Minuten zurückgewandert, da ich einen Spielplatz gesehen habe, der sich gut zum Biwakieren eignetet. Habe dann 3 Grosse Panache getrunken und dazu Salznüsse gegessen. Weiter mit 2 Cervelat, 1 grossen Käse und viel Brot. Zum Dessert 2 Schnitten Karottenkuchen.



                                                              Zum Übernachten habe ich mich auf das Podest der Rutschbahn gelegt. Sehr schöne und heisse Sternenacht mit Temperaturen von über 18 Grad.



                                                              Tag 39. Von Mesocco zur Capanna Cava


                                                              Sehr, sehr gut geschlafen. War fast Vollmond und daher recht hell. Vor Sonnenaufgang aufgestanden und zusammengepackt. Schöner Aufstieg zum ersten Passübergang Trescolmen 2172 (m.ü.m), bei diversen Weiler mit schönen Rusticos vorbeigewandert.



                                                              Oben am Pass, Kaffee gemacht und etwas gegessen, bei strahlendem Sonnenschein.



                                                              Der Abstieg gestaltete sich etwas schwieriger da es viel Gras hatte welches recht rutschig war. Unten im Tal, alles der Strasse entlang, nach Rossa (1076 m.ü.m) wo ich einen Kaffee getrunken habe. Mit einem Glace in der Hand weiter das Tal abwärts. Schönes Hotel am Wegesrand gesehen mit Naturschwimmbecken. Ich wollte schon fragen ob ich hier übernachten kann, als ich gesehen habe, dass es kein Schwimmbad war, sondern für die Sportfischer.



                                                              Daher wieder weitergewandert auf dem Wanderweg neben der Strasse. Habe jedoch einen Sackgassen Weg erwischt. Anstatt wieder zur nächsten Brücke zurückzulaufen, habe ich die Schuhe ausgezogen und den Fluss überquert.



                                                              Von Selma aus ein langer und steiler Aufstieg zur Btta di Pianca Geneura (2370 m.ü.m). Zwischendurch, bei einer Alp eine kleine Pause gemacht und noch mein letztes Sandwich gegessen.





                                                              Auf dem Weiterweg zur Capanna Alpe Cava (2068 m.ü.m), habe ich noch ca. 10 Personen überholt, wobei einige schon recht gezeichnet waren und auch sehr langsam vorankamen.



                                                              Habe in der Hütte Halbpension genommen. Duschen, waschen und das schöne Wetter noch geniessen.



                                                              Die letzten der 10 Gruppen kommen erst in der Hütte an, als wir schon beim Abendessen sind. Das Essen fällt relativ dürftig aus und ich bin schon etwas enttäuscht. Habe das Frühstück auf 05.00 bestellt, welches mir daher heute Abend schon bereitgestellt wird. Noch ein paar oberflächige Gespräche, bevor ich müde ins Bett gehe. Ein Deutscher hat noch einen Sack voll Pilze gesammelt und diese nun unter dem Bett zum Trocknen ausgelegt.

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                                                              • Adrian1975
                                                                Anfänger im Forum
                                                                • 21.02.2014
                                                                • 33
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                                                Tag 40. Von der Capanna Cave nach Sonogno. 40 Km 2150 Hm 11 H

                                                                Recht gut geschlafen und um 05.00 gefrühstückt. Habe fast ein ganzes Brot zum Frühstück verdrückt, auch weil es am Abend doch eine sehr kleine Portion war. Im nach hinein betrachtet war das doch sehr enttäuschend vor allem wenn ich an die Hütten in Italien, Österreich und Frankreich denke. Dort hat es immer mehr zum Essen gegeben und meistens mit Nachschlag.





                                                                Schöner abwechslungsreicher Wanderweg hinunter nach Biasca (292 m.ü.m). Fast 1800 Höhenmeter am Stück runter. Sehr heiss und schwül hier im Tal unten. Etwas einkaufen und Kaffee genommen. Dann fast 1 Stunde gerade aus, den Bahngeleisen entlang. Jetzt geht es von 290 m.ü.m zum Passo di Gagnone auf 2204 m.ü.m hinauf.



                                                                Zuerst eine sehr steile Abkürzung genommen bevor es auf einem schönen Wanderweg, leicht steigend, ins Tal hineinging. Nach 2,5 Stunden, bei einer schönen, aber geschlossenen Hütte. Brötchen und Nussgipfel gegessen.



                                                                Die nächsten 2 Stunden Aufstieg, bis zum Pass, waren extrem mühsam. Schlechter steiler Weg und teilweise bis auf Brusthöhe zugewachsen.



                                                                Musste ein Koffeinschub nehmen um mich weiter zu motivieren. Nach insgesamt 4,5 zügigen Stunden den Pass erreicht und keinen Menschen gesehen. Ich weiss nicht wie das die andere Gruppe Wanderer mit den Belgiern und Holländern, die ich gestern überholt habe, schaffen können. Diese waren gestern nach einer viel leichteren Tour schon völlig fertig. Habe mit ihnen kurz geredet und dabei herausgefunden, dass sie morgen auch hier hinauf wollen.



                                                                In der Zwischenzeit ist es recht bewölkt geworden. Wandere noch 30 Minuten bis zur Selbstversorgerhütte Capanna d'Efra 2046 m.ü.m). Dort ein Bier genommen und nettes Gespräch mit einem Pärchen und 2 Tessiner, die hier übernachten wollen. Ich laufe nach der kurzen Pause abwärts Richtung Sonogno und es fängt an leicht zu Regnen. Hört bald wieder auf und je weiter ich ins Tal komme, desto schwüler und wärmer wird es. Daher beschliesse ich ein kurzes Nacktbad in einer Mulde vom Bach zu nehmen.



                                                                Nach der Abkühlung weiter bis nach Sonogno (916 m.ü.m). Schöner Waldspielplatz, wo ich Biwakieren möchte.





                                                                Koche etwas zu essen und fängt doch dann genau an kurz zu regen. Alles zusammenpacken und unterstehen. Dass passiert genau noch zweimal. Bin im Moment mental recht am Beissen. Möchte am liebsten aufhören, denn im Moment macht es keinen Spass mehr. Mein Ziel ist es, möglichst schnell vorwärts zu kommen. Da Freitag ist, hat es noch Familien und Kinder auf dem Spielplatz, so dass ich erst um 22.30 mich schlafen legen kann.

                                                                Tag 41. Von Sonogno nach Sornica-Prato. 16 Km 1300 Hm 5.5 H

                                                                Nicht so gut geschlafen. Bin Um 02.00 erwacht, da ein paar Jugendliche sich auf dem Spielplatz gemütlich gemacht haben. Nach einer halben Stunde und ein paar Zigaretten sind sie wieder gegangen.
                                                                Nachher nicht mehr gut geschlafen und um 04.30 aufgestanden und um 05.00 im Dunkel losmarschiert.

                                                                Zuerst 30 Minuten der Strasse entlang bis diese in einen Wanderweg mündete.



                                                                Von dort ging es hinauf zur Forcella di Redòrta (2159 m.ü.m).







                                                                Nach 2,5 Stunden, völlig entkräftet, den Pass erreicht.



                                                                Der Weiterweg war recht schwierig und rutschig, über grosse Steine und steile Wiesenborde. Stürze auch 2-mal und bin wirklich in ganz schlechter Verfassung, vor allem im Kopf.





                                                                Gehe schon die verschiedenen Varianten im Kopf durch. (Aufgeben, 1 Woche Pause zu Hause machen etc.) Komme dann irgendwann unten im Dorf Prato Sornico (745 m.ü.m) an und finde zu meiner grossen Überraschung ein kleiner Dorfladen.

                                                                Esse 2 Gipfeli und 2 Brötchen und trinke dazu 2 Kaffee, wobei der zweite ich geschenkt bekomme. Es ist jetzt gerade mal 10.30 und ich beschliesse hier zu übernachten. Beim 2 Anlauf, finde ich in einem Restaurant, eine günstige Unterkunft. Im Luftschutzkeller des Restaurants haben sie ein Lager für Wanderer eingerichtet.



                                                                Bin der einzige und geniesse es richtig, einfach nichts zu tun. Mache noch einen Dorfrundgang und später kommt es kräftig und lange regnen. Habe also alles richtig gemacht und kann mich gut erholen.

                                                                Tag 42. Von Sornic-Prato zum Griespass. 41 Km 3200 Hm. 10 H

                                                                Relativ gut geschlafen, jedoch um 01.00 aufgestanden und Türe aufgemacht, damit frische Luft in den Raum hineinkahm. Um 06.30, kurzes Frühstück mit Gipfel. Abmarschiert um 07.20 und Autostopp gemacht, da fast der ganze Weg der Strasse entlangführte und ich das Tal darum nicht hinunter laufen wollte. Heute Sonntag und doch schon das zweite Auto hat mich mitgenommen, eine Krankenschwester die auf dem Weg zur Arbeit war. Mitgefahren bis nach Bignasco (443 m.ü.m) und von dort das Tal hinauf, aufwärts und nach 4,5 Stunden Capana Basodino (1865 m.ü.m) erreicht.



                                                                Im Tal unten, habe ich den einfachen aber schönen Wanderweg durch die vielen kleinen Steindörfer genommen und sehr genossen. Viele Leute im Auto unterwegs Tal aufwärts, zur Bahn, jedoch nicht auf dem Wanderweg.



                                                                Oben in der Hütte eingekehrt und bald weiter auf sehr schönem Wanderweg, an vielen kleinen Seen vorbei.





                                                                Hier oben hat es schon mehr Wanderer, welche mit der Bahn hinaufgefahren sind. Zum Grenzpass Bocchetta di Val Maggia (2631 m.ü.m) hinauf und dann zum Stausee Lago del Toggia Hinunter.



                                                                Hier sind extrem viele Familien, Gruppen und Wanderer unterwegs. Nach einer kurzen Pause nochmals hinunter nach Riale (1733 m.ü.m). Massen an Leute hier, mit sehr grossem Parkplatz.



                                                                Weiter zum nächsten Stausee, dem Lago Morasco, wo ich mir ein Glace gönne. Laufe nun zum Griespass (2477 m.ü.m) hinauf, wo es ein Biwak haben sollte, in dem ich übernachten möchte. Zum Glück wandere ich gegen den Menschenstrom, da alle das Tal runterkommen und ich der einzige bin, der um diese Zeit noch talaufwärts läuft.



                                                                Im Biwak alleine und mache mir noch ein Müsli und geniesse die schöne Aussicht. Um 20.00 kommt noch 1 Wanderer ins Biwack, ist jedoch kein Problem, da es genug Platz für 2 Personen hat. Heute war ein schöner Tag gewesen und ich konnte es wieder einmal richtig geniessen. Die Wanderwege waren wieder extrem trocken und staubig und teilweise sehr stark begangen, was ich aber so zwischendurch doch noch angenehm empfand. Noch etwas geplaudert, bevor ich mich schlafen gelegt habe.



                                                                Biwak in der Form einer kleinen Kapelle wurde nach einem Unglück errichtet. Eine Pfandfindergruppe aus Italien war während einer Übung auf dem Pass, als sie von einem Wintereinbruch überrascht wurden. Sie mussten bei Schneetreiben und eisigen Temperaturen, draussen übernachten. Dabei verloren 2 junge Pfadfinder ihr leben. Als Andenken und Schutz für andere Wandere wurde diese Biwak errichtet.

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                                                                • Adrian1975
                                                                  Anfänger im Forum
                                                                  • 21.02.2014
                                                                  • 33
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                                                  Tag 43. Vom Griespass zum Aletschgletscher. 44 Km 2000 Hm 10 H


                                                                  «Bin jetzt in Reckingen (1316 m.ü.m), bei 30 Grad am Kaffee trinken und habe eigentlich gar keine Lust mehr weiter zu wandern.»




                                                                  Nachdem ich die Ohrstöpsel in der Nacht genommen habe, da der andere Wanderer stark geschnarcht hatte, konnte ich relativ gut schlafen. Etwas mühsam am Morgen zum Zusammenpacken, da der andere Wanderer noch geschlafen hat und ich ihn nicht wecken wollte.



                                                                  Langer Abstieg vom Pass nach Ulrichen (1346 m.ü.m), über einen gesperrten Wanderweg, denn ich trotzdem genommen habe. Angeblich wegen Steinschlag gesperrt, sah jedoch nichts Gefährliches und hätte sonst einen grossen Umweg gehen müssen.



                                                                  In Ulrichen einkaufen und Ganzes Brot mit Butter und Konfitüre gegessen. Weiter auf dem Gommer Höhenweg, musste jedoch absteigen nach Reckingen um Kaffee zu trinken.



                                                                  Nehme dann den Talweg, da ich schneller vorankomme als auf dem Höhenweg, der immer wieder einen Umweg nimmt. Schöner Weg mit vielen Radfahrer und einzelnen Wanderer. Nach Niederwald wieder nach oben Richtung Bellwald (1562 m.ü.m), wo ich etwas zum Mittag esse.



                                                                  Bei sehr warmen Temperaturen weiter, auf schönem Wanderweg zur Hängebrücke Aspi-Titter. Sehr spektakulär dieser Übergang auf die andere Talseite.





                                                                  Kehre noch in der Burghütte (1752 m.ü.m) ein und werde sehr unhöflich empfangen. Daher nur sehr kurze Pause und gleich weiter. Nochmals ein recht langer Aufstieg bis zur Gletscherstube. Fülle meine Wasserflaschen auf, denn ich möchte heute in der Nähe des Aletschgletschers biwakieren.



                                                                  Weiter zum Märielensee (2373 m.ü.m) hinunter und mich etwas umgeschaut, jedoch keinen guten Biwakplatz gefunden. Habe mich kurz im See gewaschen und dann nochmals ca. 200 Höhenmeter hinauf, zum Aussichtspunkt und frühere Gletschereinstieg.



                                                                  Super Platz zum biwakieren, gut 300 Hm über dem Aletschgletscher auf einer grossen Steinplatte. Bin gespannt ob heute noch Leute von der nahen Gletscherstube vorbeikommen.



                                                                  Geniesse die schöne Aussicht auf den Gletscher und koche mir eine feine Suppe. Schon relativ früh in den Biwaksack gelegt, da es doch recht kühl wurde. Um 21.15 kamen dann tatsächlich noch Leute von der nahen Hütte, um den Sonnenuntergang zu bewundern. Hatte noch gute Gespräche und sie haben sich über meinen Biwakplatz sehr gefreut. Bis nach dem eindunkeln sind sie geblieben und haben sich nach 22.00 auf den Rückweg zur Hütte gemacht. Habe mich noch für ihren Besuch bedankt und bin dann bald eingeschlafen.



                                                                  "Beim Zähneputzen sah ich, dass auf dem Gletscher noch eine Gruppe von 4 Alpinisten kam. Da es sehr warm war, hatte sich am Gletscherausstieg ein grosser See gebildet. Die Gruppe probierte den See zu überqueren, jedoch ohne Erfolg. So probierten sie, vom seitlichen Rand des Gletschers auf den Felsen zu Springen. Dazu haben sie sich losgeseilt. Wegen der Wärme hat sich zwischen dem Felsen und Gletscher ein Spalt gebildet. Als der erste Alpinist hinübergesprungen ist, rutschte dieser auf dem Felsen aus und viel rückwärts in den Spalt. Er war nicht mehr zu sehen. Ich habe das Ganze von oben mitverfolgt und konnte nicht helfen. Die anderen Alpinisten holten ihn dann nach ein paar Minuten wieder aus dem Spalt hervor. Nach einer halben Stunde, um 20.30 machten sie sich dann wieder auf den Weiterweg. Bin schon ein wenig erschrocken, aber so wie es aussah ist ihm nicht viel passiert."



                                                                  Tag 44. Vom Aletschgletscher nach Hohtann. 39 Km 1450 Hm 10 H

                                                                  Noch 1 Tag bis ich mich mit meinen Eltern und Andrea treffe. In der Nacht wurde es recht kühl, da der Wind kalte Luft vom Gletscher heraufwindete. Sehr heller Mond. Zweimal erwacht in der Nacht durch lautes Donnern, waren 2 Gletscherabbrüche. Um 05.40 abmarschiert mit Kappe und Handschuhe, da doch empfindlich kalt war.



                                                                  Nach 1,5 Stunden auf dem Gletscher Höhenweg, bei einer Bank Pause gemacht und Gefrühstückt. (1 Landjäger mit Käse und Brot).



                                                                  Hatte jedoch immer noch Hunger und daher eine ganze Packung Studentenfutter auch noch gegessen. Hinunter durch den schönen Wald zum Blausee und mittels Hängebrücke die Talseite gewechselt.





                                                                  Auf dieser Seite hinauf nach Belalp (2133 m.ü.m), wo ich Kaffee und einen grossen Nussgipfel genommen habe. Der ganze Weg bis hierhin verlief im Naturschutzgebiet und war wirklich sehr schön.



                                                                  Nach Belalp verlief der Wanderweg einer Wasserinne entlang.



                                                                  Unterdessen hat mir ein ehemaliger Arbeitskollege geschrieben, der meine Wandertour auf Facebook mitverfolgt hatte, das ich heute bei ihm übernachten könnte. Das hat mich natürlich sehr gefreut, jedoch ist der Weg zu ihm noch sehr weit und deshalb beschlossen, ein Stück des Weges mit dem Zug zurückzulegen.







                                                                  Über eine schöne Alp nach Mund (1193 m.ü.m) und weiter ins Tal nach Lalden (658 m.ü.m), wo ich den Zug für ca. 10 Kilometer Wegstrecke genommen habe. Von Gampel aus, laufe ich weiter nach Hohtenn (825 m.ü.m) hinauf, wo Urs wohnt.



                                                                  Es ist hier im Wallis fast 35 Grad warm und so bin ich glücklich über eine Dusche und kleiderwaschen. In Hohtenn wird die 1 August Feier schon am 31. Juli gefeiert und so gehen wir an diese. Esse und trinke zusammen mit Urs und seiner Frau etwas und verabschiede mich so gegen 21.00 und lege mich dann, auf dem kühlen Boden der Wohnung schlafen.
                                                                  Ist sehr warm und ich benütze nur den Biwaksack, ohne mich zuzudecken.



                                                                  Tag 45. Von Hohtann nach Leukerbad. 21 Km 1530 Hm 5.5 H

                                                                  Relativ gut geschlafen, trotz der Hitze. Um 04.40 aufgestanden und in der Küche noch einen Kaffee gemacht und etwas Nussbrot gegessen. Um 5.30 losgelaufen in der Dunkelheit, wurde erst nach 06.00 hell.



                                                                  Habe heute Morgen Urs leider nicht mehr gesehen, da sie noch geschlafen haben. Schon jetzt am morgen früh über 20 Grad warm. Schöner und abwechslungsreicher Weg nach Leukerbad (1402 m.ü.m).



                                                                  Immer wieder durch kleine Dörfer, wo ich auch mal noch eine kleine Pause eingelegt habe. Fast niemand unterwegs, da heute ja ein Feiertag ist, der 1 August. Kurz vor Leukerbad über die bekannten Albinenleitern abgestiegen.





                                                                  Was mit dem grossen Rucksack gar nicht so einfach war. Warte jetzt im Dorf auf meine Eltern und Andrea.
                                                                  Haben ein schönes Hotel für 2 Nächte und freue mich sehr, mit der Familie den 1 August zu verbringen.
                                                                  Um 15.00 fängt es stark an zu regnen, so dass wir nicht mehr viel machen. Nach dem Abendessen gehen wir schon beizeiten ins Hotel zurück. Wollte mich gerade schlafen legen, als um 22.30 in lauter Knall ertönte. Sofort bin ich auf den Balkon und habe den Start des 1 August Feuerwerks miterlebt. Schnell den anderen gerufen und so haben wir zu viert das Feuerwerk von unserem Hotelbalkon abgeschaut. Eigentlich war ja totales Feuerwerkverbot, aber weil es 4 Stunden stark geregnet hat, wurde das offizielle Feuerwerk trotzdem abgehalten. War extrem schön, es wurde der ganze Weg des Gemmipasses beleuchtet. Super schöner Abschluss des Tages.



                                                                  Tag 46, Ruhetag

                                                                  Wir sind auf die Gemmi (2314 m.ü.m) wandern gegangen. Ich bin sehr zügig hinaufgelaufen und die Eltern und Andrea fuhren mit der Seilbahn hoch. Zum Hotel Wildstrubel gewandert. Recht langer Weg für Mami und Papi, aber Mami wollte unbedingt dort hin.



                                                                  Etwas getrunken und dann wieder zurück zur Seilbahn. Ich bin mit Andrea früher zurück und habe im Dorf noch einen neuen Camelbak gekauft und den Schlauch abmontiert, da mein alter Trinkschlauch stark verschmutzt war. Zuerst zusammen mit Andrea Apero gemacht und später mit den Eltern nochmals. Am Abend noch fein essen im Hotelrestaurant. Habe den Tag mit meinen liebsten wieder sehr genossen.



                                                                  Kommentar


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                                                                    Anfänger im Forum
                                                                    • 21.02.2014
                                                                    • 33
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                                                    Tag 47. Von Leukerbad zum Bühlberg. 32 Km 2330 Hm 8 H

                                                                    Sind um 07.15 aufgestanden und haben zusammen gefrühstückt. Nach dem Packen, habe alle Vorräte aufgefüllt inklusiv neue Wanderkarten und neue Schuhe, um 09.00 beim Hotel losgewandert. 20 Minuten zusammen mit Andrea und meinen Eltern. Der Abschied fiel mir wieder recht schwer da es ein so schönes Wochenende war.



                                                                    Heute die Gemmi hoch mit vollgepacktem Rucksack, also 20 KG, mehr als gestern, was sich auch bemerkbar machte. Schönes Wetter und auch angenehm mit den Temperaturen.





                                                                    Vom Gemmipass weiter zur Rote Chumme (2294 m.ü.m) und zum Chindbettipass (2636 m.ü.m). Hinunter zur schönen Engstligenalp (1936 m.ü.m), mit jedoch sehr vielen Leuten, da hier eine Bahn hinauffährt.





                                                                    Den direkten, jedoch gesperrten Wanderweg hinunter, nach Adelboden (1347 m.ü.m). (Habe nicht herausgefunden, warum der Weg gesperrt war). Nach sehr zügigen 5,5 Stunden in Adelboden angekommen. In Leukerbad war die Zeit nach Adelboden mit 6 Stunden angegeben, was für ein normaler Wandere jedoch fast unmöglich ist.



                                                                    Im Volg etwas zum Mittagessen gekauft und nach kurzen Pause weiter das Tal aufwärts Richtung Geilsbüel. Unterwegs ein Glacegarten gesehen und natürlich dort eingekehrt und eine feine Glace gegessen. Ziehen ein paar schwarze Wolken auf und Gewitter sind nicht auszuschliessen. Beim Weiterweg kommen mir jede Menge Trottinett Fahrer entgegen, da man diese oben am Pass mieten kann, zum herunterfahren.



                                                                    Auf dem Hahnenmoospass (1947 m.ü.m) finde ich keine gute Biwakmöglichkeit und laufe daher auf der anderen Seite wieder hinunter. Komme zum Bühlberg (1653 m.ü.m) und sehe und höre wie es weiter unten Gewittert.



                                                                    Frage einen Bauern der gerade am Kühe melken ist, ob ich im Stall übernachten darf. Kein Problem und so richte ich mich im Stall ein. Es war ein junger Bauer, wahrscheinlich der Sohn, daher denke ich, das später sicher noch der Bauer selber vorbeikommt um nach dem Rechten zu sehen. Gehe noch ins benachbarte Restaurant ein grosser Radler Trinken und rede noch kurz mit der Tochter vom Bauer und frage nach ihrer Anschrift, sodass ich eine Karte von Monaco senden kann. Im Stall hat es noch Ziegen und Kühe. Wie erwartet kommt der Bauer noch vorbei und fragt mich etwas aus. Nettes Gespräch und ich biete ihm meine ID zu fotografieren an, falls es Probleme geben soll. Er findet das nicht als nötig, da ich vertrauenswürdig wirke, wie er sagt. Bringt mir sogar noch mit einer Kabelrolle Strom, so dass ich mein Handy noch aufladen kann. Mache zum Abendessen Wurst, Brot und Eier, später koche ich draussen noch ein Kaffee. Im Moment scheint wieder die Sonne und es sieht aus als wir von einem Gewitter verschont bleiben. Schlafe beim offenen Scheunentor gemütlich ein.



                                                                    Tag 48. Vom Bühlberg nach Chaux de Mie. 41 Km 2700 Hm 11 H


                                                                    Mit etwas Mühe um 05.00 aufgestanden und dann um 05.30, im dunkeln losmarschiert. Um 06.25 in Lenk (1071 m.ü.m) angekommen und warte vor einer Bäckerei, bis diese um 06.30 öffnet. Unterwegs sind mir schon 2 Wanderer entgegengekommen und eine kleine Unterhaltung gehabt. Schön am Bach entlang, bevor es über wiesen zum Trütlisbergpass (2033 m.ü.m) hinaufgegangen ist.



                                                                    Zügig hinunter ins schöne Dorf Lauenen (1242 m.ü.m) und nochmals einen Kaffee getrunken bevor ich auf der anderen Talseite wieder hinauf gewandert bin zum Chrinepass (1643 m.ü.m). Wieder sehr warm im Abstieg nach Gsteig (1187 m.ü.m).





                                                                    Hier habe ich vor einem Jahr am Glacie 3000 Marathon mitgemacht und wie der Zufall so will, findet dieser genau heute auch wieder statt. Leider sind die Läufer schon durch und die Verpflegungsposten werden gerade abgebaut. Der Weiterweg zum Stausee Sanetsch (2049 m.ü.m) hinauf, war wegen Steinschlag gesperrt. Man muss mit der Seilbahn hinauffahren, was mich aber sehr frustriert hat, da ich hinauf bis jetzt alles gewandert bin.
                                                                    Darum habe ich beschlossen, den gesperrten Wanderweg zu probieren. Diesmal war es wirklich nicht grundlos gesperrt.



                                                                    Ein riesiger Felssturz blockiert das ganze Tal. Musste einmal umkehren und weiter oben mein Glück versuchen. Auch hier alles verblockt, jedoch war es möglich, einen Weg zu finden.





                                                                    Oben am Stausee Pause gemacht und bei der geschlossener Hütte Picknick gemacht. Am Brunnen hatte es Becher und Sirup zum selber bedienen, was ich dann auch machte.



                                                                    In der kleinen Kapelle noch eine Kerze angezündet bevor ich mich weiter zum Col du Sanetsch (2240 m.ü.m) aufmachte. Komme wieder in ein Gewitter, obwohl eigentlich schönes Wetter vorausgesagt wurde.



                                                                    Verlaufe mich etwas und finde schliesslich den Wanderweg zum Passübergang Sex Rouge (2304 m.ü.m). Sehr raue Landschaft hier und nicht wirklich gemütlich, obwohl es aufgehört hat zu Regnen. Ziehen jedoch schon wieder neue schwarze Wolken auf. Beeile mich etwas, da ich im Internet gelesen habe, dass es eine Nothütte in der Nähe haben soll.



                                                                    Finde diese auf 2190 m.ü.m und bahne mir einen Weg durch Brennessel. Die Hütte macht einen erstaunlich sauberen Eindruck und so bleibe ich für diese Nacht hier. Am Anfang ein etwas komisches Gefühl, wird zum Glück aber bald besser.



                                                                    Zieht recht durch die Hütte durch, da es keine Fenster hat, sondern nur offene Löcher. Das Dach sollte aber dicht sein. Mache mir noch ein Müsli mit frischen Früchten, welche ich unterwegs gekauft habe und gehe beizeiten schlafen.


                                                                    Tag 49. Von Chaux de Mie nach Fully


                                                                    Erstaunlich gut geschlafen und noch halb im dunkeln um 05.45 losmarschiert. Als ich heute Morgen im Schein der Stirnlampe meine Socken anziehen wollte und meine Füsse anleuchtet, wanderte gerade eine grosse Spinne über den Fuss. Bin noch keine halbe Stunde unterwegs und fühle mich total motivationslos.



                                                                    Schaue schon wann die nächsten Züge im Tal unten nach Hause fahren. Nach weiteren 30 Minuten komme ich an 3 verfallen Steinhäuser einer Alp vorbei. Hier ist jemand am Zelten mit einem Hund, der sich bemerkbar macht, als ich vorbeilaufe. Steiler und technisch schwieriger Abstieg, mit Ketten gesichert nach Godet (1369 m.ü.m). Sehr schön hier und hat sogar eine Hütte in welcher ich Kaffee trinke.



                                                                    Der Hüttenwirt fragt mich etwas nach meiner Tour, ich bin jedoch überhaupt nicht in der Stimmung zu reden. Er merkt, dass es mir nicht so gut geht und lässt mich in Ruhe Kaffee trinken, kommt aber später vorbei und schenkt mir noch frische Früchte für meinen Weiterweg. Das hat mich gleich wieder motiviert und so habe ich beschlossen die Tour fortzusetzen, jedoch mit einer kleinen Abkürzung, so dass ich heute noch ins Tal komme.



                                                                    Rufe Andrea an und sie besorgt mir eine Unterkunft in Fully, im Rohnetal. Wieder voll motiviert mache ich mich auf den Weiterweg. Sehr schöner Wanderweg hinauf zum Lac de la Forclas, der teilweise zugefroren ist.



                                                                    Weiter über Schneefelder und Geröll zur Cabane CAS Rambert (2582 m.ü.m) welche sehr schön liegt.



                                                                    Trinke Kaffee und esse eine Wähe dazu. Der Abstieg zieht sich in die Länge ist aber zum Glück auf schönen Wanderwegen. Kurzer Gegenanstieg zur Bergstation von einer Seilbahn und sofort hat es wieder mehr Leute unterwegs.







                                                                    In einem Tobel, ist der ganze Wanderweg durch einen Lawinenabgang verschüttet. Suche mir einen Weg über umgestürzte Bäume, Grosse Steine und Schnee.



                                                                    Je weiter ich ins Tal komme, um so wärmer wird es.



                                                                    Teilweise über Strasse und Rebbergen erreiche ich Fully (461 m.ü.m) bei über 35 Grad. Finde eine Bäckerei und esse ein ganzes Brot. Schönes Hotelzimmer, muss jedoch auswärts essen, da das Restaurant heute geschlossen ist. Ruhe mich noch etwas aus, mache Wäsche und gehe später noch in die kleine Ortschaft. Esse in einem Schnellimbiss, Hamburger mit Pommes und bestelle später nochmals das gleiche. Immer noch sehr heiss und schlafe ohne Decke und Leintuch ein. Morgen bin ich dann 50 Tage unterwegs. Leider kommt ab morgen Mittag eine schlecht Wetterfront mit viel Regen auf mich zu.

                                                                    Kommentar


                                                                    • Adrian1975
                                                                      Anfänger im Forum
                                                                      • 21.02.2014
                                                                      • 33
                                                                      • Privat


                                                                      #35
                                                                      AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                                                      Tag 50. Von Fully nach Bourg-St-Pierre. 35 Km 2300 Hm 8 H


                                                                      Wunderbar geschlafen, trotz der Hitze auch dank dem Ventilator im Zimmer. Konnte um 06.50 fein und viel frühstücken und machte mich dann um 07.45 auf den Weiterweg. Kaufte unterwegs noch Lebensmittel ein bevor es auf der anderen Talseite gut 1000 Höhenmeter am Stück aufwärts zum Col-des-Planches (1411 m.ü.m) geht.





                                                                      Zum Glück fast alles im Schatten, da es immer noch sehr warm ist und Wanderweg extrem Steiler ist. Hinunter nach Vens und ins Tal nach Sembrancher (717 m.ü.m). Schöner Weg, etwas oberhalb des Talbodens, auf dem auch Napoleon unterwegs war. (Laut Wegtafeln und Wanderzeichen am Wegesrand).



                                                                      Nach 5,5 Stunden in Orsières (887 m.ü.m) angekommen und wollte im Dorfkern etwas einkaufen. Leider hatte der Laden Mittagspause und so fragte ich eine Passantin, ob es noch einen anderen Lebensmittelladen gibt, der jetzt offen hat. Leider habe wir uns nicht so gut verstanden und so hat sie Kurzerhand mich mit dem Auto, zum Volg Laden, beim Bahnhof gefahren. Etwas zum Mittagessen gekauft und auf der Bank beim Bahnhof gegessen.





                                                                      Weiter Richtung Bourg-St-Pierre (1628 m.ü.m), bei immer dunklerem Himmel. Beeile mich etwas, da es in der Nähe schon donnert und blitzt. 15 Minuten bevor ich ankomme fängt es stark an zu gewittern. Zum Glück ist gerade ein Motel in der Nähe und so beschliesse ich für heute Schluss zu machen. Es gibt 3 Preiskategorien und ich entscheide mich für das günstigste Zimmer, das Pilger-Angebot. Auf diesem Streckenabschnitt hat es sehr viele Unterkunftsmöglichkeiten da ein bekannter Pilgerweg, der Via Francigena Pontarlier-Grand St-Bernard entlangführt. Gabi hat für morgen ein Zimmer für mich im kleinen Bergdorf Avies reserviert. Ist ein langer Weg bis dorthin und daher möchte ich gerne, morgen um 05.00 loslaufen. Koche mir noch eine Gemüsesuppe auf dem Zimmer und gehe dann beizeiten Schlafen. Regnet jetzt schon seit über 5 Stunden und ich bin sehr froh, hier angehalten zu haben.

                                                                      Tag 51. Von Bourg-St-Bierre nach Cerellaz. 40 Km 2000 Hm 10 H

                                                                      Nicht so gut geschlafen, da ich immer wieder erwacht bin, da ich Angst hatte zu verschlafen. Um 05.00 mit der Stirnlampe, bei ganz leichtem Nieselregen, losmarschiert. Zuerst der Strasse entlang worüber ich gar nicht unglücklich war, da es doch sehr dunkel gewesen ist. Sehr zügig zum Col du Grand-Saint-Bernard (2492 m.ü.m), immer wieder die Passstrasse querend.



                                                                      Bin etwas enttäuscht, was vor allem daran liegt, dass ich viel zu früh hier oben bin. Hier auf dem Hospiz hat es im Kloster eine grosse Pilgerunterkunft und auch eine Bernhardiner Zucht. Jedoch noch alles geschlossen. Auf der Italienischen Seite des Passes hat zum Glück schon ein Restaurant offen. Trinke 2 Cappuccino und esse 2 Croissant für nur 5,40 Euro!



                                                                      Auf dem Via Alpina und Pilger Weg hinunter nach Saint-Rhémy en Bosses und Saint-Léonard (1518 m.ü.m). Überall hat es Pilgerzeichen und jedes Hotel und Restaurant am Wege hat spezielle Pilgerangebote.





                                                                      An einer Tankstelle kaufe ich noch die letzten 4 Brötchen und etwas Käse. Mache mich auf den Anstieg zum Col Citrin (2481 m.ü.m) welcher sich in die Länge zieht und auch nicht oft begangen wird, denn der Pilgerweg verläuft weiter ins Tal hinunter. Siehe keine Menschenseele auf diesem Passübergang, was im krassen Gegensatz zum vorhergehenden Wegverlauf steht. Esse noch die Brötchen auf dem Pass bevor ich weiterlaufe.





                                                                      Zuerst über schöne Wanderwege zügig hinunter und dann langer Weg auf langweiliger Forststrasse das Tal auswärts. Zweige auf einen sehr schönen Höhenweg zum Dorf Vens (1735 m.ü.m) ab.





                                                                      Von hier hinunter nach Cerellaz (1249 m.ü.m), wo Gabi (Meine Schwester) mir ein Zimmer im einzigen Hotel reserviert hat für nur 50 Euro mit Halbpension. Der Inhaber spricht jedoch kein Wort Englisch und ich nicht Italienisch was das verständigen etwas schwieriger macht. Sind nur 2 Gäste hier. Das Nachtessen ist der Hammer! Zur Vorspeise eine grosse Portion Spagetti, dann eine Schüssel Salat und zur Hauptspeise Stock mit 2 Stück Fleisch. Als Nachtisch gibt es eine grosse Schüssel mit verschieden Früchten. Mit vollem Bauch gehe ich bald schlafen. Wetter ist unsicher, höre es immer wieder donnern und auch morgen sollte es so bleiben.



                                                                      Tag 52. Von Cerellaz zum Refugio Archeboc. 35 Km 2900 Hm 10

                                                                      Da es heute wieder ein langer Tag wird, habe ich gestern Abend probiert, dem Wirt zu erklären, ob er mir das Frühstück nicht schon am Abend bereitstellen kann. Klappte jedoch nicht wirklich, darum habe ich Marco angerufen und dem Wirt mein Telefon gegeben und so konnten sie sich auf Italienisch unterhalten.
                                                                      Der Wirt wollte den Kaffee aber nicht schon am Abend bereitstellen, da er fand, ich brauche doch frischen Kaffee und so haben wir abgemacht, dass ich um 05.00 frühstücken kann und er mir dann frischen Kaffee macht. Nach gutem Schlaf bei sehr warmen Temperaturen, hatte ich das Fenster sperrangelweit offen, stehe ich um 05.00 im Speisesaal. Der Wirt ist nicht erschienen, sondern hat seine Mutter geschickt um mir extra um 05.00 morgens frischen Kaffee zu machen. Das war mir gar nicht recht und ich bedankte mich ganz herzlichst. Das Frühstück war eher etwas mager, nur 2 Brötchen mit Butter und Marmelade. Dafür frischen Kaffee!



                                                                      Um 06.15 auf den Weg gemacht hinunter nach Avise (777 m.ü.m), dann leider falsch gelaufen und so musste ich 2 Kilometer auf der Hauptstrasse zurücklegen. Schlechte Markierungen und nur dank GPS wieder den Wanderweg gefunden. Habe nun die Wahl zwischen 2 Wegen, den längeren mit weniger Höhenmeter oder den kürzeren jedoch über einen Berg. Nehme die bergige Variante und werde nicht enttäuscht, da es ein sehr schöner Wanderweg ist.



                                                                      Weiter talaufwärts nach Valgrisenche (1648 m.ü.m), wo ich Einkaufe und etwas trinke. Kommt mir irgendwie bekannt vor und merke das ich vor 5 Jahren schon mal hier durchgerannt bin, an einem Wettkampf.



                                                                      Um 12.00 laufe ich von hier weiter, gut 1000 Höhenmeter hinauf zum Grenzpass Col du Mont (2633 m.ü.m) wo ich zum ersten Mal in meiner Tour französischen Boden betrete.



                                                                      Beim Pass sollte es eine Unterstandshütte vom 1 Weltkrieg haben, die man zum Biwakieren benützten kann. Schon um 13.00 erste dunkle Wolken und 1 Stunde später kommt ein starkes Gewitter. Nach langem Aufstieg erreiche ich den Pass mit der Unterstandshütte.



                                                                      Leider ist die verfallen und nicht zum Übernachten geeignet. Da es weiter blitzt und donnert, laufe ich zügig auf der französischen Seite des Passes hinunter, zum Refuge de l'Archeboc (2027 m.ü.m).



                                                                      Nehme ein Zimmer mit einfacher Dusche für 25 Euro. Der Standard ist hier in Frankreich schon etwas anders als in den anderen Ländern meiner Tour. Aber für mich absolut genügend und bin froh ein Dach über dem Kopf zu haben. Bin überrascht wie nett die Leute hier sind, denn diese Hütte hat in diversen Internetforum einen sehr schlechten Ruf, wegen dem unfreundlichen Hüttenpersonal. Ich glaube, dass es einen Personalwechsel gegeben hat. Es hat aufgehört zu regnen und so sitze ich draussen und mache mir ein Müsli. Wurde auch gefragt, ob ich die Küche mitbenützen wollte, was in Frankreich gut möglich ist als Selbstversorger. Nur noch 5 Leute hier und 2 Wandere essen hier, schlafen aber im Zelt vor der Hütte. Beim Bezahlen einen Schnaps bekommen und wurde auch gefragt, ob morgen früh noch warmes Wasser auf den Weg mitnehmen möchte, was ich jedoch verneinte. Wirklich ganz nette 2 Frauen welch die Hütte führen.

                                                                      Sogar die Wanderstöcke wurden angeschrieben :-)



                                                                      Tag 53. Vom Refugio Archeboc zum Refugio de la Leisse. 43 Km 2100 Hm 10 H


                                                                      Nach gutem Schlaf um 05.45 losgewandert. Früher geht es nicht mehr, da es erst jetzt langsam hell wird.



                                                                      Zuerst guter Wanderweg dann aber schlecht Forststrasse. Sehr schlecht markiert und auch angeschrieben. Teilweise die gleiche Ortschaft einmal mit Pfeil nach oben und einmal nach unten. Laufe falsch und komme auf Wanderwege, welche nicht mal auf meiner GPS Karte vorhanden ist. Nach diversen Umwegen komme ich auf einen schönen und gut markierten Wanderweg der durch schöne Steindörfer und Alpen führt.





                                                                      Möchte bei der nächsten Refugio etwas trinken und essen, leider gibt es dieses nicht mehr. Nach 5,5 Stunden ohne Pause und Frühstück erreiche ich den Stausee Lac du Chevril, mit der Ortschaft Les Boisses (1805 m.ü.m).



                                                                      Sehr dunkle Wolken und es sieht stark nach regen aus. In einer Bäckerei verpflege ich mich und wandere weiter zum Le Lac de Tignes (2099 m.ü.m). Komme in ein Gewitter und erreiche die Ortschaft am Stausee nach gut 1 Stunde. Sehr gross hier alles mit vielen Hotels, Geschäften und Liftanlagen. Sehr viele Leute und Biker. Krasser Gegensatz zu den letzten Tagen.



                                                                      Kaufe ein und mache mir ein Sandwich, welches ich zusammen mit einer Cola beim Weiterlaufen esse. Möchte gerne noch zum nächsten Refugio, welches aber noch ca. 3 Stunden entfernt ist.



                                                                      Nach einer kurzen Regenpause, fängt es wieder an zu schütten und hört bis morgen früh auch nicht mehr auf. Langgezogener Aufstieg zum Col de La Leisse (2726 m.ü.m). Trotz Regenkleider bin ich fast überall nass, da es zum Regen auch noch stark windet.



                                                                      Wird ziemlich kalt und so bin ich froh als ich das Refuge de La Leisse (2488 m.ü.m) erreiche. Das Refuge besteht aus 3 kleinen Häuser. In einem ist die Küche, in einem der Speiseraum und im letzten der Schlafraum. Ziemliches Chaos und der Speisesaal, welcher auch als Aufenthaltsraum und Trockenraum benützt wird, ist total überfüllt.
                                                                      Überall hängen Kleider zum trocknen und die nassen Rucksäcke und Wanderschuhe versperren den Durchgang. Bekomme zum Glück noch eine Matratze im Massenlager. Die Hütte ist ausgebucht und voll. Richte mich ein und suche auch einen Platz für meine nassen Sachen.



                                                                      Mache zum Abendessen wieder einmal ein Müsli. Finde einen kleinen Sitzplatz und so muss ich nicht beim Stehen essen. Hat auch noch recht viele die draussen in Zelten übernachten, aber jetzt natürlich auch in der Wärme sitzen wollen. Gehe bald ins Bett und bin froh über ein Dach über dem Kopf. Werde morgen vielleicht den Bus ins Tal nehmen, der ca. 2,5 Wanderstunden von hier aus fährt.

                                                                      Kommentar


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                                                                        Freak

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                                                                        • 13729
                                                                        • Privat


                                                                        #36
                                                                        AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                                                        Netter Bericht, danke für das Teilen.

                                                                        Mir gefällt der nicht so ganz asketische Reisestil gut. Was dann auch zu originellen und selten gelesenen Beschreibungen führt.
                                                                        Finde jedoch in der Altstadt ein schönes Restaurant bei welchem ich fein Esse inklusiv Dessert. Bin wieder etwas in Eile, da wieder für den Nachmittag Gewitter angesagt sind

                                                                        Kommentar


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                                                                          Anfänger im Forum
                                                                          • 21.02.2014
                                                                          • 33
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                                                          Tag 54. Vom Refugio de la Leisse nach Chalet Forestier. 40 Km 2200 Hm 10 H


                                                                          «Sitze jetzt im Tal Granges de la Vallée Etroite (1776 m.ü.m), in einem Refugio, und Trinke einen Cappuccino und bin etwas verwirrt. Den hier reden alle italienisch, obwohl ich eigentlich in Frankreich bin. Frage den Wirt ob ich wirklich noch in Frankreich bin, was dieser auf Italienisch bestätigt.»



                                                                          Habe relativ gut geschlafen und bin 10 Minuten zu spät erwacht, da ich den Wecker nicht gestellt habe. Alles leise zusammengepackt, da ich der erste war der schon auf war und noch mit nassen Kleidern losmarschiert. Nach 1,5 Stunden das Refuge d'Entre-deux-Eaux (2133 m.ü.m) erreicht und bekam eine grosse Tasse Kaffee für nur 2 Euro vom Frühstücksbüffet. Habe dazu noch mein restliches Brot gegessen und etwas Marmelade vom Büffet genommen. Zügig weiter, beim Refuge de Plan du Lac (2376 m.ü.m) vorbei zum grossen Parkplatz hinuntergewandert. Leider ist das Wetter immer noch stark bewölkt und neblig. Beschliesse daher den Bus zu nehmen, der alle 1 bis 2 Stunden hier hinauf und hinunter fährt.
                                                                          Muss jedoch noch eine Weile auf diesen Warten und sehe gerade, wie eine Älplerin, mit dem Auto losfährt. Mache auf mich aufmerksam und kann mit ihr ins Tal fahren, Sie lebt im Sommer hier oben und macht Käse. Im Winter ist das Tal wegen Lawinengefahr gesperrt.



                                                                          Steige in Termignon-la-Vanoise (1325 m.ü.m) aus. Kaufe etwas ein und beschliesse nochmals Autostopp zu machen, da der Weg nun alles dem Tal entlang verläuft bis nach Modane. Nach ca. 5 Minuten nimmt mich ein Franzose mit, der leider nur französisch spricht, daher können wir uns nicht wirklich gross unterhalten. Fahren hinter einem Lastwagen her, als es plötzlich einen lauten Knall gibt, und in der Windschutzscheibe ein Sprung entsteht. Ein Stein vom Lastwagen hat diese getroffen. Habe etwas ein schlechtes Gewissen, da wenn er nicht für mich angehalten hätte, wäre er vor dem Lastwagen gefahren. In Modena (1131 m.ü.m), eine grosse und hässliche Stadt, trinke ich noch schnell einen Kaffee. Suche wieder den Vial Alpin Wanderweg, der nun teilweise auch auf der Strasse verläuft.



                                                                          Beim weiter wandern bekommen mich ganz komische Gefühle und ich fühle mich gar nicht gut und habe auf einmal schiess, dass ich es nicht mehr weiter schaffe. Habe das Verlangen nach einem Pausentag. Komme auf das Angebot von einem Freund zurück und rufe ihn an, ob er mir in Briançon nicht ein Zimmer für 2 Nächte reservieren kann. Wie sich herausstellte, war fast alles ausgebucht, er hat jedoch noch ein Zimmer für mich ergattert, für morgen und übermorgen. Freue mich extrem darüber, da ich schon von Anfang an, auf diese schöne Stadt mit ihren alten Burgen gefreut habe.
                                                                          Noch grösser ist die Freude, als ich erfahre, dass er mir die 2 Nächte offeriert. Vielen Dank! Es geht mir nun wieder viel besser und auch die Sonne scheint jetzt.



                                                                          Nach 3,5 Stunden erreiche ich den Pass Col de la Vallée Etroite (2456 m.ü.m). Man merkt, dass die Grenze zu Italien hier in der Nähe ist, denn es hat wieder Bunker und alte Schützengräben vom 1 Weltkrieg.



                                                                          Oben auf dem Pass, ein Sandwich gegessen, welches ich im Tal gekauft habe. Das sehr schöne Tal hinunter, Granges de la Vallée Etroite, wo ich eine Pause mache und etwas trinke. Sehr viele Weitwanderer unterwegs, da hier der Berühmte GR 5 durchgeht.



                                                                          Als ein Wanderer der auch so einen grossen Rucksack hat wie ich, an mir vorbeigeht, klatschen wir uns ab. Wunderbares Tal! Auch der Weiterweg verläuft sehr schön zum See beim Col des Thures (2196 m.ü.m) und dan hinunter Richtung Névache.





                                                                          Laufe etwa dreiviertel hinunter, bevor ich auf meinen heutigen Biwakplatz stosse. Habe von diesem schönen Biwakplatz, im Internet gelesen. Richte mich auf einer Bank ein und koche mir Teigwaren zum Abendessen.



                                                                          Auf einmal hörte ich, weiter unten, stimmen auf Deutsch. < ich habe doch gesagt, wir sollten im Tal Zelten > < Nein hier ist es gut, oder wir müssen noch weiter hinauf > < Ich gehe heute keinen Schritt weiter > < aber hier können wir nicht Zelten > < Das ist mir gleich, ich bleibe hier > und so ging es weiter. Habe sie nicht gesehen und einfach mal hinuntergerufen, das hier oben ein guter Platz zum Zelten ist. Worauf sie dann zu mir hinaufgekommen sind. Die haben sich gestritten wie ein altes Ehepaar. War wirklich sehr amüsant und ziemlich surreal, hier in den abgeschieden Bergen.



                                                                          Seit Tagen nicht mehr mit deutschsprachigen Leuten geredet. Unterhalte mich noch fast 2 Stunden mit ihnen, bevor ich mich schlafen lege. Interessante und lustige Gespräche, bei welchen wir auch noch eine Flasche Schnaps kreissen lassen, welche sie im Tal gekauft haben. Sie haben ihre Zelte relativ weit voneinander aufgestellt, da jeder vom anderen behauptet, dass dieser laut schnarcht. Der eine kommt ursprünglich aus Karpaten in Rumänien und hat sehr viel Interessantes zu erzählen. Geniesse es extrem, mal nicht alleine draussen zu übernachten.



                                                                          Tag 55. Von Chalet Forestier nach Briancon. 25 Km 1300 Hm 6 H

                                                                          Nicht so gut geschlafen, da es recht kalt wurde. Um 02.00 erwacht, da ich im Tal unten Stimmen und Licht gesehen habe und dachte das noch jemand rauf kommt. Am Morgen beim hinunterwandern habe ich gesehen, dass es ca. 30 Minuten vom Biwakplatz entfernt einen Parkplatz hatte, auf welchem Leute campierten. Um 05.25 aufgestanden und schnell zusammengepackt da es sehr kühl war. Noch eine Nachricht hinterlassen und dann um 05.45 losmarschiert mit Kappe und Handschuhe. Unten im Tal (1603 m.ü.m) noch kälter, teilweise hat es Raureifen auf der Wiese.



                                                                          Verlasse nun den Via Alpina und wandere auf der anderen Talseite wieder hinauf. Der Via Alpina verläuft weiter im Tal entlang und umgeht Briacon. Ich hingegen gehe quer über die Berge nach Briacon und treffe dann später wieder auf den Originalweg.
                                                                          Beim ersten Sonnenstrahl nach ca. 1,5 Stunden mache ich eine Pause und esse noch mein restliches Brot mit Konfitüre. Weiter auf schönem Weg am Lac de Cristol vorbei zum Pass (ca. 2400 m.ü.m) hinauf und auf der anderen Seite weiter auf dem Höhenweg Richtung Passstrasse.



                                                                          Etwas enttäuschend hier, da der Weg auf Schotterstrassen verläuft, welche vom Krieg herstammen. Zum Col de Granon und weiter auf dem Gradweg zum Croix de la Cime (2603 m.ü.m). Hier oben sehr schöne Weitsicht.



                                                                          Der Gradweg, im ständigen auf und ab, hat sich dann noch in die Länge gezogen und mir ist das Wasser ausgegangen.





                                                                          Auf dem Weg hinunter nach Briancon, bei einem sehr schönen Aussichtspunkt vorbeigekommen, bei welchem ich noch Fotos machte.



                                                                          Briançon liegt in einer Höhe von 1200 bis 1326 m. Die Burg mit der Altstadt liegt höher, als das neue Stadtzentrum. In der Stadt, gleich einkaufen gegangen und dann das Zimmer im Hotel bezogen. Recht klein aber sehr schön und ich fühle mich auch wohl in diesem Zimmer welches im 3 Stock liegt. Koche im Zimmer Teigwaren mit Sauce und trinke ein Panache dazu. Nach dem essen, bei welchem ich zu viel gegessen habe, packe ich alles aus und mache Wäsche. Nochmals einkaufen für den Weiterweg und schaue mich noch etwas um, bevor ich noch einen Kaffee trinke. Die Altstadt, die in einer Burg liegt, ist ca. 150 Höhenmeter weiter oben und ich weiss noch nicht, ob ich heute noch hinaufgehe.



                                                                          Bin jetzt in der Altstadt, bei Cappuccino, und bin begeistert!!! Ganz schöne und schmale Gassen mit kleinen Läden und Restaurants. Schlendere mit meinen FiveFingers Schuhe durch die Gassen und werde von den Franzosen angestarrt. Die kennen hier offensichtlich diese Schuhe nicht. Laufe wieder hinunter, aber diesmal über den Park, welcher sehr schön liegt und auch einen See hat. Um 20.00 esse ich im Restaurant einen feinen Hamburger mit Fritten. Mit vollem Bauch liege ich im Hotelzimmer und schaue noch etwas Leichtathletik WM, bevor ich einschlafe.





                                                                          Tag 56. Ruhetag

                                                                          Heute am Ruhetag, mal länger geschlafen bis 7.00. Nach einem grossen Frühstück machte ich mich auf den Weg, die Altstadt nochmals zu erkunden. Grosser Markt auf dem Weg dorthin. Trinke nochmals Kaffee und geniesse es einfach nichts zu tun. Bestelle für morgen, das Frühstück schon heute Abend auf das Zimmer, damit ich früh starten kann. Morgen soll es ab dem Mittag stark regnen und ich erhoffe mir, durch den frühen Start, mein Etappenziel schon fast erreicht zu haben. Gedanklich befinde ich mich schon bei morgen und überlege, ob ich auch eine Unterkunft finden werde. Esse nochmals etwas und habe in den letzten 2 Tagen gefühlte 5 Kilogramm zugenommen. Gehe in den Park noch relaxen und lesen und schlafe dabei auf einer Bank ein. Habe diesen freien Tag sehr genossen und bin gespannt wie es weitergeht.





                                                                          Tag 57. Von Briancon nach Le Chalp. 20 Km 1300 Hm 5 H

                                                                          Um 05.00 aufgestanden und im Zimmer gefrühstückt. Der Kaffee war tatsächlich noch warm. Im dunkeln um 05.50 losmarschiert und prompt den falschen Weg erwischt. Nach dem kleinen Umweg weiter ins nächste Dorf und dann den Wanderweg talaufwärts. Leider hat es schon um 08.00 angefangen zu regnen und auch nicht mehr aufgehört. Auf halbem Weg zum Pass, sollte es ein Refugio haben, jedoch bestand dieses nur aus 3 grossen Zelten. Nicht wirklich gemütlich bei Regen und daher weiter. Hatte eine Gruppe mit Lamas dort, welche mit diesen ein Trecking Tour machen. Halb im Nebel zum Pass Col des Ayes (2477.m.ü.m).



                                                                          Sehr ungemütlich und auch kalt. Beim Hinunterwandern eine Gruppe von 20 Rehen gesehen. Laut Wetterbericht sollte es den ganzen Tag so weiterregnen und daher in den folgenden Dörfern eine Unterkunft gesucht. Beim 2 Anlauf habe ich dann eine Gîte d'étape, im Dörfchen La Chalp (1700 m.ü.m) gefunden, wo noch etwas frei war.



                                                                          Ist zwar erst 13.00 und so mache ich ein Nickerchen. Als ich eine halbe Stunde später aufstehe, scheint die Sonne und es reisst auf. Ärgere mich etwas, da ich gerne noch weitermarschiert wäre, wenn ich das gewusst hätte. Trinke im Dorf, an einem kleinen Stand, noch ein Kaffee und gehe dann wieder in die Gite.
                                                                          Hat noch eine Schweizerin hier mit ihrer kleinen Tochter. Sie macht ein Trekking mit einem Esel. Ihr Mann und das grössere Kind, sind mit dem Esel, heute zur nächsten Etappe aufgebrochen. Morgen wird sie mit dem Bus nachreissen, da sie heute wegen dem schlechten Wetter nicht mitgehen wollte. Kommt noch eine grössere Gruppe Franzosen. Sitzen alle zusammen in der Stube des Hauses und essen feines Rahm- Geschnetzeltes oder so ähnlich. Gefällt mir noch hier. Ist ähnlich wie in einer WG. Gutes Gespräch mit der Schweizerin und einem Paar aus Paris. Kann wieder abmachen, dass ich morgen früh frühstücken kann. Der Hausherr stellt mir eine Thermoskanne Kaffee, schon heute Abend bereit. Aber erst nach dem er erzählt hatte, dass eine Gruppe Franzosen welche auch sehr früh frühstückten, die Thermoskanne auf der Herdplatte erwärmt hatten. Habe ein kleines Zimmer mit 2 Etagenbetten für mich alleine. Sehr ringhörig und daher schlafe ich mit den Hörstöpsel ein.

                                                                          Kommentar


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                                                                            Gerne im Forum
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                                                                            • 82
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                                                            Das Vallée Etroite war vor dem Krieg Teil italienisch (als Valle Stretta). Und bis man später die Strasse über den Col de l'Échelle gebaut hat, war es ausser zu Fuß auch nur von Italien her erreichbar. Darum hat sich die Sprache gehalten. Abgeben mussten die Italiener eine Reihe von Gipfeln und Streifen entlang der Berge, damit die Franzosen die Verteidigungsanlagen (oder "Angriffsanlagen") unter ihre Kontrolle bekamen.

                                                                            Also Du über den Col de la Vallée Etroite gelaufen bist lag rechter Hand übrigens der Mt Thabor, mit der höchsten Wallfahrtskapelle Frankreichs (3178m). Sie zerfällt leider gerade und es ist leider kompliziert. Sie gehört zwar einer italienischen Pfarrei, aber alle Genehmigungen müssen aus Frankreich eingeholt werden.

                                                                            Kommentar


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                                                                              Anfänger im Forum
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                                                                              • 33
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                                                              Zitat von donjohannes Beitrag anzeigen
                                                                              Das Vallée Etroite war vor dem Krieg Teil italienisch (als Valle Stretta). Und bis man später die Strasse über den Col de l'Échelle gebaut hat, war es ausser zu Fuß auch nur von Italien her erreichbar. Darum hat sich die Sprache gehalten. Abgeben mussten die Italiener eine Reihe von Gipfeln und Streifen entlang der Berge, damit die Franzosen die Verteidigungsanlagen (oder "Angriffsanlagen") unter ihre Kontrolle bekamen.

                                                                              Also Du über den Col de la Vallée Etroite gelaufen bist lag rechter Hand übrigens der Mt Thabor, mit der höchsten Wallfahrtskapelle Frankreichs (3178m). Sie zerfällt leider gerade und es ist leider kompliziert. Sie gehört zwar einer italienischen Pfarrei, aber alle Genehmigungen müssen aus Frankreich eingeholt werden.
                                                                              Danke für die Infos! Sehr Interessant!

                                                                              Da muss ich in dem fall unbedingt nochmals hin!

                                                                              Kommentar


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                                                                                Gerne im Forum
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                                                                                • 82
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                                                                Wenn Du in die Gegend kommst, meld Dich. Ich bin den großen Teil des Jahres in einer Hütte zwei Täler weiter südlich (Seitental vom Val Pellice, wo Du vermutlich auch durchgekommen bist.

                                                                                Hier sind ein paar Impressionen vom Vallée Etroite, dem Mont Thabor und der Kapelle mit herrlichen Ausblicken ins Massif des Écrins
                                                                                https://www.youtube.com/watch?v=_d5n...sw42v9&index=4

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Anfänger im Forum
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                                                                                  • 33
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                                                                  Zitat von donjohannes Beitrag anzeigen
                                                                                  Wenn Du in die Gegend kommst, meld Dich. Ich bin den großen Teil des Jahres in einer Hütte zwei Täler weiter südlich (Seitental vom Val Pellice, wo Du vermutlich auch durchgekommen bist.



                                                                                  Hier sind ein paar Impressionen vom Vallée Etroite, dem Mont Thabor und der Kapelle mit herrlichen Ausblicken ins Massif des Écrins
                                                                                  https://www.youtube.com/watch?v=_d5n...sw42v9&index=4
                                                                                  Ja das werde ich gerne machen!

                                                                                  Und übrigens ein sehr schöner Film, den du gemacht hast!

                                                                                  Gruss Adrian

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Anfänger im Forum
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                                                                                    • 33
                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                                                                    Tag 58. Von Le Chalp nach Chiappera. 51 Km 3200 Hm 12 H

                                                                                    Um 05.00 Gefrühstückt und bekam dabei noch Besuch von der Hauskatze. Mit der Stirnlampe um 05.30 losmarschiert. Zuerst der Strasse entlang Tal abwärts, bevor ein sehr schöner Wanderweg leicht hinaufführte. Sehr schöner Sonnenaufgang über dem Nebel.



                                                                                    Der Weiterweg, führte hoch über dem Tal an 2 kleinen schönen Dörfer vorbei, bevor es steil hinunter ins Tal ging und auf der anderen Seite gleich wieder hinauf nach Bramousse (1435 m.ü.m) wo ich in der Gîte einkehrte. Auf der Terrasse, nahm ich einen Kaffee mit Brot mit Marmelade und dass bei Sonnenschein. Schöner Aufstieg zum Pass Col de Bramousse (2249m.ü.m) bei welchem ich mehrere Weitwanderer überholte, da ich jetzt wieder auf dem Originalweg vom Via Alpina war und auch der GTA hier durchführte.



                                                                                    Runter nach Ceillac (1651 m.ü.m), wo ich in einer Bäckerei nochmals einkaufte.





                                                                                    Sehr viele Touristen und Tageswanderer hier. Zusammen mit vielen Wanderer zum Pass Col Girardin 2674 (m.ü.m) hinauf und dann hinunter zum kleinen Steindorf Maljasset (1910 m.ü.m) wo ich etwas getrunken habe.







                                                                                    Sehr schön hier, aber recht überlaufen da es fast nur Gytes und Refugios hier hat. Möchte gerne noch zum nächsten Pass hinauf und dort Biwakieren. Es ziehen schon die ersten schwarzen Wolken auf. Kurz vor dem Aufstieg zum Pass werde ich von einem Hirten angehalten. Er erklärt mir wie ich mich verhalten sollte, da ab heute grosse Schafherden unterwegs seien mit Hirtenhunden. Schon nach 10 Minuten fängt es an zu regnen. Beeile mich, da auf meiner Karte ein Notbiwak unterhalb des Passes eingezeichnet ist, welches ich gerne erreichen möchte. Der Regen hat sich mittlerweile in ein heftiges Gewitter mit Hagel verwandelt. Erreiche da Biwak und sehe das eine grosse Schafsherde mit Hunde davor ist. Nähre mich langsam und sehe eine Hirtin. Sie jagt mich jedoch wieder weg, da sie sagte, es sei ein privates Biwak.



                                                                                    Weiter im Hagel zum Pass. Kommt mir noch eine Familie mit Esel entgegen, welche auch auf einer Weitwandertour sind.



                                                                                    Zum Glück hört es oben am Col de Mary (2643 m.ü.m) auf zu hageln und regnen. Über die Grenze hinunter ins Tal. Bin jetzt wieder in Italien und möchte nicht biwakieren, da ich und mein Gepäck doch sehr nass ist. Komme um 19.00 beim Rifugio Campo Base (1650 m.ü.m) an. Alles voll, kriege jedoch noch ein Bett in der Notunterkunft in einem kleinen Container. Keine Chance die nassen Kleider zu trocknen. Mache ein Müsli und später trinke ich noch einen Cappuccino. Hat auch wieder angefangen zu regnen und gehe bald schlafen. Sind 6 Leute im kleinen Container und alles ist feucht, probiere meine Kleider, draussen auf einem Holzstapel zu trocknen.



                                                                                    Tag 59. Von Chiappera nach Strepesi. 45 Km 2750 Hm 10 H

                                                                                    Konnte schon um 06.30 frühstücken. War allerdings der einzige so früh. Viel gegessen und dann in den noch nassen Kleidern losmarschiert. Schon nervlich ziemlich angespannt, da ich heute Abend irgendwo im trocknen übernachten möchte. Ist im Moment recht schwierig, da viele Leute unterwegs am wandern sind und so alles besetzt ist. Hinauf zum ersten Pass Colle Ciarbonet (2197 m.ü.m) und dort einen Schweizer getroffen der den GTA macht.



                                                                                    Mit meiner Schwester telefoniert und sie hat mir ein Bett reserviert, allerdings muss ich dafür noch ein gutes Stück vorwärtskommen. Auf alten Kriegswegen hinunter und gleich wieder hinauf zum Passo Rocca Brancia 2610 (m.ü.m). Viele Bunker neben dem Wanderweg.





                                                                                    Etwas unterhalb vom Pass hatte es 2 schöne Refugios, leider hatte ich keine Zeit zum Einkehren, da ich heute noch weit muss. Sehr schöne Gegend hier. Hinunter nach Pontebernardo (1312 m.ü.m).





                                                                                    Hatte leider keinen Laden und die Restaurants waren wegen Feiertag geschlossen. Daher zum Mittagsessen nur ein Biberli zwischen 2 Scheiben Brot gegessen. Weiter in die nächste Ortschaft, wo ich in einer Bar noch einen Cappuccino, ein Schokoriegel und ein Apfel bekommen habe. Nun nochmals steil hinauf zum Pass und weiter zum Berggipfel Monte Vaccia (2473 m.ü.m). Zuerst auf Strasse, nachher Karrenweg und am Schluss fast weglos, da dieser Wanderweg sehr selten begangen wird.





                                                                                    Über einem schönen Höhenweg an diversen alten Kriegsstellungen vorbei, bevor es hinunter nach Strepeis (1286 m.ü.m) ging.





                                                                                    Recht grosses Dorf mit diversen Unterkünften und vielen Leuten. Suche meine Unterkunft und finde sie nicht. Rufe Gabi an und wir merken, dass sie in einer Ortschaft die den gleichen Namen hat reserviert hat. Verliere etwas die Nerven und probiere hier ein Bett zu bekommen. Jedoch alles voll, bekomme jedoch den Rat, nach dem Zeltplatz hätte es ein Pfadfinderheim welches von Weitwandern benützt werden kann. Mache mich auf den Weg und bekomme dort ein Bett. Grosser Raum mit mehreren doppelstöckigen Betten. Konnte sogar Halbpension nehmen für nur 44 Euro. Habe mich wieder beruhigt und sehr froh über meine Unterkunft. Mache Wäsche und Dusche und anschliessend zum Apero, da es erst um 20.00 Essen gibt. Sehr feines Essen und grosse Portionen und lasse mir Sandwiches machen, anstatt morgen zu frühstücken. Das Essen geht bis 21.30 und draussen ist es schon dunkel. Sind zu fünft in der Unterkunft und rede noch etwas mit 3 Deutschen. Das Klima und auch die Berge haben sich heute schon etwas geändert, man merkt dass man Richtung Meer kommt.



                                                                                    Heute einen toten Fuchs gesehen, welcher von einem anderen Tier gerissen wurde. Beim Abstieg vom Passo Rocca Brancia auf dieses grosse Skelett angetroffen. Kurz vor dem Pass Monte Vaccia habe ich auch noch eine tote Kuh gesehen, welche auf dem Rücken lag und die Beine in die Höhe gestreckt hatte. War schon etwas unheimlich, da ich weit und breit der einzige Wanderer war.



                                                                                    Tag 60. Von Strepesi zum Refugio Questa 32 Km 2800 Hm 9 H

                                                                                    Um 05.10 aufgestanden mit Stirnlampe, kurz nach 05.30, losgewandert von 1286 m.ü.m aus. Steiler Anstieg zum ersten Pass des Tages, dem Passo di Bravaria (2297 m.ü.m). Kein Problem, da ich ein Koffein Röhrchen genommen habe und ein Hörspiel höre. Schöner Ausblick vom Pass auf beide Seiten.



                                                                                    Hinunter zum Kloster Sant'Anna di Vinadio (2019 m.ü.m). Dort im Refugio, 2 Cappuccino und 2 Croissant genommen, bevor es auf Kriegswegen weiter hinaufging. Sehr schön hier im Kloster, hätte gerne hier übernachtet.





                                                                                    Überall auf dem Weg hatte es Kreuze, Marienstatuen und Gedenkstätten. Auf guten Wegen dem Grad entlang bis zur Passstrasse Colle della Lombarda (2346 m.ü.m).





                                                                                    Dort am Pass ein grosses Schild mit Provinz Provence-Alpes-Côte d’Azur. Hat mich gerade etwas berührt, da nun das Meer wirklich nicht mehr weit ist. Noch 2 Bunker besichtig, bevor ich 2 Kilometer auf der Passstrasse hinuntergelaufen bin und dort auf den schönen Wanderweg hinauf zum Passo d'Orgials (2531 m.ü.m).








                                                                                    Sehr schön hier mit vielen kleinen Seen. Leider ziehen schon wieder dunkle Wolken auf. Im Refugio Malinvern (1810 m.ü.m) ein Cola getrunken und noch mein Sandwich gegessen. Zügig weiter zum Pass Colletto di Valscura (2519 m.ü.m).





                                                                                    Auf der anderen Seite des Passen, sehr viele breite Kriegswege und Ruinen. Nochmals etwas hinauf zum Refugio Questa (2365 m.ü.m). Habe gestern telefonisch und ein Bett reserviert, haben uns nicht so gut verstanden, meinte jedoch, dass ich schon noch ein Platz für mich haben.



                                                                                    Sehr kleine Hütte und die Schlafplätze sind schon voll, bekomme ein Bett in einer Jute, welche ca. 150 von der Hütte weg steht. Grosse Steinwüste rund um das Refugio, daher gab es keinen näheren Platz für die Jute. Alle 8 Betten sind besetzt und es wird recht eng.



                                                                                    Mal etwas anderes. Esse in der Hütte zu Abend, wird in 2 Schichten gegessen, da es noch Leute hat die draussen Zelten. Habe für morgen Sandwiches anstatt Frühstück bestellt. Im Internet einen Platz im Refuge de la Madone de Fenestre reserviert für morgen Abend. Muss seit 1 Woche voraus reservieren, da es viele Wanderer hat und die meisten Schlafplätze schon vergeben sind. Werde auch nicht mehr draussen übernachten wegen den unsichereren Wetterbedingungen und den strengen Vorschriften, hier im Nationalpark. Ist relativ schwierig, da ich nicht weiss, wie lange ich dorthin habe und wie genau das Wetter wird. Fängt an zu regnen und so gehe ich schon um 21.00 schlafen.

                                                                                    Kommentar


                                                                                    • Adrian1975
                                                                                      Anfänger im Forum
                                                                                      • 21.02.2014
                                                                                      • 33
                                                                                      • Privat


                                                                                      #43
                                                                                      AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                                                                      Tag 61. Vom Refugio Questa zum Refugio M.de Fenestra. 41 Km 2600 Hm 10 H

                                                                                      Um 05.30 aufgestanden und mich angezogen. Wollte gerade den Biwaksack einpacken, als es draussen zu regnen anfing. Schuhe wieder ausgezogen und mich nochmals hingelegt. Um 06.30 dann losmarschiert bei leichtem Nieselregen. Gibt heute einen langen Tag, laut Via Alpina Wegbeschreibung, sollten es gut 15 Stunden Wanderzeit sein. Zügig hinunter nach Terme di Valdieri (1373 m.ü.m).
                                                                                      Zieht sehr in die Länge, da die Militärwege auf weit auslaufenden Serpentinen angelegt sind. Kann sie leider auch nicht abkürzen, da es hohe Stützmauern hat. In der Zwischenzeit hat es aufgehört zu regnen, sollte jedoch wieder im laufe des Nachmittags anfangen. Eine Baar hat schon offen und so nehme ich 2 Cappuccino, 2 Schoko Brötchen und ein Croissant. Motiviert weiter und das Tal hinauf. Nach ca. 30 Minuten auf der Strasse merke ich, dass etwas nicht stimmt.



                                                                                      Schaue auf der Onlinekarte nach und merke das ich das falsche Tal hinauf bin. Wieder runter und das nächste Seitental wieder hinauf Richtung Rifugio Morelli-Buzzi (2349 m.ü.m).



                                                                                      Sehr, sehr zügig diesen Weg hinauf. Schöner Wanderweg mit vielen Kehren. Kürze viel ab und erreiche die Hütte in der Hälfte der angeschriebenen Zeit. Trinke ein Cola und unterhalte mich mit dem Hüttenwirt. Noch schnell den Hüttenstempel genommen und dabei wurde die anderen Stempel in meinem Buch gesehen. Der Wirt wollte nun alles von meiner Tour wissen. Wäre hier gerne länger geblieben in dieser schönen Hütte mit dem sehr netten Hüttenpersonal. Bekam noch die Cola geschenkt und machte dann mich wieder auf den Weg zum Pass Colle del Chiapous (2532 m.ü.m).



                                                                                      Oben am Pass fängt es wieder an zu regnen. Runter zum Stausee Lago di Chiotas (1915 m.ü.m). Etwas der Staumauer entlang bevor es wieder hinauf zum Colle di Fenestrelle (2474 m.ü.m) geht.



                                                                                      Auf schönem Wanderweg zum Rifugio Ellena-Soria (1796 m.ü.m), das letzte Italienische Refugio, bevor es wieder über die Grenze nach Frankreich geht. Darum nochmals einen Cappuccino halt.



                                                                                      Wieder auf Kriegswegen zum Pass Colle Finestra (2482 m.ü.m) hinauf. Oben hat es auf beiden Seiten der Grenze, alte Kasernen vom Krieg. In einer haben sich Steinböcke bequem gemacht. Wahrscheinlich auch wegen dem schlechten Wetter.



                                                                                      Kann schöne Fotos machen bevor es auf der französischen Seite hinunter geht zum Refuge de la Madone de Fenestre (1912 m.ü.m). Hat leider Nebel und man sieht fast nichts, habe gehofft eventuell das Meer zu sehen. War heute fast ausschliesslich auf Wanderwegen vom 1 Weltkrieg unterwegs. War schon sehr eindrücklich.



                                                                                      Das Refugio ist recht gross und bekomme ein guter Platz, bei der Wand und die Matratze neben mir ist auch noch frei. Koche eine Suppe mit Reis zum Abendessen. Vorher noch einen Apero genommen mit Panache und Nüssen. Langsam bin ich froh, wenn ich Monaco erreiche. Habe noch probiert via Internet für morgen zu reservieren, jedoch ist die Hütte voll. Rufe an und sage das ich auf dem Via Alpina unterwegs sei und für morgen noch einen Schlafplatz benötige. Nach anfänglichem Zögern, bekomme ich ein Schlafplatz zugesichert. Die Kommunikation klappt erstaunlich gut, obwohl ich immer einen Mix aus englisch, deutsch und etwas französisch oder italienisch rede.



                                                                                      Tag 62. Vom Refugio M.de Fenestra zum Refugio des Marveilles. 16 Km 1350 Hm 5.5 H

                                                                                      In der Nacht immer wieder erwacht und daran gedacht, dass meine Wanderung bald zu Ende ist. Um 6.40 losgewandert. Die heutigen Wanderwege sind nochmals sehr Alpin.







                                                                                      Auf schönen Wegen hinauf zum Pass du Mont Colomb (2506 m.ü.m) und hinunter zum Refuge de Nice (2230 m.ü.m).





                                                                                      Dort Müsli gemacht und Kaffee getrunken. Bis jetzt noch alleine unterwegs, was sich aber bald ändern wird. Weiter hinauf zum Baisse du Basto (2682 m.ü.m) auf sehr anspruchsvollen Wegen. Hinunter ins sehr schöne Vallée des Merveilles. Verlasse nun den Via Alpina, da ich die direkte Route nach Monaco nehme.



                                                                                      Hier hat es sehr viele prähistorische Felsgravierungen, welche wirklich sehr eindrücklich sind. Komme schon um 12.00 im Refugio Merveilles (2130 m.ü.m) an. Das Bett kann jedoch erst um 16.00 bezogen werden. Wetter ist auch wieder schlechter und es fängt an zu tröpfeln. Schlage die Zeit Tod und bekomme um 16.30 dann endlich mein Bett zugeteilt. Habe riesen Glück oder wurde bevorteilt, im Zimmer hat es ein grosses Matratzenlager von 60 Matratzen und noch ein einzelstehendes Bett welches ich bekomme. Leider keine Steckdose im ganzen Refugio. Habe zum Glück noch ein voller Ersatzakku mit welchem ich mein Handy noch aufladen kann. Denn morgen brauche ich die GPS Karten. Möchte morgen um 05.00 los, da der Hüttenwart meinte, dass ich 10 Stunden bis nach Sospel brauche und von dort sind es nochmals 6 Stunden bis zu meinem Etappenziel Peillon. Andrea hat mir im einzigen Hotel dort ein Zimmer reserviert. Die Sonne scheint wieder und so trinke ich ein Bier draussen. Bin etwas nervös wegen morgen, ob ich den Weg im dunkeln finde und auch zeitlich schaffe, ebenfalls habe ich fast keinen Proviant mehr. Sollte wenn möglich vor 12.00 in Sospel sein, weil dann die Lebensmittelläden Mittagspause machen. Esse heute in der Hütte zu Abend. Sehr feines Essen und lange richtig zu. Zur Vorspeise nehme ich 2 Teller Suppe, dann 3 Teller Hauptspeise (Teigwaren mit Sauce und Fleisch) und zum Schluss noch 2 Dessert. Zum Schluss bekomme ich den Kaffee noch geschenkt. Hatte eine gute Unterhaltung mit einem Franzosen aus Paris.



                                                                                      Bekannt wurde das Tal der Wunder durch seine ca. 40.000 Felsgravierungen in der Umgebung des Mont Bégo, der zweitgrößten Fundstelle prähistorischer Gravuren im Alpenraum (nach dem Valcamonica). Diese wurden am konzentriertesten im Vallée des Merveilles, aber auch im Fontanalbe-, im Vallaurette-Tal und am Col de Sabion entdeckt. Die Zeichnungen wurden in durch die letzte Eiszeit geglättete Flächen der Felsen eingeritzt. Sehr Interessant sind jedoch die Bilder aus der frühen Bronzezeit um 1.800 bis 1.500 v. Chr. Mit Quarzit- und Feuersteinwerkzeugen wurden Vertiefungen von 1 bis 5 mm Durchmesser dicht aneinandergereiht in die Oberfläche eingehauen.





                                                                                      Tag 63. Vom Refugio des Merveilles nach Peillon. 52 Km 2100 Hm 12 H

                                                                                      Relativ gut geschlafen angesichts des grossen Schlafraums. Um 04.45 bei sternenklarem Nachthimmel losmarschiert. Konnte sehr gut mit der Stirnlampe laufen, da sie heller war als angenommen. Auch der Wanderweg war relativ gut markiert. Noch im dunkeln den ersten Pass, den Pass du Diable (2430 m.ü.m) erreicht.



                                                                                      Beim Abstieg wurde es langsam heller und ich konnte zum ersten Mal das Meer sehen und die Hafenstädte mit ihren vielen Lichtern. Weiter auf schönen Höhenwegen vorbei an Bunkern und alten Festungsanlagen vom Krieg.



                                                                                      Komme um ca. 8.00 an einer sehr grossen Schafsherde mit etwa 500 Schafen vorbei. Liegen noch alle auf der Wiese direkt neben dem Wanderweg. Laufe leise und vorsichtig daran vorbei um sie nicht zu stören. Als ich mich nachher umkehre, sehe ich, dass es auch einen Hirtenhund gehabt hat. Zum Glück hat dieser auch noch geschlafen.





                                                                                      Bin sehr, sehr zügig unterwegs damit ich Sospel noch vor 12.00 erreiche. Bei einem Bunker vorbei, hinter dem wieder eine grosse Schafsherde liegt. Allerdings diesmal direkt auf dem schmalen Wanderweg mit 2 Hirtenhunde vornedran. Umgehen ist leider nicht möglich da es sehr steil nach oben oder unten geht. Laufe vorsichtig auf die Hunde zu, welche aufstehen und mich bellend umkreisen. Ganz vorsichtig weiter und zum Glück stehen die Schafe sehr ruhig auf und lassen mich durch. Abstieg auf schönen Wiesen und Waldwege. Am Boden liegen noch Kanonen vom ersten Weltkrieg, keine 10 Meter neben dem Wanderweg!







                                                                                      Erreiche um 11.00 Sospel (348 m.ü.m) und kaufe ein, Teigwaren und Sauce für am Abend, was sich als sehr gut noch herausstellte. In der Bäckerei hole ich noch Kaffee und Brötchen und mache 20 Minuten Pause auf einer Bank. Sehr schöne Stadt und sehr gemütlich.



                                                                                      Von Sospel aufwärts Richtung Pass Baisse du Pape (1026 m.ü.m). Der letzte richtige Passübergang meiner Wandertour.





                                                                                      Die Wege wurden jetzt sehr schlecht. Nicht mehr markiert, Wege zugewachsen und auch sehr heiss. Ohne GPS hätte ich keine Chance gehabt den Weg zu finden. Verlaufe mich aber trotzdem etwas und muss wieder umkehren. Sehr heiss und das Wasser ist mir auch ausgegangen. Nochmals sehr anstrengend und erreiche dann Peille wo ich zum Glück Wasser auffüllen kann. Weiter zum letzten Etappenziel nach Peillon. Sehr schönes altes Dorf mit Steinhäusern. Viele Touristen besichtigen das Dorf und es hat nur Gourmet Restaurant. Möchte etwas trinken, werde jedoch im Restaurant nicht bedient. Bekomme nur etwas zum Mitnehmen.



                                                                                      Beziehe mein Zimmer im einzigen Hotel und nehme ein Bier 0,25 für 4,50 Euro auf der Terrasse. Das Abendmenü kostet zwischen 40 und 65 Euro. Zum Glück habe ich Teigwaren eingekauft und so koche ich mir diese im Zimmer. Ist sehr heiss, kann jedoch nicht mit offenem Fenster schlafen, da ich jetzt schon 10 Moskitostiche eingefangen habe. Freue mich auf morgen.



                                                                                      Tag 64. Von Peillon nach Monacco. 13 Km 450 Hm 3 H



                                                                                      Wegen der Hitze nicht so gut geschlafen und um 06.15 los. Zum Glück sind die Wanderwege wieder etwas besser und nicht mehr so zugewachsen. Nochmals zum letzten Mal etwas hinaufgewandert und oben super Aussicht auf das Meer und Monaco.





                                                                                      Jetzt etwas mühsam, da der Weg auf Strassen verläuft und nichts mehr markiert ist. In La Turbie Kaffee und Brötchen genommen. Sehr schöner Weg nach Monaco wo ich mich etwas verlaufe und wieder hinauflaufen muss, da ich mich im Gästebuch des Via Alpina noch einschreiben möchte. Dieses liegt im Exotischen Garten von Monaco auf. Schreibe mich ein und erhalte noch den offiziellen Via Alpina Stempel. Kann leider nicht im Meer baden, da es hier keinen Strand hat, sondern nur einen Hafen für die Luxusschiffe.



                                                                                      Dafür hat es ein Pool im Meer, in welches ich gehe. Schaue mich noch etwas um, jedoch der ganze Luxus und die teuren Autos sagen mir nicht so zu. Fahre mit dem Zug nach Nizza, wo Andrea für mich ein Hotel, für 2 Nächte reserviert hat. Hier gefällt es mir viel besser. Langer Strand und sehr viele kleine Restaurants und eine grosse Altstadt. Gehe um 22.00 ins Hotel. Gerade als ich es mir bequem machen wollte klopfte es an der Türe. Als ich öffnete, stand ein Freund von mir dort, der mich besuchen gekommen ist. Habe mich extrem darüber gefreut. Wir hatten 2 sehr schöne Tage hier in Nizza, bevor er mit dem Flugzeug nach Hause geflogen ist und ich mit dem Fernbus heimgefahren bin.


                                                                                      Gesamtstrecke: 2132 Km
                                                                                      Gesamthöhenmeter: 125 260 Hm
                                                                                      Gesamtwanderzeit: 529 Stunden
                                                                                      Durchschnittsleistung pro Tag bei den 60 aktiven Tagen: 8 H 50 Min. 35.5 Km 2090 Hm.

                                                                                      Die Ankunft in Monaco war nicht so speziell oder emotional wie ich mir das vorgestellt habe. Während meiner Wanderschaft hatte ich viel grössere Glücksgefühle, wenn ich an das ankommen in Monaco gedacht habe, als es dann wirklich war.
                                                                                      Schlussendlich war ich einfach froh, es geschafft zu haben und angekommen zu sein.
                                                                                      Körperlich war es keine wirkliche Herausforderung für mich, da ich von den langen Ultra Trail Rennen, solche körperliche Aktivitäten gewohnt war. Ganz änderst war es mental. Würde so eine Tour wahrscheinlich nicht mehr alleine machen, sondern eher zu zweit.
                                                                                      Dann muss man nicht immer alles eine entscheiden und kann sich auch noch mit jemanden besprechen oder plaudern. Hatte aber auch seine Vorteile, alleine unterwegs zu sein. Konnte meine Tagesetappen an meine Bedürfnisse anpassen und auch meine Pausen nach meinem Gusto machen.
                                                                                      Für mich war es eine schöne und gute Erfahrung und bereue es nicht, diesen Weg auf mich genommen zu haben.

                                                                                      Zuhaus habe ich noch ein Höhenprofiel von meiner Tour gemacht im Mastab 1: 1 000 000 und 45 fach überhöht:





                                                                                      Während meiner ganzen 64 tägiger Wandertour, bin ich nur 3-mal von anderen Wandere überholt worden, sonst war ich immer ich am Überholen.

                                                                                      Ich verbrauchte 3 Paar Wanderschuhe, das Problem war vor allem die starke Abnützung der Sohlen.

                                                                                      Während den ersten 35 Tagen meiner Tour bin ich meistens zwischen 04.00 und 05.00 aufgestanden, später musste ich leider etwas später aufstehen, da es länger dunkel war. Ich habe es sehr genossen, früh loszumarschieren.

                                                                                      Insgesamt 4-mal Autostopp gemacht (dabei ca. 40 Km zurückgelegt) und 1-mal mit Dem Zug 12 Kilometer gefahren. Total 52 Kilometer, welche ich nicht zu Fuss gewandert bin, jedoch nur hinunter oder gerade aus.

                                                                                      Habe insgesamt 26 Wanderkarten dabei, welche ich zugeschnitten habe, wegen dem Gewicht. Zusätzlich noch 32 einzelne Wanderblätter. Ebenfalls hatte ich die ganze Tour noch Offline auf dem Händy.

                                                                                      Von 64 Tagen, war ich an 60 Tagen unterwegs. 1 Tag habe in Hinter Tux pausiert, da es den ganzen Tag geregnet hat. 1 Tag Pause in Briancon zum Besichtigen der Stadt. 2 Tage Pause weil ich Besuch von Andrea und einmal Andrea mit Eltern bekam.

                                                                                      Längster Wandertag (reine Wanderzeit ohne Pause): Tag 22 von der Birkkarhütte zur Pestkapelle. Insgesamt 14,5 Stunden am Laufen

                                                                                      Längste Wegstrecke am Tag zurückgelegt: Tag 3 von Pirnatova Koca nach Gorenji Navaki. Insgesamt 57 Km.

                                                                                      Am meisten Höhenmeter am Tag: Tag 22 von der Birkkarhütte zur Pestkapelle. Insgesamt 3300 Höhenmeter aufwärts.

                                                                                      Habe insgesamt 179 Stempel von Hütten und Berggipfel in meinem Tourenbuch gesammelt.
                                                                                      Zuletzt geändert von Adrian1975; 17.12.2018, 20:10.

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Erfahren
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                                                                                        • 193
                                                                                        • Privat


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                                                                                        Glückwunsch zur wunderbaren Tour und Respekt vor Deiner Leistung! Du bist den Weg ja quasi abgeflogen. Mir kommt es sehr gut bekannt vor, dass mentale Hürden manchmal schwer zu überwinden sind.
                                                                                        Danke für den Bericht!

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Gerne im Forum
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                                                                                          • 82
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                                                                          Lieber Adrian,

                                                                                          danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast, den Weg hier zu teilen! Tolle Bilder und schöner Bericht. Von der körperlichen Leistung wurde ja schon mehrfach gesprochen. Vom mentalen Aspekt habe ich noch fast alle VA-Wanderer so reden hören. Mir ging es auch nicht anders auf meiner Variante. Das Bizarre ist, dass es auf viel längeren Wegen, die ich gegangen bin, nicht so war. Klar, auch da kann man Hänger haben, aber bei der Via Alpina hab ich (auch ob des Wetters) schon nach 36 Tagen gerechnet, wie lange es noch dauert. Vielleicht liegt es bei aller Vielfalt der Berge dann doch auch an der Monotonie der Landschaft in den Alpen. Wenn Berge, Wälder, Steppen, Wüsten, Kulturen, Menschen sich abwechseln dann ist der mentale Input einfach ein anderer.

                                                                                          p.s.
                                                                                          Die Holzleiste mit dem Wegverlauf ist eine coole Idee. Ja nachdem, was Du sonst noch so beruflich machst, könntest Du das sicher auch kommerzialisieren und für bestimmte oft begangene Wege (München-Venedig, GTA etc) anbieten.

                                                                                          Kommentar