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Land: Schottland
Reisezeit: April 2009
Region/Kontinent: Nordeuropa
Wie jedes Jahr im April war es auch 2009 wieder an der Zeit für einen Schottland-Trip.
Nachdem mein letzter Reisebericht (Eigenwerbung) ja einigermaßen wohlwollend aufgenommen wurde, freue ich mich, hier die Fortsetzung zu liefern.
Im Unterschied zu letztem Mal konnte ich diesesmal Swen rechtzeitig Bescheid geben, und so waren wir beide einigermaßen vorbereitet.
Los gehts:
06.04.2009
Dank meiner Mutter erreichen wir pünktlich und mit vollen Bäuchen den Flughafen Hahn (das "Frankfurt" lasse ich aus geographischen Gründen mal weg). Hier haben wir noch genug Zeit uns mit Tabak und sonstigen Dingen einzudecken, welche trotz sensationellem Pfund-Kurs in Deutschland einfach billiger sind.
Um 10:40 Uhr heben wir dann auch pünktlich ab und haben gleich die erste Änderung zum sonstigen "Schottland-wie-kommen-wir hin". Wir fliegen nämlich nach Edinburgh und nicht nach Glasgow! NIE wieder der Prestwick-Campingplatz
Tja, doch in Edinburgh beginnt dann der typische Bus-Streß!
1,5h bis Glasgow, 3h bis Fort William. Die arme Omi die sich neben uns eine halbe Stunde lang ihres Essens entledigt kann man bei der Fahrweise nur zu gut erstehen. Kurz bevor mein Blick nach einer Tüte immer verzweifelter wird erreichen wir jedoch Fort William.
Nachdem wir Fort William seit letztem April wie unsere Westentasche kennen, gehen wir lieber gleich ins "Mac Backpackers". Es ist immer wieder spannend welcher Typ dort aktuell sein halbes Jahr an der Rezeption absitzt. Diesesmal ist es ein ca 20 jähriger Neuseeländer, der fröhlich in die Töpfe rülpst und sich abends versucht an die (weiblichen) Gäste ranzumachen.
Gegen 22:00 Uhr kuscheln wir uns nach einigen Lager&Pasta in altbekannte Betten.
07.04.2009
Fort William... wir haben bis 14:00 Uhr Zeit und müssen doch nur Gas kaufen...
Ich glaube ich habe in noch keiner anderen Stadt der Welt soviel Zeit totgeschlagen! Naja, aus Langeweile kaufen wir halt einfach extrem viel Gas (2x mittel, 1x klein... 1x klein hätte im Nachhinein gereicht
).
Pünktlich fährt uns der Citylink auf die Isle of Skye, wo wir um 16:50 Uhr auch am Sligachan Campsite ankommen.
Dann mein erstes "Juchhu-Erlebnis": Campsite Closed till easter. Ist zwar nur noch ein paar Tage, aber das bringt auch nix. Also mal ab ins Hotel nebendran (das einzige Haus im Umkreis!) und nachfragen.
Wie immer haben wir Glück und der (wie immer) betrunkene Schotte am Tresen ist der Inhaber des Platzes. Wir dürfen umsonst campen und meine Frage, ob wir Schlüssel für die Toiletten bekommen, wird mit irgendeinem Laut (Witz?) beantwortet, so dass wir uns entschliesen es einfach den Schafen auf dem Platz nachzumachen.

Nach einem guten Burger und noch mehr Pints (und einem guten Lagavulin) konnten wir auch neben der Straße gut einschlafen.
08.04.2009
Seit ich 2006 das erste Mal in den Cullins war, war es mein Traum, einmal durchs Glen Sligachan zu wandern und dann die Black Cullins an der Küste nördlich zu umrunden um in Glen Brittle zu campen. Nachdem ich jedoch in KEINEM Forum irgendwelche Wandererfahrung zu diesem Weg gefunden habe (nur irgendwelche britischen Bergsteiger, die den Weg als "not so easy" bezeichneten), entschieden wir uns für eine leichtere Variante zum Einlaufen: durchs Glen Sligachan zur Camasunary Bothy und von dort nach Elgol.
Nach einer deftigen Portion Griesbrei mit Schokopulver und getrockneten Kirschen gings los (irgendwie musste ich bei der Ansicht der Pampe wieder an die alte Dame aus dem Bus denken)...


Das Glen führt zwischen den südlichen Red Cullins und den nördlichen Black Cullins hindurch und bietet einige sagenhafte Landschaften:

Nach einigen Stunden (wir wandern GEMÜTLICH!!! Ist ja Urlaub
) kamen wir zur Camasunary Bucht.

Hier stehen nur 2 Häuser. Ein verlassen wirkendes (Ferien?-)Haus und die Bothy am anderen Ende der Bucht. Alles auf einer riesigen Wiese, die jedoch recht dreckig ist durch angeschwemmten Müll. Irgendwann übersieht man den jedoch und erfreut sich an einer herrlichen Aussicht!


Die Bothy selbst ist eine der schönsten Unterkünfte. Zu unserem Glück waren wir auch die ganze Nacht alleine. Laut Gästebuch scheinen aber auch häufiger ganze Schulklassen dort zu nächtigen und an Feiertagen ist es anscheinend die reinste Disco. Den gewissen Kick geben einem die Spuk-Geschichten aus dem Internet
.

Irgendein guter Geist hat jedoch eine Dose Tennents dort gelassen, so das wir nicht nur unseren 0,4l Whisky hatten, sondern zum Abendessen sogar noch etwas Bier trinken konnten!
09.04.2009
Nach einem "tollen" Frühstück

stand dann der Küstenpfad nach Elgol an. Von dort wollten wir um 16:00 Uhr den Bus nach Broadford bekommen. Laut Infos von 4 Belgiern vom Vortag bräuchte man ca 1,5 h. Nachdem ich im Netz mal gelesen hatte, dass der Weg recht hart sein soll, war ich etwas verwundert. Dennoch liesen wir uns beim Frühstück gemütlich Zeit um dann in voller Rüstung in den Regen zu laufen.

Tja, und dann der Küstenpfad...
Wie schon gesagt hatte ich mal gelesen, dass man ihn nicht unterschätzen soll, aber was uns bei Regen und HEFTIGEM Wind (später dazu mehr) erwartete war irgendwie nichtmehr schön! Insbesondere wenn man wie ich unter (ganz) leichter Höhenangst leidet.
Nachdem wir an einem Walskelett vorbei waren (warum haben wir davon eigentlich kein Foto gemacht???
) ging der Weg zügig die Küste hoch. Gleich zu Beginn standen einige waghalsige Kletterpartien an, doch dachte ich danach wäre alles überstanden.

Doch dann ging der Wind richtig los (und Swens Regenüberzug flog auf und davon. Wenn also jemand irgendwo auf Sky oder im Atlantik nen orangenen Lowe Alpine Fetzen sieht...) und der Pfad ging IMMER an der Klippe entlang. 20cm breiter aufgeweichter Schlammweg und DIREKT rechts 10-20 Meter Steilküste. Schade das man das nicht richtig fotografieren kann, aber an den übelsten Stellen wollten wir eh nicht Fotopäuschen machen.



Es kann gut sein, dass der Weg bei Windstille und Trockenheit ok ist, aber generell sollte man es sich überlegen! Im Nachhinein würde ich von Camasunary lieber den anderen Weg nach Kilmarie (?) nehmen (über den Sattel im Süden). Als wir in Elgol ankamen waren wir auf alle Fälle etwas fertig (ich eher kurz vorm Koller) und hatten gute 3,5h gebraucht. Im weiteren Verlauf des Urlaubs bestätigten uns dann auch viele schottische Wanderer, dass der Elgol-Weg ein "Schönwetterweg" sei.
Naja, wir kamen dennoch in Elgol an und gönnten uns einen guten Kaffee im kleinen Cafe. Ist ziemlich Öko dort und der Besitzer (ca 45, lange graue geflochtene Haare) erinnerte uns total an Tim Robbins in "High Fidelity"!
Nach Broadford ging es auch ohne Probleme (wobei der Bus anscheinend KEINE Stoßdämpfer hatte und einem etwas flau im Magen wurde
. Irgendwie schein ich mich zu wiederholen... es gab auch Momente im Urlaub wo unser Magen echt ok wahr!), und der Bus nach Armadale kam ebenfalls pünktlich. Geplant war um 18:40 Uhr nach Mallaig überzusetzen, und dort im reservierten Backpackers Hostel zu übernachten. Doch schon im Bus kam die Mitteilung, dass alle Fähren auf Grund des Sturmes (ich sagte ja ich komme nochmal auf den Wind zurück
) ausfallen würden.
Interessant war es, dass ALLE diese NATURGEGEBENE Unannehmlichkeit akzeptierten, nur die 5köpfige deutsche Familie lies es sich nicht nehmen, den armen Typen am Pier kräftig anzuschnautzen und eine Überfahrt zu verlangen. Schließlich hatten sie diese ja schon bezahlt und ein Hotel in Mallaig gebucht
Da es wahrlich stürmte entschieden wir uns in Armadale ins Hotel zu gehen. War zwar recht teuer, aber so eine Badewanne und anspruchsvolles britisches Fernsehen hat schon was
.
To be continued...
Reisezeit: April 2009
Region/Kontinent: Nordeuropa
Wie jedes Jahr im April war es auch 2009 wieder an der Zeit für einen Schottland-Trip.
Nachdem mein letzter Reisebericht (Eigenwerbung) ja einigermaßen wohlwollend aufgenommen wurde, freue ich mich, hier die Fortsetzung zu liefern.
Im Unterschied zu letztem Mal konnte ich diesesmal Swen rechtzeitig Bescheid geben, und so waren wir beide einigermaßen vorbereitet.
Los gehts:
06.04.2009
Dank meiner Mutter erreichen wir pünktlich und mit vollen Bäuchen den Flughafen Hahn (das "Frankfurt" lasse ich aus geographischen Gründen mal weg). Hier haben wir noch genug Zeit uns mit Tabak und sonstigen Dingen einzudecken, welche trotz sensationellem Pfund-Kurs in Deutschland einfach billiger sind.
Um 10:40 Uhr heben wir dann auch pünktlich ab und haben gleich die erste Änderung zum sonstigen "Schottland-wie-kommen-wir hin". Wir fliegen nämlich nach Edinburgh und nicht nach Glasgow! NIE wieder der Prestwick-Campingplatz

Tja, doch in Edinburgh beginnt dann der typische Bus-Streß!
1,5h bis Glasgow, 3h bis Fort William. Die arme Omi die sich neben uns eine halbe Stunde lang ihres Essens entledigt kann man bei der Fahrweise nur zu gut erstehen. Kurz bevor mein Blick nach einer Tüte immer verzweifelter wird erreichen wir jedoch Fort William.
Nachdem wir Fort William seit letztem April wie unsere Westentasche kennen, gehen wir lieber gleich ins "Mac Backpackers". Es ist immer wieder spannend welcher Typ dort aktuell sein halbes Jahr an der Rezeption absitzt. Diesesmal ist es ein ca 20 jähriger Neuseeländer, der fröhlich in die Töpfe rülpst und sich abends versucht an die (weiblichen) Gäste ranzumachen.
Gegen 22:00 Uhr kuscheln wir uns nach einigen Lager&Pasta in altbekannte Betten.
07.04.2009
Fort William... wir haben bis 14:00 Uhr Zeit und müssen doch nur Gas kaufen...
Ich glaube ich habe in noch keiner anderen Stadt der Welt soviel Zeit totgeschlagen! Naja, aus Langeweile kaufen wir halt einfach extrem viel Gas (2x mittel, 1x klein... 1x klein hätte im Nachhinein gereicht

Pünktlich fährt uns der Citylink auf die Isle of Skye, wo wir um 16:50 Uhr auch am Sligachan Campsite ankommen.
Dann mein erstes "Juchhu-Erlebnis": Campsite Closed till easter. Ist zwar nur noch ein paar Tage, aber das bringt auch nix. Also mal ab ins Hotel nebendran (das einzige Haus im Umkreis!) und nachfragen.
Wie immer haben wir Glück und der (wie immer) betrunkene Schotte am Tresen ist der Inhaber des Platzes. Wir dürfen umsonst campen und meine Frage, ob wir Schlüssel für die Toiletten bekommen, wird mit irgendeinem Laut (Witz?) beantwortet, so dass wir uns entschliesen es einfach den Schafen auf dem Platz nachzumachen.

Nach einem guten Burger und noch mehr Pints (und einem guten Lagavulin) konnten wir auch neben der Straße gut einschlafen.
08.04.2009
Seit ich 2006 das erste Mal in den Cullins war, war es mein Traum, einmal durchs Glen Sligachan zu wandern und dann die Black Cullins an der Küste nördlich zu umrunden um in Glen Brittle zu campen. Nachdem ich jedoch in KEINEM Forum irgendwelche Wandererfahrung zu diesem Weg gefunden habe (nur irgendwelche britischen Bergsteiger, die den Weg als "not so easy" bezeichneten), entschieden wir uns für eine leichtere Variante zum Einlaufen: durchs Glen Sligachan zur Camasunary Bothy und von dort nach Elgol.
Nach einer deftigen Portion Griesbrei mit Schokopulver und getrockneten Kirschen gings los (irgendwie musste ich bei der Ansicht der Pampe wieder an die alte Dame aus dem Bus denken)...


Das Glen führt zwischen den südlichen Red Cullins und den nördlichen Black Cullins hindurch und bietet einige sagenhafte Landschaften:

Nach einigen Stunden (wir wandern GEMÜTLICH!!! Ist ja Urlaub


Hier stehen nur 2 Häuser. Ein verlassen wirkendes (Ferien?-)Haus und die Bothy am anderen Ende der Bucht. Alles auf einer riesigen Wiese, die jedoch recht dreckig ist durch angeschwemmten Müll. Irgendwann übersieht man den jedoch und erfreut sich an einer herrlichen Aussicht!


Die Bothy selbst ist eine der schönsten Unterkünfte. Zu unserem Glück waren wir auch die ganze Nacht alleine. Laut Gästebuch scheinen aber auch häufiger ganze Schulklassen dort zu nächtigen und an Feiertagen ist es anscheinend die reinste Disco. Den gewissen Kick geben einem die Spuk-Geschichten aus dem Internet


Irgendein guter Geist hat jedoch eine Dose Tennents dort gelassen, so das wir nicht nur unseren 0,4l Whisky hatten, sondern zum Abendessen sogar noch etwas Bier trinken konnten!
09.04.2009
Nach einem "tollen" Frühstück

stand dann der Küstenpfad nach Elgol an. Von dort wollten wir um 16:00 Uhr den Bus nach Broadford bekommen. Laut Infos von 4 Belgiern vom Vortag bräuchte man ca 1,5 h. Nachdem ich im Netz mal gelesen hatte, dass der Weg recht hart sein soll, war ich etwas verwundert. Dennoch liesen wir uns beim Frühstück gemütlich Zeit um dann in voller Rüstung in den Regen zu laufen.

Tja, und dann der Küstenpfad...
Wie schon gesagt hatte ich mal gelesen, dass man ihn nicht unterschätzen soll, aber was uns bei Regen und HEFTIGEM Wind (später dazu mehr) erwartete war irgendwie nichtmehr schön! Insbesondere wenn man wie ich unter (ganz) leichter Höhenangst leidet.
Nachdem wir an einem Walskelett vorbei waren (warum haben wir davon eigentlich kein Foto gemacht???


Doch dann ging der Wind richtig los (und Swens Regenüberzug flog auf und davon. Wenn also jemand irgendwo auf Sky oder im Atlantik nen orangenen Lowe Alpine Fetzen sieht...) und der Pfad ging IMMER an der Klippe entlang. 20cm breiter aufgeweichter Schlammweg und DIREKT rechts 10-20 Meter Steilküste. Schade das man das nicht richtig fotografieren kann, aber an den übelsten Stellen wollten wir eh nicht Fotopäuschen machen.



Es kann gut sein, dass der Weg bei Windstille und Trockenheit ok ist, aber generell sollte man es sich überlegen! Im Nachhinein würde ich von Camasunary lieber den anderen Weg nach Kilmarie (?) nehmen (über den Sattel im Süden). Als wir in Elgol ankamen waren wir auf alle Fälle etwas fertig (ich eher kurz vorm Koller) und hatten gute 3,5h gebraucht. Im weiteren Verlauf des Urlaubs bestätigten uns dann auch viele schottische Wanderer, dass der Elgol-Weg ein "Schönwetterweg" sei.
Naja, wir kamen dennoch in Elgol an und gönnten uns einen guten Kaffee im kleinen Cafe. Ist ziemlich Öko dort und der Besitzer (ca 45, lange graue geflochtene Haare) erinnerte uns total an Tim Robbins in "High Fidelity"!
Nach Broadford ging es auch ohne Probleme (wobei der Bus anscheinend KEINE Stoßdämpfer hatte und einem etwas flau im Magen wurde


Interessant war es, dass ALLE diese NATURGEGEBENE Unannehmlichkeit akzeptierten, nur die 5köpfige deutsche Familie lies es sich nicht nehmen, den armen Typen am Pier kräftig anzuschnautzen und eine Überfahrt zu verlangen. Schließlich hatten sie diese ja schon bezahlt und ein Hotel in Mallaig gebucht

Da es wahrlich stürmte entschieden wir uns in Armadale ins Hotel zu gehen. War zwar recht teuer, aber so eine Badewanne und anspruchsvolles britisches Fernsehen hat schon was

To be continued...
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