[AT][CH] Montafon/Rätikon (zwischen Bludenz/AT und St. Antönien/CH)

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    • 07.09.2008
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    [AT][CH] Montafon/Rätikon (zwischen Bludenz/AT und St. Antönien/CH)

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Österreich, Schweiz
    Zeit: 8.-10. Oktober (2 Nächte)


    in Kürze:

    eine Rundtour im Grenzgebiet AT/CH in Montafon und Rätikon mit aussergewöhnlichen Möglichkeiten: Ruderboot fahren und grillen auf 1860m

    Sehr gute An-/Abfahrtmöglichkeit, nur ca. 1/2 Stunde von der nächsten Autobahnausfahrt entfernt, via Bludenz auch wohl ganz gut mit ÖPNV zu erreichen. Direkt am Stausee sind Parkplatz und Bushaltestelle.
    Optional mit Seilbahn hoch und runter, mit Freitag auch Wochenend-geeignet, sehr vielfältige Planungsmöglichkeiten und Optionen, sehr gut um 1-2 Tage zu verlängern

    Wir haben auf dem Weg viele Kinder um die 7-8 Jahren gesehen, dürfte also weitesgehend für Kiddis geeignet sein. Technisch gesehen auch für Hunde zu meistern. Für begabte Hunde auch über den Rachen (aber nur mit Seil, Absturzgefahr!)


    Tag 1
    Ziel: Lindauer Hütte
    www

    Golmer Bahn, Station Latschau, 1000m (nicht Vandans!), Parken direkt am Stausee kostenfrei(!) www

    Fahrt mit dem "Flying Fox" über den Stausee (7.50 EUR)
    Dauert nur 20 Sekunden ist aber sehr lohnenswert

    Seilbahn Auffahrt zur Bergstation "Grüneck" (7.90 EUR. Nach DAV-Ermässigung fragen!)

    weiter zum Golmer Joch (2142), Latschätzkopf (2219), Kreuzjoch (2261), Wilder Mann (2291), Geißspitze (2334)


    Typisches Bild für den Weg von Bergstation Grüneck über Geißspitze zur Lindauer Hütte


    Der Abstieg zur Lindauer Hütte geht direkt am Gipfelkreuz der Geißspitze ab. Nicht den Pfad am Wegweiser kurz vor dem Gipfel absteigen, auch wenn er aussieht als sei er ein "richtiger" Weg. Man kommt über Wasserrinnen und Trampelpfad zwar ganz gut runter, aber es geht gute 500 Hm steil nach unten über Gras und Lehmboden! Bei Nässe sehr gefährlich!


    Die Serpentinen zeigen den markierten Weg nach unten, etwas links davon ist im unteren Teil der Wasserlauf zu erkennen

    Lindauer Hütte (DAV)
    Die Hütte hat einen neu renovierten und einen alten Teil mit Lagern und Zimmern. Der neu renovierte Teil ist tip-top. Bei Reservierung vielleicht berücksichtigen :-)
    Einen solchen Standard hab ich noch nie zuvor gesehen auf einer Hütte!
    Sehr gutes Essen, für Berghütten durchaus gehobene Küche zu den normalen Preisen!
    Zwei geräumige Dusch"kabinen" jeweils Mann/Frau, Kaltwasser fliest, Warmwasser kostet 2 EUR.

    Unterwegs 12 Uhr (Latschau) bis 17 Uhr (Lindauer Hütte)


    Tag 2
    Ziel: Carschina-Hütte (SAC)
    www

    Morgens Start zur Tilisuna-Hütte in Richtung Sulzfluh über "Im Rachen"
    (etwas verwirrende Wegführung auf den Schildern, wichtig ist "Im Rachen")
    Von der Hütte weg zunächst normaler Weg, dann etwas Kraxelei über schrofiges, steiles Gelände, aber völlig problemlos, man benötigt gelegentlich die Hände.
    Irgendwann kommt ein Abzweig zum Klettersteg. Es ist bereits ein großes Geröllfeld mit steilem Aufstieg zu sehen, da gehts hin. Letzendlich geht der Weg nach dem Geröllfeld in der linken Flanke nach oben.
    Der Weg ist gut markiert, bei Nebel ist da vermutlich aber keine der Markierungen mehr zu sehen. Wenn man sehr sehr vorsichtig ist, hat man zum Schutz vor Steinschlag hier einen Helm auf. Man befindet sich jedoch nur für wenige Minuten an wirklich steinschlaggefährdeten Stellen. Auch hier wieder Kraxelei mit Handeinsatz und die technisch anspruchvollste Stelle der gesamten Tour, aber insgesamt völlig problemlos. Es gibt keine Drahtseilversicherungen - sind aber auch nicht nötig. Oben ist ein sehr schöner Rastplatz am äusseren Rand des Sulzfluhplateaus


    Rechts der dem Sulzfluh vorgelagerte "Gipfel", links der Rand des Sulzfluhplateaus.


    Alternativ kann man direkt am Rastplatz noch einen Aufstieg auf die Sulzfluh, 2618m einbauen. Sicherlich 2 Std. Extra bei gleichem Weg zurück. Von der Sulzfluh kann man dann auch direkt weiter zur Carschina-Hütte, ohne Tilisuna-Hütte. Dürfte zeitlich keinen sehr grossen Unterschied im Vergleich zur Route über Tilisuna machen.

    Weiter gehts an vorhandenen, aber nicht immer leicht zu findenden Markierungen, tendenziell in einer sehr lang gezogenen Kurve nach rechts. Nach ein paar hundert Metern ist an der Kante der Ausstieg des Klettersteigs zu sehen. Die Sulzfluh-Spitze mit Gipfelkreuz bleibt immer rechts im Blickfeld. An den Hängen der Sulzfluh Ausschau nach Steinböcken halten!

    Irgendwann kommt ein Wegweiser zur eher durchschnittlichen Tilisuna-Hütte (OeAV). Auf der Speisekarte nur das Übliche, nichts Besonderes worauf man sich freuen könnte. Von der Lindauer Hütte ausgeschildert in 2 Stunden - naja, das ist schon sehr knapp bemessen - 3 Stunden Gehzeit ohne Hetzerei kann man schon einplanen.

    (Von der Lindauer Hütte zur Tilisuna-Hütte kommt man alternativ auch völlig ohne Kraxelei über den Bilkengrat. Für Kinder ohne Bergerfahrung ganz sicher die bessere Route!)

    Nach einer Rast mit Kaffee und Tagessuppe weiter in Richtung Carschina-Hütte über den Groubenpass und hinein in die Schweiz. Es folgt ein sehr schöner Wegabschnitt mit einer kleinen, begehbaren Höhle.
    Irgendwann kommt ein Wegweiser, der den Weg zur Carschina-Hütte mit Pfeil nach unten anzeigt. Hier geht es auch hinunter zum Partun-See. Das ist jedoch nicht der direkte, kurze und schöne Weg zur Carschina-Hütte! Der direkte Weg ist an dem Abzweig (soweit ich das gesehen habe) nicht markiert, es gibt kein Hinweisschild. Er war aber vorher schon (noch beim Wegabschnitt zuvor und gegenüber) deutlich und unzweifelhaft als leicht hochgehender Weg zu sehen und ist auch in der Karte eingezeichnet.


    Weg nach unten zum Partnaun-See und weiter zur Carschina-Hütte, Weg nach oben direkt zur Carschina-Hütte


    Der Weg zur Carschina-Hütte über den Partnun-See ist insgesamt ein Umweg von gut 2 Stunden und unmittelbar nach dem See überhaupt nicht mehr schön, man verliert einige hundert Höhenmeter die man dann über eine lange Asphaltstraße wieder nach oben muß (ca. 15 Minuten vom See liegt das Dorf Partnun, dort gibt´s auch ein Restaurant)
    Trotzdem lohnt sich ein Abstecher zum Partnun-See unbedingt (hin 10 Minuten)! Jedermann kann sich dort eines von zwei Ruderbooten schnappen und so lange wie man will über den See rudern. Die 2 Franken oder 1,50 EUR pro Fahrt wirft man in eine einbetonierte Kasse bei den Booten. Ein einzigartiges Erlebnis in grossartiger Kulisse!
    Am Landungssteg (in den Bergen ) steht auch ein gemauerter Grill mit Rost (einzige Möglichkeit um Holz zu sammeln um Lindauer-Hütte herum).

    Danach geht man am Besten wieder ein kleines Stück zurück zur besagten Kreuzung ohne Schild (zurück 15 Minuten). Das ist auf jeden Fall besser als weiter nach unten und wieder nach oben zu gehen!
    Von der Tilisuna-Hütte zum Partnun-See insgesamt eine gute Stunde Gehzeit.


    Der Partnun-See mit Möglichkeit zum Boot fahren und zum grillen(!). Das Foto wurde ungefähr in der Mitte zwischen See und Abzweig aufgenommen.


    Dann weiter zur Carschina-Hütte - mit einem sehr herzlichen und persönlichen Empfang bei der Lagervergabe (Reservierung unbedingt zu empfehlen!).
    Selten von Anfang an eine so angenehme und urige Hütten-Atmosphäre erlebt.
    Es gibt keine Duschen und nur Plumpsklos. Aber egal! Die Atmosphäre dort lohnt sich.
    Wir hatten Halbpension gebucht mit Suppe, Salat, Hauptgericht und Marschtee am nächsten Tag. Die Hütte war bis auf den letzten Platz gefüllt, man sitzt sehr eng in einer der beiden Stuben. Die Suppe wird direkt aus einem grossen Topf in die Teller geschöpft, Nachschlag gabs bei uns auch noch, das Hauptgericht (bei uns Käsespätzle) nimmt man sich aus einer Schüssel gemeinsam mit 3-4 anderen Leuten am Tisch. Das macht einfach Spass und es bringt eine gute Stimmung. Gut, kann man
    natürlich auch mal Pech mit eigenartigen Sitznachbarn haben - bei uns hat aber alles gepasst und es hat ganz wesentlich zum tollen Hüttenerlebnis beigetragen.

    Wer´s nicht gerne süß hat, der trinkt den sauren, 4%igen Apfelmost aus der Bügelflasche. Lecker! Erdinger gibt´s auch

    Die Wirtsleute Thomas und Heidi und ihre Helfer sind ausergewöhnlich nett und man merkt, dass Ihnen ihr Job einfach Spass macht. Mit Thomas habe ich spät abends vor der Hütte noch einen Plausch gehalten. Bei dem Gespräch hat er gesagt, dass die Hütten-Gastronmie die "dankbarste" Gastronomie überhaupt sei. Also das war mal ein Satz, den vergess ich nicht.

    Unterwegs 8:30 Uhr (Lindauer Hütte) bis 19 Uhr (Carschina Hüttem, inkl. Umweg!)

    Tag 3
    Ziel: Lindauer Hütte über Drusator


    Trinkwasser gibts auf der Carschina-Hütte übrigens frei für alle, am Ausgang steht morgens ein Behälter mit Hahn.

    ca. 50m neben der Hütte steht noch ein anderes kleines Gebäude. Hier gehts rechts dran vorbei hoch auf den grasbewachsenen Grat direkt auf den Berg zu. Der Weg ist nicht markiert, man denkt sich einen Pfad und geht einfach hoch. Wenn man dann auf dem Grat direkt auf den Fels zugeht, ist der dann links in das Geröllfeld gehende Weg nicht zu verfehlen. An der Hütte gibts sicher auch nochmal Auskunft dazu.
    Der offiziele Weg von zum Drusator geht von Hütte weg erstmal nach unten und später wieder nach oben und ist ein Umweg mit unnötigen Aufstieg - sollte man nicht einschlagen. Aufstieg zum Drusator eine gute halbe Stunde Gehzeit.


    In der Mitte, die tiefste Stelle im Fels, das Drusentor oder auch Drusator.

    Vom Drusator gehts dann einige hunderte Höhenmeter runter zur Lindauer Hütte über Geröll und Schrofen. Ein etwas unbequemer Abstieg, aber normal zu gehen (insgesamt etwas über 2 Stunden Gehzeit)
    Alternativ kann man auch direkt vom Drusator weiter zum Schweizertor gehen. Der Weg ist vermutlich sehr schön und ganz sicher sehr aussichtsreich. Am SChweizertor gehts dann auf der anderen Seite links runter über den Öfapass zur Lindauer Hütte.
    (ca 1 bis 1 1/2 Stunden Umweg, der sich aber wohl lohnt!)

    An der Lindauer Hütte gehts dann weiter über die Latschätz-Alpe mit Ziel Mittelstation Matschwitz (an der bewirtschafteten Matschwitz Alpe geht auch ein Weg zur Bergstation Grüneck ab). Der Weg Richtung Matschwitz verläuft gelegentlich im Wald und ist sehr schön und idyllisch. Auch wenn die Lindauer Hütte und die Mittelstation auf ähnlicher Höhe liegen, gehts hier noch mehrfach hoch und runter und man bekommt bestimmt noch um die 200 Höhenmeter als Bonustrack.
    Der Weg scheint bei Tagesausflüglern beliebt zu sein, sie kommen einem in Scharen entgegen (naja, es war Mittagszeit)

    Alternativ kann man auch von der Lindauer Hütte über die Fahrstraße nach Tschagguns, dürften so ca. 2 Stunden Gehzeit sein.
    An der Mittelstation Matschwitz (1500m) dann in die Seilbahn und zur Talstation Latschau am Stausee (1000m) für 4,50 EUR

    Unterwegs 8:30 Uhr (Carschina) bis 14 Uhr (Latschau, inkl. mindestens 1 Stunde Pause)



    Karte

    (fotografiert an der Lindauer Hütte)


    Vielleicht noch der Hinweis, dass die hier gezeigten Bilder nicht repräsentativ sind! Auf den besten Bildern sind meine Mitwanderer zu sehen und ich denke, die wollen eher nicht im Web erscheinen ... es ist gibt sehr sehr schöne Nah- und Fernsichten auf dieser Tour!
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 21:10. Grund: Reisecharakter eingestellt
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    Stefan

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    • 11.10.2001
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    #2
    AW: [AT][CH] Montafon/Rätikon (zwischen Bludenz/AT und St. Antönien/CH)

    Da kommen Erinnerungen hoch...

    Der Abstieg Geißspitze - Lindauer Hütte. Da bekam ich meine erste Blase an den Zehen von einer Bergtour. Der mittlere Turm am nächsten Tag, mein erster wissentlich erstiegender Berg. Mit einem Stein in der rechten Hand als Bremse wenn ich das steile Firnfeld hinunterfalle als einzige Sicherung, ja das waren noch Zeiten

    Hey, das ist nun fast 25 Jahre her

    Meine erste mehrtägige Schneeschuhtour. Mit 25kg Gepäck quer durchs Montafon....

    Den Rachen bin ich auch schon runter, mit Vollgas rutschenderweise durch das Geröll..

    Von der Tilisuna mußte uns mal der Hüttenwirt ins Tal leiten, weil es über Nacht im Sommer 20cm Neuschnee gab und der Weg unsichtbar war...

    Am Übergang Lindauer - Tilisuna bin ich scon mal gescheitert Da war ein halber meter Triebschnee in einer steilen Passage, schlichtweg zu gefährlich...

    (Yep, die Gegend kenne ich)

    Alex
    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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