Tourentyp | |
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Mitreisende | |
Land: Norwegen
Reisezeit: Juli
Region/Kontinent: Nordeuropa
Durch die westliche Hardangervidda
Ich fand die Idee nicht schlecht mit meiner Freundin zu Ihrer ersten längeren Trekkingtour die Hardangervidda zu durchqueren, die ich schon vorher mal mit dem Fahrrad an der Ostseite komplett abgefahren hatte. Also schnell noch einen Wanderführer gekauft und ab ging es. Ich fand die Tour durch die Vidda die mit 5 Tagen und 41 km angegeben war. OK dachte ich, das ist doch perfekt für meine Freundin.
Die Tagesetappen waren mit 6 bis 9 km angegeben. Dies wunderte mich, da ich es für recht wenig hielt im Vergleich zur angegebenen Gehzeit von 5 bis 7 Stunden pro Tag.
Aber auch dabei dachte ich mir noch nichts und plante die Tour noch ein bisschen um.
Die Tour sollte uns von Roldal nach Kinsarvik quer durch die Vidda führen.
1. Tag Roldal - Middalsbu
Unser Auto ließen wir auf dem Zeltplatz in Roldal. Da wir dort zelteten, konnten wir es umsonst stehen lassen. Perfekt! Wir entschieden uns nicht das Taxi nach Middalsbu zu nehmen, sondern gleich über einen Sattel zu wandern. Von Roldal ging es steil empor Richtung Budalsheia. Wir trafen keinen einzigen Wanderer und auch die Wege waren wohl in Vergangenheit nicht oft benutzt wurden. Ab und an mussten wir uns unseren Trampelpfad suchen. Nur ein paar Schafe schauten uns verdutzt an. Je höher wir kamen, desto atemberaubender wurde die Aussicht zurück nach Roldal. Über den ersten Sattel ging es wieder runter zum Valldalsvatnet. Unten am See angekommen war es bereits nachmittags und wir liefen weiter. Je länger es entlang am See ging, desto stupider wurde es, da dies eine Fahrstraße wurde. Somit entschlossen wir uns nach einer ganzen Zeit bei einem der selten vorbeischauenden Autos per Anhalter mitzufahren. Wir hatten Glück und irgendwann kam ein Auto mit Hänger und auf gings. Am Ende angekommen ging es vorbei an Middalsbu und wir suchten uns einen Zeltplatz. Wunderschön gelegen neben einen der unzähligen Wasserfälle. Wir schlummerten ein und freuten uns auf Tag 2.

Blick zurück nach Roldal

AM Seeende ist Middalsbu

Aussicht vom Zelt

2. Tag Middalsbu Litlos
Auf gings zur längsten Etappe. Laut Wanderführer circa 10 km. Nun gut es sollte anders kommen. Das Wetter war toll. Blauer Himmel, angenehme Temperaturen und eine Landschaft die zum Träumen einlud. Wir waren im Juli oben und es lag noch jede Menge Schnee in der Vidda. Somit durften wir einige Schneefelder am Tag queren. Wir liefen ein tolles Tempo und trotzdem konnte ich es nicht verstehen das wir nicht schneller zum Ziel kommen als bisher.
Nach 5 Stunden hatten wir erst etwas mehr als die Hälfte des Weges geschafft. Erstmal Pause dachte ich und holte die Karte raus. Nach eingehendem studieren der Karte merkte ich, dass sich der Wanderführer wohl beim Maßstab verrechnet hatte und somit die Distanzen mindestens das Doppelte waren.
Ein vorbeikommendes norwegisches Pärchen gesellte sich zu unserer Pause dazu und bestätigte meine gerade festgestellte Erkenntnis. Laut ihrem GPS Gerät war die Tagesdistanz der 10 km somit auf 24 – 26 km angewachsen.
Eine super Nachricht für meine Freundin und ihre erste Trekkingtour. Wir ließen uns aber nicht unterkriegen und stiefelten weiter Richtung Litlos. Circa eine Stunde vor Litlos beschlossen wir dann unser Zelt aufzuschlagen und nicht weiter zu gehen. Ein toller Sonnenuntergang versüßte uns den Abend. Allerdings hatte wir auch jede Menge Mücken die uns Gesellschaft leisteten.
weiter gehts





toller Zeltplatz

3. Tag Litlos Torehytten
Heute ging es mitten durch die Vidda und vorbei an einem der Wahrzeichen, dem Harteigen. Es war einfach toll dem Track zu folgen. Ein ständiges auf und ab, queren von Schneefeldern und Bächen sorgte für jede Menge Abwechslung. Tolles Wetter und traumhafte Aussichten rundeten einen der schönsten Trekkingtage ab. Wir kamen nachmittags am Harteigen vorbei. Ein Klotz in der Mitte der Vidda der alles überstrahlt. Ein Majestät, ganz erhaben steht er da alleine rum. Wie der Ayers Rock von Norwegen. Ein schwarzer Monolit, der seine Farbe genauso ändert wie sein berühmtes Ebenbild in Australien. Mal Pechschwarz und mal ein glühendes rot. Einfach genial. Ich versuchte auf das Plateau zu steigen. Leider hinterte mich das steile obere Schneefeld im oberen Bereich. Es war schon wieder angefroren und somit wollte ich es nicht riskieren weiter zu steigen, um einen Absturz zu riskieren. Selbst von meinem Standpunkt eröffnete sich ein atemnehmender Ausblick über die ganze Vidda. Nichts als entlose Weite und eine Ruhe. Das Gefühl mit der Natur und der Umgebung eins zu werden und die ganze Energie in sich auf zu saugen. Einfach nicht in Worte zu fassen. Wir gingen noch weiter bis kurz vor die Torehytten und schlugen unser Zelt mit Blick Richtung Harteigen auf. Leider war es windstill und somit mussten wir uns im Zelt verbarrikadieren um nicht von den Massen an Mücken erstochen zu werden. Der Sonnenuntergang färbte den Harteigen rot und er erstreckte sich nochmal in seinem vollen Glanz.
nichts als Weite

der Harteigen in Sicht

Trekkingbekannschaften


Blick vom Harteigen


der Ayers Rock Norwegens

Zeltplatz mit Aussicht

4. Tag Torehytten Stavali.
Auch uns sollte das schlechte Wetter heute treffen. Wir stiefelten wieder los auf unserer letzten großen Etappe. Eine steife Brise natürlich genau von vorn kommend erschwerte das vorwärts kommen. Wir stiegen wieder ein ganzes Stück bergauf. Der Wind wurde immer stärker und auch eisiger. Zum Glück hatte ich meine Handschuhe vergessen, was ich jetzt doch spürbar merkte. Oben angekommen blies uns der Wind ab und zu mal nach rechts oder links und nun setzte auch noch Regen ein. Langsam näherten wir uns dem Ende der Tagesetappe und gleich mehrere Probleme traten auf. Der Regen wurde immer schlimmer und viel mittlerweile wie aus Kübeln. Meiner Freundin merkte man nun auch die langen Tagesetappen an und ihr viel es zunehmend schwerer weiter zu laufen. Bei dem Wetter wollten wir unbedingt die Hütte erreichen. Somit nahm ich ihr ihren Rucksack ab und jetzt brauchten wir nur noch die 2 bis 3 km vom Lonaskardel nach Stavali absteigen. Unten angekommen war sie von der Eappe doch ziemlich sehr erschöpft. Der ständige starke Wind und Regen entlang der ganzen Etappe zehrte doch sehr an den Kräften.
Somit gönnten wir uns heute auch eine Hüttenübernachtung. Was für ein Luxus. Alles beheitzt.
Tolle Hütte und jede Menge netter Menschen.
Blick zurück

Das Wetter wird schlechter



5. Tag Stavali Kinsarvik
Los ging die Etappe nochmal s mit einem kleinen Aufstieg, der aber nach einigen Kilometern zu Ende war. Das Wetter war heute wieder toll und man hätte denken können, das es den Tag vorher gar nicht so schlecht war. Noch ein letzter Blick auf die Vidda zurück und schon gings runter nach Kinsarvik. Der Abstieg erfolgte über unzählige von den Gletschern der Eiszeit rund geschliffenen Steine und Felsen. Entlang von tosenden Wasserfällen und tollen Ausblicken. Wir liefen den kompletten Weg bis nach Kinsarvik. Am Nachmittag kamen wir an und genossen erstmal bei einem Eis das erlebte. Wir reflektierten die Eindrücke die uns die letzten 5 Tage so zahlreich geprägt haben. Eine geniale Tour die das Norwegenfieber weiter entfacht und die Flamme immer heller leuchten lässt.
Wasserfälle


6. Tag Kinsarvik Roldal
Um uns das Busgeld zu sparen gings jetzt ans trampen mit der Option Bus falls sich nichts ergibt. Es ist doch recht schwer in Norwegen manchmal einen Hike zu bekommen, vor Allem mit 2 Trekkingrucksäcken. Nach 2 Stunden entlosem warten änderten wir unsere Strategie und sprachen die Leute direkt an der Tankstelle an. Und es klappte recht schnell. Sie nahmen uns bis Odda mit. Dort sprachen wir wieder an der Tanke Leute an. Auch dies hatte nach einiger Zeit erfolg und wir kamen weiter. Allerdings auch hier nicht bis zum Ende. Er setzte uns an einer Bushaltestelle mitten im nirgendwo ab. Somit hatten wir die Möglichkeit wenigstens mit dem Bus weiter zu kommen. Nach einiger Zeit hielt ein gehobener Fahrzeugtyp. Feinste Lederausstattung. Der Typ war ein Italiener und auf Geschäftsreise in Norwegen unterwegs. Ein Rucksack in den Kofferraum und einer auf die Rückbank und los gings. Er war gerade auf der Heimreise nach Oslo und machte für uns extra noch einen kleinen Umweg und setzte uns genau in Roldal auf dem Campingplatz ab. Einfach genial.


Auf dem Weg zurück

So das war unser Trip. Ich hoffe es war ganz gut zum lesen für meinen ersten größeren Bericht.
Reisezeit: Juli
Region/Kontinent: Nordeuropa
Durch die westliche Hardangervidda
Ich fand die Idee nicht schlecht mit meiner Freundin zu Ihrer ersten längeren Trekkingtour die Hardangervidda zu durchqueren, die ich schon vorher mal mit dem Fahrrad an der Ostseite komplett abgefahren hatte. Also schnell noch einen Wanderführer gekauft und ab ging es. Ich fand die Tour durch die Vidda die mit 5 Tagen und 41 km angegeben war. OK dachte ich, das ist doch perfekt für meine Freundin.



1. Tag Roldal - Middalsbu
Unser Auto ließen wir auf dem Zeltplatz in Roldal. Da wir dort zelteten, konnten wir es umsonst stehen lassen. Perfekt! Wir entschieden uns nicht das Taxi nach Middalsbu zu nehmen, sondern gleich über einen Sattel zu wandern. Von Roldal ging es steil empor Richtung Budalsheia. Wir trafen keinen einzigen Wanderer und auch die Wege waren wohl in Vergangenheit nicht oft benutzt wurden. Ab und an mussten wir uns unseren Trampelpfad suchen. Nur ein paar Schafe schauten uns verdutzt an. Je höher wir kamen, desto atemberaubender wurde die Aussicht zurück nach Roldal. Über den ersten Sattel ging es wieder runter zum Valldalsvatnet. Unten am See angekommen war es bereits nachmittags und wir liefen weiter. Je länger es entlang am See ging, desto stupider wurde es, da dies eine Fahrstraße wurde. Somit entschlossen wir uns nach einer ganzen Zeit bei einem der selten vorbeischauenden Autos per Anhalter mitzufahren. Wir hatten Glück und irgendwann kam ein Auto mit Hänger und auf gings. Am Ende angekommen ging es vorbei an Middalsbu und wir suchten uns einen Zeltplatz. Wunderschön gelegen neben einen der unzähligen Wasserfälle. Wir schlummerten ein und freuten uns auf Tag 2.

Blick zurück nach Roldal

AM Seeende ist Middalsbu

Aussicht vom Zelt

2. Tag Middalsbu Litlos
Auf gings zur längsten Etappe. Laut Wanderführer circa 10 km. Nun gut es sollte anders kommen. Das Wetter war toll. Blauer Himmel, angenehme Temperaturen und eine Landschaft die zum Träumen einlud. Wir waren im Juli oben und es lag noch jede Menge Schnee in der Vidda. Somit durften wir einige Schneefelder am Tag queren. Wir liefen ein tolles Tempo und trotzdem konnte ich es nicht verstehen das wir nicht schneller zum Ziel kommen als bisher.




weiter gehts





toller Zeltplatz

3. Tag Litlos Torehytten
Heute ging es mitten durch die Vidda und vorbei an einem der Wahrzeichen, dem Harteigen. Es war einfach toll dem Track zu folgen. Ein ständiges auf und ab, queren von Schneefeldern und Bächen sorgte für jede Menge Abwechslung. Tolles Wetter und traumhafte Aussichten rundeten einen der schönsten Trekkingtage ab. Wir kamen nachmittags am Harteigen vorbei. Ein Klotz in der Mitte der Vidda der alles überstrahlt. Ein Majestät, ganz erhaben steht er da alleine rum. Wie der Ayers Rock von Norwegen. Ein schwarzer Monolit, der seine Farbe genauso ändert wie sein berühmtes Ebenbild in Australien. Mal Pechschwarz und mal ein glühendes rot. Einfach genial. Ich versuchte auf das Plateau zu steigen. Leider hinterte mich das steile obere Schneefeld im oberen Bereich. Es war schon wieder angefroren und somit wollte ich es nicht riskieren weiter zu steigen, um einen Absturz zu riskieren. Selbst von meinem Standpunkt eröffnete sich ein atemnehmender Ausblick über die ganze Vidda. Nichts als entlose Weite und eine Ruhe. Das Gefühl mit der Natur und der Umgebung eins zu werden und die ganze Energie in sich auf zu saugen. Einfach nicht in Worte zu fassen. Wir gingen noch weiter bis kurz vor die Torehytten und schlugen unser Zelt mit Blick Richtung Harteigen auf. Leider war es windstill und somit mussten wir uns im Zelt verbarrikadieren um nicht von den Massen an Mücken erstochen zu werden. Der Sonnenuntergang färbte den Harteigen rot und er erstreckte sich nochmal in seinem vollen Glanz.

nichts als Weite

der Harteigen in Sicht

Trekkingbekannschaften


Blick vom Harteigen


der Ayers Rock Norwegens


Zeltplatz mit Aussicht

4. Tag Torehytten Stavali.
Auch uns sollte das schlechte Wetter heute treffen. Wir stiefelten wieder los auf unserer letzten großen Etappe. Eine steife Brise natürlich genau von vorn kommend erschwerte das vorwärts kommen. Wir stiegen wieder ein ganzes Stück bergauf. Der Wind wurde immer stärker und auch eisiger. Zum Glück hatte ich meine Handschuhe vergessen, was ich jetzt doch spürbar merkte. Oben angekommen blies uns der Wind ab und zu mal nach rechts oder links und nun setzte auch noch Regen ein. Langsam näherten wir uns dem Ende der Tagesetappe und gleich mehrere Probleme traten auf. Der Regen wurde immer schlimmer und viel mittlerweile wie aus Kübeln. Meiner Freundin merkte man nun auch die langen Tagesetappen an und ihr viel es zunehmend schwerer weiter zu laufen. Bei dem Wetter wollten wir unbedingt die Hütte erreichen. Somit nahm ich ihr ihren Rucksack ab und jetzt brauchten wir nur noch die 2 bis 3 km vom Lonaskardel nach Stavali absteigen. Unten angekommen war sie von der Eappe doch ziemlich sehr erschöpft. Der ständige starke Wind und Regen entlang der ganzen Etappe zehrte doch sehr an den Kräften.


Blick zurück

Das Wetter wird schlechter



5. Tag Stavali Kinsarvik
Los ging die Etappe nochmal s mit einem kleinen Aufstieg, der aber nach einigen Kilometern zu Ende war. Das Wetter war heute wieder toll und man hätte denken können, das es den Tag vorher gar nicht so schlecht war. Noch ein letzter Blick auf die Vidda zurück und schon gings runter nach Kinsarvik. Der Abstieg erfolgte über unzählige von den Gletschern der Eiszeit rund geschliffenen Steine und Felsen. Entlang von tosenden Wasserfällen und tollen Ausblicken. Wir liefen den kompletten Weg bis nach Kinsarvik. Am Nachmittag kamen wir an und genossen erstmal bei einem Eis das erlebte. Wir reflektierten die Eindrücke die uns die letzten 5 Tage so zahlreich geprägt haben. Eine geniale Tour die das Norwegenfieber weiter entfacht und die Flamme immer heller leuchten lässt.
Wasserfälle


6. Tag Kinsarvik Roldal
Um uns das Busgeld zu sparen gings jetzt ans trampen mit der Option Bus falls sich nichts ergibt. Es ist doch recht schwer in Norwegen manchmal einen Hike zu bekommen, vor Allem mit 2 Trekkingrucksäcken. Nach 2 Stunden entlosem warten änderten wir unsere Strategie und sprachen die Leute direkt an der Tankstelle an. Und es klappte recht schnell. Sie nahmen uns bis Odda mit. Dort sprachen wir wieder an der Tanke Leute an. Auch dies hatte nach einiger Zeit erfolg und wir kamen weiter. Allerdings auch hier nicht bis zum Ende. Er setzte uns an einer Bushaltestelle mitten im nirgendwo ab. Somit hatten wir die Möglichkeit wenigstens mit dem Bus weiter zu kommen. Nach einiger Zeit hielt ein gehobener Fahrzeugtyp. Feinste Lederausstattung. Der Typ war ein Italiener und auf Geschäftsreise in Norwegen unterwegs. Ein Rucksack in den Kofferraum und einer auf die Rückbank und los gings. Er war gerade auf der Heimreise nach Oslo und machte für uns extra noch einen kleinen Umweg und setzte uns genau in Roldal auf dem Campingplatz ab. Einfach genial.



Auf dem Weg zurück

So das war unser Trip. Ich hoffe es war ganz gut zum lesen für meinen ersten größeren Bericht.
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