
Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen
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AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??
Nachdem der Thread hoffentlich geteilt wird, hier noch ein paar Gedanken:
Anstatt den Thru-Aspiranten gleich von vorneherein zu sagen, wenn du das und das nicht bringst, dann hast du da nichts verloren, wäre es vielleicht interessanter, Hilfe zu stellen bei der emotionalen/mentalen Vorbereitung?
Was könnte einen emotional erwarten?
Dass sich ein Tag am Trail genauso öde anfühlen kann, wie täglich ins Büro zu gehen ;)
Dass es nicht so stressfrei zu geht, wie man sich erhofft hat, weil man auch hier "Termine", einen "Zeitplan" und eine "to do Liste" einhalten muss - andere eben, aber im Prinzip bleibt es dasselbe, wie die "Unfreiheit" im Büro.
Ich mag die Anleitung von Erik the Black sehr gerne, der sagt, wenn man aufhören will, soll man sich noch eine Deadline von 100 Meilen setzen und danach noch einmal prüfen, ob man weiter will. Wenn man immer noch aufhören möchte - noch einmal 100 Meilen. Und noch ein drittes Mal. Erst wenn man 3x 100 Meilen gegangen ist und dann immer noch aufhören will, soll man es auch tun.
edit: es geht hier um die emotionalen/mentalen Gründe aufzuhören, nicht körperliche
Das ist eine griffig-praktische Anleitung, die aus meiner Sicht mehr hergibt, als der mentale Anforderungskatalog.Zuletzt geändert von heron; 21.02.2012, 11:27.Ich habe keine grossen Ambitionen. Still sitze ich und betrachte wohlgemut das Gewimmel der Welt.
Ich benötige nur so viel, wie ich mir ohne Anstrengung und Demütigung beschaffen kann. (György Bálint)
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AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??
Zitat von Enja Beitrag anzeigenS
Übrigens gibt es bei mir auch einen Langzeitabfall der Kräfte. Wenn sich also die km aufaddieren. Irgendwann wäre dann eine längere Pause nötig. Wobei das synchron läuft mit einem Absinken der Aufnahmefähigkeit für neue Eindrücke.
Die Grundkondition ist gut, aber es macht sich so etwas wie "Körpermüdigkeit" breit und breiter.
Da helfen Ruhetage und mir hilft es einfach nur in der Sonne zu sitzen, zu lesen und zu schreiben. Eindrücke verarbeiten, dem Gehirn Ruhezeiten geben, um zu sortieren, abzuspeichern und zu vergessen.Ich habe keine grossen Ambitionen. Still sitze ich und betrachte wohlgemut das Gewimmel der Welt.
Ich benötige nur so viel, wie ich mir ohne Anstrengung und Demütigung beschaffen kann. (György Bálint)
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AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??
Ich möchte wirklich niemanden abschrecken und auch niemanden persönlich zu nahe treten - mir geht es vor allem darum, ein realistisches Bild eines thruhikes zu zeichnen. Und mit einfacher Mathematik (Gesamtkilometer durch Anzahl der zur Verfügung stehenden Tage gleich Tagesschnitt) kommst Du eben auf einen Tagesschnitt. Und wenn Du den nicht schaffst, dann wirst Du kein thruhiker! Damit bist Du kein schlechter Mensch oder Weichei oder sonstwas und damit ist auch keine Wertung der Person verbunden.
Der notwendige Tagesschnitt ist aber eine Tatsache, über die sich ein zukünftiger thruhikerr einfach klar sein muss und da hilft kein Weichzeichnen oder in Watte packen.
Wenn Du Zweifel hast, diesen Tagesschnitt bringen zu können, da wirst Du halt ein Section hiker oder solltest den AT versuchen, auf dem man in der o.g. Gleichung die Anzahl der zur Verfügung stehenden Tage klimabedingt strecken kann.
"Hike your own hike" wie die Amis so schön sagen gilt auch hier. Aber: Habt eine realistische Vorstellung davon, was euch am Trail erwartet - und kein verklärtes romantisches Bild.
Ich habe in dem entsprechenden Beitrag auf meinem Blog auch einen Rat gegeben, der in die Richtung von Erik the Black geht: Bevor die den thru abbrichst, gehe erst mal in eine nette Unterkunft und iss was Gutes - kurz gönn Dir etwas Luxus. Meist kommt schon nach einer Nacht die Freude am Trail zurück.http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot
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AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??
Als stiller Mitleser stellen sich mir die Fragen :
- Warum tut man sich das an ?
- Was ist anders wenn ich statt 2 Wochen (meine längste Wanderperiode) mehrere Monate unterwegs bin ?
- Ist das Erleben nochmal anders oder ist es die Befriedigung eine derart weite Strecke gelaufen zu sein ?
- Kann man sich danach überhaupt wieder zu Hause eingewöhnen ?
Mag sein, daß der Rucksack im Norden mit Proviant für 2 Wochen schwerer ist und die Wege ggf. auch schwieriger - bisher reicht es mir danach jedenfalls gut und die Freude auf Dusche, Essen etc. überwiegt am Schluß. Da mometan auch nicht so viel Zeit zur Verfügung stehen würde, ist das wohl auch gut so. Trotzdem macht das mitlesen hier neugierig.Ich hoffe das ist nicht zu sehr OT.
Zuletzt geändert von Prachttaucher; 21.02.2012, 17:30.
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AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??
Sowohl der PCT als auch der AT northbound sind am Anfang technisch einfach, d.h. für eine Probewanderung musst Du jetzt nicht irgendein schwieriges Gelände suchen. Du kannst Dir sogar ganz einfach irgendeinen Trail in Deutschland heraussuchen und dort eben für einige Tage jeden Tag 30 - 35 km laufen. Wichtig erscheint mir dabei, wirklich auch jeden Tag draussen zu zelten und eben nicht in eine schöne warme Herberge mit warmem Bett und Dusche zu gehen.
Auf so einer Probewanderung würde ich testen, ob Du den Tagesschnitt schaffst und vor allem, ob Dir das draussen leben mit all seinen Konsequenzen auch wirklich gefällt.
Hier sehe ich die eigentlich wichtige Erfahrung: Es ist eine Sache, mal eine Nacht draussen zu übernachten und sich dann wieder an den gemütlichen heimischen Herd zurückziehen zu können. Aber es ist etwas völlig anderes, fünf Monate am Stück mehr oder minder jeden Tag bei jedem Wetter draussen zu übernachten. Macht Euch klar, dass es Duschen nur noch alle paar Tage oder nur noch einmal die Woche geben wird. Ihr werdet dreckig sein. Eure Klamotten werden dreckig sein. Ihr werdet stinken. Eure Klamotten werden stinken - und das fünf Monate lang. Das muss man halt aushalten können und wollen.
Das sind alles keine Heldentaten - nur solltet ihr wissen, worauf ihr Euch einlasst.http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot
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AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??
Zitat von German Tourist Beitrag anzeigenMacht Euch klar, dass es Duschen nur noch alle paar Tage oder nur noch einmal die Woche geben wird. Ihr werdet dreckig sein. Eure Klamotten werden dreckig sein. Ihr werdet stinken. Eure Klamotten werden stinken - und das fünf Monate lang. Das muss man halt aushalten können und wollen.
Ausreichendes Vorhandensein von Wasser vorausgesetzt kann man sich täglich waschen (und auch sauber fühlen!), ich gönne mir dafür sogar manchmal 1/2 Liter Warmwasser
Schnell trocknende Funktionskleidung habe ich bis jetzt bei entsprechendem Wetter auch regelmässig gewaschen - entweder in der Mittagspause in der Sonne oder eben in der Früh feucht angezogen. Das hat nachher halt nicht den synthetischen Weichspüli-Frühlingsduft (gibts bei mir sowieso nie) - aber um Salzkrusten, Staub und Schweiss aus einem T-Shirt zu waschen und sich sauber zu fühlen reicht ein kleiner Bach allemal.
Und man beginnt in Abhängigkeit von seinem Futter mehr oder weniger heftig nach Mensch zu riechen - andere dürfen das als stinken empfinden, mit seinem eigenen Geruch sollte man sich schon anfreunden schon können.
Mich interessieren auch eher die emotionalen Fragen wie Prachttaucher sie gestellt hat.
@GT: Was veranlasst einen, Tag für Tag auf einem Trail zu gehen, den man so erlebt, wie du es für den Heysen Trail oder den JoGle beschrieben hast?Ich habe keine grossen Ambitionen. Still sitze ich und betrachte wohlgemut das Gewimmel der Welt.
Ich benötige nur so viel, wie ich mir ohne Anstrengung und Demütigung beschaffen kann. (György Bálint)
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AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen
Es ging mir nicht um die allgemeine Beschreibung sondern um die hier.Ich habe keine grossen Ambitionen. Still sitze ich und betrachte wohlgemut das Gewimmel der Welt.
Ich benötige nur so viel, wie ich mir ohne Anstrengung und Demütigung beschaffen kann. (György Bálint)
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AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen
... ich bin noch nie lange gewandert (in Bezug auf jeden Tag wieder)... aber ich habe etwas was ich ähnlich einstufen würde: Das lange Training für Ultraläufe. Da muß auch immer wieder und wieder lange Strecken laufen. Körperlich überhaupt kein problem. Aber irgendwann kommt das etwas im Hirn um die Ecke und fragt: Gehts noch? Bist Du doof, oder was? Reicht das nicht mal mit diesem ewigen gejogge. Immer wieder loslaufen, immer wieder km fressen... Hör auf! Leg Dich doch lieber mal ne Runde aufs Ohr...
Ab da wird es lustig. Und ob man das dann durchält läßt sich nicht vorhersagen. Die 3x100 Meilen Regel finde ich da super. Wenn man sich sowas vorher als persönliches Gesetz aufschreibt, dann hat man zumindest noch mal ein paar Tage gewonnen in denen man reflektieren kann! Und vielleicht kommt die Motivation zurück.
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AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen
@ Enja
Um deine Frage aus dem Ursprungsthread zu beantworten: Nein, nicht alle Abbruchgründe sind vorgeschobene oder übersteigert empfundene Probleme mit der Gesundheit. Ich kenne jedoch beides von mir selbst, vorgeschobene und tatsächliche Probleme. Es hilft ungemein, Gesundheitsgeschichten vor sich selbst und dem persönlichen Umfeld als Grund anzuführen. Aufgeben, Versagen ist in unserer ach so auf Erfolg getrimmten Gesellschaft nicht angesagt. Auf dem Camino (leider habe ich keine andere Vergleichsmöglichkeit, da auf den Wegen auf denen ich idR unterwegs bin, niemand sonst wandert) ist mir das besonders oft aufgefallen. Das Suchen nach Ausreden war jeden Tag das Thema vieler. Das fing schon mit "der Kerkeling ist schließlich auch gefahren" an, ging über in "ich könnte ja noch, aber meine Frau ..." bis eben "mit diesen Blasen kann ich keinen Meter mehr gehen".
Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigenAls stiller Mitleser stellen sich mir die Fragen :
- Warum tut man sich das an ?
- Was ist anders wenn ich statt 2 Wochen (meine längste Wanderperiode) mehrere Monate unterwegs ist ?
- Ist das Erleben nochmal anders oder ist es die Befriedigung eine derart weite Strecke gelaufen zu sein ?
- Kann man sich danach überhaupt wieder zu Hause eingewöhnen ?
Mag sein, daß der Rucksack im Norden mit Proviant für 2 Wochen schwerer ist und die Wege ggf. auch schwieriger - bisher reicht es mir danach jedenfalls gut und die Freude auf Dusche, Essen etc. überwiegt am Schluß. Da mometan auch nicht so viel Zeit zur Verfügung stehen würde, ist das wohl auch gut so. Trotzdem macht das mitlesen hier neugierig.Ich hoffe das ist nicht zu sehr OT.
Länger als 7 Wochen am Stück war ich noch nicht auf Wanderung, aber es hängt nicht zwingend mit dem Zeitraum zusammen. Auf dem Camino Francés und dem Caminho Português war ich zusammenhängend 6 Wochen unterwegs und trotzdem immer im hier und jetzt. Die Ursache sehe ich im Andrang dort und den Mitwanderern, die aus meinem Kulturkreis stammten. Die täglichen Themen waren dort meist dieselben wie in der Heimat.
Im Jahr vorher, auf der Via de la Plata, war ich nach spätestens 500 km in einer anderen Welt. Nach der Rückkehr hatte es Wochen, wenn nicht Monate gebraucht, bis ich wieder im hier und jetzt war. So gesehen ist das ebenfalls eine mentale Herausforderung. Das Hineinwachsen in den Alltag, daran haben einige zu knabbern. Oft sind das die, die immer wieder den Rucksack packen werden.
2004 habe ich im Kraichgau auf dem E1 einen ehemaligen Wanderwart des Odenwald Klubs getroffen. Was der schon unter den Füßen hatte, davon könnte sich das ganze Forum Blasen laufen. Obwohl jenseits der 70, hatte der noch Pläne. Wenn man einmal richtig lange zu Fuß unterwegs war, es einem einmal gefallen hat, hört es niemals wieder auf. Du meinst, es wäre genug, stellst den Rucksack in den Schrank, irgendwann, warum genau weißt du nicht, holst du ihn wieder raus und ziehst los. So ungefähr hat er das erklärt.Zuletzt geändert von Werner Hohn; 21.02.2012, 16:03..
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Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen
Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigenAls stiller Mitleser stellen sich mir die Fragen :
- Warum tut man sich das an ?
- Was ist anders wenn ich statt 2 Wochen (meine längste Wanderperiode) mehrere Monate unterwegs ist ?
- Ist das Erleben nochmal anders oder ist es die Befriedigung eine derart weite Strecke gelaufen zu sein ?
- Kann man sich danach überhaupt wieder zu Hause eingewöhnen ?
Auch Dein Körper verhält sich ganz anders bei Kurztouren. Ich merke jedes Mal, wenn ich aus der Zivilisation komme und einen langen Trip beginne, wie sich der Körper umstellt. Die ersten ca. drei Wochen fährt der Körper noch sein Normalprogramm weiter. Wenn Du dann aber immer noch weiterläufst, erkennt er, dass es Dir sozusagen völlig ernst ist und eine ziemlich drastische Umstellung beginnt. Zunächst kriegst Du den sogenannten hiker hunger, also einen Wahnsinns-Heisshunger, um den erhöhten Kalorienbedarf zu kompensieren. Der ganze Metabolismus stellt sich um und sogar der Körpergeruch verändert sich. Bei Frauen bleibt dann oft die Menstruation für mehrere Monate komplett aus. Auch der Biorhythmus verändert sich. Du wachst automatisch bei Sonnenaufgang auf und liegst spätestens abends um 21 Uhr im Bett und schläfst. Du stellst Dich viel mehr auf die Natur ein.
Ausserdem hat Prachttaucher auch schon einen der grossen Pluspunkte des Langstreckenwanderns angedeutet: Die Befriedigung darüber, eine so grosse Strecke gelaufen zu sein, ist unbeschreiblich. Nach meinen ersten langen Trail hatte ich ein monatelang anhaltendes Hochgefühl. Auf einem so langen Trail musst Du eine Menge Hindernisse und Widrigkeiten überwinden - aber genau die geben Dir danach auch ein unglaubliches Selbstvertrauen. Wenn Du es schaffst, von Mexiko nach Kanada zu laufen, dann wirst Du auch noch viele andere Dinge schaffen.
Aber nun zu der Frage, was mich persönlich motiviert und auch hier ist die Antwort sehr komplex.
Zunächst bin ich ganz platt gesagt, einfach wirklich gerne draussen.
Vor allem aber hat mich meine Zeit auf dem Trail die Reduktion auf das Wesentliche gelehrt, nämlich wie wenig ich eigentlich wirklich brauche - sowohl finanziell als auch materiell. Solange ich es halbwegs trocken und warm habe und etwas zu essen und zu trinken, ist alles gut. Sehr viel mehr braucht es nämlich nicht. Und wenn die Messlatte zum Glücklich sein so niedrig hängt, dann löst schon der kleinste zusätzliche Luxus riesige Glücksgefühle aus. Über einen zusätzlichen Schokoriegel freust Du Dich mitten in der High Sierra mehr als über 100 EUR (die Du mitten in der Wildnis sowieso nicht verwerten kannst). Wenn nach 4 Tagen Dauerregen endlich die Sonne rauskommt, dann ist das daraus resultierende Glücksgefühl im normalen Leben wohl nur mit einer Gehalterhöhung im 4-stelligen Bereich vergleichbar...In unserer Konsumgesellschaft wird Dir ständig suggiert, dass Du mehr und mehr materiellen Luxus brauchst, während Dich die Natur Demut und das Glück der kleinen Dinge lehrt - und dieses Gefühl möchte ich nicht mehr missen. Was mich wieder zu der Frage von Prachttaucher bringt, wie man sich wieder zuhause eingewöhnt und das ist in der Tat dann nicht immer einfach, vor allem, weil sich durch einen langen Trail oft die Prioritäten im Leben verschieben.
Aber was hält mich denn jetzt auf so widrigen Trails wie dem Heysen Trail oder John O Groats to Lands End bei der Stange? Zunächst mal das eingangs beschriebene Gefühl der Befriedigung. Je mehr widrige Umstände man bewältigt, desto grösser ist hinterher die Befriedigung und der Stolz, es doch geschafft zu haben. Ich sage immer: Es gibt Trails, die sind schon währenddessen schön, und es gibt welche, die werden es erst im Rückblick.... Allerdings lässt sich das nicht unendlich ausdehnen: Irgendwann kommt auch bei mir der Punkt kommen, wo mir der Stress zu gross wird.
Meist ist es aber auch ganz banal die Einsicht, dass halt nicht immer alles toll sein kann. Im "normalen" Leben ist auch nicht jeder Tag super. Und genau so ist es auch auf den Trails. Manche Trails sind für mich halt blöd gelaufen - dafür wird der nächste halt umso besser. Ich möchte in meinem Blog aber die Trails auch nicht "schön reden", sondern ganz realistisch beschreiben, wie es mir persönlich ergangen ist. Und ausser bei JoGLE und Heysen sage ich eigentlich nie: Nie wieder..... ganz im Gegenteil.http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot
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Zitat von Enja Beitrag anzeigen2012 wollen wir mindestens sechs Monate unterwegs sein.
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AW: Langstrecke wandern - körperliche und mentale Herausforderungen
Mentale Herausforderungen...
Mir fällt dazu ein, möglichst unabhängig zu sein, nicht von anderen Abhängig zu sein. Wie oben schon geschrieben wurde: Ein Herdentrieb der einen dazu verlautet/ zwingt ein fremdes Tempo zu laufen, da kann einem schnell den Spaß verderben. Gerade Langstrecken. Morgens bis Abends die gleiche Person um einen herum - vielleicht 6 Monate lang. Beeneidenswert wer hierfür die passende Begleitung gefunden hat.
Um dem Herdentrieb zu entkommen sollte man mental bereit sein alleine MIT SICH auszukommen. Das liegt bestimmt nicht jedem, alles alleine in die Hand zu nehmen, ALLES selbst zu entscheiden.
Für mich geht es gar nicht mehr anders. Ich bin froh wenn ich von Morgens bis Abends alleine sein kann. Gesellschaft in den Unterkünften ist gerne gesehen (sofern auf der selben Wellenlänge), aber kein muss. Ich kann mich auch mehrere Abende alleine beschäftigen ohne langeweile aufkommen zu lassen.
- Was ist anders wenn ich statt 2 Wochen (meine längste Wanderperiode) mehrere Monate unterwegs ist ?
Im ernst, ich brauche erst mehrere Wochen um in meiner Langwanderung erst richtig anzukommen. Der geregelte, selbstbestimmte Tagesablauf, es ist ein genuß. Ich wünsche mir in dieser Zeit nicht anderes. Nur noch wandern, wandern. Immer so weiter.
- Kann man sich danach überhaupt wieder zu Hause eingewöhnen ?
Ich erinnere mich wie ich jedes mal ein Echo in meiner Wohnung vernahm, als ob das Gehör besser geworden ist oder die Stimme lautet. Kein Wunder wenn man so lange Zeit "draußen" gewesen ist.
- Warum tut man sich das an ?
Wenn ich mit dem Rennrad einen Berg erklimme, dann kommt mir auch oft der Gedanke, "warum tust du dir das an". Jeder der einen dann sieht denkt sich vielleicht, mein Gott, warum tut der sich das an, warum quält er sich. Aber oben angekommen weicht die Anstrengung kurz aus meinem Gesicht und für den Bruchteil einer Sekunde huscht ein Lächeln ins Gesicht. Und dann weiß ich warum. Man kann auf etwas hinunter oder zurückblicken. Für manche mag es wie eine sucht sein, immer und immer wieder isch selbst besiegen und sich beweisen, dass man es doch kann. Mehr und mehr. Immer wieder.
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Zitat von hugsforhikers Beitrag anzeigen... und hier die obligatorische, langweilige, redundante aber trotzdem in meinen Augen immer wieder interessante (weil so verschiedene Antworten kommen) Frage, wie man das finanziert?Die Qualität unseres Lebens ist das Resultat unserer Gedanken.
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