• Wafer

    Lebt im Forum
    • 06.03.2011
    • 9533
    • Privat


    [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 40.15841
    Längengrad 24.3274212
    Reiseart: Bergwanderung
    Region: Süd-Ost-Europa
    Land: Griechenland bzw. Autonome Mönchsrepublik Athos
    Reisezeit: Mai 2018

    Prolog
    Gegen Ende des letzten Jahres werde ich von einem Freund angesprochen, ob ich nicht Lust hätte im Mai mit ihm nach Athos zu reisen. Athos? Davon hatte ich schon etwas gehört. Aber eine Reise dorthin hatte ich bisher nicht ins Auge gefasst. Ich beginne mich mit der Autonomen Mönchsrepublik Athos zu beschäftigen und bin zunehmend begeistert. Pro Tag dürfen aber nur 120 orthodoxe Christen und 10 Andersgläubige einreisen. Da ich eher zu zweiteren gehöre muss ich mich bald entscheiden. So gehen Anfang Januar meine Daten zur Visumbeantragung raus. Nur wie verhält man sich korrekt in so einem in Westeuropa recht unbekannten Umfeld? Die Seiten der Gemeinschaft der Freunde des Agion Oros Athos e.V. können mir bei den meisten Fragen weiterhelfen. Bereits wenige Tage später flattert mir die Zusage für das Visum in den E-Mail-Posteingang. Prima! Jetzt muss ich nur noch monatelang warten!


    Flagge der Autonomen Mönchsrepublik Athos


    1. Tag: Anreise
    Mittwoch, 9. Mai 2018

    Ich treffe mich mit den 3 Mitreisenden mit griechischen Wurzeln am Stuttgarter Flughafen. Mit 3 Nativspeakern und Kennern des Berg Athos kann ich mir hoffentlich ein paar Fettnäpfchen ersparen. Nach 2 Stunden Flug landen wir in Thessaloniki. Der Flieger bleibt direkt vor dem Terminal stehen. Für die 20 Meter zum Terminal müssen wir aber einen Bus besteigen. Vermutlich irgendeine EU-Vorschrift. Früher wäre das in Griechenland nicht passiert! Aber vielleicht liegt es auch daran, dass der Flughafen dem Frankfurter Flughafen gehört und von ihm verwaltet und gesteuert wird.
    Wir nehmen einen Mietwagen und starten in Richtung Osten. Wir steuern noch ein Ferienhaus eines der Mitwanderer an wo sich die 3 mit Wanderstöcken versorgen. Dadurch fahren wir nicht Autobahn sondern ich komme in den Genuss von Landstraßen durch schöne Landschaften mit sporadischem Meerblick. Kleine Verfranser ermöglichen so manchen Tiefblick auf Orte, die ich sonst nie zu sehen bekommen hätte.


    Pyrgadikia - Wunderschöner Ort am Meer

    Am Ortseingang von Ierissos, unserem heutigen Ziel, decken wir uns dann mit Verpflegung für die nächsten Tage ein, beziehen eine Pension und drehen eine Runde durch das Dorf. Ein Besuch der Kirche darf natürlich nicht fehlen.


    Die Kirche von Ierissos

    Die Sonne scheint noch recht lang und in Griechenland geht man nicht so früh zum Abendessen wie hier in Deutschland. So wird die Runde etwas ausgedehnt und ich lerne noch den Strand kennen.


    Am Strand von Ierissos mit Blick auf Athos

    Beim Abendessen halten wir uns hauptsächlich an leckere kleine Vorspeisen. Wir langen beim letzten Essen vor der Einreise nochmal gut zu, denn in den Klöstern wird die Nahrungsaufnahme eher als notwendiges Übel angesehen und fällt in der Regel nicht so üppig aus. Zudem wird dort kein Fleisch gegessen.


    Das letzte Abendmahl
    Zuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 14:44.

  • Scrat79
    Freak
    Liebt das Forum
    • 11.07.2008
    • 12533
    • Privat


    #2
    AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

    Klint nach einem sehr interessanten Ort.
    Ich freu mich drauf, wie's weiter geht.
    Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
    Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

    Kommentar


    • codenascher

      Lebt im Forum
      • 30.06.2009
      • 5064
      • Privat


      #3
      AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

      Ich bin ebenfalls schon gespannt und freue mich auf die weiteren Fortsetzungen.

      Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

      meine Weltkarte

      Kommentar


      • Enja
        Alter Hase
        • 18.08.2006
        • 4869
        • Privat


        #4
        AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

        Hurra, ein Männerurlaub.....

        Kommentar


        • Meer Berge
          Fuchs
          • 10.07.2008
          • 2381
          • Privat


          #5
          AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

          Das klingt interessant. Hatte ich bisher gar nicht auf dem Schirm.

          Bin gespannt!

          Kommentar


          • Wafer

            Lebt im Forum
            • 06.03.2011
            • 9533
            • Privat


            #6
            [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

            2. Tag: Ierissos - Morfonou Bay - Kloster Lavra

            Donnerstag, 10. Mai 2018
            Strecke: 12 Km
            Höhenunterschiede: ↑ 350 m, ↓ 200 m
            Gehzeit: 3 h 30 m

            Der Tag begrüßt uns mit tiefhängenden Wolken und einem schlechten Wetterbericht. So hatten wir uns das nicht vorgestellt! Wir packen unsere Sachen und suchen uns ein Frühstück beim Bäcker. Dann geht es hinüber zum Hafen. Eine Einreise in die Mönchsrepublik ist nur über Wasser möglich: Entweder über Ierissos oder über Ouranoupoli!


            Im Hafen von Ierissos

            Wir setzen uns an einen Kiosk am Hafen und frühstücken mit Kaffee Frappe – einem kalten Kaffee mit Eiswürfeln. Irgendwann taucht am Hafen ein Auto auf, das gleich belagert wird. Hier werden die Visa verteilt. Orthodoxe Christen zahlen 25 € und andere 30 €. Auf dem Boot wird das dann gleich nochmal kontrolliert und mit einer Liste abgeglichen. Hier kommt so schnell keiner ungesehen rein.


            Beim Verlassen des Hafens reißt es auf

            Das Boot legt ab und umfährt die Nordspitze von Athos. Hier im nördlichen Teil der Halbinsel gibt es recht wenige Klöster. Nach einer ¾ h nähern wir uns der ersten Anlegestelle auf Athos: Der Agios Vassilios Bay.


            Die Anlegestelle in der Agios Vassilios Bay

            Hier liegt die Anlegestelle des Klosters Chilandariou bzw. Hilandar, das im Landesinneren liegt. Hier haben sich hauptsächlich Serbische Mönche niedergelassen. Das erklärt, warum fast alle Serben hier aussteigen.
            Ruinen zeigen, wo Bauten den Stürmen der Zeit nicht standgehalten haben. Piraten haben den Mönchen in der Vergangenheit wohl ziemlich zugesetzt.
            Und dann beginnt sie, die Parade der Klöster an der Nord-Ost-Küste von Athos:
            Den Beginn macht das Kloster Esfigmenos bzw. Esfigmenou. Es hat eine sehr bewegte Geschichte und läuft bei den Griechen unter dem Namen „Rebellenkloster“ weil es von einer Gruppe von Mönchen bewohnt wird, die dagegen waren, dass der Patriarch von Konstantinopel mit der Katholischen Kirche Gespräche aufgenommen hat. Unter anderem deshalb wird es von den anderen Klöstern der Republik wohl etwas geschnitten. So legt z.B. an der dortigen Anlegestelle kein Boot mehr an. Heute soll es eine der am schnellsten wachsenden Mönchsgemeinschaften haben.


            Das Rebellenkloster Esfigmenou

            Das nächste Kloster, das von dem Boot angefahren wird, ist das Kloster Vatopedi.


            Kloster Vatopedi

            Es folgt das Kloster Pantokratoros.


            Kloster Pantokratoros


            Kloster Stavronikita


            Kloster Iviron


            Diese bescheidene Behausung ist auf der Karte nicht mal eingezeichnet geschweige denn bezeichnet


            Kloster Karakallou

            An allen Klöstern legt das Boot an, bis auf Esfigmenou – siehe oben. So hat man Zeit, sich die Bauten in Ruhe anzusehen. So viele Klöster von dieser Größe auf so dichtem Raum habe ich noch nirgends gesehen. Und alle sind bewohnt und recht gut in Schuss. Und überall steigt die Zahl der Mönche seit einigen Jahren. Unsere Gesellschaft scheint genug Aussteiger zu produzieren, die dann eben auch teilweise den Weg in Klöster finden. Und überall gibt es Besucher, die dort aus- und einsteigen.


            Klosterhopping an der Küste von Athos

            Mit Ankunft in der Morfonou Bay ist es dann vorbei mit der Klosterparade. Wir steigen an der letzten Station aus, die das Boot anfährt.


            Gebäude an der Anlegestelle der Morfonou Bay

            Wir satteln unsere Rucksäcke und machen uns auf den Weg. Hier ist deutlich zu sehen, dass sich die Mönchsrepublik nicht mehr ganz den gesellschaftlichen Entwicklungen Europas entziehen kann: Hier wurde eine Sägerei gebaut und wurden Schotterstraßen angelegt, die erstaunlich viel befahren sind.
            Auf einer der Straßen legen wir die ersten Meter zurück, bis wir zu einer Quelle abbiegen, die wir uns ansehen wollen: Die „Agiasma Agiou Athanasiou“, auf Deutsch: „Weihwasser des heiligen Athanasios“.


            Die Quelle des Heiligen Athanasios

            Hier soll der Heilige Athanasios auf der Suche nach Wasser mit seinem Stock auf den Felsen geschlagen haben woraufhin ein Stück Fels abbrach und die Quelle zutage trat.
            Leider sind hier schon andere Pilger bei der Pause. So machen wir uns recht schnell wieder auf den Weg. Auf einem kleinen Steig geht es zur Schotterstraße zurück.


            Rund um die Quelle Agiasma Agiou Athanasiou

            Auch wenn die Straße nicht sehr schön zu gehen ist, gibt es doch immer wieder was zu sehen.


            Eine alte Einsiedelei mit Privatstrand

            Jetzt wäre es schön, wenn es noch bedeckt wäre. Es ist zwischenzeitlich die Sonne raus gekommen und es ist recht warm geworden. Auch ein schöner Wanderweg im Wald wäre nicht schlecht. Ich bin an das Griechische Klima auf Meereshöhe noch nicht recht gewöhnt. Der Schweiß fließt literweise.


            Es gab hier wohl auch mal kleinere Wege

            Schade um die schönen Strände. Denn benutzen tut sie hier keiner: baden ist auf Athos nicht erlaubt!
            Irgendwann taucht dann das Kloster Megisti Lavra auf.


            Kloster Megisti Lavra

            Es ist das älteste und größte Kloster hier am Berg Athos. In der Liste der offiziellen 20 Klöster nimmt es entsprechend die Position 1 ein. Hinter den schützenden Mauern verbirgt sich fast ein ganzes Dorf.
            Wie auf Athos üblich werden wir mit einem Tsipouro, das ist ein Traubenschnaps mit Anis, einem griechischem Mokka, Loukoumi, das ist eine Süßigkeit, und einem Glas Wasser begrüßt.
            Gut, dass ich griechisch sprechende Mitreisende habe. Einzelne Mönche können wohl Englisch. Fremdsprachen sind hier aber nicht sehr verbreitet.


            Der Eingang mit Raucherpavillon

            Dieses Kloster ist eines der wenigen Klöster hier, die Gäste auch ohne Anmeldung aufnehmen. Wir beziehen unsere zugewiesenen Betten und ich drehe eine Runde im und um das Kloster herum.


            Im Kloster Megisti Lavra - links eine Kapelle und rechts das Refektorium

            Als Gast hat man eigentlich innerhalb des Klosters recht wenige Einschränkungen. Man darf nicht in die Kirchen und Kapellen und nicht in das Refektorium, das ist der Speisesaal. Ansonsten kann man sich so gut wie alles ansehen.


            Rosen sind im Kloster Megisti Lavra omnipräsent

            Westlich des Klosters stehen die Ausläufer des Mount Athos. Mit 1.344 Metern ist der Tsiakmakia der zweithöchste Berg auf der Halbinsel. Der Mount Athos ist mit 2.027 der höchste Gipfel und damit deutlich höher als alles, was darum herum liegt.


            Eine der Kirchen in Lavra mit dem Tsiakmakia im Hintergrund

            Vor dem Abendessen findet eine Messe statt, die auch nicht-orthodoxe besuchen dürfen. Die dürfen allerdings nur im vorderen Bereich des Katholikons, der Hauptkirche des Klosters, bleiben. Das folgende Abendessen wird im Refektorium, dem Speisesaal des Klosters, gemeinsam mit den Mönchen eingenommen. Hier gibt es schlichte vegetarische Kost, die unter Schweigen eingenommen wird. Ein Mönch liest unterdessen aus der Bibel vor.
            Nach dem Abendessen besteht die Möglichkeit sich mit dem Mönch, der für die Gäste zuständig ist, auszutauschen. Hiervon wird reger Gebrauch gemacht. Leider findet dabei alles auf Griechisch statt.


            Das Katholikon des Klosters Megisti Lavra

            Das war ein aufregender Tag mit vielen für mich neuen Eindrücken. Wir sind recht früh im Bett. Das liegt aber auch daran, dass ab ca. 4 Uhr der erste Gottesdienst stattfindet und der dann bis zum Frühstück gegen 8 Uhr geht. Viele wollen daran teilnehmen. Zu diesem sind allerdings nur orthodoxe Gläubige eingeladen. Also kann ich morgen fast ausschlafen.
            Gute Nacht!
            Angehängte Dateien
            Zuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 14:49.

            Kommentar


            • Wafer

              Lebt im Forum
              • 06.03.2011
              • 9533
              • Privat


              #7
              AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

              Zitat von Enja Beitrag anzeigen
              Hurra, ein Männerurlaub.....
              Hallo Enja.

              Ja, da sprichst du ein interessantes Thema an! Auf Athos ist nur ein Männerurlaub möglich. Denn Frauen sind auf der Halbinsel nicht gestattet. Trotzdem (oder gerade deswegen? ) wurde die Mönchsrepublik auf der Halbinsel Chalkidikis sowohl Weltkulturerbe als auch als Teil Griechenlands Mitglied der EU. So bleibt etwa der Hälfte der Menschheit die Möglichkeit eines Besuches auf Athos verwehrt. Wie weit diese Tatsache für männliche Besucher dann Motivation für eine Reise dorthin ist, kann ich nicht beurteilen. Was ich aber für sicher halte ist, dass dieser Umstand Teil der sehr speziellen Stimmung auf der Halbinsel Athos ist.
              Die Ablehnung des weiblichen Geschlechts geht dort sogar so weit, dass bei eingeführten Tieren auch nur männliche Artgenossen ausgewählt werden. So werden z.B. alle Maultiere, Esel und Pferde importiert und es erfolgt keine Zucht zur Abdeckung eigener Bedarfe. Anders ist das z.B. bei Katzen. Da die auch wild vorkommen oder selbständig über die Grenze kommen und sich somit vermehren können, ohne dass man weibliche Katzen importiert, werden sie akzeptiert. Sie werden auch bewusst als Hofkatzen gehalten. Vorrangig zur Reduzierung von Mäusen und dergleichen. In Gebäude werden sie in der Regel aber nicht gelassen.
              Auch interessant: Das Thema hat es schon mehrfach in die Literatur geschafft. Und nicht nur in Reiseliteratur oder Sachbücher. Selbst in Krimis taucht das Thema auf. Und dann so erfolgreich, dass sie auch ins deutsche übersetzt wurden.

              Gruß Wafer

              Kommentar


              • Enja
                Alter Hase
                • 18.08.2006
                • 4869
                • Privat


                #8
                AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                1975 bin ich erstmalig an Athos vorbeigeschippert und seitdem überlege ich schon, was ich davon halte. Vielleicht komme ich irgendwann mal zu einer Entscheidung.....

                Reiseberichte lese ich meist, um Ideen für eigene Reisen zu bekommen. Das fällt hier natürlich aus. Und deshalb lese ich hier interessiert mit, dann habe ich es zum mal vor Augen. Und deine Schilderung so einer Tour ist auch recht erhellend.

                Kommentar


                • Lynness
                  Erfahren
                  • 08.05.2008
                  • 421
                  • Privat


                  #9
                  AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                  Es gab letztes Jahr (April 2017) über die Mönche auf Athos eine wunderbare, sehr meditative Dokumentation (Athos- Die Republik der Mönche 1 u 2) im Fernsehen auf Arte. Ich war so fasziniert, dass ich mir die Wiederholung auch angeschaut habe. Sehr archaisch und einfach die Lebensweise der Mönche dort....Falls jemand interessiert ist......
                  Lieber Wafer vielen Dank fürs berichten von der schönen Reise und dem Leben vor Ort......
                  Bin gespannt auf die weiteren Eindrücke von Dir...
                  Zuletzt geändert von Lynness; 28.05.2018, 21:18.
                  Gruß Lynness

                  Kommentar


                  • Wafer

                    Lebt im Forum
                    • 06.03.2011
                    • 9533
                    • Privat


                    #10
                    [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                    3. Tag: Kloster Lavra - Kavsokalivia

                    Freitag, 11. Mai 2018
                    Strecke: 9 Km (Gesamt: 21 Km)
                    Höhenunterschiede: ↑ 550 m, ↓ 550 m (Gesamt: ↑ 900 m, ↓ 750 m)
                    Gehzeit: 5 h (Gesamt: 8h 30)

                    Gegen 7 Uhr wache ich auf. Dass heute Nacht um 4 Uhr 6 Personen den Schlafraum verlassen haben, habe ich nicht mitbekommen. Auf einer Runde durch das Kloster treffe ich niemand. Fast alle sind bei dem Gottesdienst. So kann ich mich in aller Ruhe umsehen.
                    Viertel vor 8 Uhr ist der Gottesdienst zu Ende und es geht zum Frühstück. Das ist ähnlich karg wie das Abendessen: Brot, Marmelade, Oliven, Tee und Wasser.
                    Im Anschluss gibt es noch eine Andacht in der kleinen Kirche. Das schaue ich mir an. Orthodoxe Messen werden Großteils in Altgriechisch gehalten. Da haben die meisten Griechen dann kaum einen Vorsprung zu mir.
                    Nach der Besichtigung der Heiligen Schätze des Klosters kommen wir gegen halb 11 weg.


                    Wir verlassen das Kloster Lavra auf tollen Wanderwegen

                    Heute Morgen ist der Himmel wolkenverhangen. Bereits nach ein paar hundert Metern beginnt es zu regnen und wir montieren die Regensachen.
                    Die Zeit der Schotterstraßen ist zum Glück vorbei. Es geht auf sehr guten Wanderwegen stetig aufwärts. Die Wanderwege werden sowohl von Mönchen als auch von einem alpinen Verein aus Thessaloniki gepflegt.
                    Die Vegetation hat mich gestern schon erstaunt: Obwohl wir in etwa auf der Höhe von Apulien bzw. Mallorca sind ging es gestern durch dichte Wälder. Auch heute ist die Vegetation übermannshoch, wird aber immer niedriger je höher wir kommen. So ist es mit Weitsicht auf diesem Teil des Weges noch nicht so weit her.
                    Vereinzelt wird die Sicht frei auf das Kloster Skiti Timiou Prodromou.


                    Die Skiti Timiou Prodromou

                    Eigentlich ein vollwertiges Kloster, das vorrangig von Rumänischen Mönchen bewohnt wird. Es wird aber nicht als Kloster geführt weil man sich auf die Maximalzahl von 20 Klöstern auf Athos geeinigt hat und daran wohl nichts ändern will. So läuft es unter dem Begriff Skiti, was im Regelfall eher Dorfcharakter hat.
                    Der Regen hört wieder auf und wir kommen auf den Sattel hinauf, wo wir auf den Weg hinunter zum Heiligen Nilos abbiegen.


                    Steil fällt die Südflanke von Athos ins Meer ab

                    Die Umgebung hat hier deutlich alpinen Charakter. Leider ist der höchste Gipfel der Halbinsel über uns immer hinter Wolken verborgen. So machen wir uns an den Abstieg. Obwohl der Weg nur als kleiner Steig in der Karte eingezeichnet ist, ist auch dieser Weg top in Schuss und kaum zu verfehlen.


                    Top gepflegte Wanderwege auf Athos

                    Östlich von uns zieht ein Felsriegel steil hinunter bis zum Meer. Da gibt es keine Wege hindurch. Oben drauf liegen vereinzelte Hütte, in die sich Mönche zurückziehen wenn ihnen im Kloster zu viel Trubel ist.


                    Wilde Felsen bis ans Meer

                    Ein Geröllfeld muss teilweise umgangen und durchwandert werden. Trotzdem sind die Wege wirklich gut.


                    Wandergenuss vom Feinsten

                    Neben der mir teilweise unbekannten Flora ist auch die Fauna recht ausgeprägt und mir weitgehend unbekannt.


                    Bunte Artenvielfalt

                    Wir nähern uns Nilos. Weiter unten am Hang liegt ein einzelnes Haus dem, wie hier üblich, eine eigene Kapelle angebaut wurde. Es ist die Zelle Agii Pantes, die zwar zu Fuß von Nilos aus erreichbar ist aber hauptsächlich über ein Boot versorgt wird.


                    Die Zelle Agii Pantes mit eigenem Meerzugang

                    An einigen Stellen kann man sehen wie viel Aufwand für den Wegebau aufgebracht wurde.


                    Aufwendig gebaute Wanderwege im Süden der Halbinsel Athos

                    Bis 1963, als die erste Schotterstraße auf Athos gebaut wurde, erfolgt die komplette Versorgung mit Maultieren über diese Wege oder über Schiffe. Hier im Süden der Halbinsel ist es auch heute noch so. Die meisten Klöster sind heute hingegen mit Fahrzeugen erreichbar.
                    Als wir an der Hütte des Heiligen Nilos ankommen sollte eigentlich der Gipfel des Berg Athos über uns zu sehen sein. Leider versteckt er sich hartnäckig hinter Wolken.


                    Der Gipfel vom Berg Athos will heute nicht

                    An der Hütte machen wir Vesperpause. Wir sehen zwar niemanden aber die Hütte und ihr Garten sind gut gepflegt. Es hängt auch Wäsche auf einer Leine. Es scheint hier also jemand dauerhaft zu wohnen.


                    Blumengarten beim Heiligen Nilos

                    Wir lassen die Rucksäcke an der Hütte stehen und machen uns auf um die Höhle zu besuchen, in der der Heilige Nilos mehrere Jahre gelebt haben soll. Dabei kommen wir durch den terrassierten Garten, in dem auch heute noch Lebensmittel angebaut werden.


                    Angelegte Terrassen zum landwirtschaftlichen Anbau

                    Auf einem Bergrücken geht es an die Kante vor. Von hier sieht man wie sich die Hütte des Heiligen Nilos über die Jahre weiterentwickelt hat.


                    Die Gebäude beim Heiligen Nilos

                    An der Kante führt dann der Weg steil abwärts. 257 Stufen wurden hier in den steilen Fels gebaut um die Höhle besser zugänglich zu machen.


                    Steile Treppen führen zur Höhle des Heiligen Nilos

                    Die Höhle selber ist dann erstaunlich klein. Eine kleine Kapelle kurz unterhalb ist dem Leben des Heiligen Nilos gewidmet. Beim Blick nach unten kann man eine kleine Anlegestelle am Meer erkennen und endlose Wege mit Stufen, über die das nötigste hier raufgebracht wird.


                    Viele Stufen führen zum kleinen Hafen des Agios Nilos hinunter

                    So langsam haben sich die Wolken verzogen und es scheint wieder die Sonne. Und das tut sie hier unten zu dieser Jahreszeit schon recht kräftig. Die Kollegen, die schön öfter hier waren und auch im Hochsommer schon Athos bereist haben, erzählen, wie heiß es hier wird und dass es dann sehr anstrengend sei hier zu wandern.


                    Tolle Wanderbedingungen an Himmelfahrt

                    Himmelfahrt ist heute allerdings nur in Westeuropa. Hier auf Athos gilt noch der Julianische Kalender, der unserem Gregorianischen aktuell um 13 Tage hinterher ist. Hier wird Himmelfahrt also erst in 13 Tagen gefeiert.
                    Zurück bei der Hütte des Heiligen Nilos nehmen wir unsere Rucksäcke wieder auf und wandern weiter.


                    Auf Traumwegen durch den Süden der Halbinsel Athos

                    Steil geht es hinab bis fast ans Meer. Der Weg ist hier wieder sehr aufwendig gebaut und mit vielen Stufen versehen. Am Weg entlang werden hier einige Kabel geführt. Jeder Hütte, und sei sie noch so abseits gelegen, ist wohl mit Telefon versehen. Heutzutage ist das Handynetz auf Athos auch sehr gut ausgebaut, so dass man sich heute vermutlich diese Mühe nicht mehr machen würde.
                    Zu unserem heutigen Ziel, Kavsokalivia, geht es dann wieder aufwärts. Kurz drauf sehen wir den Ort dann am steilen Hang liegen.


                    Kavsokalivia liegt am steilen Südhang

                    Auf kleinen Pfaden kommen wir dem Ort immer näher.


                    Für eine gute Kommunikation nach oben

                    Obwohl wir schon an einigen Häusern, jeweils mit eigener Kapelle – versteht sich, vorbeigekommen sind, wird der Weg nicht breiter. Dazu wäre auch kaum Platz. Die Kirche liegt in der Mitte des Dorfes.


                    Die Kirche von Kavsokalivia

                    Und dann wird uns auch gleich vorgeführt, wie das Dorf versorgt wird.


                    Warentransport vom Hafen ins Dorf Kavsokalivia

                    Wir erkundigen uns wo unsere Hütte liegt, in der wir übernachten werden. Einer der Mitwanderer hat hier im Dorf seinen Beichtvater. In der Orthodoxen Kirche hat jeder Gläubige einen festen Beichtvater, zu dem er eine besondere Beziehung hat.
                    Wir werden sehr herzlich mit Kaffee, Wasser, Loukoumi und Tsipouro begrüßt. Wir verbringen den Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein vor dem Haus. Kaum zu glauben, dass es heute Vormittag kräftig geregnet hat.


                    Der Nachmittag verläuft ruhig im Garten mit Blick aufs Meer

                    Nach einem Gottesdienst gibt es ein sehr gutes und reichliches Essen. Eine kalte Linsensuppe, Salat mit Kraut, Auberginenmuss, Schafskäse, Thunfisch, ... Den Nachtisch bekommen wir dann noch vor dem Haus in der Abendsonne serviert: Erdbeerkompott und Götterspeise. Das Essen außerhalb der Klöster scheint eine Nummer besser zu sein.

                    Den Abend verbringen wir im Kreise der 8 hier wohnenden Mönche. Sehr interessante Gruppe! Der eine war Priester, verheiratet und hat Kinder. Nachdem seine Frau gestorben ist und seine Kinder ausgezogen sind, ist er als Mönch hierher nach Athos gekommen. Er ist 83 Jahre, topfit und eine sehr aufgeschlossene Person. Überhaupt wird mir hier viel Aufmerksamkeit entgegen gebracht. Das hatte ich so jetzt nicht erwartet. Schade, dass ich mit dem griechischen nicht so vertraut bin ...
                    Angehängte Dateien
                    Zuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 14:53.

                    Kommentar


                    • Fjellfex
                      Fuchs
                      • 02.09.2016
                      • 1511
                      • Privat


                      #11
                      AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                      Wandern in einer anderen Welt - vielen Dank für den Bericht! Bin sehr auf die Fortsetzung gespannt.

                      Wer kein Verständnis dafür hat, daß Frauen auf dem Athos nicht erwünscht sind, sollte es zumindest respektieren. Für mich ist dies genauso unproblematisch, wie die Regelung, daß Männer in Nonnenklöstern außen vor bleiben müssen.

                      Kommentar


                      • Enja
                        Alter Hase
                        • 18.08.2006
                        • 4869
                        • Privat


                        #12
                        AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                        Natürlich respektiere ich das. Ich bleibe einfach weg.

                        Dass Nonnenklöster nur Frauen als Besucher dulden und Mönchskloster nur Männer ist eher nicht so. Du kommst dort als Gast nicht in den Klausurbereich. Im Gästehaus kannst du aber jederzeit mit deiner Frau ein Doppelzimmer beziehen. Zum Beispiel auch in Rumänien. Da ist das Übernachten in Klöstern, speziell in abgelegenen Gegenden ziemlich üblich.

                        In Athos kommst du als Frau nicht nur nicht ins Kloster, sondern darfst nicht einmal die Halbinsel betreten. Das ist durchaus ein anderes Kaliber.

                        Kommentar


                        • Wafer

                          Lebt im Forum
                          • 06.03.2011
                          • 9533
                          • Privat


                          #13
                          AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                          4. Tag: Kavsokalivia – Nea Skiti

                          Samstag, 12. Mai 2018
                          Strecke: 9 Km (Gesamt: 30 Km)
                          Höhenunterschiede: ↑ 800 m, ↓ 775 m (Gesamt: ↑ 1.700 m, ↓ 1.525 m)
                          Gehzeit: 5 h (Gesamt: 13 h 30)

                          Der nächste Tag begrüßt uns mit Sonnenschein. Ich besuche den Gottesdienst und brenne Kerzen für die Meinen zuhause an. Die Sonne steht schon recht hoch als ich wieder vor die Tür trete. Der Mount Athos hat aber seinen Gipfel immer noch in Wolken gehüllt.


                          Oberhalb unserer Unterkunft liegen die Kirche und der Mount Athos in Wolken

                          Zu zweit packen wir unsere Sachen. Die anderen Zwei wollen noch eine Nacht hierbleiben. Ich kann sie gut verstehen: Das ist ein toller Fleck im Garten der Jungfrau Maria! Und die Mönche hier sind wirklich klasse!


                          Stimmungsvoller Abschied von unserer Unterkunft

                          Wir kommen natürlich auch nicht so einfach los. Ein Schwätzchen hier, ein Foto da, ... Wer verlässt denn schon gerne das Paradies?
                          Die Hütte ist übrigens dem Heiligen Georgios gewidmet. Das ist ein Krieger gewesen, dem man mal die Füße verbrannt hat. Daher ist er auf Darstellungen eigentlich immer recht einfach an den bandagierten Füßen zu erkennen. Auf anderen Darstellungen wird er auch als Drachentöter dargestellt.


                          Dieses Haus ist dem Heiligen Georgios gewidmet

                          Steil geht es gleich hinter dem Haus aufwärts. Da kommt man bei dem Wetter schnell auf Betriebstemperatur. Die Wege sind hier liebevoll aus einzelnen Steinen in Handarbeit belegt. Sieht nach einer mühsamen Handarbeit aus. Recht schnell sind wir wieder an der Kirche.


                          Die Kirche von Kavsokalivia

                          Hinter der Kirche verlassen wir dann recht schnell den Ort. Der Weg geht im Zick-Zack aufwärts. Teilweise mit gebauten Stufen. Überhaupt ist der Weg hier wieder top gepflegt. Einzig was uns irritiert ist die Leitung, die parallel zum Weg durch die Bäume geführt wird.


                          Entlang des Aufstieges wird ein Telefonkabel geführt

                          Oberhalb von uns muss es also noch eine kleine Hütte geben.
                          Hinter einer der nächsten Kehren sehen wir dann auch warum der Weg hier so gut in Schuss ist: Ein Mönch kommt uns mit 2 Eseln entgegen. Er inspiziert den Weg und hält die Treppenstufen sauber. Mit Hacke, Spaten, Rechen und Besen betreibt er Wegpflege. Wie hier auf Athos üblich will er sich nicht fotografieren lassen. Ich respektiere den Wunsch und lasse sämtliche Bilder mit Spuren von Mönchen aus diesem Bericht draußen.


                          Ein Mönch ist zur Wegpflege mit Maultieren unterwegs

                          Mühsam geht es mit der Sonne im Rücken aufwärts. Wir sind froh, dass wir viel im Wald unterwegs sind. Auf Lichtungen merken wir, wie warm es schon ist.
                          Nach den ersten 500 Höhenmetern taucht das erste Gebäude von Kerasia auf. Der kleine Ort liegt auf der Höhe, auf der wir auch den Weg wieder treffen wollen, den wir gestern vor dem Abstieg zum Nilos verlassen haben. Das soll ein toller Weg mit grandioser Aussicht sein.


                          Die meisten Höhenmeter liegen in Kerasia dann hinter uns

                          Auch dieser kleine Weiler auf über 700 Höhenmetern hat einen eigenen Hafen unten am Meer, über den er versorgt wird. Da wird die Versorgung mit dem täglichen Bedarf aber echt schon richtig anstrengend. Zumal die Strömungsverhältnisse hier an der Südspitze der Halbinsel eine geregelte Schifffahrt kaum zulassen.
                          Der Wald lichtet sich langsam und geht in niedrigere Vegetation über. Üppig blüht es hier überall. Ich kann wirklich gut nachvollziehen, wo die Halbinsel ihren Namen her hat.


                          So lässt es sich sehr schön wandern

                          In Kerasia wird auch wieder gebaut. Überhaupt wird hier viel an der Erhaltung getan. Aber auch viel neu gebaut. Die albanischen Gastarbeiter werden in der Regel gut beaufsichtigt.
                          An einer Quelle treffen wir auf den Höhenweg. Ab hier wird es dann etwas flacher und aussichtsreicher. An einem Sattel treffen wir auf die nächste Quelle. Wasser scheint hier kein Problem zu sein.
                          Wir halten nach Süden weil wir auf einen kleinen Vorberg steigen wollen. Der Hauptgipfel der Halbinsel hält sich immer noch bedeckt. Bevor wir auf den kleinen Steig abbiegen, der vom Weg zum Gipfel hinauf führt, machen wir Pause. Grandiose Aussicht nach Westen! Aber auch Flora und Fauna kann sich hier sehen lassen.


                          Disteln am Weg nach oben

                          Vom Sattel waren es dann keine 200 Höhenmeter auf den kleinen Vorgipfel. Aber die Aussicht ist absolut großartig! Auch hier auf diesem kleinen Gipfel steht eine kleine Hütte. Neben einer Bank liegt auch ein Schlafsack für eine Notübernachtung bereit.


                          Grandiose Aussicht am Gipfel

                          Aber auch auf diesem Gipfel hat die Zivilisation ihre Spuren hinterlassen. Und nicht nur in Form der kleinen kapellenartigen Hütte!


                          Mount Athos will sich immer noch nicht zeigen

                          Ein Mobilfunkmast sorgt für menschliche Kommunikation.
                          Am Hang unter uns liegt Kerasia. Das sind in Summe wohl ca. 15 Häuser, die teilweise aber recht groß ausgebaut wurden.


                          Kerasia am Südhang vom Mount Athos

                          Wir genießen die Zeit hier oben. Einfach großartig!
                          Irgendwann treibt es uns dann aber doch weiter. Wir steigen wieder ab und wandern zu dem letzten Sattel zurück. Von dort geht es dann wieder auf herrlichen Wegen auf der Höhe entlang bis wir die Skiti von Agia Anna vor uns unten am Hang kleben sehen.


                          Unter uns liegt Agia Anna am steilen Hang

                          Unglaublich wie sich die Hütte da am Hang behaupten! Dorthin führt uns nun unser Weg. Als sich der Weg einem Tobel nähert, in dem wohl bei Regen das Wasser gen Tal schießt ist der Weg gut ausgebaut und mit Stufen und Steinen befestigt.
                          Die Zypressen am Hang hinterlassen einen berechtigt Mediterranen Eindruck.


                          Es ist nicht mehr weit nach Agia Anna

                          Gut beschattet steigen wir bis zu dem kleinen Ort ab. Direkt an der Kirche endet unser Weg.


                          An der Kirche von Agia Anna

                          Die haben hier eine sehr interessante Architektur! Und das alles wurde ohne Auto, LKW oder Helikopter hier an dem Steilhang über Jahrhunderte hinweg gebaut und erhalten.
                          Direkt neben der Kirche liegt das Gästehaus, in dem wir wieder auf übliche Art willkommen geheißen werden: mit griechischem Mokka, Loukoumi und Tsipouro. Im Schatten lassen wir uns die Gaben schmecken. Auch hier blühen wieder Rosen an jeder Ecke.


                          Agia Anna klebt am steilen Hang

                          Von hier ist es nicht mehr weit zu unserem heutigen Ziel. Also genießen wir die Gastfreundschaft und die herrliche Landschaft.


                          Pause in Agia Anna

                          Ich drehe noch eine Runde durch das Dorf. Mein Begleiter war schon öfter hier und kennt es schon.
                          Auch dieses Dorf ist nicht mit einem Auto erreichbar. Eine Warenlieferung wird gerade vom Hafen herauf gebracht. Nicht jedes Gesicht strahlt so eine Begeisterung aus, wie ich es wohl tue!


                          Ein lokaler Transportunternehmer

                          Agia Anna ist ein stark wachsendes Dorf hier im Süden der Halbinsel. Alleine von der Lage und der Aussicht her kann ich das mehr als gut nachvollziehen!


                          Agia Anna hat sich ganz schön ausgebreitet

                          Gegen 16 Uhr wird die Kirche geöffnet und die heiligen Schätze des Ortes gezeigt. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen.
                          Anschließend packen wir unsere sieben Sachen und ziehen weiter. Aber nicht auf dem Wanderweg sondern wir ziehen hinunter zu den Höhlen, in denen die ersten Einsiedler vor vielen hundert Jahren gewohnt haben sollen.


                          Eine der Heiligen Höhlen unterhalb der Kirche

                          Wir ziehen weiter zu der Kapelle auf dem nächsten Hügel. Sie ist leider abgeschlossen. Durch die Weinberge, die hier auf den gebauten Terrassen angelegt wurden wandern wir zum offiziellen Weg zurück.


                          Ein letzter Blick auf Agia Anna

                          Der Ort hat mich völlig in seinen Bann gezogen. Eines ist sicher: den habe ich nicht zum letzten Mal gesehen. Wenn ich es irgendwie ermöglichen kann, dann werde ich zu diesem Flecken Erde irgendwann mal wieder zurückkehren. Vielleicht ergibt sich dann die Möglichkeit den Hauptgipfel zu ersteigen?
                          Als wir auf der nächsten Hügelkuppe stehen, liegt unser heutiges Tagesziel vor uns:


                          Nea Skiti

                          Die kleine Siedlung ist nicht nur kleiner als Agia Anna. Wie der Name schon sagt: Neues Dorf – ist sie auch etwas neuer.
                          Die Sonne steht nun nicht mehr ganz so hoch am Himmel. Es wird richtig angenehm. So lassen wir es in aller Ruhe zu dem kleinen Ort hinüberlaufen. Auch hier ist der Weg einfach nur toll!


                          Auf dem Weg nach Nea Skiti

                          Sehenswerte Kleinode liegen genauso am Weg wie großartige Aussichten. Ich kann aber nicht noch so ein Landschaftsaussichtsbild hier einstellen. Irgendwann langweilt es euch auch.
                          In Nea Skiti suchen wir eine bestimmte Hütte. Es soll dort einen deutschsprachigen Mönch geben. Recht schnell finden wir die Hütte.
                          Aber auch hier darf man sich keine echte Hütte darunter vorstellen. Das Anwesen liegt grandios am Hang, hat mehrere Gebäude und Landwirtschaft auf den üblichen Terrassen. Esel stehen oberhalb in einem Stall. Und eine tolle Aussicht auf die Mittlere Halbinsel von Chalkidiki.
                          Der Gästetrackt liegt unter dem Dach. Es gibt mehrere Gästezimmer, 2 Badezimmer mit Dusche, eine Bibliothek für die Gäste, ... Wie ich später erfahre gibt es hier neben einem Telefonanschluss auch Internet, WLAN und Handyempfang.
                          Nach dem Gottesdienst genießen wir den Abend auf der Terrasse. Hier im Westen hat man einen schönen Blick auf den Sonnenuntergang.


                          Der Tag endet in Nea Skiti

                          Nach dem sehr guten und reichlichen Abendessen mit verschiedenen Fischsorten, Salaten, Pommes mit Ei, Tunfisch, Schafskäse, Obst und Nachschlag lasse ich mich mit dem deutschen Mönch auf der Terrasse nieder und lasse mich in die Welt der Orthodoxen Kirche einführen. Er kommt aus dem Siegerland und ist auf dem Weg nach Indien vor 7 Jahren hier hängen geblieben. Ganz ehrlich: Das kann ich sehr gut nachvollziehen! Wer religiös auf der Suche ist, Berge liebt und sich ein Leben unter Mönchen vorstellen kann, für den ist das hier das Paradies!
                          Gegen Mitternacht gehen wir ins Bett. Da erst erzählt er mir, dass sein erster Gottesdienst gegen 2 Uhr beginnt! Gute Nacht!
                          Angehängte Dateien
                          Zuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 14:59.

                          Kommentar


                          • Wafer

                            Lebt im Forum
                            • 06.03.2011
                            • 9533
                            • Privat


                            #14
                            AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                            5. Tag: Nea Skiti – Kloster Dionyssios

                            Sonntag, 13. Mai 2018
                            Strecke: 6 Km (Gesamt: 36 Km)
                            Höhenunterschiede: ↑ 250 m, ↓ 350 m (Gesamt: ↑ 1.950 m, ↓ 1.875 m)
                            Gehzeit: 3 h (Gesamt: 16 h 30)

                            Die Kollegen stehen früh auf um beim sonntäglichen Gottesdienst unten im Dorf dabei sein zu können. So habe ich nach dem Aufstehen Zeit mir das Gelände der Hütte näher an zu sehen.


                            Abschied von unserer Unterkunft der letzten Nacht in Nea Skiti

                            Nach einem reichlichen Frühstück mit Ei und Obst und ... machen wir uns fertig. Heute wollen wir nicht so weit. Wir lassen uns Zeit und unterhalten uns noch mit den Mönchen.
                            Irgendwann reißen wir uns los und wandern durch das Dorf. Der Wanderweg auf der anderen Seite ist schon von weitem zu sehen und nicht zu verfehlen. Wieder führt uns ein kleiner Pfad immer mal auf und ab aber immer mit Blick auf das Meer nach Norden. Wir nähern uns immer mehr dem Ufer, das hier aber recht steil ist. Ein paar steile Stufen führen hinunter ans Meer wo es ein paar alleinstehende Häuser gibt.
                            Als wir um eine Ecke biegen liegt das Kloster Agios Pavlos vor uns.


                            Kloster Agios Pavlos

                            Mein Begleiter kennt es von früheren Besuchen und es scheint sich deutlich verändert zu haben. Auch hier wird viel gebaut. Das direkte Umfeld des Klosters bedarf einer Reorganisation. Es sieht überall aus, als würde man über einen Steinbruch wandern. Irgendwie gar nicht einladend. Über die Straße, die vom Hafen zum Kloster führt, wandern wir hinauf zum Kloster.


                            Im Kloster Agios Pavlos

                            Im inneren des Klosters sind einige Flügel renoviert, andere Teile bedürfen noch etwas Pflege. Im Gastflügel werden wir empfangen. Ein kleiner Balkon hoch über dem Boden erlaubt einen tollen Blick zum Hafen hinunter. Leider auch auf die weniger schönen Steinbrüche und andere unschöne Dinge. Das Kloster scheint sowas wie ein Baustofflieferant für die Halbinsel zu sein. Das hinterlässt Bereiche, die einen wenig naturnahen Eindruck hinterlassen.


                            Das Katolikon von Agios Pavlos

                            Hier hält es uns dann nicht sehr lange. Irgendwie gefällt uns dieses Kloster nicht so sehr. Wir ziehen wieder los, denn wir haben im nächsten Kloster, das nicht mehr sehr weit weg ist, für heute Nacht reserviert.


                            Abschied vom Kloster Agios Pavlos

                            Der Weg führt uns hinunter zum Hafen. Hier wurden Bereiche renaturiert und Olivenbäume gepflanzt. Direkt am Hafen beginnt ein kleiner Steig, der uns steil die Küstenfelsen erklimmen lässt. Von Ferne war der Verlauf des Weges kaum zu sehen. Jetzt, wo wir die Höhe wieder haben kann man den Weg oberhalb der Felsen erkennen.


                            Küstenwanderung auf Athos

                            Auch hier wieder das gleiche Bild: Tolle Wege in bestem Zustand und gut markiert bieten Wandervergnügen pur.


                            Genusswanderwege auf dem Weg vom Kloster Agios Pavlos zum Kloster Dionyssious

                            Wirkliche Gipfel ersteigen wir heute keine. Aber überall, wo wir einen Höhepunkt erreichen steht hier ein Kreuz.


                            An jedem Höhepunkt stehen auf Athos Kreuze

                            Wir halten uns aber nicht sehr lange dort auf. Wir haben es ja heute nicht mehr so weit. Nur einmal legen wir eine Vesperpause ein, damit die mitgebrachten Bestände dezimiert werden. So viel wollen wir ja nicht wieder mit raus nehmen.
                            Als wir um die nächste Ecke biegen sehen wir das Kloster Dionyssios denn schon vor uns liegen. Auf den letzten Felsnasen zwischen uns und dem Kloster sieht man schon, dass ebener Boden hier rar ist. Überall wurden mit Mauern ebene Flächen geschaffen um sie bepflanzen zu können.


                            Kloster Dionyssios kommt in Sicht

                            Wie nähern uns dem Bau und sehen die imposante Architektur des Baus. Das Kloster steht am Rand der Klippen hoch über dem Meer. Ein Wehrturm und Schießscharten in den Wänden erzählen eine bewegte Geschichte.


                            Die Südwest-Seite des Klosters Dionyssios

                            Wir gehen hinein und erkennen erst als wir auf einen Balkon treten, wie hoch das Kloster über der Bucht liegt. Wir werden wieder Mit Tsipouro, Wasser, Kaffee und Loukoumi empfangen. Wir bekommen eine Zelle im unteren Teil des Baus – mit 2 Schießscharten als Fenster. Die Betten sind recht kurz – sonst würden sie nicht in die kleine Zelle passen. Früher müssen die Mönche auch recht klein gewesen sein. Ich muss überall den Kopf einziehen.
                            Wir richten uns ein und ruhen uns ein wenig aus. Bis zum Abendgottesdienst mit anschließendem Abendessen ist noch etwas Zeit. So ziehen wir dann nochmal los und drehen eine Runde um das Koster. In den Felsen wurde ein Weg geschlagen, der über die Jahre immer weiter verbreitert wurde, so dass heute ein geländegängiges Fahrzeug hinauf kann. Rund um das Kloster sind Grünanlagen und Gärten angelegt. Viele davon wohl auch zur Ernährung seiner Bewohner. Ein kleines Wasserkraftwerk liefert Strom.


                            Die Gärten des Klosters

                            Wir umrunden das Kloster und kommen zu dem kleinen Hafen. Olivenhaine spenden Schatten – und einen grandiosen Blick auf das erhabene Kloster über unseren Köpfen.


                            Das Kloster direkt über unseren Köpfen

                            Ich kriege kaum den Finger vom Auslöser. Von der Seeseite ist der Bau so gut wie uneinnehmbar. In der bewegten Geschichte des Klosters war diese Tatsache oft die Rettung von Angriffen von Piraten die es auf die Schätze der Klöster abgesehen hatten.


                            Kloster Dionyssios - Ein wahrlich imposanter Bau

                            Wir machen die Runde fertig uns steigen durch die terrassierten Gärten an der Südost-Seite steil wieder hinauf. Je höher wir kommen umso besser kann man den Ausblick genießen.


                            Weitblick nach Westen

                            Die Glocken rufen uns zum Gottesdienst. Hier ist es erstaunlich voll. Ich bekomme nur noch einen Platz in einem vorgelagerten Anbau. Durch ein Fenster habe ich aber guten Blick auf das Geschehen. Leider ist das Fotografieren innerhalb der Gebäude nicht erlaubt.


                            Im Kloster geht es recht beengt zu

                            Im Anschluss gibt es einen wirklich guten Kichererbseneintopf im Refektorium. Danach ist noch Zeit für etwas Müßiggang.
                            Wir lassen uns vor dem Kloster mit Blick auf das Meer nieder. Es dauert nicht lange und uns spricht ein Mönch an, ob wir ihm helfen könnten. Er zeigt uns den Heizraum des Klosters und eine Menge altes Bauholz, das auf Ofengröße zerkleinert werden muss und dann aufgestapelt werden soll.
                            Schnell stellt sich heraus, dass ein Grieche für das Zerkleinern am besten geeignet ist und ich für das Stapeln. Wenn man einen Kachelofen zuhause hat, dann hat man da seine Erfahrungen.


                            Abendstimmung am Kloster Dionyssios

                            Im Anschluss greifen wir bei den Kräutern im Garten beherzt zu – die wachsen hier wild und sind nicht gepflanzt – und brauen uns einen kräftigen Kräutertee. Auf dem Balkon hoch über dem Hafen geht der Abend dann ruhig seinem Ende zu.
                            Unsere Wanderwoche auf Athos leider auch. Morgen geht es schon wieder hinaus aus der Mönchsrepublik. Schade, dass die Zeit so schnell vorüber ging! Aber noch bin ich ja noch hier! Als die Sonne dann untergegangen ist wird es etwas windig und kühl hier oben. Wir verziehen uns in unsere Zelle – jetzt weiß ich wenigstens wo der Name her kommt! Aber lange merke ich das nicht, denn schnell bin ich eingeschlafen.
                            Angehängte Dateien
                            Zuletzt geändert von Wafer; 02.07.2024, 08:49.

                            Kommentar


                            • Donik
                              Erfahren
                              • 24.03.2014
                              • 199
                              • Privat


                              #15
                              AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                              Ich war als 14jähriger mit meinen Eltern dort. Also nicht auf der Halbinsel selbst, ich habe mit Fernglas vom Schiff aus die vielen Kloster bewundert. Ich hab das noch ganz visuell vor mir, aber die vielen Bilder holen noch mehr Erinnerungen hoch.

                              Vielen Dank

                              Kommentar


                              • Wafer

                                Lebt im Forum
                                • 06.03.2011
                                • 9533
                                • Privat


                                #16
                                AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                6. Tag: Kloster Dionyssios - Kloster Osios Grigorios - Ouranoupoli

                                Montag, 14. Mai 2018
                                Strecke: 3 Km (Gesamt: 39 Km)
                                Höhenunterschiede: ↑ 250 m, ↓ 300 m (Gesamt: ↑ 2.200 m, ↓ 2.175 m)
                                Gehzeit: 3 h (Gesamt: 19 h 30)

                                Wir sind erstaunlich früh wach. Wir hatten aber gestern auch eine Siesta nach der Ankunft eingelegt. Frühstück soll es erst recht spät geben. Eigentlich wollten wir mit dem Boot von hier nach Dafni fahren. Aber ein Blick auf die Karte zeigt, dass wir das nächste Kloster noch locker erreichen, bevor das Boot dort ankommt. Wir informieren unsere beiden Kollegen, die auch mit dem Boot kommen werden, dass wir eine Station später zusteigen werden als geplant und ziehen gegen halb 8 los.


                                Mit Stufen geht es am Hafen los

                                Wir gehen hinunter zum Hafen und finden den Weg problemlos: Bestens ausgebaut und markiert führt er wieder die Berge hinauf. Gerade kommt die Sonne raus und sendet erste Sonnenstrahlen.


                                Morgensonne auf Athos

                                Der Blick nach vorne zeigt aber, dass wir noch einige Höhenmeter zu erklimmen haben. Und da liegt die Sonne schon voll drauf. Und die Morgensonne hat in diesen Breiten schon ganz schön Kraft!


                                Bis zu dem Kreuz müssen wir noch hoch

                                Wir steigen langsam und gleichmäßig auf. Am Kreuz legen wir die Rücksäcke ab und machen Frühstück. Zwischenzeitlich kommt die Sonne dann auch schon auf den Dächern des Klosters an.


                                Kloster Dionyssios in der Morgensonne

                                Der Besucherbalkon links oben in der zweiten Etage ist schon gut besucht. Während wir frühstücken kommt das Boot auf seiner Fahrt nach Süden am Kloster an. Es fährt bis Kavsokalivia wo unsere Kollegen zusteigen wollen und kommt wieder zurück.


                                Das Boot legt auf der Fahrt nach Süden am Kloster Dionyssios an

                                Also machen wir uns so langsam wieder auf die Socken. Wir haben es zwar nicht mehr weit aber ein paar Höhenmeter sind es schon noch. Über die Güte der Wege sage ich jetzt wohl besser nichts mehr. Sonst wiederhole ich mich wohl zu oft!


                                Berge, Sonne, Meer - was will Mann mehr?

                                Was mir auffällt: Hier im Westen der Insel ist die Vegetation niedriger und nicht ganz so dicht. Das könnte aber auch der Steilheit geschuldet sein.
                                Am Horizont ist, wie gestern auch schon, öfter mal das Kloster Simon Patras zu sehen. Es scheint das begehrteste Kloster bei den Besuchern zu sein. Um dort einen Übernachtungsplatz zu bekommen muss man wohl ca. 1 Jahr vorher reservieren.


                                Frei nach Pause: Von Kloster zu Kloster

                                Wir nähern uns unserem Ziel denn es geht tendenziell jetzt eher wieder abwärts. Trotzdem müssen einige kleine Tobel durchwandert und Bäche überquert werden. Die Vegetation präsentiert sich Vielfältig und nicht nur Grün. Hier soll es auch Schlangen geben. Davon sind uns aber zum Glück keine begegnet.


                                Eindrücke vom Weg zum Kloster Osios Grigorios

                                Ein paar Meter weiter liegt dann das Kloster Osios Grigorios zu unseren Füßen. Wieder so ein grandioser Bau, der einfach nur fasziniert!


                                Kloster Osios Grigorios

                                Wir nähern uns diesem Kloster von hinten. Die kultivierten Terrassenstufen nehmen wieder zu. Wobei ich den Eindruck habe, nirgends wurde die Selbstversorgung so ernst genommen wie hier. Was für uns einfach nur eine schöne Wanderung durch gepflegte Gartenanlagen ist, ist für andere vermutlich harte Arbeit.


                                Mediterrane Klosterträume

                                Der Wanderweg führt letztendlich einmal um das Kloster außen herum um uns dann dein Haupteingang zu präsentieren. Das Kloster gilt als das Grünste von allen. Hier werden an jeder Ecke Pflanzen kultiviert und Weinreben spenden Schatten unter ihren Blättern.


                                Der Eingangsbereich des Kloster Osios Grigorios

                                Der Eindruck der Wehrhaftigkeit wurde diesem Kloster etwas genommen indem die Türme geschickt in das Raumkonzept integriert wurde. Und überall stehen Pflanzenkübel mit blühenden Blumen. Im Hof duftet es überall unterschiedlich. Hier scheint ein Abt mit grünem Daumen am Werk zu sein.


                                Gepflegtes Kloster Osios Grigorios

                                Wir sehen uns im Kloster recht ungestört um. Welche Ruhe hier auch herrscht! Hier kann ich gut verstehen, dass sich jemand hierher zurück zieht wenn ihm der Lärm unserer Gesellschaft zu laut wird.
                                Empfangen werden wir hier nicht. Alles strömt zum Hafen. Das Boot wird wohl bald kommen. Da hier nicht alles ganz so streng nach Fahrplan geht machen wir uns also auch auf den Weg dorthin.


                                Parkartige Anlage des gesamten Klosters Osios Grigorios

                                Am Hafen kommt dann erstmal das eigene Fischerboot, dass dann im Bootshaus verstaut wird. Ihm gilt alle Aufmerksamkeit.


                                Das Fischerboot parkt im Bootshaus

                                Irgendwann ist es dann leider soweit. Das Boot kommt. Damit aber auch das Ende unserer Athosreise. Auf dem Boot sind unsere beiden Kollegen. Eigentlich hatten sie ja schon einen Tag früher wieder zu uns stoßen wollen aber es hat ihnen da unten in Kavsokalivia so gut gefallen, dass sie doch länger als geplant dort geblieben sind.
                                Beim Ablegen des Bootes sehe ich dann das erste Mal etwas, was ich die ganze Woche schon sehen wollte: Den Mount Athos!


                                Kloster Osios Grigorios mit Mount Athos

                                Das Boot soll uns zunächst bis zum nächsten größeren Hafen in Dafni bringen. Ein paar Meter nach Verlassen des Kloster Osios Grigorios klebt dann das Kloster Simonos Petras oben im Steilhang. Unten der auf Athos obligatorische Versorgungshafen und oben das wehrhafte Kloster.


                                Kloster Simonos Petras mit Hafen

                                Das hier so viele hin wollen kann ich zumindest aus dieser Perspektive gut nachvollziehen. Von dem Hafen, an dem uns das Boot aufgenommen hat, soll auch wieder ein sehr schöner Wanderweg hinauf zu diesem Bau führen. Grandios! Das möchte ich gerne mal noch erleben!


                                Kloster Simonos Petras mit seinen 10 Stockwerken

                                In Dafni hat uns dann ein Teil der Zivilisation wieder: Hier herrscht Hochbetrieb! Das ist der wichtigste Hafen der Halbinsel und ein Großteil der Athosbesucher reist über diesen Hafen ein. Die Klöster im Inneren der Insel haben alle Busanschluss hierher und auch die Hauptstadt der Republik, Karies, wird über diesen Hafen versorgt.
                                Hier steigen wir nach den Zollformalitäten auf eine große Fähre um, die uns nach Ouranoupoli bringen wird.
                                Und damit beginnt dann das heutige Klosterhopping auf der Westseite von Athos. Als erstes kommen wir zum Kloster Agiou Panteleimonos, auch Rossikon genannt. Hier siedeln fast seit Anbeginn russische Mönche. In den letzten Jahren wurde es wohl mehrfach vom russischen Präsidenten besucht. Seit in Russland die Kirche wieder angesehen ist, blüht dieses Kloster geradezu auf. Noch vor wenigen Jahren soll es ziemlich verfallen gewesen sein.


                                Kloster Agiou Panteleimonos

                                Das nächste Kloster, an dem das Boot hält ist das Kloster Xenofontos.


                                Kloster Xenofontos

                                Es folgt das Kloster Dochiariou.


                                Kloster Dochiariou

                                Weitere Haltestellen von Klöstern werden zwar noch angefahren aber die Klöster selber liegen im Inneren der Halbinsel. Das ist zwar schade aber Eindrücke gab es auf dieser Reise mehr als reichlich.
                                Langweilig wird es auf der Fähre hingegen nicht. An Land gibt es immer etwas zu beobachten. Und hier auf See begleiten uns jede Menge Seemöwen, die wissen, dass Touristen immer mal einen Leckerbissen für sie haben. Manche holen sich diese sogar direkt aus der Hand.


                                Seemöwen begleiten die Fähre in der Hoffnung auf Essbares

                                Die Halbinsel wird nun zunehmend flacher. Über ca. 300 Höhenmeter kommt sie hier im Norden kaum hinaus. Der deutlich alpine Teil liegt im Süden. Und heute ist in dieser Woche auch zum erstmal der Mount Athos höchstpersönlich zu sehen.


                                Mount Athos

                                Der kleinere Gipfel rechts neben dem Hauptgipfel ist der, den wir bestiegen haben. Mit knappen 900 Höhenmetern zwar der dritthöchste Berg auf der Halbinsel aber wie man sieht ein Zwerg neben dem Hauptgipfel mit über 2.000 Höhenmetern.
                                Viel zu schnell kommt das Boot in Ouranoupoli an.


                                Ouranoupoli

                                Wir steigen aus und sind wieder im Griechenland von hier und heute: Touristischer Trubel, Taxis, Verkehr, ... Darauf hätte ich gut noch verzichten können. Der Hunger treibt uns aber in eines der Restaurants. Hier schlagen wir dann kräftig zu: Zuerst Vorspeisen und dann eine Fleischplatte mit allem was die griechische Küche zu bieten hat.


                                Griechische Vorspeisen

                                Ein Taxi bringt uns zu unserem Auto nach Ierissos zurück. Mit dem Auto fahren wir dann zu den Schwiegereltern eines der Mitreisenden in der Serres-Ebene. Unterwegs gibt es wieder tolle kleine Orte zu sehen, die vom Tourismus noch nicht zu sehr gezeichnet sind.


                                Griechischer Küstenort

                                Durch die sehr grüne und fruchtbare Ebene von Serres fahren wir dann bis Thermopigi am Rande der Naturschutzgebiete an der Grenze zu Bulgarien. Hier verbringen wir die Nacht.
                                Angehängte Dateien
                                Zuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 15:09.

                                Kommentar


                                • Taunuswanderer

                                  Vorstand
                                  Administrator
                                  Lebt im Forum
                                  • 19.01.2018
                                  • 5402
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                  Danke für die sehr interessanten Einblicke. Athos kenne ich auch nur vom Schiff aus und von deren Exportgütern (Wein). Von den Seemöven habe ich auch das ein oder andere Foto. Die scheinen sich gerne ablichten zu lassen
                                  Dies ist keine Signatur.

                                  Kommentar


                                  • Wafer

                                    Lebt im Forum
                                    • 06.03.2011
                                    • 9533
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                    Hallo Donik, hallo Taunuswanderer

                                    Das Sightseeing mit Schiffen scheint bei Athos sehr beliebt zu sein. Wir haben ständig Boote gesehen, die an der Küste entlang gefahren sind aber nirgends angelegt haben. Dazu braucht man eben noch kein Visum. Damit ist es die einzige Möglichkeit zumindest an die Klöster am Ufer näher heran zu kommen. Auf einigen Schiffen war ganz schön Party. Da schien das Hauptinteresse auf hoch geistigem zu liegen - aber weniger mit religiösem Hintergrund. Dabei kann man da schon einige tolle Bauten sehen. Aber die dann auch von innen zu sehen und diese Atmosphäre mit zu erleben ist schon nochmal was ganz anderes. Auch das Leben in den Sketen ist etwas ganz besonderes, das man durch beobachten von außen so nicht mitbekommt.

                                    Gruß Wafer

                                    Kommentar


                                    • Sternenstaub
                                      Alter Hase
                                      • 14.03.2012
                                      • 3583
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                      Hallo Wafer, ich lese deine Berichte gern, sie sind immer sehr präzise, mit guten Fotos bestückt, informativ und Stimmung bringen sie auch hinüber.
                                      Bei diesem Bericht jedoch habe ich persönlich echte Schwierigkeiten und das Thema lange ignoriert, bzw mir eine Antwort verboten, aber auch ich kann nicht aus meiner Haut.
                                      Ich finde Klöster interessant, auch wenn ich an sich kein religiöser Mensch nach Norm bin, ich kann verstehe, dass geschlechtliche Interaktion dort nicht erwünscht ist, die Fokussierung auf das Religiöse sehr extrem bzw stark ist. Alles klar und ok. aber eine Gegend, wo ich als Frau meine Tochter mitnehmen kann aber niemals meinen Sohn, wo männliche Tiere verboten sind, egal ob Schaf, Rind oder Ziege oder was immer es da gibt, wie kann ich das akzeptieren? Wo ich als Witwe einem Kloster beitrete, aber niemals meine eventuellen Sohn als Besucher haben darf, weil das Nonplusultra das absolute Aussperren des anderen Geschlechtes maßgeblich ist. Wie kann es sein, dass ich, wenn ich eine gute Ehe geführt habe, wie der Mann in deiner Geschichte, so etwas akzeptiere? Wie kann ich akzeptieren, dass das andere Geschlecht, mit welchem ich bisher als Partner oder einfach als Freunde ohne jegliche sexuellen Ambitionen gelebt habe, nun das ultimativ Böse sind?
                                      Ich würde niemals als Frau diese Gegend besuchen oder es versuchen, trotzdem hinein zu kommen, ich würde aber Freunden, Partnern oder männlichen Kindern klar machen, dass sie unter diesen Umständen für mich "gestorben" wären. Sry, wenn das nun hart herüber kommt, aber ich verstehe nicht, wie man das als Mann oder im umgekehrten Fall als Frau akzeptieren könnte.
                                      Two roads diverged in a wood, and I—
                                      I took the one less traveled by,
                                      And that has made all the difference (Robert Frost)

                                      Kommentar


                                      • beigl
                                        Fuchs
                                        • 28.01.2011
                                        • 1669
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                        Superschöner Bericht, danke. Was sind das für gelbe Dinger auf dem vorletzten Bild? 1000jährige Austern?
                                        Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

                                        Kommentar


                                        • Intihuitana
                                          Fuchs
                                          • 19.06.2014
                                          • 2101
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                          Super Bericht.

                                          Zum Athos will ich auch irgendwann einmal. Als Orthodox getaufter sollte es leichter sein ein Visum zu bekommen.
                                          Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                                          Kommentar


                                          • Enja
                                            Alter Hase
                                            • 18.08.2006
                                            • 4869
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                            Für Männer ist das Visum meines Wissens keine Hürde. Und die orthodoxe Taufe hilft Frauen auch nicht.....

                                            An dem Sohn der Nonne, der keine Schwierigkeiten hat, seine verwitwete Mutter im Kloster zu besuchen, sieht man schon, dass das auf Athos eine andere Sache ist. Persönlich würde ich das eher mit Mekka vergleichen. Wenn dein Sohn Moslem wird, darfst du ihn dort keinesfalls besuchen.

                                            Kommentar


                                            • Wafer

                                              Lebt im Forum
                                              • 06.03.2011
                                              • 9533
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                              Zitat von Sternenstaub Beitrag anzeigen
                                              Hallo Wafer, ich lese deine Berichte gern, sie sind immer sehr präzise, mit guten Fotos bestückt, informativ und Stimmung bringen sie auch hinüber.
                                              Bei diesem Bericht jedoch habe ich persönlich echte Schwierigkeiten und das Thema lange ignoriert, bzw mir eine Antwort verboten, aber auch ich kann nicht aus meiner Haut.
                                              Ich finde Klöster interessant, auch wenn ich an sich kein religiöser Mensch nach Norm bin, ich kann verstehe, dass geschlechtliche Interaktion dort nicht erwünscht ist, die Fokussierung auf das Religiöse sehr extrem bzw stark ist. Alles klar und ok. aber eine Gegend, wo ich als Frau meine Tochter mitnehmen kann aber niemals meinen Sohn, wo männliche Tiere verboten sind, egal ob Schaf, Rind oder Ziege oder was immer es da gibt, wie kann ich das akzeptieren? Wo ich als Witwe einem Kloster beitrete, aber niemals meine eventuellen Sohn als Besucher haben darf, weil das Nonplusultra das absolute Aussperren des anderen Geschlechtes maßgeblich ist. Wie kann es sein, dass ich, wenn ich eine gute Ehe geführt habe, wie der Mann in deiner Geschichte, so etwas akzeptiere? Wie kann ich akzeptieren, dass das andere Geschlecht, mit welchem ich bisher als Partner oder einfach als Freunde ohne jegliche sexuellen Ambitionen gelebt habe, nun das ultimativ Böse sind?
                                              Ich würde niemals als Frau diese Gegend besuchen oder es versuchen, trotzdem hinein zu kommen, ich würde aber Freunden, Partnern oder männlichen Kindern klar machen, dass sie unter diesen Umständen für mich "gestorben" wären. Sry, wenn das nun hart herüber kommt, aber ich verstehe nicht, wie man das als Mann oder im umgekehrten Fall als Frau akzeptieren könnte.
                                              Hallo Sternenstaub.

                                              Ich kann gut nachvollziehen was du meinst. Als ich bei meinem Besuch dort solche Einzelheiten mitbekommen habe und ich trotzdem diesen Bericht geschrieben habe, war fast zu erwarten, dass diese Themen zu Diskussionen führen können. Ich möchte hier jetzt aber keine Grundsatzdiskussion über ethische Reisebeschränkungen in diesem Reisebericht beginnen. Ich denke das Thema sollte aber nicht untergehen. Vielleicht sollte man das in einen eigenen Thread diskutieren?

                                              Ich sehe Athos als eine Region mit einer eigenen Kultur und Ethik. Ich als Reisender finde sowas sehr spannend zumal sich das in unserem europäischen Raum entwickelt hat - auch wenn es unter starkem Einfluss weiter östlich liegender Regionen geschah. Ich verstehe dich so, dass du es ablehnst so eine Kultur durch bereisen noch zu unterstützen. Habe ich das im Groben richtig verstanden? Reist du denn nie in andere Länder und andere Regionen? Fast überall wird es Unterschiede zu unserem Ethikverständnis und unserer Kultur geben. In der Arabische Welt herrscht ein Frauenbild, dass ich auch nicht wirklich gut finde. Lehnst du dann auch Reisen dorthin ab? Oder in Länder, in denen Menschenrechte nicht eingehalten werden oder die Genfer Konventionen mit Füßen getreten werden/wurden? Ich kann deine Einstellung nachvollziehen sehen es aber als schwierig an eine Grenze zu ziehen, wann eine Reise machbar ist und wann sie Ethisch nicht mehr vertretbar ist.
                                              Dass die Mönche ihre "Angst" vor dem weiblichen Geschlecht sogar auf Tiere ausgeweitet haben, dafür habe ich gar kein Verständnis. Das sehe ich als Stilblüte einer im eigenen Saft kochenden Kulturregion an. Dass sie Frauen aus Athos ausgeschlossen haben finde ich schade. Im Hinblick auf die Ablenkung innerhalb einer Kirche finde ich das Zölibat zwar nicht gut aber es hat sich ebenso entwickelt. Die Mönche sehen Athos als den Garten der Heiligen Jungfrau Maria und damit als Ganzes als heiliges Land bzw. als ein religiöses Konstrukt. Und darauf haben sie dann ihre Ethik in Bezug auf Frauen übertragen. Soviel zur Herkunft des Themas.
                                              Ich finde es auch nicht gut, dass sie pro Tag 120 orthodoxe Gläubige reinlassen, aber nur 10 nichtorthodoxe. Hier könnte man auch sagen hier wird eine Ausgrenzung betrieben, die nicht auf dem Geschlecht sondern auf der Religion beruht. Im GG stehen diese beiden Themen auf gleicher Höhe. Spricht auch nicht für eine wirklich offene Gesellschaft. Aber das ist Athos so oder so nicht und will es eigentlich auch gar nicht sein. Auch andere Regionen haben über Jahrtausende andere Kulturen entwickelt, die innerhalb ihres Weltbildes in Ordnung sind aber in unserem nicht. Mich würde manchmal auch interessieren, wie Kulturen anderer Regionen uns Europäer oder Deutsche sehen. Da gibt es sicher auch einiges zu bemängeln. Ich denke nur an den Umgang mit unseren Tieren z.B. Rinder und Kühe und dass dann im Gegensatz zu Indiens Religion wo die heilig sind.
                                              Man muss solche Themen akzeptieren wie sie sind. Ich kann da auch nichts dran ändern - und will ich auch nicht. Aber ich will diese Kulturen kennen lernen und verstehen wie sie sich entwickelt haben und wie sie ticken. Das ist ein Blick über den Gartenzaun, der mir hilft nicht in ähnlichen Denkschemata hängen zu bleiben, die wir aber schon gar nicht mehr merken.

                                              Wie gesagt: ein komplexes Thema! Hier würde ich es gerne dabei belassen und bei Bedarf können wir das ja, vielleicht mit anderen noch, in einem separaten Thread vertiefen.
                                              Schön, dass du ein regelmäßiger Leser meiner Berichte bist. Das freut einen doch und motiviert für neue Themen.

                                              Viele Grüße

                                              Wafer

                                              Zitat von beigl Beitrag anzeigen
                                              Superschöner Bericht, danke. Was sind das für gelbe Dinger auf dem vorletzten Bild? 1000jährige Austern?
                                              Oh, das ist nicht ganz so einfach. Uns wurden sie als Gruß aus der Küche gereicht. Sie sehen nicht nur so aus wie Austern sie haben auch so ähnlich geschmeckt. Wir haben uns dann erkundigt, was das sei. Austern sollten es aber nicht sein. Sie nannten es "Fouskes", was auf Deutsch so viel heißt wie "Blasen". Wir haben es damals dann erstmal dabei belassen und wollten die erstmal probieren. Ich habe mich nachträglich dann erkundigt. Die Art heißt Microcosmus Sabatieri und ist eine Gattung der Seescheiden.

                                              Gruß Wafer

                                              Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                              Super Bericht.

                                              Zum Athos will ich auch irgendwann einmal. Als Orthodox getaufter sollte es leichter sein ein Visum zu bekommen.
                                              Danke für die Blumen. Werden immer wieder gerne genommen.
                                              Ja, ihr habt das deutlich einfacher. Aber die Erfahrungen der 3 Griechen haben gezeigt, dass es durchaus angebracht ist auch als Gläubiger der orthodoxen Glaubensrichtung rechtzeitig das Reisevisum zu beantragen. Ob das Verhältnis der 10 nicht orthodoxen zu den 120 orthodoxen Einreisen pro Tag in etwa auch dem Verhältnis der Bedarfe entsprechen ist mir nicht bekannt.

                                              Gruß Wafer

                                              Kommentar


                                              • beigl
                                                Fuchs
                                                • 28.01.2011
                                                • 1669
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                                Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                Oh, das ist nicht ganz so einfach. Uns wurden sie als Gruß aus der Küche gereicht. Sie sehen nicht nur so aus wie Austern sie haben auch so ähnlich geschmeckt. Wir haben uns dann erkundigt, was das sei. Austern sollten es aber nicht sein. Sie nannten es "Fouskes", was auf Deutsch so viel heißt wie "Blasen". Wir haben es damals dann erstmal dabei belassen und wollten die erstmal probieren. Ich habe mich nachträglich dann erkundigt. Die Art heißt Microcosmus Sabatieri und ist eine Gattung der Seescheiden.
                                                Danke, spannend, nie gesehen.
                                                Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

                                                Kommentar


                                                • Sternenstaub
                                                  Alter Hase
                                                  • 14.03.2012
                                                  • 3583
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                                  Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                  Hallo Sternenstaub.

                                                  Ich kann gut nachvollziehen was du meinst. Als ich bei meinem Besuch dort solche Einzelheiten mitbekommen habe und ich trotzdem diesen Bericht geschrieben habe, war fast zu erwarten, dass diese Themen zu Diskussionen führen können. Ich möchte hier jetzt aber keine Grundsatzdiskussion über ethische Reisebeschränkungen in diesem Reisebericht beginnen. Ich denke das Thema sollte aber nicht untergehen. Vielleicht sollte man das in einen eigenen Thread diskutieren?
                                                  Hallo Wafer, entschuldige, ich war ein wenig unterwegs und hatte kein Internet, sonst hätte ich schon eher geantwortet.
                                                  Ich denke ebenfalls, dass mein Kommentar ein wenig "grenzwertig als Reaktion auf einen Reisebericht" war, nicht grenzwertig, weil böse sondern weil ethische und moralische Diskussionen erstens schwierig sind und ich ja auch deinen wirklich lesenswerten Bericht nicht "herunter machen" wollte.
                                                  Nachdem ich mir das durch den Kopf habe gehen lassen und das durch gespielt hatte, was wäre wenn, habe ich mich dann doch entschieden, das Problem für mich darzustellen.

                                                  Zitat von Wafer
                                                  Ich sehe Athos als eine Region mit einer eigenen Kultur und Ethik. Ich als Reisender finde sowas sehr spannend zumal sich das in unserem europäischen Raum entwickelt hat - auch wenn es unter starkem Einfluss weiter östlich liegender Regionen geschah. Ich verstehe dich so, dass du es ablehnst so eine Kultur durch bereisen noch zu unterstützen. Habe ich das im Groben richtig verstanden?
                                                  Natürlich ist das spannend und man kann sicherlich die Komplexität der jeweils anderen Kultur(Ethik besser verstehen und einordnen, als wenn man es eben nicht selber in Ansätzen erlebt hat. Manche Länder würde ich trotzdem definitiv zurzeit nicht bereisen, zB bin ich während der Zeit der Apartheid nicht nach Südafrika gereist, weil ich das rassistische Regime nicht unterstützen wollte. Es ist für mich schon wichtig, ob ich Geld für die Kassen von Unterdrückern bringe oder es bei den Menschen vor Ort lasse
                                                  Zitat von Wafer
                                                  Reist du denn nie in andere Länder und andere Regionen? Fast überall wird es Unterschiede zu unserem Ethikverständnis und unserer Kultur geben. In der Arabische Welt herrscht ein Frauenbild, dass ich auch nicht wirklich gut finde. Lehnst du dann auch Reisen dorthin ab? Oder in Länder, in denen Menschenrechte nicht eingehalten werden oder die Genfer Konventionen mit Füßen getreten werden/wurden? Ich kann deine Einstellung nachvollziehen sehen es aber als schwierig an eine Grenze zu ziehen, wann eine Reise machbar ist und wann sie Ethisch nicht mehr vertretbar ist.
                                                  Sicher reise ich auch in andere Gegenden der Erde und natürlich akzeptiere und respektiere ich andere Lebensweisen, ich finde eben nicht nur Landschaften sondern auch Menschen an sich als sehr spannend. eine Grenze zu finden und (nur) für mich zu ziehen, ist eben auch nur für mich wichtig. Der Gedanke jedoch, dass ich im Falle, dass nur Frauen irgendwo einreisen dürfen und ich zB ein Kind, selbst ein Baby oder Kleinkind nicht mitnehmen könnte, empfand ich als irgendwie pervers. Was machen die, wenn eine Schiffbrüchige Frau, meinethalben eine Seglerin an den Strand gespült wird?
                                                  Zitat von Wafer
                                                  Dass die Mönche ihre "Angst" vor dem weiblichen Geschlecht sogar auf Tiere ausgeweitet haben, dafür habe ich gar kein Verständnis. Das sehe ich als Stilblüte einer im eigenen Saft kochenden Kulturregion an. Dass sie Frauen aus Athos ausgeschlossen haben finde ich schade. Im Hinblick auf die Ablenkung innerhalb einer Kirche finde ich das Zölibat zwar nicht gut aber es hat sich ebenso entwickelt. Die Mönche sehen Athos als den Garten der Heiligen Jungfrau Maria und damit als Ganzes als heiliges Land bzw. als ein religiöses Konstrukt. Und darauf haben sie dann ihre Ethik in Bezug auf Frauen übertragen. Soviel zur Herkunft des Themas.
                                                  Ich glaube, dazu schreibe ich besser nichts oder nicht viel - mir sind die geschichtlichen Hintergründe aber durchaus bewusst. Wer sich selber ein Zölibat auferlegt, soll das gerne machen, ist ja auch völlig ok, aber die Ausweitung auf Tiere weiblichen Geschlechts, das ist schon (nö, schreibe ich nicht...)
                                                  Es muss nicht alles eine offene Gesellschaft sein, es ist ja ganz ok, wenn Menschen für sich anderes entscheiden. Mir ging es irgendwie auch weniger darum, dass ich bestimmte Dinge ablehne (ok, mit Religion habe ich es eh nicht so - mit keiner), aber ich habe mich gefragt, ob man als jemand mit einer anderen Prägung weg schieben kann, dass man sein anders geschlechtliches Kind nicht mitnehmen kann und da habe ich spontan gedacht: Nein, das widerspräche total meinem Selbstverständnis.

                                                  Zitat von Wafer
                                                  Man muss solche Themen akzeptieren wie sie sind. Ich kann da auch nichts dran ändern - und will ich auch nicht. Aber ich will diese Kulturen kennen lernen und verstehen wie sie sich entwickelt haben und wie sie ticken. Das ist ein Blick über den Gartenzaun, der mir hilft nicht in ähnlichen Denkschemata hängen zu bleiben, die wir aber schon gar nicht mehr merken.
                                                  Das verstehe ich wirklich und finde ich auch gut, aber wie gesagt, bei einigen Dingen wäre das für mich nicht machbar. Jede/r zieht halt bei anderen Dingen irgendwann eine Grenze für sich selber.

                                                  Zitat von Wafer
                                                  Wie gesagt: ein komplexes Thema! Hier würde ich es gerne dabei belassen und bei Bedarf können wir das ja, vielleicht mit anderen noch, in einem separaten Thread vertiefen.
                                                  Schön, dass du ein regelmäßiger Leser meiner Berichte bist. Das freut einen doch und motiviert für neue Themen.

                                                  Viele Grüße

                                                  Wafer
                                                  Na, das will ich doch hoffen, dass du weiter berichten wirst. Und entschuldige, ich wollte dein Thema/deinen Bericht nicht damit überfrachten. Und ich werde auch weiterhin lesen, was du über eventuelle Wanderungen in diesem Gebiet berichten wirst.
                                                  Grüße zurück.
                                                  Two roads diverged in a wood, and I—
                                                  I took the one less traveled by,
                                                  And that has made all the difference (Robert Frost)

                                                  Kommentar


                                                  • Enja
                                                    Alter Hase
                                                    • 18.08.2006
                                                    • 4869
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                                    Ich hatte für mich eigentlich Athos aus der Reihe denkbarer Reiseziele befehlsgemäß gestrichen. Und mich nicht weiter damit befasst. Lohnt sich aber. Google bietet ein reiches Sortiment an überaus kritischen Reiseberichten. Und auch sonst.

                                                    Einzig die Antwort auf die Frage, warum seit 1000 Jahren ein Verbot für weibliche Tiere besteht, habe ich nicht gefunden.

                                                    Kommentar


                                                    • Wafer

                                                      Lebt im Forum
                                                      • 06.03.2011
                                                      • 9533
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                                      Hallo Sternenstaub.

                                                      Danke für deine Antwort! Wie gesagt ist das Thema vielschichtig und nicht einfach und jeder muss seinen Weg finden.

                                                      Zitat von Sternenstaub Beitrag anzeigen
                                                      Was machen die, wenn eine Schiffbrüchige Frau, meinethalben eine Seglerin an den Strand gespült wird?
                                                      Genau dieses Thema hat ein Krimi aufgegriffen, der auch ins deutsche übersetzt wurde. In wie weit die da beschriebenen Reaktionen in der Realität dann Anwendung finden ist natürlich offen da nur fiktiv. Aber ich hatte den Eindruck, dass die Mönche, die ich näher kennen lernen durfte zwar durchaus recht stark in ihrer eignen Welt leben und auch in dieser Welt bleiben wollen aber Notsituationen durchaus erkennen und einschätzen können. Ich gehe daher davon aus, dass spätestens hier dann im Sinne der Nächstenliebe gehandelt wird, die betroffene dann aber auch möglichst schnell wieder von der Halbinsel heruntergebracht wird. Ich wünsche es aber trotzdem niemandem, dass er in diese Situation kommt.

                                                      Gruß Wafer


                                                      Hei Enja

                                                      Zitat von Enja Beitrag anzeigen
                                                      Einzig die Antwort auf die Frage, warum seit 1000 Jahren ein Verbot für weibliche Tiere besteht, habe ich nicht gefunden.
                                                      Hierzu habe ich auch nirgends eine befriedigende Antwort erhalten. Durch meine nicht wirklich guten Griechischkenntnisse - - hätte ich nur mit einem darüber sprechen können und das habe ich verbummelt. In Summe macht das aber auch wirklich herzhaft wenig Sinn. Wenn die ihre Transporttiere selber züchten könnten müssten die nicht jedesmal neu angeschafft und importiert werden. Aber solche Apparate funktionieren nicht so wie ein wirtschaftlich orientiertes Unternehmen. Gerade Religionen haben ja das Problem, dass sie häufig an Dingen hängen, die überliefert wurden und als nicht hinterfragbar gelten. Aber so sind wir Menschen halt!

                                                      Gruß Wafer

                                                      Kommentar


                                                      • Wafer

                                                        Lebt im Forum
                                                        • 06.03.2011
                                                        • 9533
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                                        7. Tag: Heimreise
                                                        Dienstag, 15. Mai 2018

                                                        Dieser Tag steht voll im Zeichen der Heimreise.
                                                        Zunächst gehen wir aber noch nach Sidirokastro etwas shopen. Wir streunen durch die Stadt und frühstücken. Irgendwann ist es aber mit der schönen Zeit hier ganz vorbei. Das Mietauto bringt uns dann nach Thessaloniki zurück. Am Flughafen gibt es ein wenig Ärger mit 2 Rosen, die ich meiner Frau mitbringen will. Die Tüte mit dem Tempotaschentuch und dem Wasser zu deren Versorgung wird akribisch untersucht. Aber ich kriege sie als Handgepäck durch die Kontrollen.


                                                        Auf der Startbahn von Thessaloniki

                                                        Der Heimflug verläuft problemfrei und ich werde von meiner Frau am Flughafen abgeholt. Das war zwar ein sehr schöner Urlaub so ganz ohne Frauen aber ich freue mich doch sehr, als ich meine Frau in die Arme schließen kann!

                                                        Epilog

                                                        Das war für mich eine ganz neue Art von Urlaub. Ich war ja schon immer ein Freund von Bergen und Meer. Und auf meinen Pilgerreisen habe ich viele Erfahrungen mit der Religion und Klöstern gesammelt. Aber so geballt wie hier auf Athos war dieses Erlebnis noch nie.


                                                        Abschied von Thessaloniki

                                                        Ich habe mir die Wanderkarte von Athos noch sehr genau angesehen. Und meine Bilder auch. Und da gibt es noch sehr viele Wanderwege und Klöster, die ich gerne mal aus der Nähe sehen würde. Auch den Mount Athos selber würde ich gerne mal besteigen. Aber auch das flachere Land im Norden würde ich gerne kennen lernen. Wenn es sich irgendwie machen lässt, würde ich da gerne nochmal hingehen. Das hat mir richtig gut gefallen!

                                                        Als Karte hatte ich übrigens die „Mount Athos – Agion Oros“ von Step by Step (ISBN 978-960-448-681-6) dabei. Die ist in einem Maßstab von 1:30.000 und laut meinen drei Griechen die beste, die sie von der Halbinsel bisher gesehen haben. Die Schiffslinien stimmen nicht ganz. Aber die Wege sind erstaunlich genau drauf. Texte sind auf Englisch und Griechisch drauf. Englische Bezeichnungen weichen teilweise etwas zu denen im Internet ab aber es ist immer klar zu verstehen, was gemeint ist. Aber im Internet gibt es an verschiedenen Stellen auch schon verschiedene Englische Namen für ein und dasselbe. Von daher also nix besonderes.

                                                        Mein besonderer Dank geht an dieser Stelle an meine Frau, die mich trotz 3 Kindern, die noch nicht aus dem Haus sind, diese Reise hat machen lassen und an meine 3 Mitreisenden, die mich 6 Tage ertragen haben und mich vor so manchen Fettnäpfchen bewahrt haben. Vielleicht sehen wir uns auf Athos mal wieder? Leider dann wieder ohne Frauen! :-(

                                                        Kommentar


                                                        • Sternenstaub
                                                          Alter Hase
                                                          • 14.03.2012
                                                          • 3583
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                                          hallo Wafer,
                                                          wie schön, dass du deinen Bericht noch zu ende gebracht hast. Ich kann deine Faszination ja durchaus verstehen und wünsche dir, dass dein Wunsch, einmal den Athos zu besteigen, in Erfüllung gehen kann. Und ich verstehe dein Bedauern durchaus, ohne deine Frau dorthin reisen zu müssen, wenn du diese schöne Gegend wieder sehen möchtest. Man möchte ja mit seinen Liebsten teilen, was man erlebt.
                                                          Gruß aus Berlin
                                                          Two roads diverged in a wood, and I—
                                                          I took the one less traveled by,
                                                          And that has made all the difference (Robert Frost)

                                                          Kommentar


                                                          • Wafer

                                                            Lebt im Forum
                                                            • 06.03.2011
                                                            • 9533
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                                            Prolog
                                                            Auch dieses Jahr ergab es sich, dass es wieder über Himmelfahrt nach Athos geht. Nur ist Himmelfahrt dieses Jahr einige Wochen später. Es wird also heiß! Und in Griechenland heißt das dann: Es wird sehr heiß! Damit ist klar, dass dieses Jahr die Besteigung des Mount Athos klappen muss. Bei hohen Temperaturen gibt es nur eins: Flucht nach oben! Und das geht auf Athos immerhin bis über 2.000 Höhenmeter. Und der Start liegt exakt bei 0 Höhenmetern.
                                                            Die Planung beginnt wieder sehr früh. Im November wird das Visum beantragt. Und nach Ostern geht der Schwager von einem der Mitreisenden nach Athos. Er bekommt den Auftrag in Kerasia eine Übernachtung zu organisieren. Normalerweise nehmen die keine Gäste auf. Die Mönche dort halten von der Öffnung der Halbinsel nicht viel und leben dort noch wie vor vielen Jahren. Mit dem Tourismus, der auf der Insel so langsam einzusetzen beginnt, wollen sie möglichst wenig zu tun haben. Ein paar Tage bevor wir abreisen bekommen wir grünes Licht: Wir dürfen dort übernachten! Das ist neben der unbewirtschafteten Hütte auf ca. 1.500 Höhenmetern die höchste und auch die zum Mount Athos am nächsten gelegene Siedlung.
                                                            Dieses Jahr ist die Tour auch einen Tag kürzer als letztes Jahr. 3 Übernachtungen sind bei einem normalen Touristenvisum möglich. Wenn man eine Einladung eines Mönchs erhält sind auch längere Aufenthalte möglich. Aber dann nur an dem Ort, wo der einladende Mönch wohnt.
                                                            Die Tickets sind im November schon gebucht und dann heißt es wieder warten.

                                                            Kommentar


                                                            • Wafer

                                                              Lebt im Forum
                                                              • 06.03.2011
                                                              • 9533
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                                              1. Tag: Anreise
                                                              Donnerstag, 30. Mai 2019

                                                              Der Flieger geht ab Stuttgart am Vormittag. Ich bin der einzige, der Gepäck aufgeben will. Meine Wanderstöcke werde ich wohl nirgends als Handgepäck mit in die Kabine nehmen können. So kriege ich auch alle Taschenmesser und auch andere Gepäckstücke, damit das Handgepäck unter den erlaubten 8 Kg bleibt. Als dann alles passt meint die Dame am Schalten: „Wenn wir wegen mir eh warten müssten könnten die anderen ihr Handgepäck auch gerne kostenfrei aufgeben.“ Also weg mit dem Gepäck.
                                                              Der Flug nach Thessaloniki dauert knappe 3 h. Am einzigen funktionierenden Gepäckband warten wir ewig. Aber unser Flug wird nicht genannt. Wir erkundigen uns und siehe da: Das Gepäck unseres Fluges wird am Gepäckband für außereuropäische Flüge geliefert. Man führt uns durch die Kontrollen in den anderen Bereich und da fährt unser Gepäck schon eine Weile Karussell. Aber leider nicht alles. Ein Rucksack fehlt.
                                                              Eine Recherche zeigt, dass er in Stuttgart geblieben ist.
                                                              Wir besorgen den Mietwagen und gehen erstmal einkaufen und griechisch essen. Gerade als wir die Medikamente nachkaufen wollen, die in dem fehlenden Rucksack sind, kommt die Meldung, dass der mit dem letzten Flieger heute Nacht hierher kommt. Da sind wir aber nicht mehr hier. Es wird vereinbart, dass er uns nach Ouranoupoli nachgeschickt wird.
                                                              So machen wir uns mit etwas Bauchschmerzen, ob das wohl hier in Griechenland klappt, auf den Weg.
                                                              Auch dieses Jahr wird in der Gegend von Kallikratia ein Zwischenstopp eingelegt um Wanderstöcke nach Athos mit zu nehmen.


                                                              Typischer Garten eines gläubigen orthodoxen Christen in Griechenland

                                                              Weiter geht es an der Küste entlang in Richtung Athos. Endlich taucht die Halbinsel am Horizont auf. Dieses Jahr haben wir bestes Wetter und eine richtig gute Sicht!


                                                              Die Halbinsel Athos kommt erstmals in Sicht

                                                              Unser Reiseweg führt uns an der Küste Chalkidikis entlang. Der Straße nach eine verschlafene Region. Aber da werde ich eines Besseren belehrt: Diese Straße sei sehr gut ausgebaut. Ich solle mir mal eine Straße in abgelegenen Regionen ansehen. Hmm – sollte ich vielleicht mal tun!


                                                              Gestatten - Mount Athos

                                                              Kurz vor 19 Uhr sind wir dann in Ouranoupoli, der wichtigsten Hafenstadt für den Verkehr von und nach Athos. Wir beziehen ein Hotel und ich drehe eine erste Runde durch den Ort.


                                                              Die Insel Amouliani direkt vor Ouranoupoli

                                                              Die Schatten werden lang und länger. Aber es ist noch viel Betrieb am Strand. Ich schlendere über den Strand zum Hafen hinüber. Dort liegt die Fähre, die uns morgen nach Athos hinein bringt.


                                                              Ein altes Haus direkt am Hafen

                                                              Das ist eine tolle Ecke hier. Hier gibt es zwar Tourismus aber keine Bettenburgen. Die Strandpinten sind noch von überschaubarer Größe. Einzig am Hafen sind sie etwas größer. Es gibt auch viele Läden. Aber neben Touristenware eben auch normale Dinge wie Supermärkte oder sowas.
                                                              Die Sonne nähert sich langsam dem Horizont.


                                                              Der Tag neigt sich seinem Ende zu

                                                              Die anderen sind soweit und wir gehen noch was Essen. Die nächsten Tage auf Athos wird die Kost eher etwas einfacher sein. Also nochmal richtig zulangen!


                                                              Die Vorspeisen stehen auf dem Tisch

                                                              Das wird noch ein richtig schöner Abend! Wir sitzen direkt am Strand und bekommen nach griechischer Art den Tisch anständig vollgeladen.


                                                              Der Abend geht zu Ende in Ouranoupoli

                                                              Gegen 23 Uhr sind wir im Bett. Wir wollen ja morgen früh aufstehen und fit sein! Und der eine oder andere will richtig früh aufstehen. Aber dazu später mehr.
                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 15:10.

                                                              Kommentar


                                                              • Wafer

                                                                Lebt im Forum
                                                                • 06.03.2011
                                                                • 9533
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                                                2. Tag: Schiffsfahrt und Aufstieg nach Kerasia

                                                                Freitag, 31. Mai 2019
                                                                Strecke: 4 Km
                                                                Höhenunterschiede: ↑ 650 m, ↓ 50 m
                                                                Gehzeit: 2 h

                                                                Der Tag fängt für manchen sehr früh an: Das Gepäck wird gegen 1 Uhr 30 geliefert. Und da ist es entgegen zu nehmen wenn es nicht den Rest der Nacht auf dem Gehweg liegen sollte. Aber das hat gut geklappt! Das haben die Griechen gut ausgebügelt, was die Deutschen in Stuttgart versaubeutelt haben! Gefühlt hätte ich das anders rum erwartet. So schnell tut man den Leuten hier unrecht!


                                                                Blick aus dem Hotelfenster über Ouranoupoli

                                                                Gegen 8 Uhr machen wir uns auf die Socken. Wir gehen als erstes die Visa holen. Die werden in südländischem Stil verteilt: Einer prüft anhand vom Reisepass, ob ich steckbrieflich gesucht werden. Der nächste nimmt meinen Reisepass dann entgegen und tippt etwas in den Rechner. Der Dritte gibt mir das Visum, das ausgedruckt wurde und meinen Reisepass und der Vierte kassiert das Geld.
                                                                Im Hafen holen wir uns Tickets für die Überfahrt und in einer Bäckerei ein Frühstück nebst Kaffee und lassen uns nieder bis die Fähre kommt. Die Fähre legt um 9 Uhr 30 ab und steuert Athos an.


                                                                Hafenausfahrt in Ouranoupoli

                                                                Wir sind ganz oben auf dem Sonnendeck und genießen die langsame Fahrt. Es gibt auch ein Speedboot. Aber uns gefällt das langsame Reisen. Und es finden sich auch immer mehr Begleiter ein.


                                                                Das Begleitpersonal findet sich ein

                                                                Und was die wollen ist wohl klar! Immer nur das Eine!


                                                                Flugakrobatik bei der Raubtierfütterung

                                                                Es dauert nicht lange und der erste Zwischenstopp steht ab: Dieses Mal wird die Skiti Agios Artemios angefahren. Das alte Gemäuer wird wieder aufgebaut. Das Gebäude unten am Hafen hat sich im Vergleich zu letztem Jahr deutlich verändert. Athos hat derzeit starken Zulauf an Mönchen und wohl auch an Geld.


                                                                Die Einsiedelei des Agios Artemios - mit Anlegestelle

                                                                Mit dieser im Wiederaufbau befindlichen Glaubensstätte beginnt die diesjährige Klosterschau. Weiter geht es mit einem Halt am Hafen des Klosters Zografou.


                                                                Der Hafen des Klosters Zografou mit gepflegten Olivenhainen

                                                                Das Kloster selber liegt etwas im Hinterland. Man sieht es dem Hafen an: Die Mönche mussten sich früher häufiger mal verteidigen.
                                                                Der nächste Halt ist am Kloster Dochiariou. Der Baukran vom letzten Jahr steht immer noch.


                                                                Das Kloster Dochiariou mit einer der vielen Kapellen außen herum

                                                                Das nächste Kloster, an dem das Boot hält ist das Kloster Xenofontos. Die haben ihre Baustelle wohl soweit abgebaut, dass der Kran weg konnte.


                                                                Kloster Xenofontos

                                                                Das nächste Kloster ist wieder gewachsten. Das Kloster Agiou Panteleimonos hat einen gewaltigen Zulauf aus Russland. Hier steigen auch sehr viele Mitfahrer aus.


                                                                Das von Russen bewohnte Kloster Panteleimonos

                                                                Nach einem Halt mit Bootswechsel in Dafni geht es auf einem kleineren Boot weiter gen Süden. In das nächste Kloster Simonos Petras muss ich unbedingt mal hin! Das ist für dieses Mal eingeplant. Der gewaltige Komplex mitten in der Felswand ist 10 Geschosse hoch.


                                                                Simonos Petras - eines der imposantesten Klöster der Halbinsel

                                                                Nur wenige Meter weiter fällt der nächste Stopp an: Das Klosters Osios Grigorios. Das war letztes Jahr unser letztes Kloster. Da wollen wir am Sonntag wieder aufsetzen und weiter wandern. Der Abt scheint einen sehr grünen Daumen zu haben. Hier blüht alles und auch innen gibt es kaum einen Fleck wo nicht irgendeine Pflanze wächst.


                                                                Das grüne Kloster Osios Grigorios

                                                                Mein Favorit vom letzten Jahr ist das Kloster Dionyssios. Aber das habt ihr sicher schon mitbekommen.


                                                                Kloster Dionysiou mit dem Gipfel des Mount Athos

                                                                Von dem Berg haben wir letztes Jahr ja nicht sehr viel gesehen. Hier im Süden wird die Landschaft immer alpiner. Das nächste Kloster Agio Pavlos hat den Mount Athos quasi als seinen Hausberg.


                                                                Das Kloster Agiou Pavlou direkt am Fuß des heiligen Berges

                                                                Eigentlich sehr schön so die Tour von letztem Jahr mit dem Boot rückwärts zu erleben! Als nächster Halt steht Nea Skiti auf dem Fahrplan.


                                                                Nea Skiti - das neue Dorf

                                                                Oben rechts am Hang liegt das Haus, in dem wir letztes Jahr untergekommen waren. So könnte das auch ein beliebiges Dorf sein, das da am Hang liegt. Zumal die Autofreiheit so nicht zu erkennen ist.
                                                                Wenige Minuten später legt das Schiff an der Anlegestelle von Agia Anna an. Hier wollen wir dieses Jahr übernachten, wenn wir vom Mount Athos herunter kommen.


                                                                Agia Anna klebt am steilen Hang

                                                                Aus der Nähe kann man gut erkennen, wie wenig Platz die einzelnen Häuser haben.


                                                                Jede ebene Stelle wird in Agia Anna genutzt

                                                                Das Boot ist jetzt so gut wie leer. Heute werden auch nur noch 3 Haltestellen angefahren. Die nächste ist die von dem Dorf Mikri Agia Anna.


                                                                In den wilden Felsen klebt das Dorf Mikri Agia Anna

                                                                Hier liegen die Häuser teilweis zwar räumlich dicht beieinander aber man braucht ca. 1 h um zu seinem Nachbarn zu kommen. Die Häuser links auf dem Bild werden z.B. durch eine sehr primitive Seilbahn angebunden. Der „Normalweg“ führt oben rum über die Felsgipfel. Einen direkten Weg durch die Wand gibt es nicht.
                                                                Wir nähern uns nun unserem Halt, an dem wir aussteigen wollen. Der „Hafen“ von Kerasia ist eigentlich nur eine Anlegestelle mit Eselstall.


                                                                Der Hafen von Kerasia

                                                                Das Dorf liegt ca. 700 Höhenmeter oberhalb in den Bergen. Es ist nicht an das zwischenzeitlich recht ausgedehnte Straßennetz angeschlossen und wird ausschließlich mit diesem Boot und dann mit Eseln versorgt. So, wie es früher auf Athos überall üblich war.
                                                                Wir wandern los. Und kaum 50 Höhenmeter über dem Hafen haben wir auch schon den Weg verloren. Wir folgen einer Trittspur, die eindeutig auch ab und zu von Eseln begangen wird. Wir kommen durch eine Höhle in der eine sehr provisorische Unterkunft eingebaut wurde. Wir treffen aber niemanden an. Wir kommen zum Glück wieder auf den Normalweg, denn auf der Steigspur sind wir schon recht langsam unterwegs. Und die Sonne steht noch recht hoch und knallt hier auf den genau südlich ausgerichteten Weg.


                                                                Auf dem Weg nach Kerasia

                                                                Zum Glück führt der Weg häufig durch den Wald. Der Weg ist hier eigentlich kein normaler Wanderweg sondern eher eine sich schlängelnde Treppe. Die meiste Zeit sind die Stufen ordentlich betoniert. Den Spuren nach sind hier auch regelmäßig die Esel unterwegs und hinterlassen ihre Hinterlassenschaften.


                                                                In der Art geht es ca. 700 Höhenmeter nach Kerasia hinauf

                                                                Irgendwann gibt es den einen oder anderen Weg, der zu einem einzelnen Gehöft abzweigt. Meist ist ein Schild dran, auf dem der Name des Gehöfts steht. Als wir den Namen unserer Gastgeber lesen führt uns ein Weg entlang den Terrassen, auf denen Landwirtschaft betrieben wird.


                                                                Terrassenbau in Kerasia

                                                                Wir kommen auf einen Hof von Kerasia. Diese Gemeinde hier lebt vom Tischlern und dem was sie anbauen. Der Hof ist im Vergleich zu den teilweisen Prunkbauten, die zu sehen waren sehr spartanisch. Unser Grieche macht sich auf die Suche nach einem passenden Ansprechpartner während wir die Aussicht genießen. Die hohe Schichtbewölkung, die sich in den letzten Stunden gebildet hat, löst sich langsam auf und gibt eine großartige Sicht frei. Am Horizont tauchen Inseln auf. Wir können kaum glauben, was man uns erzählt! Das seien die Nördlichen Sporaden: Skiathos, Skopelos, Skyros und noch ein paar kleinere Inseln. Das ist über 100 Km weit weg! Die würde man aber nur ganz selten im Jahr sehen.


                                                                Abendlicher Blick auf die Nördlichen Sporaden

                                                                Als Abendessen wird uns ein einfacher Eintopf auf unsere Kammer gebracht. Welch Unterschied zu gestern!
                                                                Wir liefern unsere Gastgeschenke ab. Da wir außer der Reihe hier übernachten dürfen haben wir 5 Liter Olivenöl, Kaffee, Reis, Teigwaren und andere Dinge mit hier heraufgeschleppt. Der Ölkanister hat für sehr viel Spaß hier rauf gesorgt! Und schon steht ein Mönch in unserem Raum und fragt, was wir denn morgen als Vesper auf unsere Tour mitnehmen wollten. Er ist es dann auch, der uns empfiehlt noch vor 6 Uhr auf zu brechen. Es würde morgen recht heiß und da sollten wir schon möglichst weit oben sein.
                                                                Wir helfen dann noch ein wenig bei der Gartenpflege und legen uns dann zu Bett. Die Lager haben allerdings sehr wenig von einem Bett: Einfache Holzbretter auf denen eine 5 cm dicke „Matratze“ liegt. Das Teil ist bretthart und viel benutzt! Viel geschlafen wird heute nicht. Wir sind zivilisatorisch da wohl ein wenig zu verwöhnt – also ich zumindest!
                                                                Angehängte Dateien
                                                                Zuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 15:13.

                                                                Kommentar


                                                                • Wafer

                                                                  Lebt im Forum
                                                                  • 06.03.2011
                                                                  • 9533
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                                                  3. Tag: Kerasia - Mount Athos - Agia Anna

                                                                  Samstag, 1. Juni 2019
                                                                  Strecke: 13 Km (Gesamt: 17 Km)
                                                                  Höhenunterschiede: ↑ 650 m, ↓ 50 m (Gesamt: ↑ 2.050 m, ↓ 1.750 m)
                                                                  Gehzeit: 8 h

                                                                  Um halb 6 sind wir alle wach – ohne Wecker! Ich bin wohl nicht der Einzige, der mit dem spartanischen Nachtlager nicht gut zu Recht kommt. Wir packen unsere sieben Sachen, hinterlassen einen Gruß und brechen auf. Es ist zwar schon hell aber die Sonne ist noch nicht wirklich da.


                                                                  Aufbruch in Kerasia um 6 Uhr morgens

                                                                  Wir gehen zu dem Wanderweg zurück, den wir gestern verlassen haben und steigen weiter auf. Als die Sonne dann rauskommt sind wir im Wald unterwegs. Hoffentlich bleibt das heute möglichst lange so. Es soll richtig heiß werden!


                                                                  Unser Gipfel vom letzten Jahr in der Morgensonne

                                                                  Unsere erste Pause legen wir oben am Sattel ein. Dort gibt es die letzte Trinkwasserquelle vor dem Gipfel. Sie liegt so ungefähr auf 750 Höhenmetern. Hier liegt eine schwarze Katze an der Quelle und wartet auf uns. Sie hat wohl gelernt, dass hier immer Pause gemacht wird und immer was für sie abfällt.


                                                                  Die letzte Trinkwasserquelle am Sattel

                                                                  Als wir beim Vesper sitzen kommt eine Gruppe von Agia Anna vorbei, füllt die Flaschen auf und geht gleicht weiter in Richtung Gipfel. Die sind also noch deutlich vor uns aufgestanden!
                                                                  Wir machen uns dann auch auf den Weg. Der führt uns zunächst im Wald immer weiter aufwärts. Ab und zu bekommt man eine tolle Aussicht geliefert.


                                                                  Der Profitis Ilias am frühen Morgen

                                                                  Alle 100 Höhenmeter hängt ein oranges Fähnchen an den Bäumen. Manchmal auf öfter.
                                                                  Es wird schon gut warm. Und das obwohl wir hier im Schatten des Waldes unterwegs sind. Mal sehen wie das wird, wenn der Wald zurück bleibt.
                                                                  Nur an einer Stelle hat man Blick in nördliche Richtungen. Da können wir gut sehen, wie die Sonne im Osten immer höher steigt und der Schatten immer weiter zurück weicht.


                                                                  Die Athos-Halbinsel

                                                                  Als der Wald dünner wird treffen wir die Gruppe von der Wasserstelle wieder. Unter den letzten Bäumen machen noch mehr Wanderer Pause. Der Heilige Berg ist für Orthodoxe Christen ein beliebtes Ziel!
                                                                  Nun geht es in Südlage ohne Wald weiter aufwärts. Zum Glück sind wir schon über 1.300 Höhenmetern. Trotzdem wird es gut warm! Endlich kommt die Hütte auf 1.500 Höhenmetern in Sicht.


                                                                  Die Berghütte auf 1.500 Metern

                                                                  Wir legen unsere Rücksäcke ab und machen Pause.


                                                                  Pause am heiligen Berg

                                                                  Die Hütte ist nicht bewirtschaftet. Es gibt einen Schlafraum mit Doppelstockbetten mit Matratzen. Die sehen recht neu aus. Überhaupt ist hier alles recht gut in Schuss. Rund um die Hütte stehen weitere Bettgestellt. Teilweise noch mit Matratzen. Mülleimer gibt es keine. Ein Schild fordert einen auf, man soll doch seinen Müll einfach links den Hang hinunterwerfen. Dort liegen dann schon einige Bettgestelle, alte Schlafsäcke, jede Menge Verpackungsmüll und anderer Unrat. Irgendjemand hat auch einen alten Samowar auf der Brüstung draußen stehen lassen. Schön geht anders!


                                                                  Die ersten Wolken tauchen auf

                                                                  So hält es uns hier nicht lange und wir brechen auf um die letzten 500 Höhenmeter zu bezwingen. Hier rund um die Hütte ist es noch recht grün.


                                                                  Gut ausgetretene Pfade führen auf den Mount Athos

                                                                  Wir folgen diesen Pfaden. Die Vegetation ist zunächst noch sehr grün und man merkt, dass hier durchaus kein extremer Wasserengpass herrscht.


                                                                  Flora und Fauna rund um die Hütte am Berg Athos

                                                                  Weiter oben wird es dann immer felsiger. Im Zick-Zack führt der Weg zum Gipfel hinauf. Den sieht man eigentlich schon seit der Hütte. Da hat man immer das Gefühl, dass der einfach nicht näher kommt. Leider zieht es immer mehr zu. Somit ist mit Weitsicht im Augenblick nicht viel los. Aber auch nicht mit gewalttätiger Sonneneinstrahlung.
                                                                  Endlich kommen wir oben am Gipfel an. Hier oben steht eine ganz neue Kapelle. Die ist noch kein Jahr alt. Fast habe ich das Gefühl, dass der Zement noch feucht ist.


                                                                  Gipfelimpressionen am Mount Athos

                                                                  Wir erfahren von anderen Bergsteigern, dass die Kapelle wirklich ganz neu ist und im gleichen Zug die Betten unten in der Hütte mit dem Heli gebracht wurden. Warum die dann nicht die alten Bettgestelle mitgenommen haben verstehe ich nicht.
                                                                  Die Wolken spielen um den Gipfel herum, dass man einmal die Jacke braucht und wenige Sekunden später ist das wieder viel zu warm.
                                                                  Nach über einer Stunde chillen am Gipfel brechen wir wieder auf. Wir müssen heute ja noch mehr Höhenmeter absteigen, als wir bisher aufgestiegen sind.


                                                                  Abstieg vom Heiligen Berg Athos auf dem gleichen Weg

                                                                  In einer Mulde etwas abseits vom Weg entdecken wir sogar noch ein Schneefeld. Wir bleiben aber auf dem Weg. Abwärts geht es deutlich schneller als aufwärts. Geht aber auch mächtig in die Knie!


                                                                  Alpine Wegführung im Zick-Zack

                                                                  Als wir zur Hütte kommen ist die gut besucht. Sehr viele, die den Mount Athos ersteigen wollen, nutzen diese Hütte für eine Übernachtung. Seine Verpflegung muss man dann eben mit herauftragen. Und Schlafsack, Kocher und Co. natürlich auch.
                                                                  Bevor es überfüllt ist ziehen wir weiter. Ich bin froh, als es wieder in den Wald geht. Die Wolken spenden zwar auch ab und zu Schatten aber je tiefer man kommt, desto wärmer wird es wieder.


                                                                  Seltene Weitblicke am Weg im Wald

                                                                  An so manchem Baum hängt ein Kreuz oder eine Ikone. Erstaunlich, was mancher neben seinem Rucksack hier noch so alles raufschleppt!
                                                                  Bis zu der Trinkwasserquelle von heute Morgen geht es auf dem gleichen Weg zurück. Ab dort geht es nach kurzer Trinkpause auf vom letzten Jahr bekannten Wegen in Richtung Skiti Agia Anna. Etwas unterhalb des Wege kann man noch die Skiti weiter südlich einsehen.


                                                                  Skiti Mikri Agia Anna

                                                                  An dieser Stelle muss man dann aber auch mal ein Lob für die guten Wege loswerden: Top in Schuss, gut markiert und schön zu gehen! Das machen die Mönche in Zusammenarbeit mit dem Alpenverein der Region.


                                                                  Wanderweg an der Westküste der Halbinsel Athos

                                                                  Als wir am Kreuz oberhalb von Agia Anna ankommen merken wir unsere Knie schon sehr deutlich! Wir haben bis hierher schon 1.400 Höhenmeter im Abstieg hinter uns gebracht.


                                                                  Am Kreuz oberhalb von Agia Anna

                                                                  Und es sind noch weitere 300 Höhenmeter bis zu unserem gebuchten Quartier in Agia Anna. Der Ort liegt direkt zu unseren Füßen.


                                                                  Agia Anna an der Athos-Westküste von oben

                                                                  Wir steigen auf dem gleichen Weg hinab wie letztes Jahr. Die Sicht auf das Dort ist einfach klasse!


                                                                  Agia Anna kommt näher

                                                                  Aber nicht nur das Dorf ist sehenswert! Auch die Umgebung präsentiert sich abwechslungsreich.


                                                                  Das blühende Leben oberhalb von Agia Anna

                                                                  Und dann sind wir endlich im Dorf. Von oben kommen wir wieder an die Hauptkirche von Agia Anna heran.


                                                                  Orthodoxe Kirchenbauweise

                                                                  Knappe 10 Stunden nach unserem Aufbruch in Kerasia sitzen wir auf der Gästeterrasse von Agia Anna. Kaum haben wir unseren Kaffee, das Wasser und den Tsipouro bekommen geht es schon zum Abendessen.


                                                                  Ankunft in Agia Anna

                                                                  Nach dem Abendessen beziehen wir unser Zimmer. Das liegt etwas abseits in einem Neubau. Leider ohne Fenster! So treiben wir uns noch länger draußen herum.


                                                                  Die Skiti Agia Anna liegt am steilen Hang

                                                                  Das Dorf hat ja einiges zu bieten! Da fällt es nicht schwer die Zeit tot zu schlagen. Es gibt auch noch eine Abendandacht mit anschließender Präsentation der Schätze. Da hat man auch die Möglichkeit, sich mal in Ruhe mit einem der Mönche zu unterhalten.


                                                                  Die Hauptkirche von Agia Anna

                                                                  Viel zu schnell vergeht der Rest des Nachmittages. Die Sonne nähert sich dem Horizont. Hier auf der Westseite der Halbinsel kann man sie schön im Meer untergehen sehen.


                                                                  Ein anstrengender Tag geht in Agia Anna zu Ende

                                                                  Es wird aber noch etwas hektisch: Das für morgen geplante Schiff fährt nicht. So versuchen wir noch Alternativen zu finden. Sonst klappt das morgen mit der geplanten Wanderroute über Simonos Petras nicht. Heute Abend werden wir aber nicht mehr fündig. So verschieben wir das mal auf Morgen. Da ist auch noch ein Tag. Und heute sind wir ganz gut geschafft! Gute Nacht!
                                                                  Angehängte Dateien
                                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 15:17.

                                                                  Kommentar


                                                                  • Sternenstaub
                                                                    Alter Hase
                                                                    • 14.03.2012
                                                                    • 3583
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                                                    Hallo Wafer,
                                                                    du hast es also doch noch auf den Berg Athos nach ganz oben geschafft! Eine beeindruckende Tour und wirklich schöne Fotos. Wobei ich besonders die langsame Schiffsanreise gern machen würde, es gibt wenig schöneres, als so irgendwohin zu reisen.
                                                                    Bin gespannt, ob der Rest dann auch noch geklappt hat.

                                                                    mit Grüßen - Kathi
                                                                    Two roads diverged in a wood, and I—
                                                                    I took the one less traveled by,
                                                                    And that has made all the difference (Robert Frost)

                                                                    Kommentar


                                                                    • Wafer

                                                                      Lebt im Forum
                                                                      • 06.03.2011
                                                                      • 9533
                                                                      • Privat


                                                                      #35
                                                                      AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                                                      Hallo Kathi.

                                                                      Zitat von Sternenstaub Beitrag anzeigen
                                                                      Eine beeindruckende Tour und wirklich schöne Fotos.
                                                                      Vielen Dank!

                                                                      Zitat von Sternenstaub Beitrag anzeigen
                                                                      Wobei ich besonders die langsame Schiffsanreise gern machen würde, es gibt wenig schöneres, als so irgendwohin zu reisen.
                                                                      Das empfinde ich auch so. Aber das dürfte wohl an der Kombination mehrerer Faktoren liegen: das geruhsame Reisen, das Leben an Deck mit den Mitreisenden und den Möven, die Sehenswürdigkeiten, die zu sehen sind und natürlich der geschichtliche und religiöse Hintergrund der Region. Auch die absehbare zeitliche Beschränkung sorgt dafür, dass es nicht langweilig wird. Ich bin mir nicht sicher ob mir eine Pazifiküberquerung in dem Tempo so zusagen würde!

                                                                      Gruß Wafer

                                                                      Kommentar


                                                                      • Wafer

                                                                        Lebt im Forum
                                                                        • 06.03.2011
                                                                        • 9533
                                                                        • Privat


                                                                        #36
                                                                        AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                                                        4. Tag: Agia Anna - Karyes

                                                                        Sonntag, 2. Juni 2019
                                                                        Strecke: 2 Km (Gesamt: 19 Km)
                                                                        Höhenunterschiede: ↑ 50 m, ↓ 350 m (Gesamt: ↑ 2.100 m, ↓ 2.150 m)
                                                                        Gehzeit: 2 h

                                                                        Heute nach war sternklarer Nachthimmel. Ich habe versucht ein paar Nachtaufnahmen zu machen, die sind aber leider alle nichts geworden.
                                                                        Der Tag beginnt mit Telefonaten: Wann fährt wo das nächste Boot wohin? Hier weiß keiner was. Also beschließen wir irgendwann nach dem Frühstück einfach zum Hafen ab zu steigen und dort nach zu fragen.


                                                                        Der Blick von der Terrasse nach Nord-Westen

                                                                        So packen wir unsere Sachen und verabschieden uns. Hier hat es mir wieder sehr gut gefallen!


                                                                        Die Gästeterrasse in Agia Anna

                                                                        Von hier geht es eigentlich nur über Treppen abwärts.


                                                                        Endlose Treppen führen uns zum Hafen von Agia Anna

                                                                        Von der Seite sieht man gut die Terrassen, die landwirtschaftlich genutzt werden. Wasser scheint hier kein Problem zu sein. Eher die Steilheit des Hanges.


                                                                        Das Gästehaus in Agia Anna

                                                                        Unser Grieche möchte noch einen Mönch besuchen, den er vor vielen Jahren mal kennen gelernt hat. Er ist schon weit über 90 Jahre alt und ist heute nicht zu sprechen. Schade! Er erzählt uns viel von dem Mann. Den hätte ich gerne kennen gelernt!
                                                                        Weiter geht es die Treppen hinunter. Hier außerhalb der dichteren Bebauung sind die Treppen vom Grün überwuchert. So läuft man auch bei kräftigem Sonnenschein im Schatten.


                                                                        Die Treppen sind überwachsen und liegen großteils im Schatten

                                                                        Im Hafen treffen wir einige Wartende an. Es heißt, es käme demnächst ein Boot. Wir gesellen uns dazu. Mit den Vesperstullen füttern wir Katzen und Fische: Die Katzen kriegen den Käse und die Fische das Brot. Da kommt ein Schnellboot. Es ist zwar in der falschen Richtung unterwegs aber es muss ja auch wieder zurück. Wir sprechen den Fahrer an und er sagt uns für die Rückfahrt Plätze zu. Nach einer halben Stunde kommt er dann auch und nimmt uns mit bis nach Dafni.
                                                                        Eigentlich war geplant über Simonos Petras auf zu steigen und bis Karyes zu wandern. Aber das Boot fährt da nicht hin. Also suchen wir uns eine Alternative. Von hier gibt es leider nur die Straße nach Karyes. Und die ist zum Wandern nicht so der Knaller. Am Hafen steht ein Bus, der uns mitnimmt.
                                                                        So haben wir recht viel Zeit in Karyes.


                                                                        Die Kirche von Karyes ist eine der ältesten Halbinsel

                                                                        Man sieht gut, dass die verschiedenen Teile der Kirche in verschiedenen Epochen gebaut wurden.


                                                                        Die Gewölbe beim Eingang zeugen vom Alter der Kirche

                                                                        Was ich ganz erstaunlich finde: Mir wird erlaubt hier in der Kirche Bilder zu machen. Aber nur 2 und nur mit dem Handy. Das wurde mir bisher noch nirgends erlaubt.


                                                                        Der Innenraum der Kirche von Karyes

                                                                        Das dürfte daran liegen, dass dies kein Teil eines Klosters ist.
                                                                        Karyes selber ist nicht sehr groß. Verfügt aber als einziges auf der Halbinsel über einen städtischen Charakter: Hier haben sich Handwerker niedergelassen, es gibt ein Restaurant, eine Post, einen Geldautomat, einen Supermarkt, ...


                                                                        Karyes mit Kirche und Regierungsgebäude

                                                                        Recht schnell hat man dann aber auch alles von Karyes gesehen. So machen wir uns auf zur Skiti Agios Andreas. Hier haben wir für die Nacht reserviert. In diesem Kloster, das aber nicht zu den 20 Klöstern von Athos zählt, werden Ikonen handgemalt und verkauft. Das ist der Grund warum wir hierher kommen: Der Schwager, der uns die Unterkunft in Kerasia besorgt hat, hat hier eine Ikone bestellt, die angefertigt wurde und die wir nun abholen sollen. Eine Hand wäscht die andere. Dieses Kloster hat aber auch die größte orthodoxe Kirche des Balkans!


                                                                        Die Kirche des Klosters Agios Andreas

                                                                        Das Kloster selber war wohl auch mal sehr groß. Die zum Kloster gehörenden Ländereien erstrecken sich recht weit am Stadtrand von Karyes entlang. Teile davon wurden und werden restauriert. Teilweise in Handarbeit der Mönche und teilweise durch Auftragsfirmen.


                                                                        Das Kloster Agios Andreas

                                                                        So ergibt sich ein sehr unterschiedliches Bild – je nachdem welche Gebäudeteile man gerade betrachtet.


                                                                        Verfallene Teile des Klosters Agios Andrea

                                                                        Nach einem Gottesdienst in der großartig renovierten Kirche gibt es ein Abendessen mit den Mönchen im Refektorium. Leider ist hier das Fotografieren leider wieder verboten. Heute ist Sonntag, da gibt es etwas Besonderes: Eine Art Paella – Reis mit Meeresfrüchten. Dazu ein Schluck Wein.
                                                                        Am frühen Abend öffnet der Laden, in dem die Ikonen verkauft werden. Hier ist viel mit Silber überladenes dabei. Sowas wird wohl gerne von den Russen gekauft. Ich kaufe mir eine von hier handgemalte Ikone.


                                                                        Meine Ikone

                                                                        So sind wir heute leider nicht viel gewandert. Dadurch konnten wir uns aber die Hauptstadt der Mönchsrepublik näher anschauen. Nach dem recht anstrengenden Wandertag gestern war das aber kein Beinbruch.


                                                                        Viel gesehene Büsche auf Athos

                                                                        Die Unterkunft ist wie man sich das in einem Kloster vorstellt: Eine kleine Kammer mit 3 Betten und einem Kanonenofen. Das Abluftrohr wird einfach durch die Scheibe geführt und endet knapp oberhalb des Fensters im Freien. Eine Zentralheizung wurde bisher wohl nicht eingebaut.
                                                                        Angehängte Dateien
                                                                        Zuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 15:19.

                                                                        Kommentar


                                                                        • Wafer

                                                                          Lebt im Forum
                                                                          • 06.03.2011
                                                                          • 9533
                                                                          • Privat


                                                                          #37
                                                                          AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                                                          5. Tag: Heimreise die Erste
                                                                          Montag, 3. Juni 2019

                                                                          Heute ist leider schon wieder Heimreise angesagt. Aber da die Flieger in Thessaloniki so ungünstig nach Stuttgart fliegen erfolgt die Heimreise auch wieder in 2 Teilen.
                                                                          Nach dem Frühgottesdienst und dem Frühstück (Reste von gestern Abend!) drehen wir noch eine Runde durch das Kloster.


                                                                          Die Kirche des Klosters Agios Andreas

                                                                          Die Kirche hat recht wenig von der typisch Orthodoxen Kirchenarchitektur. Ich würde als Laie sagen: Sehr westlich angehaucht!


                                                                          Teile des Klosters Agios Andrea

                                                                          Leider wird es Zeit zum Aufbruch. Ein Bus bringt uns nach Dafni zum Hafen. Hier treffen wir auch unseren Mitreisenden, der die ganzen Tage bei seinem Beichtvater in Kavsokalivia verbracht hat. Ein Boot bringt uns zurück nach Ouranoupoli.


                                                                          Mount Athos vom Boot aus

                                                                          Viel zu schnell geht die Fahrt zu Ende.


                                                                          Wir kommen zurück nach Ouranoupoli

                                                                          Wir ziehen durch die Straßen und gehen zu unserem Auto. Natürlich nicht ohne vorher noch kurz einen Boxenstopp zu machen und ein klassisches Gyros zu vertilgen. Wir treten die Heimreise an. Dieses Jahr werden wir bei Kallikratia übernachten. Dort haben die Schwiegereltern eines unserer Griechen ein Sommerhaus mit genug Platz.


                                                                          Ein Strand bei Ouranoupoli

                                                                          Im Prinzip fahren wir den gleichen Weg zurück, den wir hergekommen sind. Die Sicht ist bedeutend besser als letztes Jahr!


                                                                          Mount Athos verschwindet in der Ferne

                                                                          So richtig Lust auf Heimfahren hat hier eigentlich noch keiner. So wird der Vorschlag noch zu einem kleinen, tollen Sandstrand zu fahren mit Begeisterung aufgenommen. Unser Grieche ist schwer enttäuscht weil es hier so voll ist. Er hatte gemeint, das sei noch ein Geheimtipp. Aber bei dem grandiosen Sandstrand, der Sicht auf Athos und dem klaren Wasser bleibt das nicht lange ein Geheimtipp.


                                                                          Am Karidi Beach

                                                                          So plätschert der Tag so dahin. Wir genießen die Vorzüge Griechenlands in vollen Zügen. Irgendwann müssen wir dann aber doch weiter. Wir haben heute Abend einen Tisch bei einem Restaurant in der Gegend von Kallikratia reserviert. Wenn wir das noch schaffen wollen, müssen wir los. Schade! Hier war es großartig!


                                                                          Traumstrand mit Blick auf die Halbinsel Athos

                                                                          So beziehen wir bei den Schwiegereltern unsere Quartiere und machen uns auf den Weg das etwas einfache Essen der letzten Tage aus zu gleichen. Das Restaurant liegt direkt an einem Strand.


                                                                          Direkt an diesem Strand liegt das Restaurant

                                                                          Dort lassen wir es uns gut gehen ...


                                                                          Der erste Gang steht auf dem Tisch ...

                                                                          Müde und satt kommen wir nach einem tollen Tag zurück in unser Quartier. Dort gibt es dann noch einen letzten Absacker mit dem Hausherren.
                                                                          Zuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 15:20.

                                                                          Kommentar


                                                                          • Wafer

                                                                            Lebt im Forum
                                                                            • 06.03.2011
                                                                            • 9533
                                                                            • Privat


                                                                            #38
                                                                            AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                                                            6. Tag: Heimreise die Zweite
                                                                            Dienstag, 4. Juni 2019

                                                                            Nach dem Aufstehen und Zusammenpacken fahren wir nach Kallikratia. Hier wollen wir noch etwas Tsipouro besorgen. Das Zeug hat schon was! Aber zuerst wird gefrühstückt! Direkt am Strand von Kallikratia.


                                                                            Frühstück am Strand von Kallikratia mit Blick auf den Olymp

                                                                            Es bleibt noch etwas Zeit bis der Flieger geht. Also schlendern wir noch eine Runde über den Markt.


                                                                            Auf dem Markt von Kallikratia

                                                                            Das Angebot ist vielfältig und frisch. Nicht diese Großmarktware, die man bei uns auf dem Wochenmarkt bekommt.


                                                                            Frisches Marktangebot in Kallikratia

                                                                            Aber auch der Umgang mit den Hygienevorschriften fällt hier etwas anders aus als bei uns ...


                                                                            Rauchender Fischhändler

                                                                            Dann noch schnell zu dem Händler mit dem besten Tsipouro ...


                                                                            Alkohollager – vermutlich von einer Schwarzbrennerei

                                                                            Dann geht es zurück nach Thessaloniki und zum Flughafen. Viel zu schnell waren die schönen Tage hier auf Chalkidiki vorbei. Athos hat mir wieder sehr gut gefallen. Aber das Griechenland drum herum auch. Vielleicht sollte ich mir das auch mal näher ansehen?


                                                                            Heimflug über die Alpen mit viel Schnee
                                                                            Zuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 15:21.

                                                                            Kommentar


                                                                            • EbsEls
                                                                              Erfahren
                                                                              • 23.07.2011
                                                                              • 436
                                                                              • Privat


                                                                              #39
                                                                              AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                                                              Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                              5. Tag: Heimreise die Erste


                                                                              Wir kommen zurück nach Ouranoupoli
                                                                              Danke für die griechischen Impressionen. Ich habe bereits ein Busticket nach Pazardshik, Bulgarien. Von dort werde ich aufbrechen zu einer Radtour durch die historische Landschaft Makedonia (BG, GR, MK). Ein ganz wichtiges Etappenziel ist Ouranoupoli. Mich fasziniert dieser "Kulla", dieser alte Wohnturm am Hafen.
                                                                              Etappe #7
                                                                              Kann man in Ouranoupoli eine Bootstour vor die Klöster machen (ohne Landgang, bin Atheist)?
                                                                              Zuletzt geändert von EbsEls; 14.08.2019, 19:59.
                                                                              Viele Grüße aus Thüringen (oder von Sonstwo)
                                                                              Eberhard Elsner

                                                                              Kommentar


                                                                              • Wafer

                                                                                Lebt im Forum
                                                                                • 06.03.2011
                                                                                • 9533
                                                                                • Privat


                                                                                #40
                                                                                AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                                                                Zitat von EbsEls Beitrag anzeigen
                                                                                Kann man in Ouranoupoli eine Bootstour vor die Klöster machen (ohne Landgang, bin Atheist)?
                                                                                Hallo EbsEls.

                                                                                Ja, sowas ist von dort aus möglich.

                                                                                Bei der Einreise wird nicht zwischen 'gläubig' oder nicht unterschieden, sondern nur zwischen Orthodox oder nicht. Ich selber bin offiziell in keiner Kirche. Aus meiner Vergangenheit habe ich einen christlichen Bezug. Der religiös-geschichtliche Hintergrund auf Athos finde ich hoch interessant!

                                                                                Deine geplante Tour liest sich aber auch sehr interessant! Ich wünsche Dir viel Spaß!

                                                                                Gruß Wafer

                                                                                Kommentar


                                                                                • Wafer

                                                                                  Lebt im Forum
                                                                                  • 06.03.2011
                                                                                  • 9533
                                                                                  • Privat


                                                                                  #41
                                                                                  AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                                                                  Epilog


                                                                                  Das war wieder eine großartige Reise! Leider waren wir nicht ganz so viel zu Fuß unterwegs, wie wir es uns gewünscht haben. Das hat der Reise und auch dem Erholungswert aber keinen Abbruch getan.
                                                                                  An dieser Stelle möchte ich noch kurz 2 Themen ansprechen, die auf der Halbinsel sehr speziell sind:
                                                                                  • Religion
                                                                                    Selten habe ich so viel über Religion gesprochen wie auf Athos. Der Kontakt zu einer mir recht fremden Glaubensrichtung des Christentums eröffnet mir Einblicke in deren Glauben aber hilft mir auch sehr gut mich mit den anderen Richtungen des Christentums auseinander zu setzen. Die Geschichte mit der Entstehung der einzelnen Kirchenorganisationen und die Unterschiede zwischen ihnen helfen mir sehr im eigenen Umfeld einen klareren Blick zu bekommen.
                                                                                  • Müll
                                                                                    Athos hat ein Müllproblem! Solange die Mönche auf der Halbinsel Selbstversorger waren dürfte es noch nicht so schlimm gewesen sein. Aber seit die EU etliche Millionen, wenn nicht gar Milliarden, auf die Halbinsel gepumpt hat und damit immer mehr Waren von außerhalb den Weg auf die Halbinsel finden, vergrößert sich das Problem stetig. Die Lösung, den Müll einfach den Hang hinunter zu werfen, wie es auf der Berghütte angeschrieben steht, kann keine dauerhafte Lösung sein. Im Umfeld der Klöster sieht es leider manchmal ähnlich aus. Hier muss noch ein Umdenken stattfinden. Vor allem auch bei den Besuchern!

                                                                                    Eine Höhle, in der eine Zeit lang ein Mönch gehaust hat

                                                                                  Als Wanderregion ist Athos eine Bereicherung! Ich war schon mehrfach in Griechenland unterwegs. Aber hier hat es mir bisher am besten gefallen. Vielleicht sollte ich mir noch weitere Gegenden des Landes ansehen? Zumal hier das Wanderjahr etwas frühe anfängt und später endet als bei uns.
                                                                                  In Bezug auf religiöse Orientierung und Besinnung auf christliche Werte ist Athos ziemlich unschlagbar! Das mag vielleicht auch an meinen Mitreisenden liegen aber in der Region dort gibt es an jeder Ecke eine Anregung über den christlichen Glauben nach zu denken und zu diskutieren. Das habe ich bisher noch in keiner Region so erlebt.
                                                                                  Angehängte Dateien
                                                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 15:23.

                                                                                  Kommentar


                                                                                  • Sternenstaub
                                                                                    Alter Hase
                                                                                    • 14.03.2012
                                                                                    • 3583
                                                                                    • Privat


                                                                                    #42
                                                                                    AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                                                                    hallo Wafer,
                                                                                    vielen Dank für das interessante Fazit. das mit dem Müllproblem ist wirklich erschreckend, hoffentlich gelingt in dieser Hinsicht ein Umdenken. Ich kann mir gut vorstellen, dass man, wenn man in solch einer Gegend wandert sich viele Gedanken über Religionen an sich macht und vielleicht auch darüber, woher diese offenbar zutiefst menschliche Sehnsucht stammt, ein Gottwesen zu suchen und für sich zu finden. Egal wie man dazu stehen mag oder ob man das teilt, eines Gottessehnsucht als solches ist nicht zu leugnen, spannendes Thema.

                                                                                    aber jetzt freue ich mich erst einmal darüber, dass du noch weitere Teile von Griechenland erwandern willst. Hoffentlich bald und hoffentlich mit Reiseberichten.
                                                                                    Two roads diverged in a wood, and I—
                                                                                    I took the one less traveled by,
                                                                                    And that has made all the difference (Robert Frost)

                                                                                    Kommentar


                                                                                    • EbsEls
                                                                                      Erfahren
                                                                                      • 23.07.2011
                                                                                      • 436
                                                                                      • Privat


                                                                                      #43
                                                                                      AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

                                                                                      Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                      Hallo EbsEls.

                                                                                      Ja, sowas ist von dort aus möglich.

                                                                                      Bei der Einreise wird nicht zwischen 'gläubig' oder nicht unterschieden, sondern nur zwischen Orthodox oder nicht. Ich selber bin offiziell in keiner Kirche. Aus meiner Vergangenheit habe ich einen christlichen Bezug. Der religiös-geschichtliche Hintergrund auf Athos finde ich hoch interessant!

                                                                                      Deine geplante Tour liest sich aber auch sehr interessant! Ich wünsche Dir viel Spaß!

                                                                                      Gruß Wafer
                                                                                      Bin wieder zurück von der Radtour ... und i.d.T. Ouranoupoli und Athos war ein Höhepunkt. Ich habe nur das "Frauenprogramm" , also die Bootsfahrt gemacht, trotzdem war es sehr interessant. Bericht folgt.
                                                                                      Zuletzt geändert von EbsEls; 17.10.2019, 17:56.
                                                                                      Viele Grüße aus Thüringen (oder von Sonstwo)
                                                                                      Eberhard Elsner

                                                                                      Kommentar


                                                                                      • Wafer

                                                                                        Lebt im Forum
                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                        • 9533
                                                                                        • Privat


                                                                                        #44
                                                                                        Prolog 2023

                                                                                        Hurra! Es ist wieder so weit: Es geht wieder auf den Berg Athos! Endlich! 4 Jahre hat es jetzt gedauert bis Corona ausgestanden ist und eine Reise dorthin wieder einigermaßen tragbar ist.
                                                                                        Die Vorbereitungen laufen schon fast routiniert ab. Wir wollen dieses Mal auf jeden Fall in dem Kloster Simonos Petras übernachten. Mehr steht aber eigentlich noch nicht fest.
                                                                                        Die Visa werden im November 2022 beantragt und als diese alle kommen gehen wir an die Feinplanung. Der Flieger wird gebucht und wir kontaktieren diverse Klöster und prüfen wo wir übernachten können. Es scheint ziemlich voll zu werden! Es wollen wohl recht viele auf die Halbinsel. Die Leute haben nach Corona viel Reiselust aufgestaut. So wird das wohl keine klar strukturierte Tour von Kloster zu Kloster, sondern etwas zusammengestückelt. Die Übernachtungsplätze, die wir zugesagt bekommen, lassen die Planung so aussehen:
                                                                                        1. Tag: Anreise nach Ouranoupoli
                                                                                        2. Tag: Wanderung nach Nea Skiti
                                                                                        3. Tag: Wanderungen rund um Karyes
                                                                                        4. Tag: Wanderung nach Simonos Petras
                                                                                        5. Tag: Heimreise 1. Teil
                                                                                        6. Tag: Heimreise 2. Teil
                                                                                        Ich schaue mal in OpenStreetMap und stelle fest, dass die Karten auf Athos deutlich genauer geworden sind im Vergleich zu vor 4 Jahren. Das ist doch mal sehr erfreulich! Ich lade mir eine neue Verktorkarte für Griechenland aus dem Netz herunter und lade sie in Locus aufs Handy.
                                                                                        Mehr ist jetzt im Vorfeld nicht machbar. Jetzt kommt wieder das übliche: Warten bis es soweit ist. Und das zieht sich ganz schön! Aber dann ist es endlich soweit: Es geht los!

                                                                                        Kommentar


                                                                                        • Wafer

                                                                                          Lebt im Forum
                                                                                          • 06.03.2011
                                                                                          • 9533
                                                                                          • Privat


                                                                                          #45
                                                                                          1. Tag: Anreise nach Ouranoupoli

                                                                                          Donnerstag, 4. Mai 2023

                                                                                          Wir treffen uns am Stuttgarter Flughafen und starten pünktlich. Naja, wir fliegen ja auch mit Germanwings und fahren nicht mit der Deutschen Bahn!

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl123483.png Ansichten: 243 Größe: 973,3 KB ID: 3258295
                                                                                          Dachstein und Totes Gebirge von oben

                                                                                          Diese Regionen kenne ich gut von meiner Nordalpenwegtour von Wien bzw. vom Neusiedler See nach Bregenz am Bodensee. Jetzt könnte man da noch nicht wandern. Und die Hütten machen ja eh erst Mitte Juni auf. Gut, dass wir auf Athos wandern und nicht in den Alpen!
                                                                                          Pünktlich landen wir in Thessaloniki, der Hauptstadt der Verwaltungsregion Zentralmakedoniens und zweitgrößte Stadt Griechenlands – nach Athen. Am Gepäckband stehen dann meine Nachbarn aus meinem Heimatdorf und sind recht überrascht mich hier zu sehen. Da hätten wir die Anreise besser absprechen können, wenn ich das gewusst hätte. Da hätte mich meine Frau nicht zum Flughafen fahren müssen. Aber hinterher ist man ja immer klüger.
                                                                                          Mit einem Mietwagen fahren wir erstmal nach Nea Kallikratia wo sich die Wanderkollegen wie üblich mit Wanderstöcken eindecken und wir essen was am Strand.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl123480.png Ansichten: 243 Größe: 494,4 KB ID: 3258294
                                                                                          Pause am Strand von Nea Kallikratia

                                                                                          So richtig kompromisslos sonnig ist es heuer aber nicht: Es hängen einige Wolken am Himmel und die Wetterapp will sogar strichweise Regen. Das werden wir ja sehen, was uns da erwartet. Wir fahren noch ein Stück Autobahn und dann geht es gemütlich auf kleineren Straßen weiter. Je öfter ich das Hinterland von Griechenland sehe, desto besser gefällt es mir hier!

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl123487.png Ansichten: 240 Größe: 1,11 MB ID: 3258298
                                                                                          Blick auf die Insel Amouliani

                                                                                          Von hier war das letzte Mal der Mount Athos zu sehen. Da hängen aber ein paar Wolken drüber. Aber bisher hält das Wetter. In aller Ruhe fahren wir weiter nach Ouranoupoli wo wir in unserem Hotel vom letzten Mal wieder Zimmer reserviert haben. Nach dem einchecken schlendern wir noch etwas durch die Stadt und am Strand entlang.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl123484.png Ansichten: 237 Größe: 862,0 KB ID: 3258296
                                                                                          Ankunft in Ouranoupoli

                                                                                          Das kommt mir alles schon recht vertraut vor. Wir suchen uns eine Pinte für das Abendessen. Aber das ist noch eine Weile bis hin. Die einen gehen noch was einkaufen und ich schlendere am Strand entlang. Einfach schön hier! Gegen Abend treffen wir uns im Restaurant. Es ist allgemein recht voll. Die Gäste kommen wohl aus aller Herren Länder, so werden z.B. ein paar Tische weiter russische Seemannslieder gesungen.
                                                                                          Wir bestellen uns typisch griechische Speisen und der Tisch vor uns wird vollgeladen.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl123486.png Ansichten: 238 Größe: 1,04 MB ID: 3258297
                                                                                          Übliches Abendmal vor der Einreise auf Athos

                                                                                          Die Küche hier ist gut und von meinem Platz aus habe ich direkten Blick aufs Meer. Also hier kann ich es eine Weile aushalten!

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl123484.png Ansichten: 246 Größe: 657,6 KB ID: 3258293
                                                                                          Das letzte Tageslicht über Amouliani

                                                                                          Wir sehen zu, dass wir nicht allzu spät ins Bett kommen. Wir wollen morgen die ganz frühe Fähre nehmen, die Ouranoupoli schon kurz vor 6 Uhr verlässt. Und vorher müssen wir noch die Visa besorgen. Also brechen wir bei Zeiten auf und freuen uns auf morgen.
                                                                                          Zuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 15:30.

                                                                                          Kommentar


                                                                                          • blauloke

                                                                                            Lebt im Forum
                                                                                            • 22.08.2008
                                                                                            • 8843
                                                                                            • Privat


                                                                                            #46
                                                                                            Hallo Wafer, das verspricht wieder ein interessanter Bericht von dir zu werden.
                                                                                            Schon mal Danke für das Bild vom Toten Gebirge und Dachstein, da sind Erinnerung von meiner Wanderung über die beiden Massive hoch gekommen.
                                                                                            Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                                                                                            Kommentar


                                                                                            • Wafer

                                                                                              Lebt im Forum
                                                                                              • 06.03.2011
                                                                                              • 9533
                                                                                              • Privat


                                                                                              #47
                                                                                              2. Tag: Schiffsfahrt und Wanderung nach Nea Skiti

                                                                                              Freitag, 5. Mai 2023
                                                                                              Strecke: 6 Km
                                                                                              Höhenunterschiede: ↑ 700 m, ↓ 550 m
                                                                                              Gehzeit: 3 h

                                                                                              Der Wecker bimmelt zu unchristlicher Zeit! Wir schälen uns aus den Betten. Draußen ist es noch dunkel. Trotzdem machen wir uns fertig und laden das Gepäck, das wir die nächsten 3 Tage nicht brauchen, ins Auto. Durch die Straßen ziehen wir zur Ausgabestelle der Visa. Dort wartet schon eine Riesenmeute. Da fängt es auch noch an zu regnen. Na Prima! Da fängt der Tag ja schon irgendwie falsch an. Mit den Visa machen wir uns auf den Weg zum Hafen. Eine Bäckerei hat schon offen und wir besorgen uns Kaffee und eine Kleinigkeit zu essen.
                                                                                              Am Hafen wartet schon die Fähre und viele andere Athosreisende. Unter anderem auch die Sänger von gestern. Im Morgengrauen legt die Fähre ab.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307278.png Ansichten: 0 Größe: 750,2 KB ID: 3259407
                                                                                              Start in Ouranoupoli am frühen Morgen

                                                                                              Auch heute ist es wieder bedeckt. Aber das wird hoffentlich noch. Nun beginnt wieder die große Klostershow. Den Anfang macht Dochiariou gefolgt von Xenofontos.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307286.png Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3259412
                                                                                              Das Kloster Xenofontos

                                                                                              Aber was zeige ich euch schon wieder die ganzen Klöster? Die kennt ihr ja nun schon alle. Über Panteleimonos, wo die Sänger von gestern Abend aussteigen, geht es nach Dafni und weiter zur Anlegestellt von Simonos Petras zum Kloster Osios Grigorios, wo wir beim ersten Mal eingestiegen sind. Das Kloster hat mir sehr gut gefallen. Wenn wir in Simonos Petras übernachten will ich auf jeden Fall nochmal hier herunter wandern.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307294.png Ansichten: 0 Größe: 1,48 MB ID: 3259418
                                                                                              Das Kloster Osios Grigorios erwacht

                                                                                              Mein Lieblingskloster Dionyssios macht bei Wolken nicht mehr ganz so viel her. Aber imposant ist es immer noch wie es da hoch auf den Felsen thront.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307292.png Ansichten: 0 Größe: 1,33 MB ID: 3259414
                                                                                              Eines meiner Lieblingsklöster auf Athos - Kloster Dionyssios

                                                                                              In Nea Skiti steigen wir aus und gehen zu unserer Unterkunft hinauf. Es ist das gleiche Haus, in dem wir schon beim ersten Mal übernachtet haben und den grandiosen Sonnenuntergang genießen konnten.
                                                                                              Für mich war das aber irgendwie noch nicht genug. Ich will mich noch etwas umsehen. So ziehen wir zu zweit wieder zum Hafen hinunter und warten auf das nächste Boot in Richtung Süden. Man merkt daran, dass die lokalen Transporteure eintreffen, dass demnächst ein Boot kommen wird.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307294.png Ansichten: 0 Größe: 1,21 MB ID: 3259413
                                                                                              Das nächste Boot wird erwartet

                                                                                              Wir besteigen die Fähre und wollen bis Karoulia fahren, den Hafen von Mikri Agia Anna, das weiter oben in den Felsen liegt.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307292.png Ansichten: 0 Größe: 1,99 MB ID: 3259423
                                                                                              Mikri Agia Anna am steilen Hang

                                                                                              Da wollen wir hinaufsteigen und dann über Agia Anna wieder nach Nea Skiti zurückwandern. Karoulia ist ein recht kleiner Weiler aus einzelnen Häusern, die liebevoll in die Felsen gebaut wurden. Hier ist nicht viel ebener Platz zu finden und so liegen die Häuser zwar recht dicht beieinander aber die Wege gehen recht aufwendig durch die Felsen. Es gibt sogar eine Materialseilbahn, über die ein paar Häuser direkt in den Klippen versorgt werden. Ein Weg zu diesen Häusern führt oben über die Felsen und ich recht lang.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307293.png Ansichten: 0 Größe: 1,48 MB ID: 3259415
                                                                                              In Karoulia wollen wir aussteigen

                                                                                              Der Hafen ist nicht mehr als eine Anlegestelle mit einem Eselstall. Im Zickzack windet sich ein Weg durch die Felsen hinauf. An diesem Weg liegen ein paar Häuser auf verschiedener Höhe am Hang. Aber auch andere Zeugnisse unserer Zivilisation.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307304.png Ansichten: 0 Größe: 2,52 MB ID: 3259430
                                                                                              Der heiße Draht nach oben

                                                                                              Ich hatte ja mit viel gerechnet, aber nicht mit einem öffentlichen Fernsprecher! Ohne Münzeinwurf! Die Kabel hängen wieder von Baum zu Baum. Die griechische Lösung eben.
                                                                                              Etwas höher kommen wir an der Materialseilbahn vorbei, die zu den Häusern in der steilen Felswand hinüberführt. Sieht sehr provisorisch aus. Das dürfte wohl auch ein Eigenbau sein.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307296.png Ansichten: 0 Größe: 1,49 MB ID: 3259420
                                                                                              Materialseilbahn zu einem schwer zugänglichen Gebäude

                                                                                              Die letzten Häuser von Karoulia bleiben zurück und es geht im Zickzack zwischen 2 Felswänden aufwärts. In voller Südlage und bei hoher Luftfeuchtigkeit. Die Klamotten sind klatschnass. Mit Mauern werden die Wege und Felder abgestützt, damit die ebene Fläche größer wird. Da müssen schon Generationen daran gebaut haben.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307298.png Ansichten: 0 Größe: 1,63 MB ID: 3259424
                                                                                              Aufwändiger Wegebau vor Mikri Agia Anna

                                                                                              Karoulia bleibt zurück.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307293.png Ansichten: 0 Größe: 1,47 MB ID: 3259416
                                                                                              Karoulia liegt unter uns

                                                                                              Nur noch wenige, einzelne Dächer sind von hier oben zu erkennen. Auf dem gemauerten Serpentinenweg steigen wir weiter auf.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307302.png Ansichten: 0 Größe: 1,66 MB ID: 3259426
                                                                                              Steiler Aufstieg zwischen Karoulia und Mikri Agia Anna

                                                                                              Die Weitsicht ist bei weitem nicht so gut wie letztes Jahr. Da hatten wir ja die Sporaden gesehen, die über 100 Km weit weg liegen. Durch die krassen Felswände ist der Blickwinkel eh etwas eingeschränkt. Dafür wachsen hier Blumen, die ich noch nie gesehen habe.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307298.png Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3259421
                                                                                              Blühendes am Wegesrand

                                                                                              Als wir höher kommen, wandern wir an einem größeren Anwesen vorbei. Hohe Mauern verhindern einen Blick in den Garten. Was gibt es denn da zu schützen? Und vor wem?
                                                                                              Na, egal. Dann steigen wir halt weiter auf. Ich hatte eigentlich geglaubt, wir hätten die Höhenmeter schon aber der Weg zieht nochmal etwas an. Über das Meer können wir Sithonia sehen, die mittlere der drei Halbinseln von Chalkidiki.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307294.png Ansichten: 0 Größe: 920,6 KB ID: 3259408
                                                                                              Blick auf Sithonia am Horizont

                                                                                              Endlich wird es ebener und wir können am nächsten Sattel Mikri Agia Anna liegen sehen. Auf der Locus-Karte sind nur 6 Gebäude eingetragen. Es gibt hier aber durchaus noch mehr. Auch das Satellitenbild zeigt noch ein paar Dächer mehr. Wo es eben ist, haben sich hier oben ein paar Mönche mehr niedergelassen. Bei der Aussicht durchaus verständlich!

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307296.png Ansichten: 0 Größe: 1,05 MB ID: 3259409
                                                                                              Mikri Agia Anna

                                                                                              Die Häuser und Wege sind hier top in Schuss! Karoulia war nicht so gepflegt. Und der Terrassenbau für die Gärten ist klar zu erkennen. Jedes Fleckchen ebener Erde wird für den Anbau von Lebensmitteln genutzt. Hier sieht man auch einige Mönche an ihren Anlagen arbeiten. In Karoulia unten hatten wir niemanden gesehen.
                                                                                              Unser Weg führt uns zwischen Häusern hindurch und auf den Sattel zwischen den Photovoltaikanlagen hinauf. Ein toller Blick entlang der Westküste von Athos zeigt uns wo wir heute noch hinwollen.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307298.png Ansichten: 0 Größe: 1,14 MB ID: 3259417
                                                                                              Blick auf Agia Anna - das ist noch ein Stück durch wildes Gelände

                                                                                              Das sieht auf den ersten Blick recht weglos aus. Ist es aber nicht. Ein kleiner aber gut gepflegter Pfad führt uns ziemlich die Höhe haltend durch die steilen Hänge.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307300.png Ansichten: 0 Größe: 1,41 MB ID: 3259422
                                                                                              Wir nähern uns Agia Anna von einer mir bisher ungekannten Seite

                                                                                              Wir kommen an die endlosen Treppen, über die wir schonmal zum Hafen von Agia Anna abgestiegen sind. An der Kirche machen wir wieder einen Boxenstopp. Der Blick ist einfach der Hammer! Wir müssen aber recht schnell wieder los, weil wir in Nea Skiti noch eingeladen sind.
                                                                                              Über den Wanderweg verlassen wir den Ort wieder und halten auf Nea Skiti zu.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307304.png Ansichten: 0 Größe: 2,38 MB ID: 3259429
                                                                                              Auf dem Weg nach Nea Skiti

                                                                                              Erstaunlich schnell sind wir an unserer Unterkunft. Hier besprechen wir, wie der Tag noch weitergeht. Unten im Dorf gibt es eine recht große Mönchsgemeinschaft, deren Haus dem heiligen St. Georg gewidmet ist. Und heute hat Georgios, wie er auf griechisch heißt, Namenstag. Daher ist das ganze Dorf dorthin eingeladen um das zu feiern. Namenstage sind in Griechenland deutlich wichtiger als Geburtstage. Und die Namenstage von Heiligen sind hier auf Athos natürlich was ganz Besonderes.
                                                                                              Bis dahin haben wir aber noch etwas Zeit. So chillen wir noch etwas auf der Terrasse unserer Unterkunft.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307305.png Ansichten: 0 Größe: 1,68 MB ID: 3259428
                                                                                              Unsere Hütte in Nea Skiti

                                                                                              Der Tag neigt sich seinem Ende zu. Die Sonne nähert sich dem Horizont. Auf der Terrasse haben wir das gut im Blick.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307299.png Ansichten: 0 Größe: 1,11 MB ID: 3259410
                                                                                              Nea Skiti liegt uns zu Füßen

                                                                                              Wir bekommen eine Kleinigkeit zu essen und helfen noch beim Abwasch. Anschließend bleibt noch etwas Zeit und ich stromere noch über das Anwesen, das liebevoll gebaut wurde und mit viel Aufwand gepflegt wird.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307303.png Ansichten: 0 Größe: 1,47 MB ID: 3259425
                                                                                              Verzierungen am Haus

                                                                                              Als die Sonne dann nur noch knapp über dem Horizont steht machen wir uns auf den Weg ins Dorf hinunter. Das sind immerhin 150 Höhenmeter. An der Hütte des Heiligen St. Georg werden wir begrüßt. Im Haus wird schon eine Weile gebetet und gefeiert.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307301.png Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3259411
                                                                                              Abend über Nea Skiti

                                                                                              Als es dunkel ist werden wir in den Speisesaal geführt und uns wird für hiesige Verhältnisse ein sehr üppiges Mahl serviert. Ein mehrgängiges Menü mit viel Fisch und Gemüse, Salaten, Suppe und Getränke steht bereit. Im Anschluss werden wir als Gäste auch zu den Gebeten eingeladen.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307303.png Ansichten: 0 Größe: 1,61 MB ID: 3259427
                                                                                              Hier geht’s zum Fest für Agios Georgios

                                                                                              Ein Teil der Mönche kümmert sich um die Liturgie und ein anderer Teil unterhält sich. So ein Fest ist nicht nur zum Beten, sondern auch dazu da die sozialen Kontakte zu pflegen. Um Mitternacht gibt es noch einen kleinen Imbiss und viele süße Leckereien und Tsipouro, den lokalen Anisschnaps, sowie etwas Wein.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl307303.png Ansichten: 0 Größe: 1,15 MB ID: 3259419
                                                                                              Hinter diesen Mauern wird gebetet und gefeiert

                                                                                              Erst weit nach Mitternacht verlasse ich das Fest und steige die vielen Stufen zu unserer Unterkunft hinauf.
                                                                                              Ich respektiere den Wunsch der Mönche und zeige hier keine Bilder, auf denen Mönche zu sehen sind. Daher gibt es auch keine Bilder von der Feier selber.
                                                                                              Das war heute wieder ein sehr abwechslungsreicher Tag mit einer tollen Landschaft, sehr gastfreundlichen Mönchen und einem heiligen Fest zum Abschluss. Einfach großartig! Schauen wir mal, was uns der morgige Tag bringt.
                                                                                              Angehängte Dateien
                                                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 03.06.2024, 10:19.

                                                                                              Kommentar


                                                                                              • Wafer

                                                                                                Lebt im Forum
                                                                                                • 06.03.2011
                                                                                                • 9533
                                                                                                • Privat


                                                                                                #48
                                                                                                3. Tag: Von Nea Skiti nach Karyes

                                                                                                Samstag, 6. Mai 2023
                                                                                                Strecke: 7 Km (Gesamt: 13 Km)
                                                                                                Höhenunterschiede: ↑ 325 m, ↓ 300 m (Gesamt: ↑ 1.025 m, ↓ 850 m)
                                                                                                Gehzeit: 2 h 30 (Gesamt: 5 h 30)

                                                                                                Nach einem späten aber guten Frühstück machen wir uns auf den Weg. Mir fällt der Abschied richtig schwer! Das ist ein ganz toller Flecken Erde hier.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl088750.png Ansichten: 0 Größe: 1,24 MB ID: 3260477
                                                                                                Blick entlang der Westküste von Athos

                                                                                                Und die Menschen strahlen eine Ruhe aus, die mir bei uns fehlt. Sehr gastfreundlich sind sie auch. Und ich gehöre nicht zu ihrer Religion. Ich habe aber noch keinen Mönch getroffen, der mich gefragt hat, zu welcher Konfession ich gehöre.
                                                                                                Das Wetter ist heute richtig gut. Wir steigen die Stufen wieder hinunter, die wir heute Nacht – oder eigentlich eher heute Morgen – im Dunkeln heraufgekommen sind.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl088752.png Ansichten: 0 Größe: 1,67 MB ID: 3260489
                                                                                                Abstieg zum Hafen von Nea Skiti

                                                                                                Unten am Hafen steht eine lange Kette von Eseln, die Waren heruntergebracht haben und warten, bis die Fähre kommt. Da wird es wohl auch wieder was zu transportieren geben. Wir lassen uns nieder und warten. Hier geht der Fahrplan nicht auf die Minute genau. In Griechenland muss man da immer eine gewisse Ruhe mitbringen.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl088735.png Ansichten: 0 Größe: 1,09 MB ID: 3260474
                                                                                                Wehrhafter Hafen

                                                                                                Neben dem Hafen steht ein alter Turm. Wieder ein Zeichen, dass sich die Mönche der Halbinsel schon immer zur Wehr setzen mussten. Hier gab es eben schon immer Reichtümer zu holen.
                                                                                                Mit dem Boot fahren wir wieder gen Norden. Bei dem heutigen Wetter machen die Klöster, an denen wir vorbeikommen gleich mehr her als gestern. Die Büsche, die auf den Terrassen vor vier Jahren recht neu gepflanzt worden waren, sind schon nicht mehr zu übersehen.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl088750.png Ansichten: 0 Größe: 1,46 MB ID: 3260485
                                                                                                Kloster Dionyssios

                                                                                                Die pflegen ihre Anlagen schon wirklich gut! Aber auch die Natur ist hier gut in Schuss und es gibt viel zu sehen.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl088753.png Ansichten: 0 Größe: 2,03 MB ID: 3260492
                                                                                                Der Wasserfall Καταρράκτης Γραβανιστή

                                                                                                Das Kloster Oisios Grigorios ist auf der Südseite eingerüstet. Auch hier achtet man auf die Jahrtausende alte Bausubstanz. Ein paar Meter weiter liegt das Kloster Simonos Petras oben am Hang. Das ist einfach ein imposanter Bau!

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl088748.png Ansichten: 0 Größe: 1,89 MB ID: 3260482
                                                                                                Simonos Petras steht über den Dingen

                                                                                                Da oben wollen wir morgen übernachten. Hoffentlich klappt das!
                                                                                                Das Boot fährt weiter die Küste entlang auf Dafni zu. Rückblickend muss ich sagen, dass der Mount Athos auch dieses Jahr keine Audienzen abhält.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl088743.png Ansichten: 0 Größe: 945,8 KB ID: 3260476
                                                                                                Der Mount Athos hüllt den Gipfel wieder in Wolken

                                                                                                In Dafni angekommen suchen wir unsere Mitfahrgelegenheit, die einer unserer Griechen organisiert hat. Hier gibt es eine böse Überraschung: Das Auto ist zwar da aber der Motor verliert das Kühlwasser. So können wir kaum nach Karyes fahren. Ich mache mir schon Gedanken, wie es jetzt weiter gehen könnte aber meine griechischen Begleiter bleiben ganz cool. Da würde sich schon ein Weg finden lassen. Und er findet sich: Ein Bekannter des Fahrers ist gerade mit seinem Auto da und er erklärt sich bereit uns kurz nach Karyes auf die andere Seite der Halbinsel zu fahren.
                                                                                                Wir quetschen uns in sein Auto und fahren über den Bergrücken hinauf. Oben ist die Straße wegen eines Hangrutsches gesperrt und es geht über eine wilde Forststraße abwärts. Unsere Griechen unterhalten sich nebenher angeregt mit unserem Fahrer.
                                                                                                Als wir in der Skiti Agios Andrea ankommen steigen wir aus. Hier haben wir ja das letzte Mal schon mal übernachtet. Wieder haben sie einen der verfallenen Ruinen zum Leben erweckt. Und auch die Kirche strahlt mit dem Wetter um die Wette.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl088754.png Ansichten: 0 Größe: 1,67 MB ID: 3260490
                                                                                                Die Kirche der Skiti Agios Andreas

                                                                                                Ich bin ein paar Meter ins Kloster rein aber die Kollegen haben mich wohl gesucht. Es soll wo anders hingehen. Hier sei alles voll sein wegen des Namenstages des Heiligen Georgios und wir müssten hier in einem Großraumlager mit sehr viel anderen Gästen übernachten. Die Griechen haben von unserem Fahrer einen Hinweis bekommen, dass er einen Mönch kenne, der etwas abseits leben würde und sicher gerne bereit wäre uns auf zu nehmen. So fährt uns unser Fahrer noch zu dem abgelegenen Grundstück und macht uns mit unserem Wirt bekannt.
                                                                                                Wir dürfen dann erstmal auf der Baustelle etwas aufräumen. Dann fährt er uns zur Skiti des Propheten Elias. Ein grandioser Bau mitten im Wald. Auf der umliegenden Lichtung wird penible Landwirtschaft betrieben. Hier ist wieder alles wie geleckt: alles Top in Schuss und in wirklich gutem Zustand!

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl088751.png Ansichten: 0 Größe: 1,35 MB ID: 3260484
                                                                                                Die Skiti tou Prophete Elias

                                                                                                Das ist eigentlich wieder ein vollwertiges Kloster. Aber da sich die Regierung von Athos auf eine Obergrenze von 20 Klöstern festgelegt haben läuft das wieder als Skiti.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl088753.png Ansichten: 0 Größe: 1,53 MB ID: 3260488
                                                                                                Eines der Gebäude des halben Klosters

                                                                                                Wir schauen uns die grandiose Kirche an und bewundern den Ausblick über die Landschaft. Auch hier aktuellste Technik bei der PV-Anlage. Geld spielt hier auf Athos wohl eine sehr untergeordnete Rolle.
                                                                                                Wir brechen auf und wandern zum Meer hinunter. Wieder sind die Wanderwege gut ausgebaut. Als wir in den Einzugsbereich des nächsten Klosters kommen, es ist das Kloster Pantokratos, haben wir einen schönen Blick zurück auf das Anwesen für den Propheten Elias.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl088749.png Ansichten: 0 Größe: 1,13 MB ID: 3260479
                                                                                                Die Bauten zu Ehren des Propheten Elias

                                                                                                Wir wandern durch große Olivenhaine und die ganze Umgebung ist sehr grün. Wasser scheint hier kein Problem zu sein. Alte Ruinen zeigen, dass mit dem Wasser hier schon seit Jahrhunderten gewirtschaftet wird.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl088752.png Ansichten: 0 Größe: 1,53 MB ID: 3260487
                                                                                                Ein altes Aquädukt sorgte mal für Wasser im Kloster

                                                                                                Wir kommen von hinten an das Kloster heran. Von da sieht es etwas verwinkelt und abweisend aus. Aber von Vorne macht es schon was her! Wir betreten das Kloster durch einen wehrhaften Eingang, der wieder von der bewegten Geschichte der Halbinsel zeugt. Innen erwartet uns ein Innenhof mit Orangenbäumen und großartigen Bauten.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl088754.png Ansichten: 0 Größe: 1,76 MB ID: 3260495
                                                                                                Der Innenhof des Klosters Pantokratos

                                                                                                Das ist das erste Mal, dass wir nicht mit Kaffee, Wasser, Lukumi und Tsiporou empfangen werden. Eigentlich ist uns das ganz recht: Wir haben nicht allzu viel Zeit. So machen wir uns wieder auf den Weg. Wir wollen am Wasser entlangwandern und das nächste Kloster besuchen, das meinem Freund besonders gut gefällt. Wir gehen hinunter zu dem kleinen Hafen. Eigentlich nur ein kleines Hafenbecken mit einer Anlegestelle. Dahinter zieht ein kleiner Wanderweg etwas aufwärts und präsentiert uns das Kloster in bestem Licht.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl088747.png Ansichten: 0 Größe: 1,02 MB ID: 3260475
                                                                                                Abschied vom Kloster Pantokratos

                                                                                                Der Wanderweg ist wieder gut gepflegt. Eselspuren sind hier keine zu finden. Die beiden Klöster, zwischen denen wir hier unterwegs sind, sind beide zwischenzeitlich ans Straßennetz angeschlossen. Aber diese Wege, die teilweise recht dicht an der Küste entlangführen, wurden früher zur Versorgung genutzt.
                                                                                                Immer mal wieder kommen wir an Einsiedeleien vorbei, die aber in der Regel auch in sehr gutem Zustand sind. Die Häuser von Karoulia gestern waren da wohl echt eine Ausnahme.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl088746.png Ansichten: 0 Größe: 1,06 MB ID: 3260473
                                                                                                Blick auf das Kloster Stavronikita mit dem Mount Athos

                                                                                                Viel zu schnell sind wir am Kloster Stavronikita. Dieses Kloster kenne ich aus einem Krimi, der dort spielt. So hat es das Kloster schon in die internationale Literatur geschafft, denn ich habe ihn in einer deutschen Übersetzung gelesen.
                                                                                                Über eine großartige Parkanlage kommen wir auf das Kloster zu. Richtig schön hier!

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl088754.png Ansichten: 0 Größe: 1,71 MB ID: 3260491
                                                                                                Wir kommen zum Kloster Stavronikita

                                                                                                Wieder sorgte ein Aquädukt früher für die Wasserversorgung des Klosters. Ob das heute noch in Betrieb ist, war nicht zu erfahren.
                                                                                                Im Innenhof ist nicht viel Platz: Die Kirche nimmt fast den gesamten Platz ein. Das Heiligtum der Kirche ist eine Ikone der Jungfrau Maria, die bei einem Piratenangriff mit einem Messer beschädigt wurde und aus dem hinterlassenen Loch genau an der Brust der Jungfrau soll daraufhin Blut geflossen sein.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl088755.png Ansichten: 0 Größe: 1,76 MB ID: 3260493
                                                                                                Eindrücke vom Kloster Stavronikita

                                                                                                Als wir gehen wollen werden wir noch auf einen Schwaz am Empfang eingeladen und wir bekommen die üblichen Gastgaben. Die Mönche sind ausgesprochen nett und erzählen uns aus der jüngeren Geschichte des Klosters. Leider auf Griechisch!
                                                                                                Es ist schon etwas später als wir endlich loskommen. Aber wie von meinem Freund angekündigt, hat mir das Kloster sehr gut gefallen!

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl088754.png Ansichten: 0 Größe: 1,43 MB ID: 3260483
                                                                                                Abschied vom Kloster Stavronikita

                                                                                                Wir wandern hier durch eine parkartige Anlage. Überall blüht es und die Grünflächen sind gut gepflegt. Wir wenden uns jetzt wieder in Richtung Karyes. Wenn wir wie vereinbart gegen 17 Uhr an der Unterkunft sein wollen, dann müssen wir es laufen lassen.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl088751.png Ansichten: 0 Größe: 1,27 MB ID: 3260480
                                                                                                Wir verlassen die Nähe des Meeres

                                                                                                Durch die tollen Anlagen des Klosters geht es aufwärts.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl088771.png Ansichten: 0 Größe: 1,50 MB ID: 3260494
                                                                                                Die parkähnliche Anlage von Stavronikita

                                                                                                Leider verlassen wir irgendwann diese Wunderwelt des Klosters.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl088770.png Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3260486
                                                                                                Tolle Flora auf Athos

                                                                                                Wir steigen auf die Hügel der Umgebung hinauf und halten auf Karyes zu. Ein letzter Blick zurück überzeugt mich von der architektonischen Kunstfertigkeit der Mönche.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl088753.png Ansichten: 0 Größe: 1,14 MB ID: 3260481
                                                                                                Das Kloster Stavronikita ist einfach ein schöner Bau

                                                                                                Als wir über die Bergkuppen ziehen reicht es meinem Freund so langsam. So lassen wir einen größeren Schlenker weg, der uns noch zu einer anderen Skiti gebracht hätte. Lieber machen wir nochmal eine kleine Pause mit Blick auf das Heiligtum der Halbinsel.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl088754.png Ansichten: 0 Größe: 975,9 KB ID: 3260478
                                                                                                Pause mit Blick auf den Mount Athos

                                                                                                Irgendwie kann ich sehr gut verstehen warum es hier so viele gläubige Menschen herzieht. Und aktuell bleiben ja auch viele für längere Zeit. Die Anzahl der Mönche auf Athos nimmt derzeit zu. Das war nicht immer so.
                                                                                                Als wir bei unserer etwas spartanischen Unterkunft ankommen gibt es nichts zu Essen. So koche ich noch in einer sehr provisorischen Küche unter freiem Himmel Spagetti mit einer Awaruli-Soße. Als ich gefragt werde, was das denn besonderes sei: Alles was rum liegt!
                                                                                                Das war wieder ein sehr abwechslungsreicher Tag mit einer schönen Wanderung. Das es mir in den Klöstern gefallen hat, besonders in Stavronikita, wird euch aufgefallen sein. Auf die etwas spartanische Unterkunft hätte ich gut verzichten können. Vielleicht hätten wir die gebuchte Unterkunft nicht so leichtfertig aufgeben sollen? Aber morgen übernachten wir im Kloster Simonos Petras. Da darf es am Tag davor ruhig mal etwas einfacher sein!​
                                                                                                Angehängte Dateien
                                                                                                Zuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 16:26.

                                                                                                Kommentar


                                                                                                • Wafer

                                                                                                  Lebt im Forum
                                                                                                  • 06.03.2011
                                                                                                  • 9533
                                                                                                  • Privat


                                                                                                  #49
                                                                                                  4. Tag: Von Karyes zum Kloster Simonos Petras

                                                                                                  Sonntag, 7. Mai 2023
                                                                                                  Strecke: 11 Km (Gesamt: 24 Km)
                                                                                                  Höhenunterschiede: ↑ 500 m, ↓ 1.000 m (Gesamt: ↑ 1.525 m, ↓ 1.850 m)
                                                                                                  Gehzeit: 5 h (Gesamt: 10 h 30)

                                                                                                  Gestern haben meine Griechen mitbekommen, dass ein Kurier zur Skete of Aghiou Dimitriou tou Lakkou fahren soll und haben uns als Mitfahrer zumindest bis hinauf zur Straßenabzweigung angemeldet. So werden wir am Morgen abgeholt und hinauf auf den Kamm gefahren. Da der Fahrer nicht wirklich genau weiß wo sein Ziel liegt studieren wir die verschiedenen Karten und verlassen ihn, wo unser Weg von seiner Route abzweigt.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107357.png Ansichten: 0 Größe: 951,7 KB ID: 3261588
                                                                                                  Die nördliche Westküste von Athos

                                                                                                  Zunächst wandern wir entlang einer Forststraße. Später entnehme ich der Karte, dass das die erste Straße zum Kloster Osios Grigorios war. Die wird heute wohl noch immer benutzt, obwohl es jetzt auch eine befestigte Straße dorthin gibt. Nur ist die wohl länger. An der nächsten Abzweigung verlassen wir sie aber zugunsten von Wanderwegen. Der Weg führt uns zunehmend steiler abwärts. Der Wald wird verlassen und wir haben freien Blick auf das Meer.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107358.png Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3261590
                                                                                                  Es wird felsiger

                                                                                                  An einem Wasserlauf machen wir Pause. Einer der Griechen holt sein Lieblingsspielzeug heraus: Eine Fotodrohne. Mit dem Handy gekoppelt macht sie sich auf den Weg und macht Panoramabilder von oben. Wir packen die Vorräte aus den Rücksäcken und lassen es uns gut gehen. Um uns herum blüht so manches, was ich nicht kenne.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107343.png Ansichten: 0 Größe: 723,5 KB ID: 3261589
                                                                                                  Ungewöhnliche Athos-Flora

                                                                                                  Die lokale Fauna ist ganz clever: Sie schwimmt auf einem Blatt über die überfluteten Felsen.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107360.png Ansichten: 0 Größe: 1,54 MB ID: 3261602
                                                                                                  Eine Raupe wagt sich durch das Wasser eines Bergbachs

                                                                                                  Auf dem weiteren Weg abwärts wird die Vegetation wieder etwas höher. Erst Büsche und dann Bäume. Stellenweise weht uns der Duft von wildem Oregano um die Nase. Ich brauche eine Weile, bis ich das eindeutig identifizieren kann. Der bekannte Geruch hat mich hier etwas überrascht.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107359.png Ansichten: 0 Größe: 1,17 MB ID: 3261598
                                                                                                  Es blüht überall

                                                                                                  Der Wanderweg ist hier aufwendig gebaut: Mit Steinen wurde der Weg belegt, damit die Erosion ihm nicht zu sehr schadet. Da hat sich jemand viel Zeit für genommen! Zwischen den Steinen wächst zwar was aber man sieht, dass die Wege hier gepflegt werden. Sonst wären die schon völlig zugewachsen.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107369.png Ansichten: 0 Größe: 1,94 MB ID: 3261617
                                                                                                  Wanderwege von Karyes zum Kloster Simonos Petras

                                                                                                  Bei der nächsten Bachquerung überrascht uns ein kleines Wasserbecken mit geregeltem Zu- und Ablauf und einer Brücke.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107367.png Ansichten: 0 Größe: 1,76 MB ID: 3261607
                                                                                                  Eine Wasserstelle

                                                                                                  Wofür wird sowas gebraucht? Zum Baden wäre das an heißen Tagen genau richtig. Aber das ist hier ja nicht erlaubt! Und nur als Trinkwasserspeicher? Oder einfach nur zur Luftverbesserung? Da wurden jedenfalls viel Arbeit reingesteckt!

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107368.png Ansichten: 0 Größe: 1,88 MB ID: 3261611
                                                                                                  Wasser ist auch auf Athos ein kostbares Gut

                                                                                                  Langsam und stetig geht es immer weiter abwärts. Schließlich wollen wir heute noch bis ans Meer hinunter. Zumindest ich! Das sind aber von unserem Startpunkt an die 800 Höhenmeter. Am Weg stehen immer wieder Kräuterbüsche – teilweise mannshoch. Thymian und Rosmarin kann ich erkennen.
                                                                                                  Und immer wieder gibt es sehr schöne Ausblicke.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107367.png Ansichten: 0 Größe: 1,34 MB ID: 3261603
                                                                                                  Sithonia liegt heute häufig immer Blick

                                                                                                  An der nächsten Ecke haben wir endlich mal Blick auf den Namensgebenden Berg der Region.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107364.png Ansichten: 0 Größe: 1,13 MB ID: 3261600
                                                                                                  Heute ist der Gipfel des Mount Athos frei

                                                                                                  Der Wald bleibt immer weiter zurück und wir genießen die warme Frühjahrssonne. Die Griechen sprechen von ‚ganz angenehm‘ – ich finde es schon ziemlich heiß. Und bei dem Wetter müssen andere arbeiten! Die Armen!

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107361.png Ansichten: 0 Größe: 762,5 KB ID: 3261592
                                                                                                  Es wird emsig gearbeitet

                                                                                                  Wir nähern uns immer weiter der Höhe an, auf der wir das Kloster Simonos Petras erwarten. Es lässt aber noch auf sich warten. Bei den Aussichten ist das wahrlich kein Beinbruch!

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107371.png Ansichten: 0 Größe: 1,86 MB ID: 3261624
                                                                                                  Traumhafte Wanderwege auf der Halbinsel Athos

                                                                                                  Die Schneisen, die für die grob befestigten Straßen in die Wälder gehauen werden sind kaum zu übersehen. Ich glaube gerne, dass es auf Athos viele Stimmen gibt, die solche Entwicklungen nicht begrüßen.
                                                                                                  Endlich erhaschen wir einen ersten Blick auf das Kloster von oben.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107360.png Ansichten: 0 Größe: 1,29 MB ID: 3261601
                                                                                                  Das Kloster Simonos Petras kommt erstmals in Blickfeld

                                                                                                  In dem Olivenhain dahinter wird gearbeitet. Das Kloster Osios Grigorios hält seine landwirtschaftlichen Anlagen gut in Schuss!
                                                                                                  Das ist nicht mehr weit. Und eigentlich ist es noch recht früh am Tag. So lassen wir uns an einem Pausenplatz nochmal nieder und lassen noch etwas die Seele baumeln. Es ist so schön hier!

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107362.png Ansichten: 0 Größe: 985,5 KB ID: 3261591
                                                                                                  So ganz lassen sich die Weibchen doch nicht von der Halbinsel fernhalten

                                                                                                  An unserem Pausenplatz wurde auch ein Kreuz aufgestellt. Machen die das für die Wanderer oder für sich selber? Das ist ja schon einiges an Arbeit. Aber wirklich schön.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107365.png Ansichten: 0 Größe: 1,08 MB ID: 3261593
                                                                                                  Simonos Petras vor dem Heiligen Berg Athos

                                                                                                  Das Kloster sieht von dieser Seite gar nicht so hoch aus. Aber man erkennt schon, dass es ein riesiger Bau ist. Wieder wurde er auf Felsen gebaut um ihn besser verteidigen zu können. Den Mönchen auf Athos ging es schon immer gut weil die Gläubigen viel Geld spenden. Das weckte schon immer Begehrlichkeiten.
                                                                                                  Als wir weiterziehen wollen hat sich so manches Getier bei uns niedergelassen.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107369.png Ansichten: 0 Größe: 1,81 MB ID: 3261616
                                                                                                  Bunte Fauna Griechenlands

                                                                                                  Viel zu schnell kommen wir an die Straße, über die das Kloster an den Hafen von Dafni angeschlossen ist. Und wir erkennen immer mehr Einzelheiten an dem gewaltigen Klosterbau.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107370.png Ansichten: 0 Größe: 1,73 MB ID: 3261609
                                                                                                  Monumentaler Bau Simonos Petras

                                                                                                  Auf der Straße kommen wir auf gleiche Höhe mit dem Kloster herunter und kommen von hinten heran. Das alte aber gut erhaltene Aquädukt ist gut erkennbar. Das hat man von unten gar nicht gesehen. Hinter dem Kloster liegen noch einige Bauten, die bisher durch den Blickwinkel verborgen waren.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107370.png Ansichten: 0 Größe: 1,32 MB ID: 3261604
                                                                                                  Simonos Petras von hinten

                                                                                                  Die Straße ist hier nicht einfach nur asphaltiert. Nein, die ganze Straße ist in Sichtweite des Klosters mit Platten belegt und mit einem Randmauer versehen. Da wird viel Aufwand und Geld reingesteckt.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107366.png Ansichten: 0 Größe: 1,13 MB ID: 3261596
                                                                                                  An der Zufahrtsstraße von Dafni herauf

                                                                                                  An der letzten Kehre der Straße liegt eine kleine Höhle. Hier hatte sich einmal der Mönch Simon den Athoniten niedergelassen und hatte immer diesen Felsen vor sich. Auf diesem Felsen baute er die erste Kirche und ein erstes Haus. Daraus entwickelte sich das Kloster, das nach ihm benannt wurde: Simonos Petras – Dem Simon sein Fels. Diese Höhle beherberg heute eine kleine Kapelle für ein stilles Gebet zu ehren dieses Mönchs.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107371.png Ansichten: 0 Größe: 2,20 MB ID: 3261626
                                                                                                  In der kleinen Felsenkapelle Spelaio Simonos

                                                                                                  Auf der anderen Straßenseite steht ein kleiner Pavilion von dem man das Kloster von hinten betrachten kann. Der Anbau links im Bild ist das Gästehaus, in dem wir unterkommen werden. Der Empfang ist das erste Haus hinter dem Aquädukt mit dem hellen Eingangsportal. Und der breitere Boden führt in den älteren Teil der Anlage hinauf.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107368.png Ansichten: 0 Größe: 1,08 MB ID: 3261595
                                                                                                  Simonos Petras

                                                                                                  Zwischen dem Kloster und dem Aussichtspunkt liegt eine recht tiefe Schlucht die aber komplett mit Gärten bebaut wurde.
                                                                                                  Wir wandern vollends bis zum Kloster und checken am Empfang ein. Bevor uns unser Zimmer gezeigt wird habe ich noch etwas Zeit einen ersten Blick auf die Anlage zu werfen. Da kann ich nur sagen: Sehr beeindruckend!

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107372.png Ansichten: 0 Größe: 1,67 MB ID: 3261614
                                                                                                  Weltbekanntes Kloster Simonos Peras aus der Nähe

                                                                                                  Am Empfang in einem speziellen Speiseraum für Gäste wird uns auch noch ein Mittagessen gereicht. Ein Kohleintopf mit Schafskäse. Also die können hier kochen – und zeigen es uns auch! So manches schwäbische Gasthaus hat keine so gute vegetarische Kost.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107373.png Ansichten: 0 Größe: 1,68 MB ID: 3261618
                                                                                                  Mahlzeit

                                                                                                  Der Nachmittag steht uns zur freien Verfügung. Ich will auf jeden Fall hinunter ans Meer und das Kloster Osios Grigorios besuchen. Einer meiner Begleiter will mitkommen. Die anderen beiden bleiben hier. Sie haben für heute genug vom Wandern.
                                                                                                  So ziehen wir nach dem Essen los und suchen den Weg, der hinunter zum Hafen führen soll. Er führt uns zunächst mitten durch die imposanten Mauern des Klosters.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107371.png Ansichten: 0 Größe: 1,83 MB ID: 3261619
                                                                                                  Sehr gepflegtes Kloster Simonos Petras

                                                                                                  Mit viel Liebe wird die Anlage so bepflanzt, dass möglichst immer irgendetwas blüht.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107370.png Ansichten: 0 Größe: 994,2 KB ID: 3261597
                                                                                                  Bunte Zierde

                                                                                                  Durch die Gärten, die südlich des Klosters an dem steilen Hang liegen, den wir bei den Bootsfahren immer gesehen haben, steigen wir stufenweise ab. Mit viel Aufwand wurde hier Ackerfläche angelegt und kultiviert. Es gibt auf jeder Terrasse eine eigene Wasserversorgung und es werden viele Lebensmittel, die im Kloster gebraucht werden, selber angebaut. Und das an diesem steilen Hang – Respekt!

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107377.png Ansichten: 0 Größe: 1,80 MB ID: 3261622
                                                                                                  Abstieg durch den Garten des Klosters

                                                                                                  Je weiter wir uns vom Kloster entfernen, desto verwilderter werden aber die Terrassen. Recht weit unten wird nur noch Wein angebaut. Auf recht steilen Wegen geht es hinunter in Richtung Hafen.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107374.png Ansichten: 0 Größe: 1,92 MB ID: 3261625
                                                                                                  Über diese Wege wurde das Kloster früher versorgt

                                                                                                  Wir treffen aber kaum noch Menschen. Die meisten kommen heute mit einem Bus von Dafni herauf und ersparen sich den mühsamen Aufstieg.
                                                                                                  An einem Tor verlassen wir die Anlage aber der Weg ist immer noch sehr gut gepflegt. Wir steigen aber gar nicht ganz zum Klostereigenen Hafen hinab, sondern biegen vorher ab und halten auf das nächste Kloster zu.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107372.png Ansichten: 0 Größe: 1,47 MB ID: 3261610
                                                                                                  Das Kloster Osios Grigorios kommt in Sicht

                                                                                                  Das ist hier eine großartige Wanderregion: Grandiose Landschaft, sehenswerte Bauten und gut gepflegte Wege mit guten Markierungen und Beschilderungen.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107374.png Ansichten: 0 Größe: 1,43 MB ID: 3261606
                                                                                                  Gute Wegweisung auf der Halbinsel Athos

                                                                                                  Die tun hier was für ihre gläubigen Besucher!
                                                                                                  In einem Bogen kommen wir dem Kloster Osios Grigorios näher. Zwischen uns liegt eigentlich nur noch der Hafen, in dem gerade das Fährschiff ablegt und wendet.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107377.png Ansichten: 0 Größe: 1,65 MB ID: 3261615
                                                                                                  Das Kloster Osios Grigorios mit seinem Hafen

                                                                                                  Wir wandern entlang der Straße, an der ein parkartiger Grünstreifen angelegt wurde und täglich bewässert wird. Wassermangel scheint hier zumindest im Frühjahr kein Problem zu sein. Wir drehen eine Runde durch das Kloster. Leider läuft gerade ein Gottesdienst, so dass wir keinen Menschen antreffen. Das Kloster hat mir schon bei meinem letzten Besuch sehr gut gefallen!

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107376.png Ansichten: 0 Größe: 1,52 MB ID: 3261613
                                                                                                  Das Katholikon des Klosters Osios Grigorios

                                                                                                  Auf dem Heimweg gehen wir das kurze Stück zu einem kleinen Kiesstrand bis ans Meer hinunter. Eine kleine Hütte ist nicht mehr in bestem Zustand, zeigt aber, dass auch hier schon mal jemand länger gewohnt hat.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107378.png Ansichten: 0 Größe: 1,92 MB ID: 3261623
                                                                                                  In der kleinen Bucht ist Baden verboten

                                                                                                  In der prallen Nachmittagssonne steigen wird wieder den Weg hinauf. Aus dieser Perspektive kann man gut erkennen, dass das Kloster über die Jahrhunderte kontinuierlich gewachsen ist.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107376.png Ansichten: 0 Größe: 1,41 MB ID: 3261608
                                                                                                  Willkommen zurück auf Simonos Petras

                                                                                                  Im Hof empfängt uns die Jugendbrigade der Mäusefänger. Weibliche Katzen werden akzeptiert, weil sie wild über die Grenze kommen können und die Tiere die Mäusepopulation im Zaum halten.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107374.png Ansichten: 0 Größe: 1,43 MB ID: 3261605
                                                                                                  Ganz süße Klosterbewohner

                                                                                                  Vor dem Abendgebet erkunde ich den Hauptteil der Anlage: Den Klosterteil auf den Felsen. Diese imposanten Gebäude, die von unten so markant in den Himmel aufragen. In so einem Kloster kommen alle Bauarten zusammen: Hier die dicken Mauern, die mit Steinen verfüllt werden und unter dem Hof vor dem Eingang gibt es eine Tiefgarage aus Spannbeton und eine moderne Krankenstation.
                                                                                                  Jetzt schaue ich mir aber den ältesten Teil der Anlage an.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107377.png Ansichten: 0 Größe: 1,62 MB ID: 3261620
                                                                                                  Auf einem der hölzernen Umlaufbalkone

                                                                                                  Auf diesen umlaufenden Balonen kann man das Kloster fast komplett umrunden. Private Balkone gibt es nur auf einzelnen Etagen. Die Aussicht ist hitverdächtig. Zumindest für schwindelfreie!

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107392.png Ansichten: 0 Größe: 2,47 MB ID: 3261627
                                                                                                  Die steilen Gärten und der Friedhof des Klosters

                                                                                                  Der oberste Gartenteil ist der Friedhof mit dem Kapellenhäuschen am Rand. Doch dazu später mehr.
                                                                                                  Von hier oben ist der heilige Berg von seiner alpinen Seite aus zu sehen und der tief unter uns liegende Hafen.
                                                                                                  Ein Mönch spricht mich an, als ich am Geländer stehe und die Landschaft in mich aufnehme. In Englisch unterhalten wir uns über die Motivation meiner Reise hierher und über die Geschichte des Klosters, über Gott und die Welt. Er erzählt mir, dass sie hier aktuell Mönche aus über 10 Nationen haben. Unter anderem auch deutschsprachige. Einer soll aus Fellbach bei Stuttgart kommen.
                                                                                                  Der Ruf zum Abendessen beendet die angeregte Unterhaltung. Bei solchen Gesprächen erfahre ich immer am meisten über die Region und die Menschen hier und was sie dazu bewegt hat ein Leben auf Athos zu führen. Ich könnte die ganze Nacht mit solchen Leuten philosophieren.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107384.png Ansichten: 0 Größe: 1,42 MB ID: 3261612
                                                                                                  Das Refektorium wird für das Abendessen vorbereitet

                                                                                                  Beim Essen wird nicht gesprochen. Wieder ist es ein einfaches aber sehr gut zubereitetes Essen. Nur darf man sich nicht zu viel Zeit lassen. Wenn der Abt mit seiner Glocke bimmelt ist das Essen zu ende. Egal ob man schon satt ist oder nicht. Anfangs hatte ich mich immer gewundert, warum die alle so schnell essen. Jetzt weiß ich, dass wir Gäste als letztes bedient werden aber mit den anderen aufhören müssen zu essen.
                                                                                                  Da das Refektorium, also der Speisesaal, auf einer anderen Etage liegt, als da, wo ich vorhin war, drehe ich noch eine Runde um den Bau.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107391.png Ansichten: 0 Größe: 1,61 MB ID: 3261621
                                                                                                  Damit wird zum Essen gerufen

                                                                                                  Nach dem Essen gibt es für Besucher die Möglichkeit sich mit dem Gastpater am Empfang zu unterhalten. Da diese Unterhaltung auf Griechisch stattfindet, ist das etwas mühsam für mich. Aber der Pater reicht auch Bücher mit Bildern und englischen Texten herum, die über die Geschichte des Klosters berichten. Brände scheinen hier ein großes Problem zu sein. Also wird mit offener Flamme sehr respektvoll umgegangen.
                                                                                                  Wir sind mit die letzten, die bei dem Gastpater bleiben. So fragt er uns, ob wir bereit wären ihn bei seiner letzten Aufgabe für heute zu begleiten. Natürlich sind wir das! Er führt uns zu dem sehr kleinen Friedhof des Klosters. Er zeigt uns den begrenzten Raum, der für Beerdigungen zur Verfügung steht und zeigt uns auch die Grabkappelle, die als solche von außen nicht erkennbar ist. Hier gibt es im Keller einen Raum, in dem die Gebeine der verstorbenen gelagert werden, wenn der Platz auf dem Friedhof für jüngst Verstorbene benötigt wird. Eine seiner Aufgaben ist es, dafür zu sorgen, dass ab und zu gelüftet wird und hier immer eine kleine Öllampe zum Andenken an die Vorfahren brennt.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107375.png Ansichten: 0 Größe: 993,5 KB ID: 3261599
                                                                                                  Langjährige Klostervergangenheit

                                                                                                  Seit ein paar hundert Jahren wird der Name und das Datum des Verstorbenen beim Ausgraben auf den Schädel geschrieben. So kann man heute noch viele der Verstorbenen identifizieren.
                                                                                                  Als wir die Kapelle verlassen ist es stockdunkle Nacht. Da sich die Mönche nicht zwingend an EU-Vorschriften gebunden fühlen und nicht alle Wege und Treppen den Sicherheitsrichtlinien der Union entsprechen werden wir gebeten etwas Vorsicht walten zu lassen. Das war es dann aber auch schon. So turnen wir an den steilen Terrassenmauern entlang wieder zum Kloster hinauf. Dabei haben wir einen grandiosen Blick auf das wenig beleuchtete Kloster.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl107373.png Ansichten: 0 Größe: 565,4 KB ID: 3261594
                                                                                                  Das Kloster Simonos Petras bei Nacht

                                                                                                  So fallen bei dieser Nachtaufnahme die wenigen Außenbeleuchtungen natürlich extrem auf. Mit diesem stimmungsvollen Bild geht der Tag zu Ende und wir in die Betten.
                                                                                                  Das war wieder ein absoluter Hammertag! Neben großartiger Landschaft habe ich heute 2 absolute Top-Klöster besucht und angeregte Gespräche mit den Mönchen geführt. Dieser enge Kontakt zu den Bewohnern einer Region geben erst die wirklich tieferen Einblicke in die besuchte Kultur. Und der Umstand, dass ich mit Nativspeakern, also griechisch aufgewachsenen Freunden, unterwegs bin, öffnet mir Türen, die ich als Alleinreisender nie hätte öffnen könnte. Mein Interesse an der Geschichte der christlichen Religion führt immer wieder zu überraschenden Wendungen. Und das obwohl ich als Student aus der evangelischen Kirche ausgetreten bin. Aber das interessiert hier keinen Menschen. Sehr spannend! Ich freue mich auf Morgen!
                                                                                                  Angehängte Dateien
                                                                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 03.06.2024, 12:50.

                                                                                                  Kommentar


                                                                                                  • Wafer

                                                                                                    Lebt im Forum
                                                                                                    • 06.03.2011
                                                                                                    • 9533
                                                                                                    • Privat


                                                                                                    #50
                                                                                                    5. Tag: Heimreise Teil 1 - Kloster Simonos Petras - Kilkis
                                                                                                    Montag, 8. Mai 2023

                                                                                                    Heute ist leider schon wieder Abreise. Das Visum gilt immer nur für 3 Nächte und das wird in der Regel bei Eintreffen in einem Kloster überprüft. Einzige Ausnahme: Man wird von einem Mönch explizit eingeladen. Dann kann man aber auch nicht herumreisen, sondern muss bei dem einladenden Mönch auch übernachten. Schade eigentlich! Ich könnte noch ewig so weiterwandern.
                                                                                                    Aber noch bin ich ja auf Athos! Zuerst geht es heute Morgen zum Frühstück. Eine schöne Gelegenheit nochmal eine Runde um das Kloster zu drehen!

                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: dataurl633537.png
Ansichten: 149
Größe: 500,3 KB
ID: 3266829
                                                                                                    Morgendlicher Umlaufbalkonblick

                                                                                                    Es fällt mir extrem schwer von hier abzureisen. Das Kloster hat meine Erwartungen mehr als Erfüllt. Es ist einfach großartig hier! Irgendwann bleibt uns aber nichts mehr übrig und wir machen uns auf den Weg.

                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: dataurl633543.png
Ansichten: 146
Größe: 2,49 MB
ID: 3266835
                                                                                                    Der alte Weg aus dem Kloster Simonos Petras hinaus

                                                                                                    Was dann kommt ist wenig prickelnd: Ein kleiner Bus fährt uns nach Dafni, dem Haupthafen der Halbinsel. Hier checken wir auf die nächste Fähre ein. Hier gibt es sogar stichpunktartige Grenzkontrollen. Wir machen schließlich einen Grenzübergang. Da wir ein Schnellboot erwischt haben hält das Boot direkt auf den Zielhafen zu: Ouranoupoli.

                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: dataurl633538.png
Ansichten: 146
Größe: 578,4 KB
ID: 3266830
                                                                                                    Zurück in Ouranoupoli

                                                                                                    Das mit dem Schnellboot war keine gute Idee: Irgendwie ging mir das jetzt zu schnell! Die laute Zivilisation hat uns wieder. Aber der Griechenlandurlaub ist ja noch nicht zu Ende: Mit meinem Freund wollen wir in einen Ort fahren, in dem er viele Jahre bei seinem Onkel aufgewachsen ist. Abseits jeglicher Touristenströme. Das wird spannend!

                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: dataurl633540.png
Ansichten: 145
Größe: 632,5 KB
ID: 3266831
                                                                                                    Rückblick auf Athos kurz vor der Abfahrt

                                                                                                    Wir machen uns auf den Weg. Mein Freund zeigt mir noch ein paar Ecken von seiner Heimat, die ihm gut gefallen.

                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: dataurl633541.png
Ansichten: 146
Größe: 1,01 MB
ID: 3266833
                                                                                                    Ein noch recht ursprünglicher Küstenort in Chalkidiki

                                                                                                    Dann steuern wir noch einen kleinen Strand an, den er kennt, der auch noch recht naturbelassen sein soll. Wir müssen etwas von der Straße weg hinunter zu dem Strandabschnitt steigen. Dort ist wirklich wenig los. Ein richtig tolles Stück Erde!

                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: dataurl633543.png
Ansichten: 148
Größe: 955,6 KB
ID: 3266834
                                                                                                    Pause an einem fast einsamen Strand

                                                                                                    Unsere Fahrt führt uns nach Kilkis, wo mein Freund in die Schule gegangen ist. Von dort geht es in einen kleinen Vorort. Dort wohnt heute noch ein Onkel von ihm und betreibt eine Tankstelle. Wir Besuchen noch einige Bekannte von ihm. Da verstehe ich wenig bis nichts, da natürlich griechisch gesprochen wird.

                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: dataurl633540.png
Ansichten: 143
Größe: 957,2 KB
ID: 3266832
                                                                                                    Auch in Griechenland gibt es schillernde Käfer

                                                                                                    Mit seinem Onkel fahren wir zu einem Restaurant, in dem es klassische, griechische Kost gibt. Total lecker! Als ich die beiden einladen will lade ich mir nicht nur den Zorn der griechischen Götter auf: Auch die beiden sind völlig entsetzt. Auf Empfehlung der Bedienung ziehe ich mein Einladungsangebot zurück. Sie erklärt mir einen der eklatanten Unterschiede zwischen Italienern und Griechen: Beide würden leidenschaftlich gerne gut essen. Aber wenn es ans Bezahlen ginge würden sich die Italiener still und leise verdrücken und die Griechen würden streiten wer wen einladen darf! Genau das läuft hier gerade ab.
                                                                                                    Spät am Abend kommen wir in das Haus seines Onkels und der Tag geht bei einem letzten Absacker zu Ende.​

                                                                                                    Kommentar


                                                                                                    • Wafer

                                                                                                      Lebt im Forum
                                                                                                      • 06.03.2011
                                                                                                      • 9533
                                                                                                      • Privat


                                                                                                      #51
                                                                                                      6. Tag: Heimreise Teil 2 – Kilkis - Stuttgart
                                                                                                      Dienstag, 9. Mai 2023

                                                                                                      Am Morgen fahren wir nach Kilkis hinein und suchen uns eine Bäckerei um zu frühstücken. Die finden wir auch – mit ganz leckeren Sachen!

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: dataurl753224.png
Ansichten: 100
Größe: 1,17 MB
ID: 3267908
                                                                                                      Frühstück in Kilkis

                                                                                                      Das Zeug ist so lecker, da packen wir uns jeder noch was für unsere Frauen zuhause ein. Da freuen die sich sicher wie Bolle!
                                                                                                      Wir schlendern noch etwas durch Kilkis denn der Flieger geht erst am frühen Nachmittag.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: dataurl753219.png
Ansichten: 110
Größe: 1,07 MB
ID: 3267907
                                                                                                      Naturkostladen in Kilkis

                                                                                                      Auf dem Weg nach Thessaloniki machen wir nochmal halt an dem Einkaufszentrum, das ich die letzten Male schon kennengelernt habe. Dort ziehen wir uns ein typisch griechisches Gyros rein: Mit Senf und Ketchup! Das kannte ich bisher nicht. Ist aber ganz gut.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: dataurl753222.png
Ansichten: 99
Größe: 988,3 KB
ID: 3267909
                                                                                                      Gyros mit Senf und Ketchup

                                                                                                      Als es Zeit wird geben wir den Mietwagen am Flughafen ab und begeben uns zum Gate. Pünktlich sitzen wir im Flieger und starten in Richtung Heimat. Beim Einsteigen nimmt uns eine aufmerksame Stewardess unsere Frühstückspakete für unsere Damen ab und verstaut sie.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: dataurl753224.png
Ansichten: 102
Größe: 1,30 MB
ID: 3267910
                                                                                                      Schneebedeckte Alpen auf dem Rückflug

                                                                                                      In Stuttgart wollen wir unsere Frühstückspräsente wieder in Empfang nehmen. Das klappt weniger gut: Die gute Frau hatte uns nicht verstanden und hat die Mitbringsel für unsere Frauen gleich in Thessaloniki im Müll entsorgt. So stehe ich mit leeren Händen vor meiner Frau und meinem Hund, die mich abholen. Mein Hund freut sich wie immer aber meine Frau schaut schon etwas irritiert. Schließlich hatte ich ihr versprochen ihr eine griechische Frühstücksspezialität mitzubringen. Wenn es ein nächstes Mal geben sollte, dann muss ich das unbedingt nochmal versuchen!​

                                                                                                      Kommentar


                                                                                                      • Wafer

                                                                                                        Lebt im Forum
                                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                                        • 9533
                                                                                                        • Privat


                                                                                                        #52
                                                                                                        Epilog 2023
                                                                                                        Das waren wieder ein paar ganz großartige Tage auf Athos! Ich fühle mich da auch zunehmend wohler. Beim ersten Mal war mir alles etwas fremd aber es hat mir sehr gut gefallen. Beim nächsten Mal kannte ich schon das eine oder andere aber diesmal war es wie heimkommen: Schon in Thessaloniki wusste ich wo ich hinmuss und der Weg zur Halbinsel war mir bekannt und ich empfand ihn als vertraut. Auf der Halbinsel selber war es dann so, als käme ich schon seit Jahren hier her: Alles war mir vertraut und ich habe mich rundum wohl gefühlt! Bis auf die Sprache, bei der ich keinen einzigen Satz verstehe. Aber bei der Kommunikation mit den Mönchen war die Sprache in der Regel kein Hindernis. Ich konnte mich auf Englisch, Französisch oder Deutsch mit vielen Beteiligten unterhalten. Bis auf die Ausnahmen, die nur griechisch gesprochen haben. Das war leider meist eher auf der Halbinsel der Fall. Und da haben mir meine Reisebegleiter bereitwillig übersetzt. An dieser Stelle nochmal ein sehr herzliches Dankeschön an dieser Stelle.
                                                                                                        Die Landschaft und die Kultur auf Athos haben mich wieder in ihren eigenen Bann gezogen. Irgendwie ist das anders als wo anders. Ich habe sowas bisher noch nicht so oft erlebt. Z.B. das Ritual der Anreise mit dem ‚letzten Abendmahl‘ vor der Einreise oder die Reise durch Griechenlands unbekannte Regionen nach der Ausreise von Athos haben mich wieder völlig begeistert. Die Menschen dort habe ich wieder als sehr aufgeschlossen und herzlich kennen gelernt. Die Landschaft ist erfrischend anders und die Reiseerlebnisse sehr überzeugend. Und Athos selber mit seiner grandiosen Bergwelt und seinen monumentalen Klöstern ist ein eigenes Kapitel für sich. Das hautnahe Erlebnis religiöser Geschichte und die tiefgreifenden Unterhaltungen mit den Mönchen haben dieser Athosreise wieder ihren eigenen Stempel aufgedrückt. Ich habe in Europa schon viel gesehen – man sehe sich als Referenz meine diversen Reiseberichte an, die sicher keine vollständiges aber repräsentatives Bild vermitteln – aber Athos ist ganz anders und sehr besonders! Ich hoffe, ich war hier nicht das letzte Mal!
                                                                                                        Einzig stört mich in diesem Gesamtbild die abwehrende Haltung gegenüber dem weiblichen Geschlecht. Das basiert auf alten Wurzeln, die es auch in der katholischen Kirche gibt. Dort werden sie zwar Stück für Stück reduziert, sind aber deutlich tiefgreifender als auf der Halbinsel bzw. im orthodoxen Glauben! Im orthodoxen Glauben darf jeder heiraten. Nur für höchste, religiöse Ämter wird ein Zölibat gewünscht aber nicht zwingend gefordert. Nur darf die Partnerin nicht nach Athos einreisen. Aber jeder Geistliche darf im orthodoxen Glauben mit einer Partnerin zusammenleben. Nur wenige Ämter sind ihm dann verwehrt. Ein normaler Priester oder Pfarrer ist davon nicht betroffen wie in der katholischen Kirche. Nur wer nach Athos geht ist Beschränkungen bei der Reisebegleitung unterworfen. Eine Einreise selber wird ihm aber nie verwehrt – auch wenn er verheiratet ist. Das ist schon deutlich offener als es die katholische Kirche heute ist. Dabei haben beide die gleichen Wurzeln. Ich habe einen Priester in höherem Amt auf Athos kennen gelernt, der verheiratet war und Kinder hat. Seine Frau war gestorben und seine Kinder ausgezogen. Er ist dann nach Athos gezogen und konnte dort uneingeschränkt jedes Amt bekleiden. Ich würde mir wünschen, dass die katholische Kirche in dieser Richtung auch so offen wäre. Die evangelische hat da meines Wissens weniger Probleme mit dem Thema. Das sind aber Themen, die meine Begeisterung für die Region nur wenig tangieren, sondern eher die Sicht auf unsere Gesellschaft! Und hier hinterlässt die katholische Kirche deutlich tiefere Spuren in der Gesellschaft als es die abgeschlossene Mönchsrepublik Athos tut – Zumindest in meinen Augen! Das Leben im orthodoxen Glauben ist deutlich weniger Einschränkungen in Bezug auf das weibliche Geschlecht ausgesetzt als dem in der katholischen Kirche! Nur eben auf Athos selber.​

                                                                                                        Kommentar


                                                                                                        • EbsEls
                                                                                                          Erfahren
                                                                                                          • 23.07.2011
                                                                                                          • 436
                                                                                                          • Privat


                                                                                                          #53
                                                                                                          Danke!
                                                                                                          Ein wunderbarer Bericht.
                                                                                                          Bei mir war es 2019 nur das "Damenprogramm" draußen auf dem Schiff.
                                                                                                          Und in der Tat ...
                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Mazedonien_0055.jpg Ansichten: 0 Größe: 488,8 KB ID: 3269222 Olympiada
                                                                                                          ... die ganze Gegend ist schön authentisch.
                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Mazedonien_0091.jpg Ansichten: 0 Größe: 113,5 KB ID: 3269221
                                                                                                          Zuletzt geändert von EbsEls; 15.07.2024, 19:39.
                                                                                                          Viele Grüße aus Thüringen (oder von Sonstwo)
                                                                                                          Eberhard Elsner

                                                                                                          Kommentar