Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke

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  • grosserbruellaff
    Erfahren
    • 21.08.2008
    • 336
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    Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke

    Hallo,

    zZ lese ich, um mich auf den, anscheinend jetzt schon, kommenden Sommer vorzubereiten, Karl Mays Winnetou I.
    Da liest man dann von Indianern und Westmännern die durch die Prärie reiten, kämpfen, jagen und ungeheuere Mengen Fleisch essen. Dazu Waffen, Heldentum und Abenteuer.
    Wer will da nicht auch raus ins Abenteuer?
    Als Kind bin ich damals mit Faschingsgewehr, Pfeil und Bogen, Schweizer Taschenmesser, Decke und Streichholz ausgezogen um eigene Abenteuer zu erleben und wollte auch ewig fortbleiben, kam aber doch kurz nach Einbruch der Dunkelheit wieder heim.
    Heute regt sich auch wieder die Abenteuerlust, nur irgendwie anders. Gewehr, Pfeil und Bogen sind nicht mehr interessant, auch Abenteuer und Büffeljagd klingen in unseren Breiten irgendwie unrealistisch. Vielmehr interessiert mich, was ist wirklich richtig und was hat sich Karl May nur so vorgestellt?
    Besonders interessiert mich das Übernachten in oder mit einer Wolldecke. Nicht so eine Kaufhausdecke, sonders so eine schwere Bundeswehr/... Decke mit Gewichten von 1,5kg aufwärts.
    Ich habe dabei (hoffentlich) alle relevanten Threads durchsucht, bin aber auf wenig brauchbares gestoßen. Es gibt zwar ein paar Thread der Richtung "Back to the roots", nur kommen dabei mehr Vorschläge als Ergebnisse.
    Bei Karl May schlafen die Männer einfach in ihre Wolldecken eingewickelt. Ich nehme das wörtlich, da die Decke dadurch nicht mehr verrutschen kann und außerdem mehrfach übereinander liegt. Auch in Beschreibungen der "bedrolls" aus der Zeit der Cowboys und des Amerikanischen Bürgerkrieges klingt es ähnlich: sich in einer großen Wolldecke einrollen. Als Nässeschutz wird häufig gewachstes Canvas genannt, wobei dieser mich gerade weniger interessiert.
    In den Beschreibungen wird nahezu nirgends eine Unterlage genannt. Bei Karl May wird direkt auf jeglichem Boden geschlafen, in anderen Quellen wird gesagt, dass bevorzugt Wiesen mit hohem Gras genutzt oder das Zweige als Unterlage benutzt wurden.
    Die Frage ist jetzt: Bis zu welchem Grad ist das nachvollziehbar und auch machbar? Wo liegen die Grenzen (Ich habe nirgendwo etwas von Frost gelesen, bzw Schnee oder sonst in irgendeiner Weise "richtig" kalt).
    Nur kann ich mir nicht vorstellen, dass sich ganze Truppen abends Äste zum unterlegen besorgt haben, wobei das vll bei damaliger Vegetation machbar gewesen sein könnte, wenn auch nicht überall.
    Oder isoliert eine Wolldecke auch ausreichend nach unten, sodass die Äste, Gräser, etc. das ganze eher weicher und angenehmer machten?
    Geschlafen wurde entweder in (langer) Unterwäsche, oder eben mit allem was man hatte.

    Zum Einen interessiert mich das ganze einfach aus Neugierde und abenteuerlichen Hirngespinsten, zum Anderen auch der praktikable Nutzen: 1,5kg Wolldecke und keine Isomatte sind quasi unkaputtbar und sogar rel leicht und auch noch günstig.
    Ich dachte auch schon an eine Wildwestromantik-Feier auf der Wiese der Schwiegereltern mit Lagerfeuer, Büffelfleisch (aus der Metro), Bogenschießen, Sternekucken,...
    mfg markus
    ______________________________
    Die "Nudelnmüssenkochen"-Fraktion

  • Gast-Avatar

    #2
    AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke

    Da fühl ich mich doch glatt angesprochen, HUGH!

    Du weißt schon, dass Karl May eine überbordende Phantasie hatte, sein Länderwissen aus der Gefängnisbibliothek irgendwo um Dresden, schätzungsweise nie zelten war und Winnetou, nun ja, ich sags ungern, eigentlich nicht existiert?

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    • _Matthias_
      Fuchs
      • 20.06.2005
      • 2170
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke

      Zitat von großer brüllaff Beitrag anzeigen
      zZ lese ich, um mich auf den, anscheinend jetzt schon, kommenden Sommer vorzubereiten, Karl Mays Winnetou I.
      Der Zusammenhang erschließt sich mir nicht so ganz, was hat Winnetou mit Sommer zu tun?

      Zitat von großer brüllaff Beitrag anzeigen
      Vielmehr interessiert mich, was ist wirklich richtig und was hat sich Karl May nur so vorgestellt?
      Dafür dass er eigentlich keine Ahnung hatte, ists gar nicht sooo falsch.

      Zitat von großer brüllaff Beitrag anzeigen
      Bei Karl May schlafen die Männer einfach in ihre Wolldecken eingewickelt. Ich nehme das wörtlich, da die Decke dadurch nicht mehr verrutschen kann und außerdem mehrfach übereinander liegt. Auch in Beschreibungen der "bedrolls" aus der Zeit der Cowboys und des Amerikanischen Bürgerkrieges klingt es ähnlich: sich in einer großen Wolldecke einrollen. Als Nässeschutz wird häufig gewachstes Canvas genannt, wobei dieser mich gerade weniger interessiert.
      Glaube nicht, dass du das wörtlich nehmen solltest, bei uns sagt man auch sich ins Bett einwickeln und das bedeutet nicht das man sich selbst da rein fesselt. Das ist übrigens auch ein wichtiger Grund warum sich richtig einzuwickeln eher kontraproduktiv war, man braucht viel zu lange um da wieder raus zu kommen, z.B. wenn die Herde plötzlich ein Problem hat, z.b. wenn Raubtiere kommen. "bedroll" heißt das übrigens, weil die ihre Decken zusammengerollt hinter den Sattel geschnallt haben.

      Zitat von großer brüllaff Beitrag anzeigen
      In den Beschreibungen wird nahezu nirgends eine Unterlage genannt. Bei Karl May wird direkt auf jeglichem Boden geschlafen, in anderen Quellen wird gesagt, dass bevorzugt Wiesen mit hohem Gras genutzt oder das Zweige als Unterlage benutzt wurden.
      Die Frage ist jetzt: Bis zu welchem Grad ist das nachvollziehbar und auch machbar?
      Das ist sehr gut machbar, such mal, z.B. bei Youtube Berichte über Straßenkinder, die schlafen auch jeden Tag zum Teil auf dem nackten Boden in U-Bahnstationen und ähnlichem, oder viele (Natur-)völker schlafen oft auf einer dünnen Decke/Fell als einzige Unterlage.
      Wir sind hier total verweichlicht, aber das heißt nicht das man nicht mit viel weniger oder gar nichts auskommt.

      Zitat von großer brüllaff Beitrag anzeigen
      Wo liegen die Grenzen (Ich habe nirgendwo etwas von Frost gelesen, bzw Schnee oder sonst in irgendeiner Weise "richtig" kalt).
      Nur kann ich mir nicht vorstellen, dass sich ganze Truppen abends Äste zum unterlegen besorgt haben, wobei das vll bei damaliger Vegetation machbar gewesen sein könnte, wenn auch nicht überall.
      Viel "Wilder Westen" war in ziemlich warmen Regionen, Arizona, Californien, z.B.


      Zitat von großer brüllaff Beitrag anzeigen
      Geschlafen wurde entweder in (langer) Unterwäsche, oder eben mit allem was man hatte.
      das wiederum halte ich eher für Hollywood-Erfindung um den Anstand zu wahren und Kostüme zu sparen.

      Zitat von großer brüllaff Beitrag anzeigen
      Ich dachte auch schon an eine Wildwestromantik-Feier auf der Wiese der Schwiegereltern mit Lagerfeuer, Büffelfleisch (aus der Metro), Bogenschießen, Sternekucken,...
      Lagerfeuer sollte ja kein Problem sein, Bison gibts fast überall zu kaufen (wobei die Cowboys das wahrscheinlich eher weniger gegessen haben, denn wo die Kuhherden waren gabs eher keine Bisons mehr), Bogenschießen ist jetzt auch nicht so wirklich was für Cowboys und Sternegucken kannst du hier vergessen, da musst du wo hingehen, wo nicht der ganze Lichtsmog die Sicht versaut.

      PS: Ich habe als Kind Karl May geliebt und jede Menge seiner Bücher verschlungen.

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      • Torres
        Freak

        Liebt das Forum
        • 16.08.2008
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        • Meine Reisen

        #4
        AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke

        Danke winnetoux.

        Karl May hat einen fiktiven Abenteuerroman geschrieben und sich die Fakten aus den Fingern gesogen. Sein Erfolg beruht darauf, dass in einem gewissen Alter junge Männer von Abenteuerlust gepackt werden und ohne zu hinterfragen in die Wälder streifen, um sich den Arsch ab zu frieren und dann als wahre Männer zurück zu kommen und so etwas nie wieder zu tun. Das nennt man dann erwachsen werden.

        Daher mein Tipp:

        Hol Dir ne Wolldecke, brate Dir ein kg Steak ohne Salat, auf dem Du vorher zwei Wochen gesessen hast (unter dem Sattel natürlich), dann trink Quellwasser und schluck ein wenig Staub, dann leg Dich in den Garten und wickelt Dich in Omis Decke ein. Am besten dann noch bei Regen und Wind.

        Vergiß nicht, den Haustürschlüssel mit zu nehmen!

        OT: Edit: Ich habe ALLE Bände von Karl May gelesen und das mit der Wolldecke habe ich hinter mir.
        Oha.
        (Norddeutsche Panikattacke)

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        • _Matthias_
          Fuchs
          • 20.06.2005
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          • Meine Reisen

          #5
          AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke

          Zitat von winnetoux Beitrag anzeigen
          Winnetou, nun ja, ich sags ungern, eigentlich nicht existiert?
          Natürlich existiert der nicht (mehr), der starb ja in Winnetou III

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          • Enja
            Alter Hase
            • 18.08.2006
            • 4751
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke

            Es war aber schon so, dass diverse Menschen - bereits vor der Erfindung von Schlafsack und Isomatte - im Freien mehr oder weniger freiwillig unterwegs waren. Karl May ist 1912 gestorben. Ich habe also mal geguckt, was denn der Soldat so im 1. Weltkrieg zum Lagern bei sich hatte.

            Wikipedia sagt dazu:
            Über den Tornister konnte hufeisenförmig der graue Mantel M1907 und darüber die 1892 eingeführte beigefarbene Zeltbahn mit drei Lederriemen befestigt werden.
            und zwar hier:

            http://de.wikipedia.org/wiki/Milit%C...sten_Weltkrieg

            Man schlief am Feuer. Es gab eine Feuerwache. Und Mantel und Zeltbahn sind ja schon mal nicht nichts. Die Ansprüche an den Komfort waren mit Sicherheit auch niedriger. Nass zu sein oder zu frieren, war nicht so ausgeschlossen, wie wir das heute gern hätten. Die Lebenserwartung war geringer. Ich kenne es aus meiner Jugend noch, dass man dann eben um 4 Uhr aufstand, wenn das Feuer niedergebrannt war, es immer kälter wurde, um auf den Sonnenaufgang zu warten.

            Wenn man in noch kälteren Gegenden unterwegs war, war eben auch die Kleidung entsprechend wärmer. An die kalten Füße, weil der Mantel nicht lang genug war, um die zu wärmen, kann ich mich noch gut erinnern.

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            • Gast-Avatar

              #7
              AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke

              Zitat von _Matthias_ Beitrag anzeigen
              Natürlich existiert der nicht (mehr), der starb ja in Winnetou III
              Er ist erst bei Winnetou I, jetzt verrat doch nicht alles!

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              • _Matthias_
                Fuchs
                • 20.06.2005
                • 2170
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                • Meine Reisen

                #8
                AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke

                Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                Karl May hat einen fiktiven Abenteuerroman geschrieben und sich die Fakten aus den Fingern gesogen. Sein Erfolg beruht darauf, dass in einem gewissen Alter junge Männer von Abenteuerlust gepackt werden und ohne zu hinterfragen in die Wälder streifen, um sich den Arsch ab zu frieren und dann als wahre Männer zurück zu kommen und so etwas nie wieder zu tun. Das nennt man dann erwachsen werden.
                Nee, das verwechselst du jetzt mit dem Survivelforum hier

                Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                Hol Dir ne Wolldecke, brate Dir ein kg Steak ohne Salat, auf dem Du vorher zwei Wochen gesessen hast (unter dem Sattel natürlich), dann trink Quellwasser und schluck ein wenig Staub, dann leg Dich in den Garten und wickelt Dich in Omis Decke ein. Am besten dann noch bei Regen und Wind.
                Gaaaanz falsch, untern Sattel kommen nur die Bärentatzen (aber etwas gereiftes/abgehangenes Steak ist wirklich viel besser als ganz frisches)

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                • _Matthias_
                  Fuchs
                  • 20.06.2005
                  • 2170
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke

                  Zitat von winnetoux Beitrag anzeigen
                  Er ist erst bei Winnetou I, jetzt verrat doch nicht alles!
                  Ups war eh gelogen, unter seinem Decknamen Pierre Brice lebt er ja noch heute

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                  • Torres
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                    • 16.08.2008
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke

                    Gaaaanz falsch, untern Sattel kommen nur die Bärentatzen
                    Manno, setz ihm bloß keine Flöhe ins Ohr.....
                    Oha.
                    (Norddeutsche Panikattacke)

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                    • _Matthias_
                      Fuchs
                      • 20.06.2005
                      • 2170
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke

                      Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                      Manno, setz ihm bloß keine Flöhe ins Ohr.....
                      Wieso, was hast du gegen echt amerikanische bear claws zum Frühstück? Für deutsche Bärentatzen ist ja die Jagdsaison gerade vorüber.

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                      • Torres
                        Freak

                        Liebt das Forum
                        • 16.08.2008
                        • 30722
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                        #12
                        AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke

                        Hhhhm, sehen wirklich lecker aus, die bear claws. Vor allem, wenn man sie unter dem Sattel weichgeritten hat, werden sie richtig Geschmack haben...
                        Oha.
                        (Norddeutsche Panikattacke)

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                        • blenn
                          Erfahren
                          • 08.06.2010
                          • 152
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke

                          Nicht ganz stilgerecht hatte ich in Kalifornien ein Auto statt eines Rosses, aber immerhin einige Übernachtungen mit Zelt, z.T. auch vom Kanu aus. Ich muss allerdings gestehen, es war im Sommer.

                          Mit etwas weniger Furcht vor allerlei Getier und einem eigenen, lodernden Feuer hätte ich recht gut nur mit einer Decke übernachten können. Das Temperatur Problem stellte sich erst gar nicht, weil dort viel Wüste ist. Selbst im Norden bei den Sequoias hätte eine Decke locker gereicht.

                          Eine bessere Quelle ist sicherlich Jack London, da er auf eigene Erfahrungen zurückgreifen konnte. Zum Vergleich mit unseren Breiten läßt sichs wohl besser bei ihm stöbern. Ich denke im Gegensatz zu Cowboys sind Trapper da ein besseres "Vorbild".
                          --
                          http://www.rolf-blenn.de/adventure.htm

                          "da ist so `n Mann im Wald"

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                          • Pylyr

                            Alter Hase
                            • 12.08.2007
                            • 2529
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke

                            Für Leute mit Englischkenntnis wird das Einrollen in eine Decke hier erklärt:

                            Wrapping In A Wool Blanket
                            Wenn dir etwas gefällt, analysiere es nicht, sondern tanze dazu.
                            Tex Rubinowitz

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                            • Solasimon
                              Dauerbesucher
                              • 09.12.2009
                              • 904
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke

                              Ich habe das mal ausprobiert... da war ich 17 oder - passt das ins vermutete Altersprofil um sich so was auszutreiben?

                              Ich habe mitten in der Nacht eine unserer Teenie-Zeltlager-Gruppen, die gerade auf ihrer 2-Tages-Wanderung waren und daher auf der Wiese geschlafen haben überfallen. Zur Tarnung hatte ich eine Armeedecke (keine Plane, eine Wolldecke) dabei. Ich halte es mal knapp, sie haben mich erwischt... na gut ich bin auf der Flucht vor einer Gruppe(natürlich ohne Lampe) über den außen schlafenden der nächsten genau zwischen ca. 20 Teenies gefallen...... bis ich das realisiert hatte, lagen 5-6 14-15jährige Jungs noch in ihren Schlafsäcken auf mir und mir wurde mit einigen Taschenlampen ins Gesicht geleuchtet...

                              Als ich ein paar Minuten später wieder etwas sehen konnte, war ich schon in meine Decke fertig für die Nacht verschnürt... eine sehr kalte und unbequeme Nacht muss ich euch sagen... tja zu Gefängniswärtern (Thema "Alcatraz") ist man nun nicht freundlich, erst recht nicht wenn man gerade ausgebrochen ist und einer mitten in der Nacht die ganze Gruppe weckt...

                              Simon
                              Nur der wird Gottes Anerkennung finden und leben, der ihm vertraut.
                              Die Bibel - Römer 1,17

                              Kommentar


                              • Cervantes
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                                • 26.10.2009
                                • 502
                                • Privat

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                                #16
                                AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke

                                Vor Jahren habe ich mal mit einem amerikanischen Schriftsteller zusammen gearbeitet und irgendwann (im Grunde ziemlich schnell) war ICH beim Thema Indianer. Er lachte sich kaputt und sagte, er habe sich schon immer gefragt, warum die Deutschen eigentlich so einen "Indianer-Tick" hätten. Da musste ich ihm erstmal erklären, dass viele Deutsche (zumindest einer bestimmten Generation, ne Torres?) mit einem Autor namens Karl May aufgewachsen sind, einem Knacki, der nie einen Indianer leibhaftig gesehen hat...
                                Dass heute auch wieder Junge Karl May als Urlaubsvorbereitung und als Survival-Tippgeber lesen, wundert mich auch

                                Müßiggang ist besser, als gar nichts zu tun.

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                                • Andreas L
                                  Alter Hase
                                  • 14.07.2006
                                  • 4351

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                                  #17
                                  AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke

                                  ... das Basiswissen hat sich May nicht aus den Fingern gesogen - er hat abgeschrieben, und das sogar sehr gut. Zum Beispiel von Sir John Franklin ("... der Mann der seine Schuhe ass..."), dann bei London und Cooper natürlich, und von hundert anderen. Von daher liegt er nicht ganz falsch - was die Fakten betrifft.

                                  Auf dem Appalachian Trail in der Hundert-Meilen-Wildnis bin ich einem Menschen begegnet, der nur mit Wolldecke und gewachster Plane unterwegs war, und der behauptet hat, das ginge sehr gut. Um die Zeit (September) hatten wir schon regelmässig Nachtfröste. Natürlich hat der fast jeden Abend ein Feuer angezündet, und das sicher nicht nur da, wo es sicherheitstechnisch und ökologisch sinnvoll war ... ausserdem gibt es dort alle 20 bis 30 Kilometer einfache Schutzhütten mit 3 Wänden, in denen man Schlechtwetterperioden ganz gemütlich abwettern kann. Aber er hatte nicht mal einen Rucksack: Plane und Decke zusammengerollt, vorne und hinten mit einer Schnur zusammengebunden und an der Schnur über dem Rücken getragen. War nach seine Angaben ein "trough-hiker", hatte also den ganzen Trail so gemacht.

                                  Wer was über Indianer in Nord-Amerika wissen will: Da gibt es sachliche und zutreffende Infos ohne Ende, K.May braucht man dazu wahrlich nicht. Man teilt sie von den Lebensgewohnheiten her ganz grob in drei Gruppen: Die Pueblo-Indianer im Süden, die Plain-Indianer in der Mitte und die Wald-Indianer an der Ostküste. Wer sich für die Lebensgewohnheiten der Ostküsten-Indianer interessiert, kann von mir gerne eine kurze Zusammenfassung per PN bekommen, die auf ethnologischen Grundlagen beruht.

                                  Andreas
                                  "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

                                  BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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                                  • markrü
                                    Alter Hase
                                    • 22.10.2007
                                    • 3348
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke

                                    Ich habe nur die unfreiwillige Erfahrung einer Nacht (~0°C) in einer Wolldecke (auf Isomatte). War zwar etwas kühl, ging aber grundsätzlich.
                                    Ich würde es an Deiner Stelle einfach mal ausprobieren! Im Sommer sollte das überhaupt kein Problem sein.

                                    Markus

                                    Nachtrag:
                                    Der bereits bei Youtube verlinkte Northwest-Woodsman bietet auch einige interessante Infos zum Thema: http://www.nwwoodsman.com
                                    Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller Welten leben.
                                    Der Pessimist fürchtet, dass das wahr ist...

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                                    • grosserbruellaff
                                      Erfahren
                                      • 21.08.2008
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                                      #19
                                      AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke

                                      Doppelt gepostet ->kompletter Beitrag folgend
                                      Zuletzt geändert von grosserbruellaff; 11.01.2011, 11:08.
                                      mfg markus
                                      ______________________________
                                      Die "Nudelnmüssenkochen"-Fraktion

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                                      • grosserbruellaff
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                                        #20
                                        AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke



                                        also alles zu zitieren ist mir jetzt zu aufwändig
                                        aber so ists ganz lustig

                                        nochmal: Mir gehts in keinster Weise um irgendwelche Survival-oder Ich-bin-so-ein-harter-toller-Outdoortyp-Geschichten.
                                        Karl May war n Knacki - ist bekannt
                                        Winnetou muss sterben (sonst hätte ich früher irgendwas überlesen)
                                        Fiktion ist auch klar

                                        Karl May sollte auch eher als Beispiel dienen - die Geschichten von den Wolldecken, Mäntel, etc liest sich ja von Napoleons Kriegszügen bis heute immer wieder. Ich will mich also nicht als Indianer verkleidet mit irgendwelchen Mittelalter-Waldschraten rumtreiben. Indianer und Cowboys interessieren mich eig nur bei Karl May
                                        Ist wohl eher sowas wie Skifahren mit Kniebundhose und Wollpulli...

                                        So bequem wie ne 5mm Eva wirds wohl auf alle Fälle sein.
                                        Werd mir wohl aus einem dieser Army-Shops ne Wolldecke holen und mal testen.

                                        Bezgl Sterne und so: Es soll ja auch bei uns noch schöne Fleckchen geben wo man, sternenklarer Himmel vorausgesetzt , auch Sterne sehen kann. Vll nicht in astronomischen Maßstäben aber als kurzsichtiger reichts mir
                                        mfg markus
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