[IS] 300 km Islanddurchquerung (Myvatn->Eldja) mit Freak, Barleybreeder & Cousin

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    #41
    AW: [IS] 300 km Islanddurchquerung (Myvatn -> Eldja) mit Freak, Barleybreeder und Cousin

    Danke Dieter, das adelt wirklich.

    Ohne deine tolle Seite und die Hinweise im Islandforum wäre die Sache so sicher nicht möglich geworden.
    Das es noch einen anderen Weg nach Nyidalur gibt, dessen war ich mir nicht bewußt. Na irgendwie gings auch so...man tritt halt auch zu oft in die Fußspuren anderer und denkt das passt..

    Der 3. Teil folgt noch heute..
    Zuletzt geändert von barleybreeder; 08.09.2009, 22:04.
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    • barleybreeder
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      #42
      300 km Islanddurchquerung (Myvatn -> Eldja) mit Freak, Barleybreeder und Cousin

      Tei 3 von 4...

      20.August
      Nyidalur - Sprengisandur (bis kurz hinter Abzweig Haguengulon)


      Es kübelt die ganze Nacht. Wir haben es irgendwie diesen Morgen nicht wirklich eilig loszukommen. Anscheinend hat aber der Wind auf Süd gedreht und löst wenigstens auf eine Wetteränderung hoffen. Es kann nur besser werden.

      Unsere Rucksäcke wiegen nun wieder soviel wie am Anfang der Tour. Das heißt bei mir und meinem Cousin gut 18 Kilo, beim Freak an die...

      Normalerweise war der Plan wieder nach Snapadalur zu laufen. Allerdings haben wir gestern gesehen was 10 Kilometer mit uns anstellen können! Zudem scheinen die Regenwolken sich förmlich an den Bergen festzukrallen, was noch ein Tag in dem Mistwetter bedeuten würde. Dazu hatten wir schon gestern keine Lust mehr.

      Als Alternative bietet sich uns eine Ausweichroute an. Nach Süden auf der Sprenisandur bis zum Abzweig nach Westen in Richtung Haguengulon Stausee. Das diese Variante möglich ist musste Thorsteen auf seiner Tour sicher schmerzhaft feststellen. Ohne ihn würde ich sicher diese Variante nicht wählen. Kurz hinter dem Stausee gilt es nämlich ein ca. 10 km breites Lavafeld zu queren. Nur gibt meine Karte natürlich nicht an wie dieses genau aussieht. "Frische" Lava wäre auf diese Entfernung so gut wie unmöglich zu queren. Eine Piste oder Pfad durch dieses Feld gibt es ebenfalls nicht.
      Mir ist zu diesem Zeitpunkt nur bekannt das Torsten es in relativ kurzer Zeit geschafft haben muss. Zum Glück habe ich seinen ungefähren Wegverlauf noch im Kopf. Darauf setzen wir....Danke noch mal an Dich Thorsteen, und gute Besserung!

      Das Laufen auf der Sprengisandur empfinden wir als eintönig. Uns ist absolut nicht klar wie manch einer diese monotone Strecke für eine Islandquerung wählen kann. Das einzige fürs Auge ist der rechts von uns gelegene Hofsjökull über dem schon die ganze Zeit die Sonne scheint.
      Überhaupt scheinen wir mit jedem Kilometer in besseres Wetter zu kommen. Es hört bald auf zu regnen. Das hebt die Stimmung wenigstens etwas...

      Die Strecke zieht sich. Matze bekommt nach etlichen Kilometern Probleme mit dem Schienbein dank der monotonen Hatscherei, meckert aber nicht, sondern beißt weiter, tritt nur etwas kürzer.
      Anhalten und übernachten könnten wir sowieso nicht mal so einfach. Um Gewicht zu sparen hat jeder nicht mehr als einen Liter Wasser in seinem Wassersack aus Nyidalur mitgenommen.
      Viel zuwenig um abends Essen zumachen! Auch wenn ein Tag ohne Wasser uns nicht dem Verdursten näher bringen würde, angenehm wäre es nicht.
      Ich setzte voll darauf an der Furt kurz vor dem Abzweig nach Osten Wasser zu finden. Viel weiter wollen und können wir nicht gehen.....fast 30 Kilomter bis dorthin.

      Wir erreichen die verdammt breite Furt.....Trocken...bis auf etwas feuchten Sand vom Regen ist nicht mal ein Pfützchen Wasser zu finden. So langsam wirds eng. Nochmal 10 Kilometer können wir unmöglich laufen.
      Was nur? Die Papierkarte die ich immer wieder bemühe ist fast 20 Jahre alt, viele Daten darin sicher älter. Den Stausee gabs noch nicht, selbst die Piste zu diesem ist in ihrem Verlauf noch nicht eingezeichnet.
      Was sich noch geändert hat...keine Ahnung? Aber uns bleibt keine Wahl. Etwa 1 km östl. des Abzweig sind 2 kleinere Seen markiert. Bis zu diesen wollen wir noch. Wenn dort kein Wasser zu finden ist bleibt die Küche heute kalt.

      Auf dem Weg dahin laufen wir etwa 100 Meter parallel neben einem Bach welcher die trockene Furt weiter unten speisen soll. Ich will mein Glück versuchen, kann nicht glauben das in einer Senke nicht doch noch eine Pfütze zu finden ist. Ich verlasse die Straße und laufe querfeldein auf das Bachbett zu....Glück muss man haben. In der Senke fließt klares Wasser und sammelt sich in einem Tümpel. Das reicht, der Platz ist gut, bietet durch eine Wand auch einen vernünftigen Schutz gegen den Wind, welcher seit ein Stunden gedreht hat und erneut aus Norden bläst.

      Unsere Zelte heizen sich auf angenehme 20 Grad und mehr auf. Die Sonne verwöhnt uns diesen Abend noch mal ordentlich. Das soll sich morgen ändern....

      20. August
      Sprengisandur (bis kurz hinter Abzweig Haguengulon) - Siljafurt am Kerlingar


      Schneefall begrüßt uns. Wir sind froh die Zelte einigermaßen geschützt abbauen zu können. Matze und ich ziehen uns warm an, Freak muss das später noch nachholen. Der Schnee bläst waagerecht. Zum Glück kommt er meist von der Seite. Buff und Kapuze schützen so ganz ordentlich.
      Wir umrunden den Sydri Hanganga und treffen auf den Stausee. Der Wind legt noch mal ordentlich zu. Auf der Dammkrone misst Freak über 70 Stundenkilometer. Wir müssen uns schräg in den Windstemmen um auf die andere Seite zu gelangen.

      Wir blicken zurück und sehen die Hänge um Nyidalur alle weiß gezuckert. Ja bricht denn schon der Winter an...?

      Und da stehen wir. Im Dunst am Horizont im Osten können wir ausmachen wo wir noch hinmüssen. 10 km Lava liegen vor uns. Und keine Ahnung wie gangbar das Lavafeld im Inneren ist, nur die Gewissheit, dass Thorsteen hier durch musste. Wir laufen durch weichen Sand und festes Gestein auf den Anhöhen. Es schlaucht ganz schön. Dazu kommt das der Wind den losen Sand immer wieder in Dreckfahnen durch das Lavafeld treibt. In einer Pause verweilen wir hinter einem größeren Lavabrocken. Aber auch hier gibt es keinen wirklichen Schutz von dem Sand. Der Wind verwirbelt hinter dem Stein, und plötzlich kaut man mit dem Keks auch Steinchen.
      Das Ganze geht immer im Wechsel. Bläst einem mal kein Sand um die Ohren ist es ein Schneeschauer.

      Aber "Es könnte schlimmer sein"...unser Leitspruch für die Tage wenns mal nicht so toll ist. Irgendwann liegen die 10 Kilometer hinter uns und wir stehen vor den Schutthalden des Hamarin.

      Somit sind wir wieder auf unserer eigentlich geplanten Route, nur dass wir jetzt etliche Kilometer mehr gelaufen sind. Allerdings haben wir auf dieser Route auf eine Vielzahl Furten umgangen. Ob es nötig gewesen ist können wir nicht beurteilen.

      Auf meiner alten Karte sind 2 winzige Seen eingezeichnet. Als wir dort ankommen sind die zu unserer Erbauung natürlich leer...so ein Mist! Mittlerweile sind es bis hierher wieder knapp 20 Kilometer gewesen. Soweit wollte ich eigentlich und nicht weiter. Meine Ansagen, dass es die Tage ab Nyidalur kilometermägig leichter werden soll nimmt mir eh schon lange keiner mehr ab.

      Wir finden uns schon fast damit ab heute eine Nacht ohne Wasser, nur mit dem Rest aus unsereren Beuteln zu verbringen. Da fällt mir auf, dass sich anscheinend das Mundstück meines Beuteln unter meinem Hüftgurt eingeklemmt und geöffnet hat. Bis auf einen letzten Schluck ist der vollkommen leergelaufen. Durch die nassen Klamotten und die Regenhose ist es mir nicht weiter aufgefallen...toll!

      Wir rasten und beschließen nun doch noch die 4 Kilometer bis zur Siljafurt zu laufen. Dort sollte sich auf jeden Fall Wasser finden lassen, wenn auch trübes. 4 Kilometer hört sich nicht viel an, in der Gegend läuft es sich eher wie 6-7.
      Es geht ganz gut. Auch wenn wir denken es geht nichts mehr wundern wir uns über uns selbst was möglich ist...

      Im Hraungil finden wir eine sehr komfortabel eingerichtete Hütte, welche aber verschlossen ist. Wir drücken nur unsere Nasen an den Scheiben platt und bedauern das wir nicht reinkönnen. Wasser fließt in einem Rinnsal aus der Hraungil. Wir entschließen aber noch die letzten Geröllhalden in Angriff zu nehmen um bis zur Silja zu gelangen. Die Geröllhalden sind praktisch die Endmoränen welche der Vatnajökull auf seinem Rückzug hinterlassen hat.
      Unschön anzusehen, wie eben erst abgekippt. Aber dann sehen wir was, womit wir hier nicht gerechnet hätten. In den Halden stehen mehrere Pfützen mit klarstem Regenwasser. Wir sind froh noch bis hier hingegangen zu sein.
      Vor uns fließt die Silja, im Hintergrund steht das Kerlingar, der Schnee hat aufgehört, das Wetter bessert sich....es passt wieder alles.

      Als Zeltplatz entscheiden wir uns für eine ebene Stelle, welche fast völlig von Geröllhalden umgeben ist, und damit besten Schutz bietet.

      Abends machen Freak und ich uns noch mal auf dem Gletscher und Matze stattet der Silja einen Besuch ab. Wir wollen wissen was uns morgen erwartet. Wir überspringen mehrere Bäche und stehen kurz vor den dreckigen Ausläufern den Vatnajökull. Und tasten uns vor und machen die ersten Erfahrungen mit Schneesumpf. Der Fuß des Vatnajökull und der Drecksind dermaßen wassergesättigt, das man wie durch ein Minenfeld läuft.
      Man tritt auf einen kopfgroßen Stein, denkt er müsse einen tragen, und plötzlich versackt er im wassergesättigten Dreck.
      Wir hüpfen schnell von Stein zu Stein und stehen plötzlich auf Eis. Etwas mulmig ist uns schon, die Ausmaße sind einfach gewaltig. Wir gehen noch etwas bergan um eine bessere Sicht zu bekommen. Soweit wir hinauf sehen können ist der Gletscher eisfrei.

      Auf dem Rückweg treffen wir Matze der sich die Silja angeschaut hat. Ein ordentlicher Strom wie er meint, nicht unmöglich zu furten auch jetzt abends nicht, aber schwierig. Wir setzen auf den nächsten Tag. Es sieht aus als will die Nacht kalt werden. Wir spüren es. Es ist fast wolkenlos und die Temperaturen sind jetzt abends schon ordentlich kühl.

      Wir beschließen Freak für diese Nacht bei uns im Mark II einzuquartieren. Mit seinem Sumerlite könnte die Nacht für ihn sonst zur Zitterpartie werden. Wir haben Recht..es wird Frost geben...

      21. August
      Siljafurt am Kerlingar - in die Halden nördlich des Langisjör


      Wir stehen früh auf. 3°C im Zelt...Eis in der Platypus...und ein Phänomen das bis jetzt noch keiner von uns gesehen hat. Aus dem Boden sprießt "Eisgras"! Dünne Einspitzen bis zu 4-5 cm lang. Wie kurios und wunderschön! Sie werden den Tag wohl nicht überdauern. Wir packen schnell zusammen, da wir die kühlen Stunden so gut wie möglich nutzen wollen um voran zu kommen.

      Eine Furt steht an. Außerdem wollen wir versuchen über den Gletscher zu laufen und so die Tungnaafurt zu umgehen. Das Wetter bietet dazu beste Vorraussetzungen. Wir queren die ersten überfrorennen Pfützen und stehen vor der Silja. Der Wasserstand ist deutlich zurückgegangen, die Furt absolut kein Problem mehr. [Ich frage mich langsam wozu ich das 1 Kilo Extragewicht Sicherheitsequipmnt, bestehend aus 35 Meter 5mm Reepschnur, Karabiner und 2 "Sitzgurten" mitgeschleppt habe.] Drüben angekommen laufen wir noch ca. 500 Meter in Neos und Waldies.
      Es kommen noch ein paarnasse Stellen aber nichts aufregendes.

      Es geht weiter nach Süden direkt am Jökulgrindur entlang. Bei der erstbesten Möglichkeit machen wir uns an den Aufstieg. Hinauf, wir wollen sehen...auf den Gletscher schauen. Wir rechnen mit einer Reihe von Furten der Tungnaazuflüsse bevor wir auf dem Eis stehen können.

      Doch erst mal sehen wir 3 wundeschöne Seen. Der südliche besitzt keinen Abfluss. In den beiden gletschernahen treiben Eisblöcke. Weiter unten stehen wir am Abfluss de Sees. Hier fließt noch verdammt viel Wasser, trotz der niedrigen Temperaturen. Wir wollen eine geeignete Stelle suchen um auf die andere, gletschernahe Seite zu gelangen. Wir gehen 100 Meter flussab..und plötzlich verschwindet der Fluss in einem riesigen Tor wieder im Gletscher. Wir staunen!

      Wie...sollte es möglich sein ohne einen Fluss zu furten auf das Eis zu gelagen?
      Wir wollen unser Glück versuchen, gehen weiter auf den Endmoränen. Das dies nicht ganz ungefährlich ist beweist Matze. Er läuft hinter 10 Meter hinter mir, tritt nur 2 Meter neben meine Spur, und steckt plötzlich bis zur Hüfte im Sand. Was für ein Schreck! Das Sediment und Geröll ist nicht so fest wie es aussieht, man erkennt Höhlen unter dem weichen Sand. Vermutlich Ausspülungen der Gletscherbäche oder Toteislöcher.
      Wir gehen noch vorsichtiger, halten uns nur an die höchsten Punkte der Halden, die Senken meiden wir. Dann ist es geschafft! Wir stehen auf dem letzten Dreckhügel vor dem Eis.
      Wir rasten. Das GPS sagt 12 Kilometer, in gerader Linie übers Eis, bis zur vermuteten Ausstiegstelle an der Wasserscheide zwischen Tungnaa und Skafta. Dort sollte es uns möglich sein genauso leicht wieder vom Eis zu kommen, ohne in Schneesumpf oder anderes zu geraten.

      Wir laufen los. Noch etwas unsicher. Der Gletscher zieht sich flach dahin bis zum Horizont, wir sehen unser Etappenziel. Die Oberfläche ist uneben verharscht, voller schwarzem Grus und Sand. Wasser fließt zum Glück noch kaum, was sich aber ändern soll. Das Laufen ist kein Problem. Nur die unebene Oberfläche setzt meinen Gelenken zu. Das dauernde Ausbalancieren strengt an und ermüdet.

      Kleine Bäche fließen in Rinnsaalen auf dem Gletscher, vereinigen sich und verschwinden in tosenden Gletschermühlen. Voller Respekt machen wir einen großen Bogen um diese Löcher. Immer wieder müssen wir Ansammlungen von Ablationskegeln umgehen oder überklettern.

      Die Stunden verstreichen, wir kommen nur recht langsam voran. Mit der Zeit wird auch das Wasser auf dem Gletscher mehr. Kein Wunder scheint doch über uns die Sonne völlig wolkenlos. Wie so oft herrscht auf dem Eis das schönste Wetter, wenn die Umgebung wolkenverhangen ist.

      Der Ausstieg geht problemlos, wesentlich leichter als erwartet. Der Wind hat wieder zugenommen und wird uns bis zum Ende der Tour begleiten. Wir laufen durch die Endmoränen und suchen eine Stelle für unsere Zelte. Es dauert mal wieder länger als gedacht.
      Wir haben bis hierhin 2 Tage rausgelaufen. Nicht schlimm. Besser so als anders. Wir überlegen wie wir die letzten Tage sinnvoll rumbringen. Ein Tag in Landmannalaugar wäre schön. Immer öfter kreisen die Gespräche um die erste Mahlzeit in Reykjavik...heute aber erst mal wieder Travellunch und Co....

      22. August
      in die Halden nördlich des Langisjör - zu einem See im Fögrufjöll


      Endlich Grün nach soviel Grau! Im Norden des Langisjör laufen wir durch eine riesige Ebene aus weichem Moos. Was für ein Anblick! Wir laufen am Nordufer entlang in Richtung Fögrufjöll. Auf einem Trampelpfad geht es bergauf, in die Bergkette hinein.
      Plötzlich erschrickt Freak....ein Köter kommt um die Ecke gerannt und kläfft ihn an. 3 Tage keine Menschenseele und dann sowas! Kurz danach erscheint Frauchen mit noch einem Hund und einem riesigem Rucksack. Sie grüßt und geht weiter nach Norden.

      Am Utfall herrscht fast Sturm. Der Wind, eingezwengt durch die Berge, beschleunigt hier enorm. Er peitscht senkrecht auf das Wasser, wirbelt es in die Luft. Freak ist wieder am Messen..83 km/h. Man muss schreien um sich was zu sagen.

      Wir laufen den flussab und furten. Der Weg zieht sich auf schmalen Trampelpfaden die doch sehr steilen Hänge entlang. Stolpern sollte man hier nicht. Manchmal sind wir uns nicht sicher ob wir nicht einfach Schafpfaden folgen. Wir wollen versuchen einen See nach dem anderen anzulaufen um nach einer Stelle zu suchen wo wir zelten können.

      Es ist aussichtslos. Der Wind eintwickelt sich zwischen den Bergen der Fögrufjöll zum Sturm. Wir fühlen uns wie im Windkanal. Zum Glück kommt er von hinten. Eine Senke nach der anderen laufen wir ab. Kein steiler Abbruch der Windschutz bietet, dazu sind die Senken flach....
      Immer wieder sehen wir Steinkreise von Übernachtungstellen...schön wärs gewesen, doch hier würden wir unsere Zelte in dem weichen Boden nicht zum Halten bekommen.
      Der Wind verwirbelt in den Senken, treibt Dreckfahnen von den Hängen und Wasser aus dem See. Die Steinchen zwiebeln auf der Hose, man fühlst sich wie sandgestrahlt. Wir suchen wieder Schutz hinter einem Stein. Sinnlos...nach der nächsten Bö haben wir die volle Ladung Grus in Augen, Ohren, Mund und Nase. Vermummungsgebot wird ausgegeben!

      Eine See als Hoffnung auf der Karte bleibt noch. Ein ganz kleiner, dicht umschlossen von steilen Bergen. Und siehe da womit wir gerechnet haben tritt ein. Es ist fast windstill. Nur ab und schafft es eine Böe hinter die Berge....es passt erneut alles....

      Wir beschweren die Heringe mit den schwersten Steinen die wir finden können. Es wird Freak nicht viel nützen....aber noch ist alles gut.

      Wir machen routiniert Essen. Der Spruch dazu..."Tütsche auf, drüwer, fertsch"...passt eigentlich immer. Anscheinend schleichen sich auf Tour solche Running Gags ein ob man will oder nicht.
      Sobald Freak mal wieder Steine schleppt um sein Zelt zu pimpen fällt schon seit Tagen von mir oder Matze garaniert die Ulbricht-Nach-Äffe "Niemand hat die Absicht..."

      In der Nacht wird es mehr als ungemütlich. Anscheinend hat der Wind ordentlich an Stärke gewonnen. Immer öfter schaffen es Böen in den geschützten Talkessel und rütteln ordentlich am Zelt. Jedes Mal hört es sich so an als würde jemand mit einer Schaufel Sand aufs Zelt werfen.
      Dann tröpfelt es...Seewasser.
      Man hört die Böen kommen, kann in etwa abschätzen was einen in 3 Sekunden erwarten.

      Dann wieder Freaks Schrei.
      Wir ahnen es. Die letzte Bö war zu kräftig für die dünnen Heringe. Wir stürmen raus in die Dunkelheit um zu helfen. Ein nochmaliger Aufbau wäre sinnlos. Wir packen das Zeug unter die Apsis vom Mark II und nehmen den Obdachlosen auf. Bevor wir uns wieder ins Zelt verkriechen setze ich noch mal alle Spannschnüre neu. Obwohl mit Steinen beschwert zieht es sie doch unter dem Stein aus dem losen Untergrund.

      Wir versuchen noch ein paar Stunden zu schlafen, was kaum möglich ist. Nach jeder Bö ist man wieder wach. Man denkt das Zelt explodiert. Freak wundert sich wie wir so ruhig bleiben können.....ein paar Attacken machen mich dann doch nervös....die Nacht neigt sich zum Glück den Ende.
      [CENTER]
      Den Rest der Bilder gibts wie immer im Album..KLICK

      Zuletzt geändert von barleybreeder; 03.04.2014, 21:16.
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      • Gast-Avatar

        #43
        AW: [IS] 300 km Islanddurchquerung (Myvatn -> Eldja) mit Freak, Barleybreeder und Cousin

        Das wird ja immer besser. R E S P E K T.

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        • Ari
          Alter Hase
          • 29.08.2006
          • 2555
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          #44
          AW: [IS] 300 km Islanddurchquerung (Myvatn -> Eldja) mit Freak, Barleybreeder und Cousin

          Schließe mich Nat an.

          Eine Frage hab ich aber. Warum seid ihr nur mit 1l Wasser pro Person losgezogen?
          Wenn ich Durst habe, bin ich kein Mensch und ich würde deshalb immer einen vollen Wassersack (4 oder 6l) mitnehmen, wenn die Aussichten auf Nachschub unklar sind.
          Ihr hattet ja zudem nicht so viel Gepäck.

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          • barleybreeder
            Lebt im Forum
            • 10.07.2005
            • 6479
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            #45
            AW: [IS] 300 km Islanddurchquerung (Myvatn -> Eldja) mit Freak, Barleybreeder und Cousin

            Durst war unterwegs nie das Problem. Wir haben am Tag höchstens 1/2 Liter getrunken durch die doch recht "milden" Temperaturen unter 10°C.

            Stimmt schon, den einen Tag sind wir etwas ins Blaue gestartet. Nur da die Rucksäcke wieder die vollen 18 Kilo gewogen haben, war kilo- und volumentechnisch mehr Wasser mitschleppen kaum drin..
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            • hrXXL
              Fuchs
              • 28.08.2007
              • 1771
              • Privat

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              #46
              AW: [IS] 300 km Islanddurchquerung (Myvatn -> Eldja) mit Freak, Barleybreeder und Cousin

              jetzt fehlt nur noch der rest
              *ungeduldigwart*
              hrXXLight - Lightweight Outdoor Blog

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              • Scar
                Erfahren
                • 24.09.2007
                • 294
                • Privat

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                #47
                AW: [IS] 300 km Islanddurchquerung (Myvatn -> Eldja) mit Freak, Barleybreeder und Cousin

                Mehr, mehr!
                Ultralite Packing

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                • barleybreeder
                  Lebt im Forum
                  • 10.07.2005
                  • 6479
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                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: [IS] 300 km Islanddurchquerung (Myvatn -> Eldja) mit Freak, Barleybreeder und Cousin

                  Ruhig....
                  Sind ja bloß noch 3 Reisetage. Die gibts noch die Woche...
                  Barleybreeders BLOG

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                  • Dieter

                    Dauerbesucher
                    • 26.05.2002
                    • 537
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                    • Meine Reisen

                    #49
                    AW: [IS] 300 km Islanddurchquerung (Myvatn -> Eldja) mit Freak, Barleybreeder und Cousin

                    Ruhig....
                    Sind ja bloß noch 3 Reisetage. Die gibts noch die Woche...
                    ... aber heute ist erst Montag
                    Dieter

                    Kommentar


                    • Waldwichtel
                      Fuchs
                      • 26.08.2006
                      • 1052
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      AW: [IS] 300 km Islanddurchquerung (Myvatn -> Eldja) mit Freak, Barleybreeder und Cousin

                      Die Woche ist bald um...

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                      • barleybreeder
                        Lebt im Forum
                        • 10.07.2005
                        • 6479
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #51
                        300 km Islanddurchquerung (Myvatn->Eldja) mit Freak, Barleybreeder und Cousin

                        So wie versprochen der letzte Teil der Islandsaga...

                        23. August
                        vom See in Fögrufjöll - Hütte Sveinstindur



                        So eine Nacht haben wir noch nicht erlebt. Bis kurz nach Mitternacht geht das mit dem Schlafen noch recht gut. Danach legt der Sturm spürbar zu. Ich wache ab und zu auf wenn es wieder mal eine Böe in den Talkessel schafft. Zu unserer Erbauung kann man ganz gut abschätzen in welcher Stärke uns die nächste Böe erwischt. Wir hören ein Rauschen 100 Meter oberhalb am Pass...nach 3 Sekunden wackelt das Zelt, das Innenzelt bläst sich auf als wollte es explodieren.

                        Mittlerweile ist an Schlaf kaum noch zu denken

                        Dann höre ich wieder ein Rauschen und denke nur noch....Ooh..... das Zelt wackelt wie selten zuvor. Von recht tönt wieder ein „Fu**“ durch die Nacht. Uns ist klar was passiert ist. Martins Zelt ist nicht mehr. Matze und ich kriechen raus in den Wind. Schnell wird klar dass wir das Zelt nicht wieder aufstellen können.
                        Auch bei meinem Mark II lockern sich nach jeder Bö die Heringe, obwohl gut vergraben und mit Steinen beschwert.
                        Wir sammeln Freaks Habseligkeiten zusammen und packen alles unter die Apsis vom Mark II. Martin wird für die restliche Nacht wieder bei uns einziehen.

                        Wir dösen noch etwas...etwas lässt der Sturm noch nach...von 2 bis 4 bekommen wir doch noch ein Auge zu. Gegen 4 geht’s wieder los. Eine Ladung Dreck nach der anderen landet auf unserem Zelt, es regnet...Nein!....das ist Wasser aus dem See welches der Wind gegen unser Zelt treibt!

                        Ganz langsam beginnt es zu dämmern.....endlich! Beim Aufstehen bemerke ich plötzlich dass sich unsere Neosocken und mein Handtuch nicht mehr im Vorzelt befinden.
                        Das Handtuch finde ich etwa 20 Meter den See hinunter, eine meiner Socken hat es 50 Meter weit den Strand entlang getrieben. Die anderen 3 Socken findet Matze nach längerer Suche. Der Wind hat sie weit den Hang herauf getrieben. Dort hätte ich sie nicht vermutet.

                        Wir packen unsere Säcke im Inneren des Zeltes um ein weiteres Vordringen des Drecks in unsere Sachen zu verhindern. Zum Schluss müssen wir zu dritt das Zelt abbauen um zu verhindern dass es das Weite sucht wie zum Beispiel der Aufbewahrungsbeutel für mein Gestänge. Eine Sekunde nicht aufgepasst und er treibt schon auf dem See. Auch hier macht sich Matze auf, um am anderen Seeufer das gute selbst genähte Teil zu retten.

                        Wir machen uns auf dem Weg nach Süden, versuchen uns an den Trampelpfaden an den Seen zu orientieren. Und versteigen uns glatt.... Ich gehe voraus und plötzlich ist der Weg am See vor einer senkrechten Wand zu Ende. Der Rückweg wird zur Kraxelei auf der Klippe...bei Windgeschwindigkeiten um die 80 km/h nicht ganz ohne. Der Wind zwängt sich zwischen den Klippen hindurch und gewinnt ordentlich an Fahrt. Für Freak dauert der Rückweg noch etwas länger. Er muss sich festhalten und ausharren, auf eine Pause zwischen den Böen warten ehe er ohne von der Klippe geblasen zu werden absteigen kann.

                        Wir finden den richtigen Weg aber recht schnell. Direkt am Langisjör geht es zwischen dem See und dem Sveinstindur bis zum Südende des Sees.

                        Den Pass hinauf müssen wir kaum laufen, der Wind schiebt uns sehr schön. Dach kommt eine trockene, staubige Ebene. Der Wind treibt wieder Sand von den Hängen. Dust-Devils tanzen über die staubtrockene Fläche. Ab und zu erwischt und eine Böe und Dreck hüllt uns ein. Zum Glück scheint die Sonne, das macht das Ganze wenigsten etwas angenehm.

                        Beim Abstieg zur Sveinstindur Hütte kommen uns 2 Männer entgegen. Die Begrüßung ist nicht mehr als einsilbig. Nach dem Equipment zu urteilen Deutsche, wir werden Recht behalten wie sich noch zeigen wird.

                        Die Hütte ist der Wahnsinn, hat alles was man sich wünscht. Fließend kaltes Wasser, Saubere Betten, Gas- und Petroleumheizung. Leider ist letztere defekt so das sich Matze und ich uns dran machen das Teil in Gang zu bekommen. Nach ein paar Minuten ist das Teil fast vollständig zerlegt und der Fehler gefunden. Zum Schluss läuft sie wenigstens auf kleinster Flamme. Wir nutzen die gute Ausstattung und waschen erst mal fast alle Klamotten.

                        Eine Stunde nach Ankunft ist es vorbei mit dem „schönen“ Wetter. Zu dem Sturm gesellt sich jetzt auch noch Regen, der mehr waagerecht als senkrecht fällt. Wir sind uns sicher dass die 2 Männer die Nacht nicht draußen verbringen werden. Wir wären bei diesem Wetter jedenfalls unter keinen Umständen in deren Richtung gelaufen. Zumal es auf den nächsten 15 Kilometern am Langisjör fast unmöglich sein dürfte ein Zelt aufzustellen.

                        Nach einer weiteren Stunde stehen die 2 triefend nass in der Hütte. Sie sind doch umgekehrt. Man kommt ins Gespräch. Sie wollten eigentlich am See nach Norden, der Wind war allerdings so stark das er sie regelrecht um geschmissen hat. Wir ahnten so etwas schon!

                        Als sie uns das erste Mal am Hang entgegen kommen sahen, vermuteten sie wir wären Tagestouristen, aufgrund unserer doch recht spärlichen Rucksäcke. Ihnen ist es absolut unbegreiflich wie man mit weniger als 10, Freak sogar weniger als 7 Kilogramm Basisgepäck auskommt. Uns ist auch unbegreiflich wie mal mit Edelstahltöpfen mir Glasdeckel und Sandwichboden trekken kann.
                        Sie erzählen uns noch ein paar gruselige Stories die sich auch dieses Jahr wieder auf dem Laugarvegur mit völlig unzureichend ausgerüsteten Wanderer zugetragen haben. Bei einem hätte wohl nicht mehr viel gefehlt und er hätte das „weiße Licht“ gesehen.

                        Nachts meinte man die Hütte würde vibrieren, so sehr rüttelte der Wind in den Böen am Dach. Regen prasselte gegen die Fenster. Wir waren heilfroh diese Nacht nicht in unseren Zelten verbringen zu müssen. Wenn das Wetter morgen nicht zum Weitergehen einlud, wollten wir einen Tag in der Hütte aussitzen. Immerhin hatten wir 2 Tage herausgelaufen. Meine Tour - Planung war halt doch etwas zu vorsichtig...besser so als anders.

                        24. August / 25. August
                        Hütte Sveinstindur - Hütte Skerlingar



                        Der nächste Morgen ließ uns hoffen. Der Regen hatte nachgelassen, teilweise riss sogar die Wolkendecke wieder auf. Die 2 Deutschen wollten ihr Glück doch noch mal Richtung Langisjör versuchen. Wir verabschieden uns und wünschen ihnen das Beste. Wir lassen uns Zeit mit dem Loskommen, da die Etappe heute mit 15 Kilometern mit die kürzeste der ganzen Tour werden sollte.
                        Kurz nach der Hütte erreichen wir das Pegelhäuschen an der Skafta. Von da an folgen wir dem Pfad immer am Ufer der Skafta entlang bis in die Hvanngil. Wunderschöne Schluchten taten sich auf. Das viele Grün würde bei Sonnenschein sicher noch besser zur Geltung kommen. Leider ziehen schon schon wieder Wolken auf. Ein Schauer nach dem anderen erwischt uns.

                        Die letzte Furt der Tour steht uns bevor. Nach den Bächen geht es verdammt steil bergan. Sollte das der Weg sein? Ein Blick auf das GPS zeigt, dass sich der eigentliche Pfad auf der anderen Seite des Berges entlang zieht. So bewegen wir uns die nächste halbe Stunde in mehr als heiklem Gelände. Ein Stolperer hier würde den sicheren Absturz nach sich ziehen!

                        Nach ein paar Kilometern Querfeldein-Gehatsche nach Navi erreichen wir den Fahrweg der uns zur Skerlingarhütte führen soll. Freak schaltet wieder auf Autopilot und düst davon. Verlaufen sollte er sich ja nicht mehr....

                        Die Hütte liegt an einem Bach, inmitten von sehr skurril aussehenden, baumartigen Lavaformationen, wie sie selbst für Island einzigartig sind. Die Wände der Hütte sind aus Lavasteinen aufgeschichtet. Die Hütte hat keinen Vorraum, ist im Ganzen sehr einfach gehalten. Das verleiht ihr einen recht rustikalen Charme. Wir machen es uns in der Hütte gemütlich. Das übliche...Wasser aufsetzen, Essen machen. Da die Hütte recht groß ist und nur ein kleiner Petroleumheizer vorhanden ist, beziehen wir die oberen Betten um es einigermaßen warm zu haben.
                        Wir beschließen einen Tag länger hier zu bleiben. Der Plan war eigentlich einen Tag in Landmannalaugar zu verbringen. Allerdings lässt das Wetter uns das schnell vergessen. (Wenn man weiß wie der Platz dort nach einem Tag Regen aussieht…..)

                        Zum allgemeinen Zeitvertreib hat ein Gunther „Das lustige Taschenbuch“ da gelassen. Nach den 2 Tagen hat jeder von uns es gelesen....wir fanden es nicht wirklich witzig…

                        Am nächsten Morgen dann die Überraschung. Wir sehen endlich den Verursacher der Kothaufen welche den Boden der Hütte zieren. Auf den unteren Betten liegt eingerollt ein Hermelin und nimmt kaum Notiz von uns, möchte nur in Ruhe gelassen werden und schlafen.
                        Nachdem wir aufgestanden sind und Lärm gemacht haben verzieht er sich dann aber doch. Der Tag vergeht unspektakulär. Wir essen die letzten Futterreserven und träumen von Megapizzas in Reykjavik.

                        Den Tag verbringen wir damit auf Wetterbesserung zu hoffen. Die 5 Minuten Regenpausen nutzen wir um draußen das notwendigste zu besorgen.

                        Irgendwann kommen noch 3 Jeeps mit Isländern. Irgendwie traut sich aber keinen von denen in die Hütte. Eine halbe Stunde springen die Kinder nur zwischen den Lavasteinen herum, machen Fotos und laufen um die Hütte. Kurz bevor sie fahren schaut das doch ein älterer Herr zu uns rein und fragt nach dem Befinden… ob wir die letzen Tage gut überstanden hätten. Haben wir! Er meint noch das morgen das Wetter besser werden soll…wir meinen das ist sicher so ein Standardsatz aller Isländer…

                        26. August
                        Hütte Skerlingar - Eldja



                        Um 11 Uhr soll der Bus in der Eldja ankommen…12 Uhr wieder abfahren. Entsprechend früh machen wir uns auf den Weg. Es sind nur noch 9 Kilometer und so lassen wir es langsam angehen.

                        Der alte Isländer hat tatsächlich Recht gehabt. Es regnet mal ausnahmsweise nicht, der Wind hat ebenfalls nachgelassen, die Sonne guckt zwischen den Wolken …was für ein Ausklang der Tour.
                        Wir folgen der Fahrspur, überspringen die letzen Bäche und philosophieren über die besten Zeltplätze die sich hier so finden lassen. Freak ist der Meinung ein neues Zelt muss her.
                        Resümee wird gezogen…was hat gepasst, was weniger…das meiste hat natürlich.

                        So langsam schwingt Wehmut mit auf den letzten Metern. Freak bedauert es sehr nach 303 Kilometern das Laufen einstellen zu müssen. Anscheinend tat es stellenweise noch nicht weh genug?!

                        Beim Abstieg in die Eldja sind wir der Meinung nach 2 Wochen Island auf die Besichtigung des Wasserfalls verzichten zu können und machen es uns bei der Sitzgruppe gemütlich. Wir beobachten die ankommenden Fahrzeuge und witzeln über die Insassen, wie das halt so üblich ist.

                        Es ist 11:20 Uhr…noch immer kein Bus da…sollte er eventuell vorne an der Kreuzung warten? Wir beschließen den Kilometer entgegenzulaufen. Dort angekommen warten wir wieder 20 Minuten. 11:40 taucht er auf….ignoriert meinen Daumen und fährt wieder den Kilometer in die Eldja.

                        Etwas angesäuert laufen wir wieder zurück. Der Bus ist sehr voll. Der Fahrer meint… wenn wir Glück haben hat er noch 3 Plätze frei. Toll… wir gedulden uns die Stunde und warten bis die Bustouris ihre Besichtigung der Schlucht beendet haben.
                        Wir dürfen als letzte einsteigen und mit einer Stunde Verspätung geht es los Richtung Landmannalaugar.

                        Dort angekommen finden wir uns schon damit ab nicht den Hot Pot aufsuchen zu können, da die Zeit gerade so zum Umsteigen reicht. Dann heißt es aber „Bus kaputt“….Wartezeit 3 Stunden…

                        Also doch noch Zeit für den Pot…Wir sind enttäuscht. Die Quelle hat sich dermaßen abgekühlt das man es nur noch direkt vor dem Zulauf aushält. Das hatten wir vor 2 Jahren noch ganz anders erlebt. Matze und ich sind nur am nörgeln… Freak bringt es auf den Punkt…“Schweine-Cold-Pot“

                        Nach dem kühlen Bad geht es wieder zum Bus, der alles andere als repariert ist. Irgendwas an der Hydraulikdämpfung der vorderen Stoßdämpfer. Es wird geflickt und überbrückt von einem 2. Bus. Dann geht die Tour weiter.
                        Anscheinend kümmert es den Fahrer recht wenig, dass die Federung völlig versagt. Bei den kleinsten Löchern fühlt und hört es sich so an als würde sich die vordere Achse jeden Moment verabschieden. Wir fahren auf dem blanken Metall so scheint es. Dem Fahrer ist das egal, er versucht die verlorene Zeit rein zu fahren, was natürlich ein Ding der Unmöglichkeit ist.

                        An der Hekla stoppen wir, zum Aussteigen hat allerdings keiner der Fahrgäste Lust. Es wir abkassiert, da erst hier das Kreditkarten-Funk-Dingens wieder Empfang hat.

                        Irgendwann des Nachts erreichen wir dann auch Reykjavik, statten erst mal Subway einen Besuch ab…

                        Wir sind angekommen….2 Wochen marschieren haben ein Ende

                        [CENTER]Den Rest der Bilder gibts wie immer im Album..KLICK

                        Zuletzt geändert von barleybreeder; 03.04.2014, 21:17.
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                          • 06.09.2008
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                          #52
                          AW: [IS] 300 km Islanddurchquerung (Myvatn -> Eldja) mit Freak, Barleybreeder und Cousin

                          @Barleybreeder: Wind, Klippen, steiles Gelände, Absturzgefahr? Hattest Du nicht eine 1Kilo-Notfallausrüstung dabei?

                          Absolut geile Tour .

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                          • barleybreeder
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                            • 10.07.2005
                            • 6479
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                            #53
                            AW: [IS] 300 km Islanddurchquerung (Myvatn -> Eldja) mit Freak, Barleybreeder und Cousin

                            Zitat von Biggi Beitrag anzeigen
                            @Barleybreeder: Wind, Klippen, steiles Gelände, Absturzgefahr? Hattest Du nicht eine 1Kilo-Notfallausrüstung dabei?
                            Wie wahr..war aber eher zum Furten gedacht..

                            Absolut geile Tour
                            Auch wahr...
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                            • Freak
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                              #54
                              AW: [IS] 300 km Islanddurchquerung (Myvatn -> Eldja) mit Freak, Barleybreeder und Cousin

                              Zitat von Biggi Beitrag anzeigen
                              Absolut geile Tour.
                              Oh ja! Ich will wieder hin...

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                              • Biggi
                                Erfahren
                                • 06.09.2008
                                • 299
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                                #55
                                AW: [IS] 300 km Islanddurchquerung (Myvatn -> Eldja) mit Freak, Barleybreeder und Cousin

                                Naja, Island ist bei mir auch noch offen.

                                Und wer mich kennt, weiß, daß der Sonnenschein recht häufig mein Begleiter ist....

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                                • Pfad-Finder
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                                  • 18.04.2008
                                  • 12150
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                                  #56
                                  AW: [IS] 300 km Islanddurchquerung (Myvatn -> Eldja) mit Freak, Barleybreeder und Cousin

                                  Respekt, meine Herren, Respekt!

                                  Von mir

                                  Pfad-Finder
                                  Alles unter Nutriscore "D" ist rausgeschmissenes Geld.

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                                  • hrXXL
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                                    • 28.08.2007
                                    • 1771
                                    • Privat

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                                    #57
                                    AW: [IS] 300 km Islanddurchquerung (Myvatn -> Eldja) mit Freak, Barleybreeder und Cousin

                                    sehr sehr geile tour ich will auch hin ich auch
                                    hrXXLight - Lightweight Outdoor Blog

                                    Kommentar


                                    • Ari
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                                      • 29.08.2006
                                      • 2555
                                      • Privat

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                                      #58
                                      AW: [IS] 300 km Islanddurchquerung (Myvatn -> Eldja) mit Freak, Barleybreeder und Cousin

                                      Schön geschrieben, tolle Fotos und Videos - habt ihr wirklich fein gemacht .

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                                        #59
                                        AW: [IS] 300 km Islanddurchquerung (Myvatn -> Eldja) mit Freak, Barleybreeder und Cousin

                                        Ja, eine großes Dankeschön auch von mir!
                                        Zwei Fragen habe ich:

                                        1.) Ich habe vor langer Zeit quasi jeden Reisebericht von Dieter gelesen. Dabei fiel mir auf, dass die Routen im Hochland sehr häufig den kleinen 4x4 Tracks folgen oder irre ich mich da? Falls ja, wie häufig kommt da was vorbeigerauscht? Einsamkeitsgefühl vorhanden?

                                        2.) Auch wenn ich noch keine Wintertour gemacht habe, und zu Trainingszwecken sicher andere Gegenden besser geeignet sind: Wäre so eine Island Querung auch im Winter möglich?

                                        Viele Grüße

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                                          • 10.07.2005
                                          • 6479
                                          • Privat

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                                          #60
                                          AW: [IS] 300 km Islanddurchquerung (Myvatn -> Eldja) mit Freak, Barleybreeder und Cousin

                                          Hi Jan,

                                          Zu deiner ersten Frage. Wir sind auch zu einem Großteil den Pisten gefolgt. Je nachdem was es für Tracks sind sind diese unterschiedlich von Autos befahren.
                                          Die ersten Tage bis zur Askja haben wir nur 2 Autos gesehen. An der Askja, speziell auf dem Parkplatz, logischerweise etwas mehr.

                                          Auf der Gesavatnaleid sydri nur ein einziges , was sicher auch mit der sehr anspruchsvollen Piste (Furten, viel Sand, Geröll) zu nun hat.

                                          Ab Nyidalur sind wir einen Tag der Sprengisandur gefolgt. Da dies die Hauptroute Nord-Süd ist, folglich auch mehr Betrieb. Ich glaube es waren 11 Autos, 3 Busse, 3 Motorräder.
                                          Mein Cousin hat Strichliste gemacht.

                                          Die nächsten 3-4 Tage Richtung Gletscher und Langisjör nicht ein Auto.

                                          Noch mal zählen....wenn man den Parkplatz an der Askja und die Strecke Sprenisandur weglässt, warens ungefähr...8-10 Autos an 16 Tagen
                                          Geht doch, oder?

                                          Islandquerung im Winter...ist sehr speziell. Wegen der eher milden Temperaturen. Sehr stürmisch. Haben schon einige gemacht, andere mussten abbrechen weil kein Schnee da war.
                                          Und dann wird "lustig", weil man da oben nicht einfach mal abbrechen kann! Im Winter ist das Hochland für PKW praktisch nicht passierbar, je nach Routenwahl und Wetter. Die Straßen sind alles gesperrt.
                                          Wer dich da rausholt muss sich auskennen.

                                          Wäre definitiv nix für mich! Die Chance das es klappt sicher so 50/50..

                                          http://http://www.lomur.de/issprengis.htm
                                          http://www.patriceschreyer.com/2007islande/menu.html
                                          http://www.martin-huelle.de/start/index.php?page=20&child=3&lang=de
                                          http://pagesperso-orange.fr/montagnexpe/islande_html.htm
                                          Zuletzt geändert von barleybreeder; 15.10.2009, 15:26.
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