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das ziel: biwakieren auf dem konkordia-platz
die hoffnung: jungfraubesteigung by fair means
das ergebnis: ein schwerer rucksack und ein leichter sonnenbrand
seit ich letztes jahr fotos vom konkordiaplatz gesehen habe, träume ich davon, dort zu biwakieren. ausserdem muss man als schweizer bergsteiger ja irgendwann auf die jungfrau, also weshalb nicht beides verbinden? mit der bahn auf das jungfraujoch ist langweilig, also nimmt folgender plan gestalt an: von blatten (1540m) via lötschenlücke (3173m) zum konkordiaplatz (2726m), dann weiter auf die jungfrau (4158m), und schliesslich auf dem selben weg zurück. jungfrau by fair means halt.
da meine bergkameraden allesamt andere pläne fürs auffahrtswochenende haben, gehe ich solo los. vorteil: pausen machen wann immer man will. nachteil: niemand teilt das gepäck mit einem. so ist der rucksack recht gut gefüllt.

ab der fafleralp (1787m) hats schnee und die skis kommen vom rucksack runter und an die füsse. mein rücken freuts.
unter blauem himmel seh ich am ende des lötschentals die lötschenlücke, den pass, über den es auf den gletscher geht:

ich geh noch gut eine stunde weiter, dann reichts mir für heute. morgen ist auch noch ein tag, und heute bin ich müde. also auspacken, zelt aufstellen, gemütlich essen, landschaft geniessen und in einem buch schmökern.

die nacht ist angehnehm mild, das thermometer fällt nicht mal unter 2°C, im zelt hab ich für einmal kaum kondenswasser, obwohl die luftfeuchtigkeit relativ hoch ist (schneefall). es ist so gemütlich, dass ich erst um 08:00 uhr aus dem bett respektive schlafsack komme. draussen herrscht schon betrieb, die üblichen lötschenlücke-skitourengeher flitzen an meinem biwak vorbei. sehr schön, auf dem gletscher wird also eine gute spur sein, da bin ich als solist froh drum.
während dem zusammenpacken schneits nicht, sehr gnädig von petrus.
bei ständig wechselndem wetter geh ich gegen den skitourengeher strom bergwärts. die 30l-rucksack-meute wirft mir zwischendurch irritierte blicke zu. sorry dass ich nicht ul unterwegs bin
nach ca. 5 stunden komm ich auf dem konkordiaplatz an. wie erwartet habe ich auf dem gletscher eine gut ausgetretene autobahn vorgefunden, so dass ich mir keine sorgen wegen allfälliger spalten machen muss.
trotzdem wird der campingplatz auf dem konkordiaplatz mittels sonde untersucht, bevor ich das zelt wieder aufstelle. möchte schliesslich nicht auf einer spalte zelten oder beim nächtlichen toilettengang den lift in das erste UG nehmen.
das wetter bleibt weiterhin wechselhaft. wenns zuzieht und schneit, schliess ich das zelt und lese. wenn die sonne wieder lächelt, wird vor grossartiger kulisse schnee geschmolzen und curry-reis zubereitet.

obwohl ich spät aufgestanden bin und auch das tagespensum moderat war, bin ich müde. also zieh ich die kaputze früh über den kopf und verabschiede mich ins land der träume. um 03:45 ist tagwacht, der kontrollblick in richtung konkordia-hütte zeigt, dass ich nicht der einzige bin, der früh aufsteht. eine lichterkette setzt sich dort gerade in richtung gletscher in bewegung. ich hoffe, dass einige der frühaufsteher auch in richtung jungfrau gehen, da ich auf eine spur über den gletscher angewiesen bin. bis ich abmarschbereit bin, haben sich sämtliche stirnlampen jedoch in richtung grünhorn verabschiedet. jänu.
der autobahn folgend steige ich mit leichtem gepäck auf in richtung jungfraujoch.

schon kommen mir wieder die ersten lötschenlücken-geher entgegen, ich sehe jedoch nirgends spuren, die richtung jungfrau gehen. mit einem besteigungsversuch hab ich schon fast abgeschlossen, ich möchte nur noch einblicke in die route erhalten, für ein andermal. schliesslich hab ich genug gesehen und will umdrehen. glücklicherweise sehe ich gerade noch eine gruppe in richtung jungfrau queren. ein anderer sologänger hat sich der gruppe schon an die fersen geheftet, und auch ich folge der spur durch die spaltenzone in richtung rottalsporn.

die gruppe zieht weiter in richtung louwitor, mir solls recht sein, der gletscherteil ist gespurt und gefahrlos für mich, der traum von jungfrau by fair means lebt weiter
den sologänger, sagen wir ihm der einfachheit halber hans-ruedi, überhole ich bald mal und folge alten spuren, die in richtung gipfel ziehen. bald jedoch ziehen neue probleme in der form von dichten wolken auf. ich argumentiere mit mir, wäge ab, hoffe auf wetterbesserung und gehe vorderhand mal noch weiter. als es jedoch anfängt zu schneien und wind aufkommt, mache ich mir doch langsam sorgen, dass es schwierig werden könnte, die abstiegsspur wieder zu finden. zwischendurch kann ich kaum die wächte rechts von mir erkennen, die nur 5m entfernt ist. ich entscheide mich, umzukehren. was soll's, die jungfrau läuft mir nicht davon. während ich abfelle, überholt mich hans-ruedi und wir diskutieren noch kurz. er geht weiter, ich kehre um. nach 100m abfahrt (pulfer, yes!) blicke ich nochmal zurück - und sehe blauen himmel.

ich warte 5 minuten, der blaue himmel breitet sich aus, das selbe macht ein lächeln in meinem gesicht. also die felle wieder an die ski und die umkehr umkehren, los gehts gipfelwärts. hans-ruedi hole ich bald darauf wieder ein, da er die skis abgezogen hat und bei jedem schritt knietif in den schnee einsinkt. dummerweise habe ich ihm das mit dem skis abziehen nachgemacht (zu meiner und seiner verteidigung: es hatte immer noch wolken, und der hang sah dadurch viel steiler aus, als er in wirklichkeit war). also lösen wir uns beim spuren ab und gelangen schliesslich zur querung auf 3800m. nun steht eine traverse durch einen steilen triebschneehang an. mir ist das zu heikel, der hang ist unverspurt und meiner meinung nach geladen. also doch nix mit gipfelglück. henusode, kehre ich halt noch einmal um, habe ja mittlerweile schon übung darin
die abfahrt bis zum konkordiaplatz geht zügig, mein zelt steht noch und ist mittlerweile sogar getrocknet (in der nacht hats diesmal bisschen mehr kondenswasser gegeben)

bei sonnenschein wird alles zusammengepackt und wieder im rucksack verstaut, dann gehts im nebel los, zurück zur lötschenlücke. petrus weiss heute auch nicht, was er will. mir solls egal sein, so seh ich nicht, wie weit ich noch gehen muss. der rucksack drückt mittlerweile ganz schön, und auch die füsse melden, dass sie gerne wieder weichere schuhe hätten. das kann ich ihnen erst nach einer lästigen abfahrt (skifahren mit über 20kg auf dem rücken ist gar nicht einfach) auf der fafleralp bieten, dort sind meine turnschuhe versteckt.
nach dem marsch bis blatten gönne ich mir ein bier. auf der terrasse, bei sonnenschein.
die hoffnung: jungfraubesteigung by fair means
das ergebnis: ein schwerer rucksack und ein leichter sonnenbrand
seit ich letztes jahr fotos vom konkordiaplatz gesehen habe, träume ich davon, dort zu biwakieren. ausserdem muss man als schweizer bergsteiger ja irgendwann auf die jungfrau, also weshalb nicht beides verbinden? mit der bahn auf das jungfraujoch ist langweilig, also nimmt folgender plan gestalt an: von blatten (1540m) via lötschenlücke (3173m) zum konkordiaplatz (2726m), dann weiter auf die jungfrau (4158m), und schliesslich auf dem selben weg zurück. jungfrau by fair means halt.
da meine bergkameraden allesamt andere pläne fürs auffahrtswochenende haben, gehe ich solo los. vorteil: pausen machen wann immer man will. nachteil: niemand teilt das gepäck mit einem. so ist der rucksack recht gut gefüllt.
ab der fafleralp (1787m) hats schnee und die skis kommen vom rucksack runter und an die füsse. mein rücken freuts.
unter blauem himmel seh ich am ende des lötschentals die lötschenlücke, den pass, über den es auf den gletscher geht:
ich geh noch gut eine stunde weiter, dann reichts mir für heute. morgen ist auch noch ein tag, und heute bin ich müde. also auspacken, zelt aufstellen, gemütlich essen, landschaft geniessen und in einem buch schmökern.
die nacht ist angehnehm mild, das thermometer fällt nicht mal unter 2°C, im zelt hab ich für einmal kaum kondenswasser, obwohl die luftfeuchtigkeit relativ hoch ist (schneefall). es ist so gemütlich, dass ich erst um 08:00 uhr aus dem bett respektive schlafsack komme. draussen herrscht schon betrieb, die üblichen lötschenlücke-skitourengeher flitzen an meinem biwak vorbei. sehr schön, auf dem gletscher wird also eine gute spur sein, da bin ich als solist froh drum.
während dem zusammenpacken schneits nicht, sehr gnädig von petrus.
bei ständig wechselndem wetter geh ich gegen den skitourengeher strom bergwärts. die 30l-rucksack-meute wirft mir zwischendurch irritierte blicke zu. sorry dass ich nicht ul unterwegs bin

nach ca. 5 stunden komm ich auf dem konkordiaplatz an. wie erwartet habe ich auf dem gletscher eine gut ausgetretene autobahn vorgefunden, so dass ich mir keine sorgen wegen allfälliger spalten machen muss.
trotzdem wird der campingplatz auf dem konkordiaplatz mittels sonde untersucht, bevor ich das zelt wieder aufstelle. möchte schliesslich nicht auf einer spalte zelten oder beim nächtlichen toilettengang den lift in das erste UG nehmen.
das wetter bleibt weiterhin wechselhaft. wenns zuzieht und schneit, schliess ich das zelt und lese. wenn die sonne wieder lächelt, wird vor grossartiger kulisse schnee geschmolzen und curry-reis zubereitet.
obwohl ich spät aufgestanden bin und auch das tagespensum moderat war, bin ich müde. also zieh ich die kaputze früh über den kopf und verabschiede mich ins land der träume. um 03:45 ist tagwacht, der kontrollblick in richtung konkordia-hütte zeigt, dass ich nicht der einzige bin, der früh aufsteht. eine lichterkette setzt sich dort gerade in richtung gletscher in bewegung. ich hoffe, dass einige der frühaufsteher auch in richtung jungfrau gehen, da ich auf eine spur über den gletscher angewiesen bin. bis ich abmarschbereit bin, haben sich sämtliche stirnlampen jedoch in richtung grünhorn verabschiedet. jänu.
der autobahn folgend steige ich mit leichtem gepäck auf in richtung jungfraujoch.
schon kommen mir wieder die ersten lötschenlücken-geher entgegen, ich sehe jedoch nirgends spuren, die richtung jungfrau gehen. mit einem besteigungsversuch hab ich schon fast abgeschlossen, ich möchte nur noch einblicke in die route erhalten, für ein andermal. schliesslich hab ich genug gesehen und will umdrehen. glücklicherweise sehe ich gerade noch eine gruppe in richtung jungfrau queren. ein anderer sologänger hat sich der gruppe schon an die fersen geheftet, und auch ich folge der spur durch die spaltenzone in richtung rottalsporn.
die gruppe zieht weiter in richtung louwitor, mir solls recht sein, der gletscherteil ist gespurt und gefahrlos für mich, der traum von jungfrau by fair means lebt weiter

den sologänger, sagen wir ihm der einfachheit halber hans-ruedi, überhole ich bald mal und folge alten spuren, die in richtung gipfel ziehen. bald jedoch ziehen neue probleme in der form von dichten wolken auf. ich argumentiere mit mir, wäge ab, hoffe auf wetterbesserung und gehe vorderhand mal noch weiter. als es jedoch anfängt zu schneien und wind aufkommt, mache ich mir doch langsam sorgen, dass es schwierig werden könnte, die abstiegsspur wieder zu finden. zwischendurch kann ich kaum die wächte rechts von mir erkennen, die nur 5m entfernt ist. ich entscheide mich, umzukehren. was soll's, die jungfrau läuft mir nicht davon. während ich abfelle, überholt mich hans-ruedi und wir diskutieren noch kurz. er geht weiter, ich kehre um. nach 100m abfahrt (pulfer, yes!) blicke ich nochmal zurück - und sehe blauen himmel.
ich warte 5 minuten, der blaue himmel breitet sich aus, das selbe macht ein lächeln in meinem gesicht. also die felle wieder an die ski und die umkehr umkehren, los gehts gipfelwärts. hans-ruedi hole ich bald darauf wieder ein, da er die skis abgezogen hat und bei jedem schritt knietif in den schnee einsinkt. dummerweise habe ich ihm das mit dem skis abziehen nachgemacht (zu meiner und seiner verteidigung: es hatte immer noch wolken, und der hang sah dadurch viel steiler aus, als er in wirklichkeit war). also lösen wir uns beim spuren ab und gelangen schliesslich zur querung auf 3800m. nun steht eine traverse durch einen steilen triebschneehang an. mir ist das zu heikel, der hang ist unverspurt und meiner meinung nach geladen. also doch nix mit gipfelglück. henusode, kehre ich halt noch einmal um, habe ja mittlerweile schon übung darin

die abfahrt bis zum konkordiaplatz geht zügig, mein zelt steht noch und ist mittlerweile sogar getrocknet (in der nacht hats diesmal bisschen mehr kondenswasser gegeben)
bei sonnenschein wird alles zusammengepackt und wieder im rucksack verstaut, dann gehts im nebel los, zurück zur lötschenlücke. petrus weiss heute auch nicht, was er will. mir solls egal sein, so seh ich nicht, wie weit ich noch gehen muss. der rucksack drückt mittlerweile ganz schön, und auch die füsse melden, dass sie gerne wieder weichere schuhe hätten. das kann ich ihnen erst nach einer lästigen abfahrt (skifahren mit über 20kg auf dem rücken ist gar nicht einfach) auf der fafleralp bieten, dort sind meine turnschuhe versteckt.
nach dem marsch bis blatten gönne ich mir ein bier. auf der terrasse, bei sonnenschein.
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