Eigenbau eines Trinksystems ähnlich Smart Tube...aber besser

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  • Lodjur
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    Eigenbau eines Trinksystems ähnlich Smart Tube...aber besser

    Hi, Mitschwitzer.
    Letzten Sonntag hatte ich mich wie etliche andere auch bei einem Feldbogenturnier mit der mitgenommenen Menge an trinkbarem bös verschätzt. Es war so mörderisch Schwül, wir kamen mit unseren 0.5 -1 Liter was so die meissten dabei hatten überhaupt nicht aus.
    Ein Kumpel aus einem befreundeten Verein liess das „kalt“. Er hatte ein Trinksystem in seinem Rucksack, evt. kennt es ja jemand, das heisst Smart Tube. Es besteht im wesentlichen aus einem Beissventil, einem Stück Schlauch mit einer kleinen Klemme zum befestigen an der Kleidung und einer Verschlusskappe durch die der Schlauch hindurchgeführt ist und einem Rückschlagventil und die auf die handelsüblichen 1-1.5 Liter PET Flaschen passt. Er hatte 2 Flaschen dabei und hatte so keine Probleme mit der Flüssigkeitsversorgungl. Soweit so normal. Ich erzähle da ja nun nichts weltbewegendes, diese Trinksysteme gibt es ja schon lange in den verschiedensten Preisklassen. Von 15 Euro „Smart Tube“ bis über 60 Euro mit Trinkrucksack und Wasserblase darin.

    Also sehen und auch haben wollen war eins. Aber ich fand nun 15 Euro für ein bisschen Schlauch, einen modifizierten Babynuckel und ein einfaches Rückschlagventil einfach zu teuer. Dafür hol ich mir lieber ein paar Pfeile.

    Also in den Keller und die Vorräte gesichtet. Aus Wohnmobilausbauzeiten hatte ich noch Schlauch, einen alten Hosenträger für den Halteclip geschlachtet, zwei kleine Stücke Teflon Rundmaterial , Plexiglas oder Makrolon oder POM (Polyoxyinethylen) oder Polyaethylen geht auch. Zwei Federn als Knickschutz und ein rechtwinkliger Schlauchverbinder. Als Ventil nahm ich einfach die Trinknippelverschlusskappe die an jeder Aldi bzw. Penny Isotongetränk Flasche dran ist.

    Die Verbindung zum Schlauch war etwas kniffelig, ich fand dann aber eine relativ leicht zu realisierende Lösung. Den Flaschenhals direkt unter der Verschlusskappe gleich unterhalb des etwas herausstehenden Rings absägen. An diesem Ring sauber glattschleifen, ich habe eine kleine Drehbank, konnte das also schön planen. Dann noch entgraten und fertig. Dieses Teil mit dem Gewinde ist absolut nicht wabbelig wie der Rest der Flasche sondern schön stabil. Man kann die Verschlusskappe mit dem Trinknippel leicht wechseln, es fallen ja bei jedem befüllen der grossen Vorratsflasche gleich 2-3 an. Die Verbindung vom Schlauch zum Trinknippel bewerkstelligte ich so. Ein Stück Rundmaterial aus Teflon von 20 mm Durchmesser und 30 mm Länge durchbohrte ich der Länge nach mit einem 5 mm Bohrer.
    Auch hier geht es mit anderen Kunsstoffen, Teflon ist nat. am Geschmakneutralsten.

    An einem Ende drehte ich einen 10 mm langen Stutzen von 7.5 mm Durchmesser. In den breiten Teil drehte ich nebeneinander 4 Rillen von 2.5 mm Tiefe und 2.0 mm Breite. Da hinein kamen je ein O-Ring von 2 mm Wandstärke und 20 mm Aussendurchmesser. Die standen nun genau soweit über den Durchmesser des Stopfens hinaus das alles zusammen genau saugend und vor allem dicht in den abgesägten Flaschenhals hinein passt. Auf dem Foto sind die O-Ringe rot da auch aus Silikon. Auf den 7.5 mm Stutzen passt der Schlauch dicht und fest. Der Schlauch hat einen Innendurchmesser von 6 mm und aussen 9 mm. Dann nahm ich einen der Deckel einer 1 Literflasche und bohrte mittig ein 12 mm Loch durch.
    Aus Teflon drehte ich ein Stück Rohr, eher Röhrchen, mit Aussendurchmesser 7.5 mm und 50 mm Länge. Mit einem Absatz für eine kleine Dichtung aus Silikongummi. Und einem 12 mm Feingewinde. Eine kleine Scheibe auch aus Teflon mit dem gleichen Gewinde aber innen funktioniert als Mutter. So kann man das Röhrchen dicht in den Deckel einschrauben. (Und den Deckel wenn mal ausgeleiert auch schnell austauschen) Es geht aber auch einfacher, Loch in den Deckel bohren das etwas kleiner ist als der verwendete Schlauch. Durchziehen und der dichtet sich selber im Deckel ab und sitzt auch fest genug.

    Eine oder zwei passende Federn auf den Schlauch schieben und dann den Schlauch auf den Stutzen oben auf der Verschlusskappe stecken. Die Federn dienen als Schutz gegen abknicken des Schlauches im Rucksack. An den Stutzen auf der Innenseite der Verschlusskappe kommt ein Stück Schlauch das genau bis zum Boden der Flasche reicht. Fertig!

    Klingt kompliziert aber mit dem richtigen Werkzeug ist das alles in nichtmal 60 Minuten gemacht. Nun haben die wenigsten eine Drehbank, entweder Bekannte fragen, oder einfacher lösen. Das soll ja nur eine Anleitung sein wie es geht. Anstatt mit O-Ringen eine trennbare Verbindung zu schaffen könnte man auch z.B.einen Stopfen in den Flaschenhals eindrücken oder einkleben. Ich habe einen Silikonschlauch benutzt. Der ist gut zu reinigen, Lebensmittelgeignet und sehr elastisch mit gutem Rückstellvermögen. Auf ein Rückschlagventil wie beim Smart Tube kann verzichtet werden, der Trinknippel ist besser als das Beissventil, da können keine Getränke mit Kohlensäure benutzt werden, das Ding piselt dann ständig. Der Trinknippel Verschluss ist so dicht das problemlos leicht kohlensäurehaltige Sachen benutzt werden können. Wenn man direkt nach dem Trinken, noch im Mund, den Verschluss wieder zuschiebt läuft auch die Flüssigkeitssäule im Schlauch nicht in die Flasche zurück. Würde aber auch nix machen da man viel leichter ansaugen kann. So kann auch Luft zurück in die Flasche strömen. Ausgeleiert kann man den Nippel ja einfach ersetzen, fallen ja mit jeder Füllung neue an. Auch gut für die Hygiene. Kein umständliches reinigen des Ventils. Einfach weg damit.

    Hmm, klar hätte ich nun doch für die 15 Ocken das Teil fertig kaufen können, aber meins ist besser als das Original und eben SELBSTGEMACHT. Mit besser meine ich z.B das es viel einfacher ist daraus zu trinken. Da kommt wenigstens was raus. Mit dem Silikonsaugbeissdigens hat man ja das Gefühl einer Kuh am Euter zu hängen. Reinigen ist leichter, sowohl Trinknippel und die Flasche können einfach ausgetauscht werden. Gerade die Systeme mit Faltbeutel sind ja recht umständlich zu reinigen. Ich muss eigentlich nur den Schlauch gut durchspülen und fertig.
    Ich stopfe die Flasche noch in eine kleine Kühltasche, eher ein Kühlbeutel. Ist aus Nylon mit innen aluminierter Blasenfolie. Gab es mal bei Zeeman für 2 Euro und da passt genau eine der 1.5 Liter Flaschen rein. So bleibt alles auch noch schön temperiert. Es gibt auch Fotos dazu. Muss mal sehen wie ich die hier anzeigen kann. Wen es interssiert kann mich ja anmailen schicke die Fotos dann per Mail. Auch Detailbilder.
    Hmm, scheint ja zu klappen mit dem Foto.
    CU Bernd







    Nicht nur drüber reden,.... mach es!

  • Gersprenzfischer
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    #2
    Hallo Bernd,

    da sieht man wieder, was Bastler mit wenig Geld und ein wenig Einsatz des wichtigsten aller Materialen, nämlich Hirnschmalz, bewirken können.
    Das Teil schaut gut aus!

    Ich bevorzuge aber meist Getränke aus diesen Glasflaschen mit diesem Drahtbügel mit Porzellanverschluß

    Uwe

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    • Lodjur
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      • 04.08.2004
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      #3
      Hi Uwe, ich kann nicht anders :-)) Ob es nun Ausrüstung fürs Paddeln, fürs Bogenschiessen, Wohniausbau und was sonst noch so anfällt. Ich denke immer das kannste besser :-). Preiswerter ist es dann meisst auch und mehr als einmal war es auch wirklich viel besser bzw. es gab es so gar nicht. Was soll man denn sonst in seiner Freizeit machen.. . Aber ernsthaft, wenn es das ist was ich meine was du da so gerne schluckst . Das wäre wahrscheinlich etwas kontraproduktiv im Parcour...Ich wundere mich nur selber das mir das nicht schon früher eingefallen ist. Gerade beim Feld-bzw Jagdbogenschiessen das ja mit erheblichen Anstrengungen einhergeht muss man trinken, trinken und nochmal trinken. Die Konzentration ist beim geringsten Elektrolytungleichgewicht sofort dahin. Mir stank es schon lange immer wenigstens 2 Pullen am Gürtel zu haben.
      CU Bernd
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      • Gast-Avatar

        #4
        genial

        *auch.haben.will*

        respekt, viel spass noch mit dem ding,


        gruß timo

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        • Gast-Avatar

          #5
          falls du mal zu faul bist, n rucksack mitzuschleppen, oder du des nich am gürtel haben willst/kannst,

          nimm doch einfach so nen tragegurt von ner tasche oder sowas, und mach dir n träger für des teil mit shulterriemen,

          also in etwa, dass sich die gurte hinten kreuzen, und dass du da ne schlaufe für n karabiner oder sowas hinmachst,
          und weiter unten noch mal was um die unterseite festzumahen...

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          • Lodjur
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            #6
            Hi Timo,
            das könnte man sicher machen. Das Teil an sich wiegt ja fast nichts, kommt nur die Flüsigkeit dazu. Da ich aber beim Training immer einen kleinen Rucksack trage, zum einen weil man immer ein paar Ersatzteile dabei hat, etwas zu futtern, ne Regenjacke, zum anderen um sich gleich daran zu gewöhnen mit Rucksack zu schiessen. Auf Turnieren und Meisterschaften muss das ja auch gehen. Heute hat mir das wieder bei unglaublicher Schwüle und drei Stunden Training den A+++ gerettet. Denke das ganze ist ausbaufähig. Habe den Flaschenanschluss noch etwas modifiziert, man braucht nun keine Drehbank dafür. Kann man mit einer Bohrmaschine erledigen. Lediglich der Anschluss für den Flaschenhals ist etwas komplizierter. Aber da könnte man auch einfach einen passenden Gummistopfen nehmen. Dann kann man es wirklich mit Haushaltsüblichem Werkzeug machen. Werde den Bericht oben noch editieren mit dem Bildern des neuen Anschlusses. Habe auch die Kühltasche wegrationalisiert 8) . Einfach für 2 Euro eine Folie zum Sonnenschutz für die Windschutzscheibe gekauft. (bei Inferno) Ist eine 2 mm feste Schaumschicht die einseitig mit Alufolie kaschiert ist. Aus dem Zeug mit Panzerbandeinen Boden mit Rand zusammengeklebt. Ein Stück der Folie so geschnitten das man die Flasche mit dem aufgesteckten Boden in drei Lagen einwickeln kann. Mit zwei Klettbändern fixiert. Aluseite nat. nach innen. Die Isolierung wiegt auch fast nix und heute hat sie sich bewährt. Das ist ja wesentlich weniger geknubbel als die kleine Kühlltasche, eigentlich ist die Flasche dadurch kaum grösser geworden. Aber die Isolierleistung entspricht der Kühltasche. Hält gut drei Stunden das Getränk angenehm kühl temperiert. Aus der Folie kann man denke ich drei Isolierhülleen machen. Bild kommt auch noch nach.
            CU Bernd
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            • Lodjur
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              #7
              So, hier die Erweiterung…
              Die Schlauchdurchführung für den Flaschenanschluss kann man ohne Drehbank genauso gut herstellen. Schlauch hat. z.B. 9 mm Aussendurchmesser. Ein Loch in den Deckel der Flasche bohren mit 8 mm. Eine Edelstahl Unterlegscheibe besorgen. Die gibt es mit 24 mm Aussendurchmesser und Loch innen, klar.. 8mm. Etwa 4 mm vom inneren Loch 3-4 Bohrungen von 3 mm um das Innere Loch herum anordnen.

              Von einer Seite die kleinen Löcher gut ansenken. Dann aus 2-3 mm Silikongummi eine Dichtung mit Lochpfeifen ausschlagen. Innen 8 mm Aussen 20 mm. Sieht dann aus wie die Unterlegscheibe. Diese Dichtung passt genau in den inneren Ring des Deckels, hat keine Dichtfunktion an der Flasche sondern nur am Schlauch. Noch die Knickschutzfeder besorgen, sollte innen 9 mm Durchmesser haben und etwa 4 -6 cm lang sein. Im Metallwarenladen bei Druckfedern suchen.

              Nun die Montage: ein 10 cm Stück Schlauch als Montagehilfe abschneiden. Den Schlauch durch die Feder stecken, dann durch die Unterlegscheibe, geht etwas schwer da der Schlauch ja 9 mm hat., die Senkungen an den kleinen Löcheren müssen auf der Unterseite der U-Scheibe sein. Nun den Schlauch durch den Deckel von der Oberseite her durchschieben. Geht genauso schwer da ja auch 1mm kleiner im Durchmesser. Den Schlauch nur soweit durchstecken das man den Deckel noch auf eine flache Fläche hinstellen kann. Die Silikondichtung von unten auf den Schlauch schieben und fest in den inneren Ring des Deckels drücken. Die Unterlegscheibe mit der Feder etwa 1 cm hochziehen, der Schlauch darf nicht aus dem Flaschendeckel und der Dichtung rutschen. Etwas 2 Komponenten Kleber (UHU Pus Endfest 300 , plus Acrylit, plus schnellfest oder Stabilit anmischen. Vorsichtig die Senkungen an der U.-Scheibe mit Kleber auffüllen. Ist ja ziemlich zähflüssig und läuft nicht weg. Die Scheibe auf den Deckel drücken. Die Feder auf die U.-Scheibe drücken. Nun eine Spritzenkanüle Nr. 12 14 oder 16 (beim Arzt erfragen ) neben der Feder durch eines der kleine Löcher stechen, durch den Flaschendeckel und durch die Silikondichtung. (Vorsichtig, sich dabei nicht selber perforieren. Ich habe an dieser Stelle einen Katheder genommen. Der ist aus Kunststoff, flexibel und ohne Verletzungsgefahr nachdem man die zum durchstechen benötigte innere Stahlkanüle entfernt hat. Sowas bekommt man aber nicht so leicht. Kanüle geht auch, man muss später nur beim hantieren aufpassen sich nicht an der Kanüle die ja ein Stück unten aus dem Deckel ragt zu verletzen.)

              Nun den Kleber schön um die Feder herum auftragen und dabei die untere Wicklung der Feder mit bedecken. Darauf achten das der Kleber die kleinen Löcher auffüllt und sich mit dem von der Unterseite aufgebrachtem Kleber verbindet, Auch die Kanüle mit Kleber einbetten. Ruhig die ganze Fläche der U.-Scheibe bedecken. Den Kleber bis an den Schlauch bringen. Wenn der ausgehärtet ist lässt sich der Silikonschlauch da er sich nicht mit dem Kleber verbindet herausziehen. Nun alles für eine Stunde aufrecht stehend wegstellen.

              Der Kleber verbindet nun die Knickschutzfeder mit der U.-Scheibe. Durch die kleinen Bohrungen verzahnt sich der Kleber mit dem Kleber in den Senkungen und verhindert so das sich der ausgehärtete Kleber bei Biegebelastung evt. von der U.-Scheibe ablöst. Nun den Montageschlauch mit eine Zange fassen und nach oben durch die Feder herausziehen. Das geht auch etwas schwer da der Kleber schon etwas anhaftet sich aber dann ablöst.. Vorher den Schlauch mit etwas Öl oder Fett (Nivea reicht schon) einreiben vereinfacht das sehr.

              Nun den Trinkschlauch von der Unterseite des Deckels durch die Silikondichtung führen, durch die Deckelöffnung, die U.-Scheibe und die Feder. Ist etwas fummelig geht aber ganz gut. Den Schlauch soweit durchziehen bis genügend Länge verbleibt um bis auf den Flaschenboden zu reichen. Wenn man den Schlauch unten leicht schräg anschneidet verhindert man das sich der Schlach am Boden ansaugen kann. Die unterkalibrigen Bohrungen in Dichtung, Deckel und U.Scheibe halten den Schlauch fest und dicht im Deckel. Sollte dieser mal ausgeleiert sein einfach austauschen. Durch die Kanüle kann Luft in die Flsche nachströmem so das diese beim trinken nicht zusammenschnurrt.
              Bleibt die Flsche aufrecht kann keine Flüssigkeit durch die dünne Kanüle austreten. Legt man die Flasche aber hin sickert mit der Zeit Flüssigkeit raus. Erstrecht wenn etwas Kohlensäure enthalten ist.
              Puhh, wieviel Text nötig ist um so eine an sich einfache Sache zu beschreiben…
              Auf dem Bildern sieht man die neue Deckeldurchführung und die Wickelisolierung
              CU Bernd



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