Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

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  • Beyond
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    • 09.11.2010
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    AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

    Hallo Horst (shorst),

    bitte erkläre mir, was Du unter „diesen Rundumschlägen“ meinst, damit es ein „zweites Lagerfeuer“ wird.

    Viele Grüße
    Beyond

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      AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

      OT: Hej Beyond, ich finde es eher schade daß es ein zweites Lagerfeuer wird, bisher wars zum großem Teil dank Dir nen sehr breit gefächerter umfassender Thread zum Thema paddeln, nicht einseitig, bunt, interessant.
      Jetzt kommen hier, ich mag nicht zählen wieviele Zeilen allgemeine Gesellschaftskritik am Beispiel der Autoindustrie, sorry meiner Ansicht nach gehört das ans Lagerfeuer, wie auch der Rest der Allgemeinplätze.

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      • Beyond
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        AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

        Hallo Horst (shorst),

        + OT: auf keinen Fall sollte hier ein zweites Lagerfeuer aufgemacht werden! Der Rundumschlag bezieht sich nicht auf die allgemeine Gesellschaftskritik, sondern auf die subtilen Marketingmethoden in unserem Land und wie sie die Menschen manipulieren. Dies gilt ebenso für die Medien.

        Mit diesem Abschweifen in die Automobilindustrie wollte ich an einem praktischen, aktuellen, allgemein verständlichen Beispiel erklären, wie die Menschen in eine bestimmte Richtung beeinflusst werden, ohne es selbst vielleicht bewusst wahrzunehmen. Das erkennt man daran, dass Käufer sogar die Werbesprüche als Argumente gegenüber ihrer Kritiker übernehmen. Ich habe es vielleicht deshalb so ausführlich dargestellt, weil ich während einer längeren Vertretung als „Klinkenputzer“ selbst diese Verkaufsschulungen und Lehrgänge über Kundenbeeinflussung absolviert habe.

        - OT: Für Outdoor, Survival und eben Seekajaking halte ich das geistige Rüstzeug als eines der wichtigsten Elemente im Baukasten der gesamten „Outdoorausrüstung“ - meiner persönlichen Meinung nach, wichtiger als alle technischen Gegenstände. Nur wenn ich weiß, was ich in einem echten „Survival-Fall“ (z.B.: durch Verlust der gesamten Ausrüstung) tun muss, sichere ich mein Überleben.

        Eigentlich wollte ich es nicht direkt ansprechen, aber Du hast mich nach konkreten Vorgängen gefragt. Nur so viel zu einem aktuellen Fall: Wäre es letztes Jahr auf 80 Grad Nord zu einer Havarie des Kajaks gekommen und die Ausrüstung wäre verloren gegangen, wäre dieser konkrete Fall eingetreten, in dem Wissen mehr Wert gewesen wäre, als das verloren gegangene Equipment. Mir steht es nicht zu, mich über diese Reise verbal zu äußern! Darüber mag jeder sich seine eigenen Gedanken machen. Aber ich habe an den Forumsbeiträgen gemerkt, dass da scheinbar ein Defizit an theoretischen Grundlagen vorhanden ist, das ich mit meinen Beiträgen ausgleichen wollte.

        Grundvoraussetzung ist nicht nur die erforderliche Allgemeinbildung, dafür ist jeder selber zuständig, sondern insbesondere logisches Denken und der gesunde Menschenverstand. Das möchte ich fördern und irgendwo muss man beginnen – warum nicht bei den Werbeaussagen.

        Du hast ja selbst bestätigt, dass mit moderner Ausrüstung die Grenzen des Möglichen ausgeweitet werden. Ich bin Bergwanderer und kein Kletter und weiß deshalb darüber wenig Bescheid. Meine Vorstellung von einer Bergtour ist, oben auf dem Gipfel unfallfrei anzukommen, ohne irgend welche Abstürze durchgemacht zu haben, die man nach Deinen Vorstellungen mit der modernen Ausrüstung ja durchaus einplanen kann. Versteh' mich bitte nicht falsch, aber das übersteigt meine Logik: Ein Bergseil, das ausschließlich zur Sicherung verwendet werden soll und dafür hergestellt worden ist, wird heute dazu benutzt, dass man nach Risikoabschätzung sich absichtlich in das Seil fallen lässt. (Ironie an) Eine Art Bungeespringen am Berg! (Ironie aus) Ich glaube, treffender konntest Du meinen Argwohn gegenüber „die Grenzen moderner Ausrüstung ausloten“, nicht beschreiben. (Smiley: Zwinker)

        Wenn ich eine Paddeltour durchführe, möchte ich das Ziel ohne Kenterung erreichen, auch wenn ich eine Schwimmweste trage.

        Ich stimme Dir voll zu, wenn Du sagst, dass die verbesserte Ausrüstung das Klettern wesentlich sicherer gemacht hat, wenn man das Equipment auch entsprechend zweckgebunden verwendet.

        Viele Grüße
        Beyond
        Zuletzt geändert von Beyond; 16.02.2011, 20:48.

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        • Beyond
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          AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

          Hallo Järven,

          na ja, scheinbar schaffe ich es doch nicht, das bevorzugte Niveau der Outdoorseiten zu erreichen. (Smiley: Grins) Wenn Du weiter meine Beiträge lesen willst, wird Dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als Dich durch meinen „einfach herablassenden“ und „fürchterlich oberlehrerhaften“ Schreibstil hindurchzukämpfen – wenn er auch nicht so gemeint ist. (Smiley: Zwinker)

          Rein vom medizinischen Standpunkt aus gesehen, könnte ich durchaus Dein Vater zu sein. Das wäre Dir aber sicherlich nicht recht – ein Oberlehrer! (Smiley: Grins)

          Die Manipulation des Menschen und das Ausloten der Grenzen wird in der Genesis 3, Vers 1 bis 24 genau beschrieben. Du kennst doch sicherlich die Story. Spaß beiseite: Alles andere steht im vorangegangenen Post an Horst.

          Freut mich, wenn Du meine Feststellungen und Meinungen als Weisheiten anerkennst. (Smiley: Zwinker)

          Das mit dem Durchlesen stimmt! Stehe ja erst am Anfang, um mich in die Outdoorseiten einzuarbeiten. Bei knapp 800.000 Beiträgen ist es allerdings schwierig, die Spreu vom Weizen zu trennen.

          Bei der Hardware besteht kein Zweifel! Gilt das auch bei der Software?

          Zum gemütlichen Lagerfeuer am Mittelmeer siehe bitte meinen Post #270. In heimischen Wälder verwende ich aus Sicherheitsgründen lieber meine umgebaute Bundeswehrfeldflasche als Hobo-Ofen (siehe Post #296 an merlin2). In den Übergangszeiten (Frühjahr, Herbst) ist da ein Grog schnell zubereitet. Hängt man einen Teebeutel mit rein, entsteht der österreichisch/bayerische „Jagatä“. (Smiley: Lächeln)

          Viele Grüße
          Beyond
          Zuletzt geändert von Beyond; 22.02.2012, 09:31.

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          • merlin2
            Erfahren
            • 20.03.2006
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            AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

            Hallo Beyond,

            aus meiner Sicht wird umgekehrt ein Schuh draus.
            Wenn ich an einige meiner früheren Touren (auch ich bin nicht mehr ganz jung, aber noch ´diesseits´) zurückdenke, sträuben sich mir im Nachhinein die Nackenhaare und ich bin froh, dass nix passiert ist.
            - im Winter zum Paddeln. Weil´s halt kalt war, zog man viele Schichten übereinander. Für´n Neo hatten wir kein Geld und Trockenanzüge gab´s nicht - hätten wir sicher nicht bezahlen können. Unvorstellbar, bei 5° Wassertemperatur in 2 Lagen Trainingshosen und 3 Pullovern plus Nylonanaorak für 9mark95 zu kentern !!!!
            Ja, wir sind nicht gekentert, Aber heute fahre ich auch im Winter. Im Trocki. Und fühle mich sicher. Da hat moderne Ausrüstung definitiv nicht zu einer Verschiebung geführt , sondern früheren Leichtsinn (!) sicherer gemacht.
            - Seekajak in den frühen 80er vor Schwedens Ostküste. Kilometerweit draussen zwecks Abkürzung einer grösseren Distanz. Schwimmweste irgendwo auf Deck weil zum Anziehen zu unbequem, keine abgeschotteten Kajaks, Kleidung: T-shirt und Turnhosen, kein Reservepaddel. Zum Glück waren die Bedingungen moderat. Aber ein Tag später (wir mussten wg. Fähre zurück) hatten die Wellen Mützen auf und wir waren froh, heil wieder festen Boden unter den Füssen zu haben. Heute paddeln wir mit geschotteten Booten, leichtem Neoshirt, hervorragend passender Weste, Ersatzpaddel festgelascht, integrierter Kompass auf dem Vordeck bei ähnlichen Bedingungen entspannt und haben Spass daran. (damals brauchten wir vielleicht mehr Nervenkitzel..)
            Also nochmal: weiterentwickelte Ausrüstung macht Unternehmungen einfach sicherer. Und dass Menschen, die sich in Extremen bewegen, durch neuere Ausrüstung dabei unterstützt werden (im ExtremBergsteigen sehr gut zu sehen) ist eine Entwicklung, die ich begrüsse. Denn: letztendlich sind es auch da immer noch die Leistungen der Menschen und nicht die der Ausrüstung. Ich meine: guckt man sich die heutigen Unternehmung an, haben sich ganz klar die Leistungsgrenzen und das Können verschoben. Die Ausrüstung hat da nur einen minimalen Anteil daran. Veränderte Reisemöglichkeiten, Freizeitverhalten, Trainingsmöglichkeiten, Informationswege sind ebenso Faktoren dazu.
            (aber jetzt bin auch ich bei Allgemeinplätzen und weg vom SEEKAJAK-Thema)
            Grüsse

            Peter
            manchen menschen muss man noch erklären, wie nasebohren geht.....
            http://wellenbergemeer.wordpress.com/

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            • Beyond
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              AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

              Hallo Peter (merlin2),

              Du sprichst mir aus meinem Seekajakherzen! Ich stimme Dir bei jedem Wort zu!

              Wenn eine Ausrüstung ein Seekajak-Unternehmen, das man schon viel früher durchgeführt hat, sicherer und bequemer macht, kann man diese Neuerungen wirklich nur begrüßen. Du fährst heute mit einem Trockenanzug im Winter, während Du Jahre zuvor mit mehrschichtiger Bekleidung und einfachem Nylonanorak über der Spritzdecke unterwegs warst. Warum denn nicht, ich finde das völlig in Ordnung und meine Hochachtung für alle diejenigen Winterpaddler, die kein An- und Abpaddeln kennen. Siehe dazu auch meinen Post #287 an „Nobse“.

              So wie Du, verwende auch ich einen Kajak der alle modernen Ausstattungsmerkmale aufweist: Abschottung, Fußsteuer, fest aufgebauter Kompass, Fußlenzpumpe, Reservepaddel (zwar nicht aufgeschnallt, aber in der Sitzluke). Allerdings handelt es sich von der Form her nicht um ein waschechtes Seekajak, aber ich komme auf dem Meer damit sehr gut zurecht. Die Kleidung, einschließlich der Schwimmweste stehen bei mir auch auf einem modernen Stand, soweit ich sie in der Badewanne „Mittelmeer“ benutze. Hier kommt man halt noch im Sommer ohne Trockenanzug und Neopren-Long-John aus. Allerdings paddle ich mit Neoprenhandschuhen - nicht aus Sicherheitsgründen, sondern wegen der Blasen, die bei mir entstehen, wenn ich ohne die Handschuhe das Paddel führe. (Smiley: Zwinker)

              „Also nochmal: weiterentwickelte Ausrüstung macht Unternehmungen einfach sicherer“, schreibst Du und ich bin der selben Meinung!

              Natürlich verschieben sich die Grenzen der Einsätze bei den Seekajaktouren in neue Dimensionen (siehe meinen Post #303 an „shorst“). Wie Du schreibst, sind es letztendlich da immer noch die Leistungen der Menschen und nicht die der Ausrüstung, die zählt. Auch hierin gehe ich mit Dir konform. Aber das von mir erwähnte Beispiel zeigt, dass der Mensch wieder an seinen Grenzen angelangt ist und dadurch die zusätzlichen Sicherheitsreserven relativiert worden sind.

              Ich bin überzeugt, dass der Akteur sich sehr gut vorbereitet hat, wenn man liest, was er alles an Ausrüstung mitgenommen hat. Weil es zur Verkettung von unglücklichen Umständen gekommen ist, brach er sein Unternehmen ab. Das war in meinen Augen das einzig Richtige! Es gehört schon eine Portion Mut dazu, diese Entscheidung zu treffen, wenn man so in der Öffentlichkeit steht. Meine Hochachtung!

              Aber es zeigt, dass hier meiner Meinung nach zu sehr auf die moderne Ausrüstung gesetzt worden ist und man sich auf die zugesicherten oder beschriebenen (?) Eigenschaften des Equipments (z.B. Membranfunktion des Trockenanzugs) verlassen hat, die sich dann beim Einsatz als falsch herausgestellt haben. Siehe meinen Post #299 an „zahl“.

              Viele Grüße
              Beyond

              PS: „Beyond“ bezieht sich mehr auf meinen letzten Lebensabschnitt: beyond des aktiven Berufslebens und nicht auf meine Aktivitäten beim Seekajakfahren. Allerdings ziehe ich 40 Grad Celsius im Schatten und eine Wassertempereatur von 24 Grad Celsius vor. (Smiley: Zwinker)
              Zuletzt geändert von Beyond; 22.02.2012, 09:34. Grund: Links eingebunden

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              • Beyond
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                • Meine Reisen

                AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

                Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks, hallo Lee,

                im Post #19 könnt Ihr lesen, was ich früher alles an Ausrüstung auf meinen langen Kajaktouren im Mittelmeer im Sommer bei bis 40 Grad Celsius im Schatten und 24 Grad Wassertemperatur mitgenommen habe.

                Heute möchte ich Euch erzählen, was ich von dieser Ausrüstung alles täglich verwendet habe und was unbedingt zusätzlich mitgeführt werden soll. Das heißt: praktisch meine Minimalausrüstung:

                Ausrüstung, die ich täglich benutzt habe:

                am Mann:

                - Badehose
                - langes T-Shirt (reicht für rund 1.000 km)
                - Schirmmütze (langer Schirm, gut auch mit Nackenschutz)
                - Sonnenbrille mit Nackenband (Reepschnur genügt), evtl. auch mit Nasenschutz
                - Paddelhandschuhe (damit keine Wasserblasen entstehen)
                - wasserfeste Sandalen als Universalschuhe (in der Sitzluke)
                - Schwimmweste, weil ich meinen Kritikern hier im Forum, versprochen habe, diese auch bei einer Spiegelsee (0 Beaufort) zu tragen. (Smiley: Zwinker)

                Boot und Zubehör:

                - Kajak (mit Abschottungen, Fußsteuer, Fußlenzpumpe, Kompass)
                - Paddel mit Sicherungsleine (Reepschnur genügt)
                - Spritzdecke mit angebundener Signalpfeife
                - „Abwasserbehälter“, z.B.: ergonomisch angepasste alte Sirupflasche aus Plastik (in der Sitzluke)
                - Schwamm zum Spritz- und Tropfwasser aufwischen (in der Sitzluke)
                - Handtuch (für alle möglichen Zwecke, hinter Sitz)
                - Messer (Puukko, schwimmfähig)
                - Sitzlukendeckel (hinter Sitz, gerollt)

                Übernachtung/Lager:

                - Unterlage, starke Plastikfolie z.B.: Deltafolie, Teichfolie 1 m x 2 m
                - Self-Inflate-Liegematte, (zur Schonung der müden Knochen) nur gefaltet
                - Badetuch (zum Abdecken der Liegematte)
                - Badetuch (gerollt als Kopfkissen, alternativ: Kleidersack)
                - leichter Sommerschlafsack aus Kunstfaser, der auch mal nass werden kann
                - Stirnlampe
                - Taschentuch
                - Schlafsachen (z.B.: lange Funktionshose und -hemd, Wollsocken, alternativ: Trainingsanzug)
                - Tarp 2 m x 3 m mit Spannleinen versehen
                - Gestänge mit Leinen zum Abspannen und Auflegen der Plane, Heringe in Stoffsack (2 lange Heringe aus Baustahl 6 mm, zur Verankerung der Firstleine in Sand und losem Gestein)

                Buchführung:

                - Schreibmappe in flachem Transportbeuten mit Rollverschluss:
                - - Land/See-Karten
                - - Lineal
                - - Kurswinkel
                - - Lupe
                - - Notizblock
                - - Tagebuch
                - - Literatur
                - - Hartbox, flach (Diskettenbox, wenn man noch eine auftreibt):
                - - - Personalausweis (getrennt vom Pass)
                - - - Kugelschreiber
                - - - Bleistift
                - - - Radiergummi

                Transportsack, rund, lang für Tagesbedarf (hinterer Stauraum):

                - Sporthemd, langärmlig
                - Sporthose
                - Unterhose
                - Waschzeug lose im Stoffbeutel mit:
                - - Haarshampoo
                - - Zahnbürste
                - - Zahnpasta
                - - sonstige Hygiene-Mittel
                - Umhängtasche als Survival-Tool:
                - - Geldbeutel mit Geld und Leselupe
                - - Notizbuch mit Kugelschreiber
                - - Schweizer Taschenmesser
                - - Kamm
                - - Teelöffel
                - - Nähzeug
                - - Schere (Kabelhülle als Schutz)
                - - Kugelschreiber
                - - Bleistift mit Radiergummi
                - - Handy
                - - Streichhölzer
                - - Ausweistasche mit:
                - - - Reisepass
                - - - Führerschein
                - - - Seniorenausweis
                - - - Kreditkarte oder ähnliches
                - - - Erste-Hilfe-Ausweis
                - - - Impfpass

                Verpflegung / Wasser:

                Menge je nach Intervallen der geplanten Landgänge und nach Geschmack in die verbleibenden Hohlräume der Staukästen verteilt.

                Erforderliche zusätzliche, aber nicht täglich oder nie gebrauchte Ausrüstung:

                - Reservepaddel, geteilt, gekürzt (in der Sitzluke)
                - Paddelanorak (in der Sitzluke über Lenzpumpe)
                - Kajakwagen, zerlegt (vorderer Stauraum)
                - diverse Schnüre, Seile, Bänder
                - kleiner Kochtopf im Plastikbeutel

                Reparatur/Ersatz-Set - Transportsack, rund, kurz (vorderer Stauraum):

                - Multi-Tool
                - Sekundenkleber
                - Mattenkleber (auch für Spritzdecke, usw.)
                - Klebebänder (um das Tarp zu flicken und für alles mögliche)
                - Nähzeug
                - lange T-Shirts als Ersatz (eines je 1.000 km Paddelstrecke)
                - Reserve-Badehose
                - Erste-Hilfe-Set (Mini)

                So sieht meine eigene Minimalausrüstung, nach bestem Wissen und Gewissen aus und ich hoffe, dass ich nichts vergessen habe. Ich werde auch versuchen, mich in Zukunft nur auf diese Gegenstände zu beschränken, nach unserem Thread-Motto: „Weniger ist mehr, noch weniger ist noch viel mehr!“

                Minimalisten würden sicherlich noch den einen und anderen Gegenstand zu Hause lassen. So könnte man auf den Anorak verzichten und der Kajakwagen wäre nur dann erforderlich, wenn man längere Portagen in seine Reise mit eingeplant hat, wie z.B.: Querung der Halbinsel Gelibolu bei Koruköy, 8 km – Querung Halbinsel Athos am Xerxeskanal, 2 km – Isthmus von Korinth, 6 km – Querung der Halbinsel Peljesac bei Ston, 2 km usw. oder lange Strecken zum oder vom Fährhafen zurückzulegen sind.

                Bei meinem Equipment lege ich großen Wert auf Haltbarkeit, Reparaturfreundlichkeit und gute Funktion. In den Bereichen, in denen sich moderne Materialien bewährt haben, verwende ich sie natürlich. Dass ich beim Seekajaking und Küstenpaddeln meine Ausrüstung bei der Bekleidung und beim Lager so minimieren kann, hängt natürlich auch mit meiner Vorliebe für die sommerliche Mittelmeerregion zusammen.

                OT: Zum logischen Denken, zum Erweitern des Wissens und Hinterfragen von irreführenden Werbeaussagen der Outdoorindustrie, so musste ich mich belehren lassen, sei angeblich schon anderweitig eine Menge geschrieben worden, das man nur lesen muss. (Smiley: Lächeln) Ich werde mich in diesen Bereichen in Zukunft zurückhalten.

                Viele Grüße
                Beyond
                Zuletzt geändert von Beyond; 22.02.2012, 09:35. Grund: Link eingebunden

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                  Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks, hallo Lee,

                  wie verläuft mein Reisetag als Solopaddler im Allgemeinen bei einer etwas längeren Tour? Das möchte ich in diesem Beitrag einmal kurz schildern.

                  Zunächst ein wenig Statistik, damit Ihr einen Überblick erhaltet und sie an Eure Bedürfnisse angepasst, als eigene Planungsgrundlage verwenden könnt.

                  Seit ich mit dem Seekajaking angefangen habe, waren meine Reisen im Durchschnitt 2.100 Kilometer lang. Dabei habe ich bei meiner Tour 2004 zur Olympiade nach Athen den Donauabschnitt von 2.400 km nicht mitgezählt, um nur die alleinige Strecke auf dem Meer zu erhalten.

                  Bei einem geplanten durchschnittlichen Etmal von 30 km/Tag benötigte ich je Reise 70 Tage. Mit den eingeplanten Besichtigungs- und Ruhetagen komme ich dann auf rund 3 Monate pro Reise, die ich mir in meinem letzten Lebensabschnitt (Rente/Pension) auch gönne.

                  Bei solchen Unternehmungen kehrt nach einer kurzen Probe- und Eingewöhnungsphase allmählich eine gewisse Routine ein, der ich im Allgemeinen gefolgt bin und auch weiterhin folgen werde. So habe ich mir angewöhnt, mich rechtzeitig in den Schlafsack zu verkriechen und dafür bereits bei frühester Dämmerung aufzustehen. Das hat meist den Vorteil, dass ich noch vor dem Tau meine Ausrüstung trocken in den Transportsäcken und in den Stauräumen des Kajaks unterbringen kann. Das verringert die Kondenswasserbildung in den Staukästen und ich muss weniger Aufwand treiben, diese wieder trocken zu bekommen. Meist reicht ein Lüften mit offenem Lukendeckel am Nachmittag, so dass nicht alles ausgeräumt werden muss. Ein weiterer Vorteil ist, dass ich den größten Teil meines Tagespensums noch vor der Mittagshitze zurückgelegt habe.

                  Zu den Essgewohnheiten kann ich nur meine eigenen Erfahrungen beisteuern, die aber den Empfehlungen der Ernährungswissenschaftler völlig entgegenlaufen. Ich esse eine volle Mahlzeit in der Regel nur einmal am Tag und das gemütlich am späten Nachmittag oder am Abend. Diese Angewohnheit praktiziere ich schon seit über 40 Jahren, ohne dass ich einmal einen Arzt aufsuchen musste. Ich habe mein Gewicht über die lange Zeit gehalten und fühle mich bei bester Gesundheit auch bei Extrembelastungen in der Arbeit, beim Sport und eben auf Reisen.

                  Für mich persönlich ist es wichtig, am Tag nur soviel Kalorien mit vielfältiger, abwechslungsreicher Nahrung (wegen der Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine) zu mir zu nehmen, wie ich auch während des Tages verbrauche. Ist die Ernährung ausgewogen, benötige ich keine zusätzlichen chemischen Präparate. Wenn ich auf meinen Körper etwas horche, brauche ich auch keine ernährungstechnischen Ratschläge. Er zeigt mir selber an, was er benötigt, indem er auf das Mangelnde einfach Appetit macht. Wann gegessen wird, sehe ich als zweitrangig an, ob auf einmal oder über den ganzen Tag verteilt. Nur am späten Vormittag nehme ich Kohlehydrate in Form von ein paar Süßigkeiten zu mir, damit noch genügend Energiereserven für den Nachmittag vorhanden sind (als Ersatz für den teuren Traubenzucker). So hat sich auf meinen Touren meist gezeigt, dass ich mit dem selben Gewicht abgereist und auch wieder angekommen bin.

                  Aber das ist meine eigene Erfahrung! Jeder muss mit sich selbst zurecht kommen, auch bei der Ernährung. Es bleibt jedem vorbehalten, ob er seinen eigenen Ernährungsplan aufstellt oder nach einem der unzähligen, angeblich wissenschaftlichen Vorschläge lebt. Darüber ist sicher im Forum genügend diskutiert worden. Bitte nehmt das oben Erwähnten als meine Meinung hin und nicht als Empfehlung.

                  Wenn die Sonne aufgeht, bin ich in der Regel nach der Morgen-Hygiene bereits auf dem Wasser. Sehe ich den Sonnenball, stelle ich mit dem Kompass die Position fest, um nach dessen Zug über den Himmel die ungefähre Fahrtdauer in Stunden abschätzen zu können. Das Zentralgestirn wandert pro Stunde rund 15 Grad nach Westen weiter (den Höhenbogen über der Kimm und die jahreszeitlichen Schwankungen nicht berücksichtigt). Also, wenn ich die Sonne in der Frühe z.B. im Osten auf 90 Grad anpeile, wird sie 6 Stunden später auf 180 Grad im Süden stehen und wieder 6 Stunden später auf 270 Grad im Westen. Diese Zeitangaben reichen mir bei einer Langfahrt völlig aus. Bei einer gemütlichen Paddelgeschwindigkeit von 5 km/h, und normalen Wetterbedingungen, kann ich grob sagen, dass ich mein Tagesetmal von 30 km erreicht habe, wenn die Sonne einen Winkel von rund 90 Grad zurückgelegt hat. Eine Uhrzeit kann man allerdings mit dieser Methode nicht ablesen.

                  Nachdem ich mein Tagespensum erreicht habe, beginne ich intensiv nach einem Lagerplatz zu suchen. Eigentlich bin ich ständig auf der Suche nach einem geeigneten Plätzchen und es ist auch schon vorgekommen, dass ich meinen Tagestripp bereits nach wenigen Kilometern wieder abgebrochen habe, wenn der gesichtete „romantische“ Lagerplatz alle Kriterien meiner Auswahl (siehe unten) entsprochen hat. Dann habe ich mir praktisch einen Ruhetag gegönnt. Das ist für mich überhaupt kein Problem, weil ich mir meine Reiseplanungen immer so großzügig ausgelegt habe, dass ein zusätzlicher Ruhetag keine ernste Einschneidung im zeitlichen Tourenverlauf bewirkt.

                  Bei 30 km/Tag rechne ich pro Woche einen Tag zum Erholen mit ein, zusätzlich zu den geplanten Tagen für Besichtigungen. Für mich hat bei einer Seekajakfahrt das Leben draußen, die Erholung und die Verbindung mit der reinen Natur und die Einsamkeit erste Priorität. Das Leben auf den Touren nach meinen eigenen Regeln und Erfahrungen zu gestalten, autark und nur für mich selbst verantwortlich zu sein, ist der permanente Antrieb für meine Entscheidung, als „Einsamer Wolf“ zu reisen.

                  Nach meiner Prioritätenliste wähle ich den geeigneten Lagerplatz aus. Entsprechend der Reihenfolge der Nummerierung, die nach meinen Wichtigkeitskriterien (Paarvergleich, siehe Post #267 oder aus Erfahrung) gestaffelt ist, checke ich die Plätze ab:

                  1 – Einsamkeit
                  2 – von Seeseite sturmgeschützt (Wenn nein, dann ist Nr. 3 Pflicht.)
                  3 – Fluchtmöglichkeit ins Landesinnere, bei starker Dünung und Sturm
                  4 – Boden: Kies, Steine
                  5 – keine hohen Felsen in der Nähe des Lagers (Steinschlag an Steilküste!)
                  6 – leichtes Aus- und Einbooten
                  7 – sauberes Wasser
                  8 – Strand nicht zugemüllt
                  9 – keine Zufahrt von der Landseite

                  Das sind meine persönlichen Ansprüche an einen Lagerplatz, natürlich im Idealfall. Paddle ich aber immer weiter in den Nachmittag hinein, muss ich an den Forderungen zwangsweise Abstriche machen.

                  Habe ich einen geeigneten Lagerplatz gefunden, wird zunächst der Kajak versorgt und sicher an Land gebracht. Danach baue ich das Lager auf. Wenn ich alleine in der Bucht bin, was ich in den meisten Fällen gewährleisten kann und die Anzeichen günstig stehen, dass das Wetter auch während der Nacht trocken bleiben wird, verzichte ich sogar auf das Tarp, es sei denn, ich benötige einen Sonnenschutz. Ist dies alles erledigt, beginnt für den restlichen Nachmittag das Outdoorleben.

                  Dabei verrichte ich die normale Lagerarbeit, säubere den Kajak, wische das Wasser aus der Sitzluke, öffne die Gapäckluken, damit das Kondenswasser sich verflüchtigen kann. Wasche die Salzkrusten, die sich im Laufe des Tages gebildet haben, von meiner Spritzdecke, der Schwimmweste, dem T-Shirt und der Schirm-Kappe und lege alles zum Trocknen auf. Anschließend bade ich selbst und lasse mich von der Sonne wärmen, streife um das Lager, beobachte und erkunde die Gegend, suche nach eventuell noch verwertbarem Strandgut oder nach einem kleinen Souvenir. Einen passenden Stock für vielerlei Zwecke finde ich immer und lege ihn griffbereit neben die Liegematte.

                  Im Lager erledige ich meine Buchführung, bestimme meinen Standort. Dabei verwende ich meist nur die Land- oder Seekarte und zeichne meine Position ein, die man im Mittelmeerraum auch meist ohne navigatorische Ortsbestimmung findet. Weil ich früher als Luxus einen alten GPS-Empfänger dabei hatte, ermittelte ich damit zusätzlich meinen Lagerplatz und nach dem Übertrag in die Karte musste ich oft erheiternd feststellen, dass ich nach dem Garmin-etrex eigentlich von der Küste entfernt, irgendwo im Wasser übernachten müsste, auch wenn ich die Übertragung in die Karte mehrmals nachgerechnet und -gemessen hatte.

                  Während des ausgiebigen, abwechslungsreichen Essens bereite ich mich auf den nächsten Tag vor: Ich versuche mir die Tagesetappe einzuprägen, die Reihenfolge der Buchten und der Ortschaften, die ich passieren werde, beachte die Besonderheiten in der Karte und ich merke mir die Stellen, bei denen es unter Umständen zu Schwierigkeiten kommen könnte, wie z.B.: Düseneffekt zwischen Inseln, Überfahrten über tiefe Buchten (Peloponnisos, Chalkidiki usw.) und Sunde (Euböa, dalmatinische Inseln, ...), wenn eventuell der Wind entlang der Uferlinien wehen könnte und die Wellen, die durch den langen Fetch entstehen, mich auf das Meer hinaus oder weg vom gewünschten Ziel versetzen könnten (siehe Post #67). Bei einer Inselüberfahrt errechne ich mir den Kurs und berichtige ihn mit der Missweisung zum Kompasskurs (siehe Post #141), beziehungsweise ich entnehme ihn aus meiner Überfahrtenliste, die ich mir schon bei der Planung angelegt hatte und stelle ihn am Kompass ein. Mit diesen Kenntnissen kann ich am nächsten Tag während der Fahrt auf die Karte verzichten.

                  Die bei der ersten Seekajakreise im Outdoorshop erstandene Kartenhülle „speziell“ für Seekajakfahrten war nicht dicht, zumindest zu der damaligen Zeit nicht, als ich sie erstanden hatte und versaute mir meine wichtigsten Unterlagen, die Seekarten. Ein weiterer der vielen Gründe, warum ich gegen die irreführenden Werbeargumente der Outdoorhändler: „absolut“ wasserdicht etc., zu Felde ziehe – der Rollverschluss war zu kurz und der Klettverschluss löste sich bereits am zweiten Tag ab.

                  Das Tagebuchschreiben ist meine letzte Aufgabe, die ich an diesem Tag erledige und dauert meist bis zum Sonnenuntergang, den ich beobachte, um mir ein Bild über das Wetter am nächsten Tag zu machen.

                  Wenn die ersten Sterne sichtbar werden, liege ich meistens schon auf meiner Matte und genieße den immer deutlicher werdenden Nachthimmel. Satelliten ziehen ihre gleichmäßige Bahn und manche Sternschnuppen leuchten auf. An der Südküste Kretas sah ich eine in der Ferne wie ein rotglühendes Eisenstück frisch aus der Esse mit Feuerschweif, das vom Himmel kam und dann beim Fallen die Farbe zu Dunkelrot änderte und langsam verglühte. Ich kann mir jetzt gut vorstellen, wie unsere Ahnen den Himmel beobachtet und in seinen Phänomenen Götter, Feen aber auch böse Geister erkannt haben.

                  Wenn dann die nächtliche Fauna nicht allzu laut wird oder mir nicht allzu nahe kommt, schlafe ich müde aber zufrieden ein. Den Schlafsack benutze ich da unten am Mittelmeer meist nur als Decke. Manchmal, zum Glück aber sehr selten, habe ich so meine Mühe, in der späten Dämmerung mit Hilfe der Stirnlampe, dem zurechtgelegten Prügel und von Steinwürfen noch vorbeiziehende Kühe, Ziegen und weiteres, meist kleineres Getier wie Füchse, Mäuse und so manche Krabbelviecher zu vertreiben.

                  Zweimal musste ich Kühe von meinem Lagerplatz fernhalten, die vor meinem Tarp keine Scheu hatten und drohten, es einzureißen. Eine Mischung aus Fuchs und Kojote, keine Anhnung um welches Tier es sich gehandelt hatte, dessen Augen im Lampenlicht aber aufleuchteten wie bei einer Katze, vertrieb ich am Mittelfinger des Peloponnisos mit Steinwürfen. Auf der Insel Fleves südlich von Athen versuchte ich mir eine Maus vom Leibe zu halten, die es auf eine leere Konservendose in der Abfalltüte abgesehen hatte, in der Thunfisch mit Gemüse gewesen war. Als ich den kleinen Nager mit dem Stock verjagen wollte, entwich er erschreckt über mein Gesicht und quer über den Schlafsack meines offenen Lagers.

                  Zum Glück hatte ich am Mittelmeer nur ein einziges Mal mit Mücken zu tun. Das war 2010 in Kroatien. Ich hatte den Süßwassertümpel in der Nähe des Lagers nicht beachtet, an dem diese kleinen Plagegeister vermutlich ihre Brutstätten gehabt hatten.

                  Viele Grüße
                  Beyond
                  Zuletzt geändert von Beyond; 22.02.2012, 09:40. Grund: Links eingebunden

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                  • Prachttaucher
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                    • 21.01.2008
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                    AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

                    OT: da könnte man ja fast ein bißchen neidisch werden oder sich schon mal auf die noch weit entfernte Pensionierung freuen

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                    • Beyond
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                      • 09.11.2010
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                      AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

                      Hallo Prachttaucher,

                      + OT: naja, das war schon mit finanziellen Einbußen verbunden (nicht die letzte Besoldungsstufe erreicht und auch noch 1 Prozent weniger). Es war zu der Zeit damals eine einmalige, nicht wiederkehrende Gelegenheit. Aber die Pension reicht aus, damit die Familie problemlos über die Runden kommt und ich meine Reisen durchführen kann.

                      Um das alles zu erreichen, halte ich mich strikt an meinen in den letzten 45 Jahren entwickelten persönlichen Lebensgrundsatz: „Mit Pragmatismus und Bescheidenheit ein sorgenfreies Leben führen.“

                      - OT: Die Aufwendungen für mein Outdoorleben einschließlich der Seekajak-Touren nehmen sich dabei minimal aus, weil ich auf teures Equipment verzichte, Luxus und Modeerscheinungen ablehne und das alles durch Wissen und Erfahrung ausgleiche. Das Altbewährte sehe ich für diese extreme Art von Unternehmungen als effizienter, zuverlässiger und sicherer an; das Moderne, Neue muss sich erst als brauchbar erweisen. Die Ausrüstung wird halt nicht neu gekauft, wenn etwas zu Bruch gegangen ist, sondern sorgfältig repariert, soweit dies eben möglich ist.

                      Die meisten Ausrüstungsgegenstände produziere ich kostengünstig nach meinen Vorstellungen mit vorhandenem Material und aus Recycling-Gegenständen selbst. Auch hier habe ich mir eine Weisheit zurechtgelegt, nach der ich handle: „Komplizierte Lösungen sind einfach (und teuer), einfache Lösungen kompliziert (aber billig).“

                      Außerdem bevorzuge ich die warmen Regionen Europas, in denen ich keine spezielle und teure Outdoor-Kleidung benötige. Als Unterkunft reichen Matte, Schlafsack, Tarp oder Einfachzelt völlig aus. Die meiste Zeit verwende ich da unten zum Übernachte sowieso nur Matte, Schlafsack, das zusammengerollte Badetuch als Kopfkissen und als Kleidung: Badehose, T-Shirt, Badeschlappen und Schirmkappe und wenn ich ganz alleine bin, nur die Schirmkappe.

                      Viele Grüße
                      Beyond

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                      • ckanadier

                        Dauerbesucher
                        • 24.02.2011
                        • 565
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                        AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

                        Hallo Lee
                        Dein schöner Thread ist die Ursache für meine Anmeldung im Forum.
                        Danke Ckanadier
                        http://www.canadierforum.de/t7285f19...Paddel-AB.html

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                        • Beyond
                          Dauerbesucher
                          • 09.11.2010
                          • 601
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                          AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

                          Hallo Ckanadier,

                          das freut und ehrt uns, wenn Dir dieser Thread gefällt.

                          Aber es gibt bei den Outdoorseiten noch andere sehr interessante Foren und Threads, die gerade zum Outdoorleben wichtige Beiträge leisten. Das ist eigentlich das Schöne, dass hier alles unter einem Dach zu finden ist. Schau Dich ruhig um.

                          Wir alle hoffen, Du fühlst Dich bei den Outdoorseiten wohl.

                          Viele Grüße
                          Beyond

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                          • Hollgi
                            Erfahren
                            • 13.07.2009
                            • 174
                            • Privat

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                            AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

                            Was in Deiner minimal Liste fehlt ist Sonnencreme! Zumindest hier in Australien super wichtig. Ohne die machst du es keine 3 Stunden auf dem Meer bevor Du Brandblasen hast.
                            Naja und (Trink) Wasser hast Du bestimmt auch im Kajak..
                            yakass.net

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                            • Beyond
                              Dauerbesucher
                              • 09.11.2010
                              • 601
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

                              Hallo Hollgi,

                              OT: schön, dass Du Dich wieder einmal meldest. Hast' wohl in der letzten Zeit mit der Feuerwehr eine Menge Arbeit gehabt in „Down Under“.

                              Für mich selbst bevorzuge ich die mechanische Art des Sonnenschutzes, indem ich meine Haut mit Stoff bedecke. Diese „arabische Methode“ hat sich in tausenden von Jahren entwickelt und sich sehr bewährt, noch vor den Innovationen der chemischen Industrie in den westlichen Ländern mit ihren Sonnencremes und Lichtschutzfaktoren. Vom Survival ausgehend bin ich eher ein Anhänger des Althergebrachten. In einer echten Notfallsituation mit Verlust der gesamten Ausrüstung kann ich nicht mehr auf eine Sonnencreme zählen und muss mich anderweitig behelfen können. Deshalb habe ich auch bei meiner Minimalausrüstung geschrieben:
                              ...
                              - langes T-Shirt (reicht für rund 1.000 km)
                              - Schirmmütze (langer Schirm, gut auch mit Nackenschutz)
                              - Sonnenbrille mit Nackenband (Reepschnur genügt), evtl. auch mit Nasenschutz
                              - Paddelhandschuhe (damit keine Wasserblasen entstehen)

                              Mit dieser Grundausrüstung bin ich vor der Sonne vollkommen geschützt und wenn ich das T-Shirt und die Kappe benetze, bekomme ich durch die Verdunstung noch eine zusätzliche Kühlung. Den Nasen- und Nackenschutz (reicht bis über die Ohren) habe ich mir aus einem alten, aufgebrauchten T-Shirt herausgeschnitten. Die restlichen Partien des Gesichts sind durch meinen „natürlichen“ Bewuchs, alias Vollbart, vor der Sonne geschützt.

                              Weiter heißt es bei dem Absatz: „Verpflegung / Wasser“:
                              Menge je nach Intervallen der geplanten Landgänge und nach Geschmack in die verbleibenden Hohlräume der Staukästen verteilt.

                              Bei der Verpflegung verhalte ich mich absichtlich neutral, weil Essen und Trinken eine sehr individuelle Angelegenheit darstellt. Ich persönlich nehme in der Regel 15 bis 20 Liter Trinkwasser mit. In der Ägäis kaufe ich das Wasser in Form von Mineralwasser, weil die natürlichen Ressourcen (Zisternen) maximal Brauchwasserqualität aufweisen. Je nach Versorgungslage und Preis kann es schon vorkommen, dass ich auch mal versuche, 30 Liter irgendwie im Kajak unterzubringen.

                              Darum haben ja die Länder im südlichen Mittelmeer das große Problem mit dem Verpackungsmüll, weil viele, Einheimische und Touristen, die das „Plastik-Wasser“ kaufen, dann die leeren Flaschen einfach ins Meer entsorgen, anstatt sie zusammenzupressen, mitzunehmen und zu recyceln. Die Verantwortlichen der Mittelmeer-Anrainerstaaten werden es hoffentlich bald merken, wenn die Touristen wegbleiben, weil die Strände mit Kunststoff zugemüllt sind.

                              Weil ich meine Ausrüstung minimiere, kann ich auch mehr an Verpflegung und Trinkwasser mitnehmen und bin somit für lange Zeit (in der Regel für drei Wochen, bei sparsamem Umgang sogar noch länger) von der Zivilisation unabhängig und kann dem Outdoorleben frönen.

                              Viele Grüße
                              Beyond

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                              • Suomalee
                                Erfahren
                                • 15.10.2010
                                • 233
                                • Privat

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                                AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

                                OT @ Ckanadier:

                                Zitat von ckanadier Beitrag anzeigen
                                Hallo Lee
                                Dein schöner Thread ist die Ursache für meine Anmeldung im Forum.
                                Danke Ckanadier
                                Danke für die unverdienten Blumen!

                                LEE
                                Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

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                                • Hollgi
                                  Erfahren
                                  • 13.07.2009
                                  • 174
                                  • Privat

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                                  Hey Beyond
                                  Das mit dem total verhüllt mach ich auch so, wie du so schön sagst 'die arabische Methode', nur in Shorts und T-shirt gar nicht daran zu denken... Nur reicht das hier nicht aus, und Sonnenceme muß trozdem mit ( Gesicht wegen reflection von unten, und an Land ). Will aber keine Erbsen zählen, leztendlich sind wir alle erwachsen, und die Bedingungen hier mögen auch 'extremer' sein als am Mittelmeer.
                                  Ich verstehe auch das Du chemie nicht magst, geht mir nicht anders, aber manchmal muß es einfach sein z.B. auch meim Mozzie Schutz. Hatte die Diskussion über die bösen Mittel im Spray schon mehrmals, alle hatten Ihre Öle dabei, sei es Teetree, Niem, oder Lavendel öl. Nach einem Nachmittag auf Fraser Island wollten alle mein Aeroguard. Ich bin auch kein freund davon, aber Denge fieber, Ross River Fieber in Kombination mit 1000 Sandfliegen bissen ist noch schlimmer.

                                  Und ja ich bin echt beschäftigt, nicht nur bei der Feuerwehr, sondern ich mache gerade mein eigenes Buisiness auf....nicht viel Zeit zum paddeln...
                                  Angehängte Dateien
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                                  • Hollgi
                                    Erfahren
                                    • 13.07.2009
                                    • 174
                                    • Privat

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                                    AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

                                    Ah- ich höhre Euch schon alle sage: schöne Farbe dein Mützchen.......
                                    Nun Ja, nachdem ein Freund von einem 38" Kabienenkreuzer auf offener See uberfahren wurde, ein anderer nur ganz knapp dem selben Schicksal entkommen ist ( < 1m ), ist Sichtbarkeit ein großes Thema für uns.
                                    Echt Leute, wir sind wirklich sau schwer zu sehen da drausen, besonders mit der Sonne im Rücken oder bei Wellengang....!!!!
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                                    • Beyond
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                                      • 09.11.2010
                                      • 601
                                      • Privat

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                                      AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

                                      Hej Hollgi,

                                      die „muselmanische Mode“ der Verhüllung verwende ich eigentlich nur während des Aufenthalts im Boot. Am Strand lebe ich je nach den Anpassungsmöglichkeiten und der „Bevölkerungsdichte“ wesentlich freizügiger.

                                      Im Gegensatz zu Fraser-Island wird es am Mittelmeer sicherlich nicht ganz so heiß und man findet durch die stark gegliederte Küste meist ein schattiges Plätzchen, das man gerne aufsucht. Zum Glück halten sich Mücken und andere Krankheitsüberträger am Mittelmeer (Ägäis) noch vornehm zurück, so dass man kaum auf chemische Mittel zurückgreifen muss. Vaseline ist die einzige Creme, die ich regelmäßig auf meinen Reisen mitführe, als Allround-Gel sozusagen.

                                      Deine Signalfarben sind allerdings sehr berechtigt, damit die „ps-starken“ Skipper uns kleine Fahrzeuge überhaupt sehen. Keiner wird Dich deshalb belächeln! Manchmal locken unsere Signalfarben aber diese Neugierigen regelrecht an, Sie kommen dann auf uns zugeschossen und donnern in einem Abstand an unseren Kajaks vorbei, dass man nur froh sein kann, die Spritzdecke geschlossen zu haben.

                                      Was Deinem Freund da auf dem Photo passiert ist, beweist ja gerade mit welchen Irren man auch auf dem Wasser rechnen muss. Dein Freund kann von Glück reden, dass es „nur“ den Kajak so erwischt hat! Einen Meter weiter und die Schraubenflügel hätten ... Nein, darüber ist nun wirklich nicht zu spaßen.

                                      Ich glaube solche Hinweise, wie Du hier aufgezeigt hast, sind äußerst wichtig, damit wir, als schwächstes Glied in der Kette der Seefahrzeuge, stets gewarnt werden und uns auf diese gefährlichen Situationen einstellen. Danke für das warnende Photo in Deinem Post #317.

                                      OT: Beim Aufbau und Gestalten Deines eigenen Business wünsche ich Dir gutes Gelingen und viel Erfolg!

                                      Viele Grüße
                                      Beyond
                                      Zuletzt geändert von Beyond; 22.02.2012, 09:43. Grund: Link eingebunden

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                                      • ckanadier

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                                        • 24.02.2011
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                                        [QUOTE=Beyond;804832]Hallo Ckanadier,

                                        das freut und ehrt uns, wenn Dir dieser Thread gefällt.

                                        Hallo Beyond
                                        der Thread gefällt mir auch, weil in deinen Beiträgen, vom Alter und der Küstenpaddelei her, ein paar Parallelen da sind aber wie beim Essen auch große Unterschiede. Du setzt dich mit dem Thema gut auseinander.
                                        Gruß aus der Kälte
                                        Jürgen
                                        Zuletzt geändert von ckanadier; 28.02.2011, 15:41. Grund: Nachtrag
                                        http://www.canadierforum.de/t7285f19...Paddel-AB.html

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                                        • Beyond
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                                          Hallo Jürgen (Ckanadier),

                                          ein Forum lebt nicht nur von den Gemeinsamkeiten sondern auch von den Gegensätzen. Das ist gut so, wenn dadurch eine sachliche Diskussion entsteht, in der die verschiedenen Positionen abgewägt werden. Aus dem Ergebnis, auch wenn es nicht eindeutig ausfällt, kann jeder Interessierte das für sich herausnehmen, das ihm persönlich zusagt.

                                          Wenn ich hier meine Erfahrungen zum Besten gebe, müssen sie sich nicht mit denen der anderen Forumsmitglieder decken. Dazu sind die Charaktere der einzelnen Meinungsbildner zu verschieden. Der eine schwört auf das Althergebrachte, wie ich, während ein anderer auf das moderne Equipment setzt. Ich verlasse mich mehr auf Wissen, Kenntnisse und Erfahrung, während andere ihre Position nur mit GPS und die Strecke mit dem Navi bestimmen möchten. Das Gleiche gilt für die Wettervorhersage mit Handy, iPad und Radio, anstatt mit Wetterregeln und Himmelsbeobachtung.

                                          Warum nicht, jeder lebt nach seinem Gusto. Letztendlich kommt es nur darauf an, dass man sein gestecktes Ziel sicher erreicht, mit welchem Hilfsmittel ist eigentlich nebensächlich. Allerdings dürfte dann einerseits die Elektronik nicht ausfallen und andrerseits sollte man noch nicht an Demenz leiden.

                                          Beim Essen und Trinken gibt es die größten Unterschiede. Die reichen vom reinen Energie-Ersatz im Survival-Fall bis hin zur Outdoor-Gourmand-Küche. Wenn man seine Ausrüstung minimiert, kann man entsprechende frische Qualitätsnahrungsmittel im Boot mitnehmen – im Kanadier noch mehr als im Kajak - alternativ besucht man halt ein Restaurant. (Jetzt müsste so ein zwinkerndes Mondgesicht erscheinen.)

                                          Viele Grüße
                                          Beyond

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