[DE, FR, CH, AT, IT] Bonn nach Bozen – by fair means 2010

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  • hosentreger
    Fuchs
    • 04.04.2003
    • 1406

    • Meine Reisen

    #21
    AW: [DE, FR, CH, AT, IT] Bonn nach Bozen – by fair means 2010

    Zitat von sebastian75 Beitrag anzeigen
    ...Aber im Februar erstmal 3 Wochen in die Rockies....
    Nix für ungut, aber ist das zu der Zeit nicht eher was für Skifahrer

    hosentreger
    der den Bodensee-Königssee-Radwegeführer auch schon neben sich liegen hat, aber sich in diesem Jahr wohl an einigen Pässen versuchen will (Kempten - Landeck - Meran - Bozen - Brenner - Innsbruck - Kempten, sog kleine Alpenrunde)
    Neues Motto: Der Teufel ist ein Eichhörnchen...

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    • sebastian75
      Erfahren
      • 27.08.2007
      • 280

      • Meine Reisen

      #22
      AW: [DE, FR, CH, AT, IT] Bonn nach Bozen – by fair means 2010

      Zitat von hosentreger Beitrag anzeigen
      Nix für ungut, aber ist das zu der Zeit nicht eher was für Skifahrer

      [/SIZE]
      Dann passt das ja.

      Zitat von hosentreger Beitrag anzeigen

      der den Bodensee-Königssee-Radwegeführer auch schon neben sich liegen hat, aber sich in diesem Jahr wohl an einigen Pässen versuchen will (Kempten - Landeck - Meran - Bozen - Brenner - Innsbruck - Kempten, sog kleine Alpenrunde)
      Also mit dem Gepäck das wir dabei hatten würde ich ungern einen Alpenpass fahren. Da hätte ich vor der Abfahrt ja noch mehr Bedenken als vor dem Anstieg. Aber mit leichtem Gepäck bestimmt eine geile Sache.

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      • sebastian75
        Erfahren
        • 27.08.2007
        • 280

        • Meine Reisen

        #23
        Konstanz– Lindau

        20. Juli

        Konstanz– Lindau

        Wegstrecke 86km / Durchschnittsgeschwindigkeit 19km/h


        In Konstanz geraten wir morgens direkt in die Zweirad Rushhour. In der Gegend des Sea-Life Aquariums sehen wir vor lauter Park und Wegen den Radweg nichtmehr, doch bald finden wir ihn erneut und radeln am Seeufer entlang in Richtung Südosten.



        Der Radweg verläuft zeitweise parallel zur einer Bahntrasse, was einige Querungen mitbringt. An Romanshorn, Arbon und Rorschach vorbei geht es zum „Alten Rhein“. Bei Rheineck wird dieser gequert und wir befinden uns nun in Österreich. Etwas später wir der echte Rhein nochmal überquert und kurz vor Bregens die Bregrenzer Ach. Da wir heute nur noch bis Lindau wollen nutzen wir diesen Fluss um den Staub der Straße abzuwaschen und uns ein wenig zu erfrischen. Das Wasser ist kühl und die Strömung stark. Erfrischt und gestärkt nehmen wir den letzten Abschnitt bis Lindau in Angriff.

        Unser Kartenmaterial reicht leider nur bis Bregenz und so müssen wir die letzen 1 ½ Tage im „Blindflug“ zurücklegen. Da kommt es uns nur gelegen, als wir kurz vor dem Campingplatz ein Schild erspähen auf dem der Bodensee – Königssee ausgeschildert ist. Jetzt wissen wir wenigstens wo es morgen weiter geht.

        Der Campingplatz in Lindau ist der teuerste und vollste auf unsere Tour. Wir quetschen unser Zelt auf eine winzige Parzelle und, wer hätte es gedacht, gehen direkt mal eine Runde schwimmen. Das Bad im Bodensee entschädigt für die Flüchtlingslager-Atmosphäre und nach dem Abendessen lassen wir den Abend im Biergarten des Campingplatzes ausklingen. In selbigen laben wir uns an exquisitem Most, während sich äußert aufdringliche Mückenschwärme an uns laben.
        Angesichts der morgigen, letzten Etappe gehen wir bereits ein wenig wehmütig zu Bett.

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        • sebastian75
          Erfahren
          • 27.08.2007
          • 280

          • Meine Reisen

          #24
          Lindau - Sonthofen

          21. Juli

          Lindau - Sonthofen

          Wegstrecke ca. 70-85km / Durchschnittsgeschwindigkeit zuwenig km/h


          Morgens entledigen wir uns direkt mal des überflüssigen Ballastes. Alles was an Verbrauchsmaterial nicht mehr gebraucht wird, wir entweder verfuttert oder entsorgt.

          Wir wissen ja bereits wo es langgeht erreichen bald wieder den Bodensee – Königssee Wegweiser.
          Der See ist bald außer Sicht und durch ein schattiges Wäldchen radeln wir Richtung Oberstaufen. Nachdem das Wetter die letzen Tage gnädig zu uns war und Sonne mit angenehmen Temperaturen an der Tagesordnung waren, wird der heutige Tag schwüler und heißer als uns lieb ist.
          Die Wegstrecke trägt dazu bei, dass sich unsere Wasserflaschen stetig leeren.

          Der Weg windet sich ständig nach oben, um immer wieder die, in rasanten Abfahrten, mühsam erstrampelte Höhe zu vernichten. Das „Voralpenland“ ist wunderschön und der weg verläuft abwechslungsreich durch Dörfer, Wiesen und Wälder.
          Irgendwann verlieren wir den Radweg und landen auf einer schwerbefahrenen Landstraße. Doch bergab können wir mit dem Verkehr relativ lässig mitschwimmen. Die ständigen Anstiege zerren zwar an den Kräften, doch die Abfahrten belohnen und motivieren uns dann jedes Mal wieder.



          Nach einem besonders zähen Anstieg, der auch den höchsten Punkt der Radtour darstellt, gönnen wir uns eine Rast in der Mittagssonne, doch schnell haben uns Bremsen ausfindig gemacht und zwingen uns zu unfreiwilliger Bewegung während unserer Pause.



          Nachdem wir Oberstaufen erreicht haben sind wir auf einem absoluten Motivationshoch. Nun geht es gefühlt nur noch bergab und so erreichen wir zügig den Alpsee.
          Auf Schotterpisten nähern wir uns mit jeder Pedalumdrehung immer weiter unserem Ziel. Die Sonne knallt vom Himmel und es wird immer schwüler. Da kommt uns die Iller gerade recht. In den eiskalten Fluten genehmigen wir uns eine kurze aber effektive Erfrischung.



          Jetzt ist es nicht mehr weit und wir sind bald in Sonthofen. In diesem Jahr war ich bereits zweimal in Sonthofen und so sind die üblichen Pensionen und Hotels zum Übernachten schnell abgeklappert. Doch irgendwie ist nichts Vernünftiges zu finden. Die Fussgängerzone von Sonthofen wir gerade umgebaut und so ist es sehr laut und ungemütlich.

          Im Gasthaus zum Löwen finden wir schließlich ein gutes und günstiges Zimmer. Das angeschlossene Restaurant ist, für mich persönlich, eh die Referenz was gutes und günstiges Essen in Sonthofen angeht. Wir feiern den erfolgreichen Abschluss unseres Urlaubes und wie jeden Abend schaufeln wir die Kalorien nur so in uns hinein. Obwohl wir am frühen Abend reichlich gegessen haben, danach in der Eisdiele waren, ziehen wir nachts wieder los um noch schnell einen Döner zu futtern.

          Das schwüle Wetter hat sich inzwischen in einem phänomenalen Gewitter entladen, die erhoffte Abkühlung bleibt aber vorerst noch aus.

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          • sebastian75
            Erfahren
            • 27.08.2007
            • 280

            • Meine Reisen

            #25
            Ruhetag

            22. Juli

            Sonthofen

            Der heutige Tag steht unter dem Motto Ruhetag, Akkus aufladen, Reiseproviant organisieren und Mitreisende kennenlernen.

            Morgens verlassen Lars und ich das Gasthaus und radeln zu Christians Eltern.

            Dort werden wir herzlichst empfangen. Bald treffen auch meine Reisegefährten für die Alpenüberquerung ein. Sarah und Thomas sind aus Edinburgh eingeflogen, Christian ist aus dem Rheinland angereist und hat meinen Rucksack im Gepäck.

            Im Garten unserer Gastgeber werden wir nach Strich und Faden verwöhnt. Gulasch zum Mittag, selbstgebackener Kuchen und abends wird der Grill angeworfen.
            Allerdings wollen unsere Rucksäcke noch mit Proviant gefüllt werden und so müssen wir zwischen dem Schlemmen nochmal zum Supermarkt laufen.

            Im Gang mit Müsli und Trockenobst kommt es zu einer ersten Grundsatzdiskussion über den Reiseproviant.
            Auf die Frage welche Müsliriegel wir kaufen sollen antworte ich vorschnell: „…Wenn Müsliriegel, dann nur mit Männerobst – also Banane und Schoko!“
            Zack, schon habe ich den Chauvi-Stempel verpasst bekommen. Beim der Auswahl des Gipfelschnapses sind wir uns dafür rascher einig. Die Schotten haben drei verschieden Sorten des schottischen Nationalgetränks dabei – da rundet eine kleine Flasche Büffelgrasvodka das Portfolio ab.
            Landjäger und Obst ergänzen den Diätplan.

            Das Wetter bleibt weiterhin sehr schwül und es regnet und Gewittert immer wieder. Der Wetterbericht sagt für die nächsten Tage eine deutliche Abkühlung vorher und sind ein wenig beunruhigt was Petrus für uns die nächsten Tage bereithält.

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            • sebastian75
              Erfahren
              • 27.08.2007
              • 280

              • Meine Reisen

              #26
              Fazit der Radtour

              In Sonthofen endet die gemeinsame Radtour von Lars und mir. Der Tacho zeigt in Sonthofen angekommen kanpp unter 1000km, und wir müssen uns arg zusammenreißen um nicht noch eine kurze Runde um die Stad zu drehen.

              Die Strecke war unheimlich abwechslungsreich und schön, wobei mein persönliches Lieblingstück eigentlich die letzte Ettape auf dem Bodensee - Königssee Radweg war.

              Lars hat sich als zuverlässiger und lustiger Reisepartner erwiesen, wofür ich ihm auch nochmal danken möchte. Da freue ich mich doch direkt auf das Projekt Bodensee - Königssee.

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              • sebastian75
                Erfahren
                • 27.08.2007
                • 280

                • Meine Reisen

                #27
                Alpenüberquerung E5 - Teaser

                Leider habe ich jetzt nichtmehr geschafft den Bericht vor meinem Urlaub zu beenden. Die letzen 8 Etappen mit der Alpenüberquerung auf dem E5 folgen im März.

                Als kleiner Teaser hier schon einige Bilder:





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                • sebastian75
                  Erfahren
                  • 27.08.2007
                  • 280

                  • Meine Reisen

                  #28
                  Obersdorf – Kemptner Hütte

                  Alpenüberquerung

                  23. Juli

                  Obersdorf – Kemptner Hütte

                  Die Vorfreude auf die bevorstehende Tour holt uns heute früh aus den Federn. Das Wetter sieht ist durchwachsen und der Wetterbericht für die nächsten Tage verspricht eine deutliche Abkühlung. So tausche ich noch schnell meine Gore Paclite Regenhose aus meinem Rucksack gegen die WHW-geprüfte Bergans Rask. Eine kluge Entscheidung wie sich später herausstellt.

                  Doch erstmal bleibt es trocken. Von Christans Vater werden wir, nach einem kurzen Halt beim Bäcker, zum Parkplatz zwischen Oberstdorf und Spielmansau gefahren.
                  Es folgt eine kurze Verabschiedung und schon wandern wir los.



                  Es geht vorbei an Weiden und Wiesen. Hinter dem Hof Spielmansau beginnt das Gelände langsam alpiner zu werden. Zur Kemptener Hütte geht es nun stetig bergauf.
                  Das Wetter entschließt sich nun alle Schleusen zu öffnen. Von oben prasselt der Regen auf uns herab, doch die immer noch hohen Temperaturen und der Anstieg sorgen dafür, dass wir trotz, oder gerade wegen Goretex und Co klitschnass sind. Doch was Wasser kommt auch von unten. Die Wege verwandeln sich in kleine Flüsse und so sind die Schuhe auch schnell nass.
                  An einer kleinen Kapelle hält der Regen kurz inne und wir nutzen dies für eine Rast. Doch der Regen beginnt bald von neuem und so machen wir uns zügig auf in Richtung Hütte.
                  Wir eilen schnell in die Hütte und beziehen quartier. Unsere Kleidung hängen wir in den Trockenraum, der den Namen allerdings nicht wirklich verdient hat. Aufgrund der Witterung und der Belegung der Hütte platzt dieser schnell aus allen Nähten.
                  Der Abend auf der Hütte wird trotzdem sehr schön. Bei riesigen Portionen und einem kühlem Bier wächst unsere Wandergruppe schnell zusammen.

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                  • sebastian75
                    Erfahren
                    • 27.08.2007
                    • 280

                    • Meine Reisen

                    #29
                    Kemptner Hütte - Zams

                    24. Juli

                    Kemptner Hütte – Zams

                    Nach unserer ersten Nacht im Schlaflager brechen wir, genau wie alle anderen, in aller Frühe auf. Die Klamotten und Schuhe sind über nach kein bisschen getrocknet. Da es aber bereits wieder regnet ist das nun auch egal. Wir ziehen also die nassen Klamotten an, Regensachen drüber und los.

                    Der kurze Aufstieg zum Mädeljoch sorgt dafür, dass uns wieder warm wird. Oben am Joch erwartet uns leichter Graupel. Die höheren Hänge und Gipfel sind sogar leicht gepudert. Ein gelbes Schild verkündet, dass wir die BRD nun verlassen und uns fortan in Österreich befinden.
                    Der Abstieg verläuft durch einen kleinen Gebirgsbach, der zufälligerweise kongruent mit dem Wanderweg ist. Der tosende Sims-Wasserfall entschädigt allerdings für die triste Witterung.
                    Wir kommen bald wieder in bewaldete Zonen und erreichen ohne weiter Pausen Holzgau. Dort kehren wir erstmal ein und genehmigen uns ein ordentliches Frühstücksbuffet.



                    Eigentlich führt die heutige Etappe von Holzgau weiter zur Memminger Hütte. Doch die Aussicht auf einen Tag Wandern im strömenden Regen ist nicht gerade verlockend. Wir beraten kurz bei Kaffee und Organgensaft und kommen zum Ergebnis, dass dies eine Genusswanderung seien soll. Also besteigen wir den Bus und gelangen nach schließlich nach Zams.

                    Ins Zams beziehen wir in einer netten Pension quartier, werden mit einem Obstler zum Aufwärmen begrüßt und können unsere Kleidung und Schuhe im Heizungskeller trocknen. Nach einer leckeren Pizza verbringen wir eine erholsame Nacht in dicken Daunendecken.

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                    • sebastian75
                      Erfahren
                      • 27.08.2007
                      • 280

                      • Meine Reisen

                      #30
                      Zams – Braunschwaiger Hütte

                      25. Juli

                      Zams – Braunschwaiger Hütte

                      Heute stehen wir früh auf und genießen erstmal ein reichhaltiges und leckeres Frühstück. Im Heizungskeller unserer Wirtin warten unsere Wanderschuhe, die seit zwei Tagen zum ersten mal wieder trocken sind.
                      Nachdem wir es gestern mit dem wandern nicht so genau genommen haben steht heute unser Entschluss einen zünftigen Wandertag hinzulegen. Wir wollen die erste Seilbahn von Zams auf den Krahberg nehmen. Um unseren Entschluss nicht direkt über Bord zu werfen zu müssen kommt legen wir die kurze Strecke zur Seilbahn im Laufschritt zurück. Naja, wer bummelt muss halt mit Frühsport dafür büßen.

                      Die Seilbahn katapultiert uns ohne Anstrengung 1500 hm Richtung Gipfel. Kaum verlassen wir die Gipfelstation beginnt das Wetter bereits umzuschlagen. Es windet, leichter Schneeregen setzt ein und Wolken beginnen uns die Sicht zu nehmen. Wir entschließen uns deshalb den Panoramaweg unterhalb des Gipfels zu nehmen. Diese Entscheidung erweist sich als goldrichtig. Während der Gipfelgrat ständig im Nebel liegt haben wir Glück und bekommen sogar ein wenig Sonne ab. Das Wetter hat schließlich ein Einsehen, klart immer mehr auf und gibt eine schöne Sicht auf das Tal frei.




                      Wir passieren die Larcher Alm und steigen durch einen Pfad im Wald hinunter bis nach Wenns.



                      Dort müssen wir nicht lange warten. Schon bald erscheint der Postbus und bringt uns nach Mittelberg. Die einstündige Fahrt durch das Pitztal nutzen wir für eine kleine Brotzeit im Bus.



                      Vor uns liegt ein Tal in dem wir nun in ca. drei Stunden bis zur Braunschweiger Hütte aufsteigen wollen. Wir marschieren frohen Mutes voran und nach ca. 20 Minuten kehren wir in der Gletscherstube auf ein Getränk ein. Hinter der Gletscherstube wir aus der breiten Wanderautobahn schnell ein schmaler Weg. Immer steiler geht es nun bergauf. Die Temperaturen sinken mit jedem Meter den wir uns der Hütte nähern. Doch das immer anspruchsvoller werdende Gelände sorgt dafür, dass uns nicht allzu kalt wird. Unsere Wandergruppe reißt nun immer mehr auseinander. Ich schreite voran, Christian folgt mit etwas Abstand und Sarah und Thomas bilden die Nachhut.



                      Ich begegne nun immer mehr Leuten die von der Hütte absteigen und wundere mich zuerst warum alle Mützen, Handschuhe und Jacken tragen während ich noch in Shorts und T-Shirt unterwegs bin.
                      Ein älteres Ehepaar erzählt, dass sie eigentlich zur Hütte wollten, aber da weiter oben zuviel Neu-Schnee liegt seien sie umgekehrt. Ich werde immer stutziger, steige aber zügig weiter auf.



                      Ein wenig später treffe ich Thorsten und Georg die auch beide im Bus saßen, allerdings nicht wie wir eingekehrt sind. Thorsten erweist sich als ganz harter Hund. Er ist seit Oberstdorf Nonstop unterwegs und wird dies noch bis Vernagt durchhalten.
                      So ein Projekt muss unterstützt werden und so spendiere ich eine Runde Highland Park


                      Die Hütte kommt nun auch endlich in Sichtweite. Von dem Schnee, der die beiden rüstigen Rentner aufgehalten hat, lass ich mich nicht abschrecken. Die Steine und das Geröll sind zwar etwas dicker gepudert, aber der Weg ist noch klar zu erkennen.
                      Die Hütte ist nun schnell erreicht und bald sind auch meine drei Mitstreiter am heutigen Tagesziel angekommen. Das Lager ist urig und gemütlich, allerdings etwas kühl Und so lassen wir diesen tollen Wandertag

                      Zuletzt geändert von sebastian75; 02.05.2011, 21:36.

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                      • sebastian75
                        Erfahren
                        • 27.08.2007
                        • 280

                        • Meine Reisen

                        #31
                        Braunschweiger Hütte – Zwieselstein

                        26. Juli

                        Braunschweiger Hütte – Zwieselstein

                        Das Frühstück in der Braunschweiger Hütte können wir leider nicht als Ausrede herhalten lassen noch länger zu verweilen. Und so machen wir und früh auf das Pitztaler Jöchl zu bezwingen. Halt, da war doch was. Das Jöchl ist wohl schon seit längerem nicht mehr begehbar und so müssen wir mit dem Rettenbachjoch vorlieb nehmen.



                        Der Aufstieg ist zunächst mit Neuschnee gepudert. Kurz vor dem Joch wird die Schneedecke immer dichter und es kommt richtiges Winterfeeling auf. Um das Joch zu überschreiten muss man eine kurze ausgesetzte Passage überstehen. Dort knubbeln sich nun auch alle Wanderer. Die Felsen sind ein wenig glatt und zum Teil liegt eine geschlossene Schneedecke vor. Anspruchsvolles Geläuf, aber prinzipiell machbar. Trotzdem ist es erstaunlich mit anzusehen mit welch geringer Trittsicherheit sich einige Menschen ins Gebirge begeben.

                        Von der Alpinisten-Karawane ein wenig ausgebremst dauert es ein wenig bis wir das Joch überschritten haben, doch irgendwann sind wir oben. Es weckt schon gemischte Gefühle in mir, als wir unmittelbar neben einem Sessellift stehen. Vor uns tut sich ein Skigebiet auf und zerstört jegliche Schönheit der Natur.



                        Wir steigen durch tiefen Schnee die schwarze Piste herab und verlieren am Parkplatz / Skizentrum erstmal kurz die Orientierung.



                        Bald sind wir aber wieder auf dem E5 und die Landschaft wird wieder ein wenig natürlicher. Im der Rettenbachalm kehren wir mittags ein und tricksen so einen kurzen Schauer aus.
                        Nach dem Mittag geht es über herrliche Alpwiesen immer weiter hinab Richtung Tal.









                        Zur Venter Ache führt ein ziemlich Steiler Pfad. Als wir im Tal ankommen merke ich, dass mein Knie mir das heutige permanente Bergab ziemlich übel genommen hat. Die Ache entlang erreichen wir zügig Zwieselstein. Dort wollen wir eigentlich in der Alpenvereinshütte einkehren, landen dann aber doch in einer privaten Pension.

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                        • sebastian75
                          Erfahren
                          • 27.08.2007
                          • 280

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: [DE, FR, CH, AT, IT] Bonn nach Bozen – by fair means 2010

                          27. Juli

                          Zwieselstein – Moos

                          Kurz hinter Zwieselstein zweigt der Weg ab und führt immer weiter hinauf Richtung Timmelsjoch. Wir wandern über grüne Alpwiesen und durch Wälder. Es beginnt das übliche Klamotten-Wechselspiel. Erst Pullover und Jacke an, dann bergauf alles wieder in den Rucksack, dann kurzer Schauer, Regenjacken raus, dann wieder aus….



                          Bis zum Joch sind es über 1000 hm und so passieren wir nach einiger Zeit auch die Baumgrenze. Dort windet es nun doch etwas stärker und wir holen sogar die Mützen aus dem Rucksack. Die Frühstückspause verbringen wir im Windschatten eines seltsamen Kunstobjekts – trotzdem drängen wir schnell weiter Richtung Pass.
                          Kurz vor dem Pass ziehen dichte Wolken auf und wir hängen total in der Suppe. Das obligatorische Foto auf den Beiden Stühlen fällt also etwas dunkeler und herbstlicher aus.

                          An der Gaststätte am Joch lassen wir uns ein Heißgetränk schmecken und besprechen die weitere Etappe.
                          Die 1000 hm bis hier waren für mein Knie kein Problem, doch bergab läuft es leider nicht rund. Also beschließen wir die Gruppe zu trennen. Während Christian und Thomas dem E5 folgen versuche ich mein Glück als Anhalter. Der Bus nach Moos fährt erst am Abend und da ich beim Autostop bisher nie Glück hatte stelle ich mich emotional schon auf fünf Stunden Wartezeit ein. Doch da habe ich nicht mit den Waffen der Frauen gerechnet. Ich schultere noch meinen Rucksack, da eilt meine bezaubernde Wandergefährtin schon, mit einem „ich besorg uns mal eine Mitfahrgelegenheit“, aus der Tür. Ich komme also auch der Gaststätte und schon steht da ein Auto. Respekt.


                          Nach wenigen Metern Fahrt reißt der Himmel auf und wir befinden uns nun auch emotional endlich in Italien. Das Timmelstal liegt malerisch unter uns und mit jeder Kurve steigt unsere Laune.



                          In Rabenstein hat unser Chauffeur keine Lust mehr uns mitzunehmen und wir setzen die Wanderung auf Schusters Rappen fort. Die ersten steilen Kurven erweisen sich als ziemliche Kniekiller, doch bald erreichen wir die Passer und folgen ihr nach Moos.






                          Die beiden Nachzügler lassen noch auf sich warten, so genießen wir erstmal einen Espresso in der Sonne, ehe wir für unsere ganze Gruppe ein Zimmer mit Sonnenterasse besorgen.

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                          • sebastian75
                            Erfahren
                            • 27.08.2007
                            • 280

                            • Meine Reisen

                            #33
                            Moos – Mahdalm

                            28. Juli

                            Moos – Mahdalm

                            Wir frühstücken bei bestem Wetter und brechen zügig auf. Die ersten zwei Stunden überspringe ich, indem ich in den Bus steige. Die Gefährten scheuen weder die 300 Meter Aufstieg nach Stuls noch die 600 Meter Abstieg nach St. Leonhard.
                            Schnell sind wir wieder vereint und die nächsten Stunden sind reine Genußwanderung bei grandiosem Sommerwetter.



                            Erst ab dem Pfandlerhof wird aus dem Sonntagsspaziergang wieder eine Bergtour. Das Gelände besteht zwar nur als Almwiesen, doch die haben es echt in sich. Das Wetter wird nun auch schwüler und so freuen wir uns auf ein kühles Radler und eine zümpftige Tiroler Brotzeit auf der Pfandleralm. Dort wollten wir eigentlich direkt die Nacht verbringen, doch das Wetter klart wieder auf und wir beschließen doch noch die nächste Etappe Richtung Hirzer Hütte anzuschlagen. Unser Hochmut wird direkt bestraft, denn hinter der Alm wird es immer steiler und wir müssen zu später Stunde nochmal ordentlich ackern. Auf dem Grat angekommen wandern wir der Hirzer Hütte entgegen. Riesige Ziegenherden scheinen auch den Feierabend eingeläutet zu haben und trotten zielstrebig an uns vorbei.



                            Als wir die Mahdalm passieren ist es um unseren Tatendrang geschehen. Zu malerisch liegt die Alm da. So beziehen wir Quartier und lassen uns das wundervolle Essen, gebratene Ziege, schmecken.

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                            • sebastian75
                              Erfahren
                              • 27.08.2007
                              • 280

                              • Meine Reisen

                              #34
                              off topic

                              Zitat von hosentreger Beitrag anzeigen
                              Nix für ungut, aber ist das zu der Zeit nicht eher was für Skifahrer

                              [/SIZE]

                              Den Rockie Mountains Reisebericht will ich natürlich nicht vorenthalten:

                              Rockie Mountain Road Trip

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                              • sebastian75
                                Erfahren
                                • 27.08.2007
                                • 280

                                • Meine Reisen

                                #35
                                Mahdalm – Meran 2000

                                29. Juli

                                Mahdalm – Meran 2000

                                Die erste halbe Stunde ist der E5 noch gnädig mit uns. Bis zur Hirzer Hütte können wir uns noch entspannen. An der Hirzer Hütte stellen wir zufrieden fest, dass unsere Entscheidung an der Mahdalm zu übernachten genau richtig war. Die Hütte war einfach super gemütlich und urig.

                                Hinter der Hirzer Hütter merken wir dann schnell wieder, dass es bei einer Alpenüberquerung auch mal bergauf gehen muss. In Serpentinen steigen wir hinauf. Den Hirzer und die Obere Scharte im Blick, ein traumhaftes Panorama im Rücken. So steigen wir fast 700 hm auch. Weiter oben wird das Gelände immer schroffer. Unter dem Grat muss man sogar anfangen ein wenig zu kraxeln uns sich zwischen Felsblöcken hindurch zuschlängeln. Und das nach der ganzen Schlemmerei auf der Hütte.



                                Das Wetter schlägt nun schnell um. Immer mehr Wolken ziehen auf und die Temperatur sinkt spürbar. Oben geht es nun erstmal wieder steil bergab. Mein Knie scheint sich endlich wieder erholt zu haben und macht jetzt keinen Stress mehr.
                                Nachdem wir wieder flacheres Gelände erreicht haben legen wir eine Pause ein. Doch das Wetter will uns antreiben und beendet mit Nieselregen unsere Rast. Wir brechen also zügig wieder auf und während wir durch die schöne Landschaft trotten entschließt sich der Regen zu einem Gewitter zu werden.



                                Wir marschieren Bergauf und der Regen prasselt nun immer heftiger auf uns herab. Als wir um die Flanke des Berges herumkommen trifft der Regen plötzlich waagerecht auf uns ein. Trocken bleibt jetzt keiner von uns. Für die wunderbare Landschaft fehlt uns leider auch die Muse. So passieren wir die Seen und hetzen immer schneller der Meraner Hütte entgegen.

                                Natürlich bessert sich das Wetter auch genau in dem Moment wo wir bei Kakao, Glühwein und Strudel in der Hütte sitzen.
                                Abends klart das Wetter immer weiter aus und die Wolkenformationen im Tal bescheren uns noch schöne Ausblicke. Der leckere tiroler Wein, der nun günstiger ist als Bier, trägt auch zur guten Stimmung bei.

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                                • sebastian75
                                  Erfahren
                                  • 27.08.2007
                                  • 280

                                  • Meine Reisen

                                  #36
                                  Meran 2000 – Bozen

                                  30. Juli

                                  Meran 2000 – Bozen

                                  Heute starten wir auf 1960 m und werden abends, hoffentlich, in Bozen auf 265 m ankommen. Naja, mit der Hilfe der Seilbahn kann man ja in Jenesien entspannt die 900m nach Bozen zu Tale schweben.

                                  Die letzte Etappe beginnt mit etwas Wehmut, doch nach nun drei Wochen unterwegs freue ich mich auch darauf anzukommen. Sowohl die Route als auch das Wetter unterstützen uns heute nach besten Kräften und so entpuppt sich die letzte Etappe als eine Genusswanderung vom feinsten.
                                  Am Morgen geht es sanft und kurz hinauf. Am Kreuzjoch halten wir kurz inne und bewundern die 360° Panorama.



                                  Am Möltner Kaser gönnen wir uns eine Saftschorle und wandern gestärkt weiter. Es geht heute über offene Weiden und schöne Wälder.
                                  Irgendwo hinter St. Jakob Lanfgenn scheinen wir uns verlaufen zu haben. Der Wegverlauf durch eine handvoll von Häusern ist nicht ganz klar und wir verzweifeln kurz an Reiseführer und unserem Orientierungsinn. Doch bald ist klar, dass wir uns auf dem rechten Weg befinden.

                                  Vor Jenesien wird die Landschaft immer offener, fast schon künstlich. Man hat das Gefühl sich in einem Park zu befinden. Die vielen „Sonntagsspaziergänger“ tragen weiter dazu bei, dass wir uns, mit den schweren Schuhen und dicken Rucksäcken, fehl am Platz fühlen.



                                  Wir erreichen und durchqueren Jenesien, einem traumhaft schönen Ort, und an der Seilbahn warten schon die Eltern von Christian und Thomas auf uns.
                                  Nun geht irgendwie alles viel zu schnell. Die Seilbahn bringt uns zügig ins Tal und reißt uns aus unserem Wandertraum. Schön wars….

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